DD149095A1

DD149095A1 - Verfahren und anlage zur musterung von textilen flaechengebilden

Info

Publication number: DD149095A1
Application number: DD21904780A
Authority: DD
Inventors: Jochen Schreiber; Guenter Trommer; Norbert Brunk
Original assignee: Jochen Schreiber; Guenter Trommer; Norbert Brunk
Priority date: 1980-02-14
Filing date: 1980-02-14
Publication date: 1981-06-24

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Musterung von textilen Flaechengebilden, vorzugsweise von Naehgewirken, durch Aufbringen von Einzelfasern oder Fasergruppen auf eine Grundbahn und anschlieszendem Naehwirken, Vernadeln oder dergleichen mit der Grundbahn. Ziel der Erfindung ist es, auf einfache Art und Weise farbige und/oder plastische Musterungseffekte bei textilen Flaechengebilden zu erreichen.Dies wird dadurch erreicht, dasz die durch an sich bekannte Aufloesevorrichtungen fuer Faserbaender gebildeten Einzelfasern oder Fasergruppen kontinuierlich und/oder diskontinuierlich zu streifenfoermigen, zickzackfoermigen, karofoermigen, punktfoermigen oder dergleichen Musterungen auf die Grundbahn, vorzugsweise auf ein Faserflies,abgelegt und unmittelbar danach mit dieser Grundbahn mittels einer Naehwirkmaschine, Nadelmaschine oder dergleichen in an sich bekannter Weise verbunden werden. Bei der Anlage zur Durchfuehrung des Verfahrens sind eine oder mehrere Aufloesevorrichtungen 5 fuer Faserbaender 7 ortsunveraenderlich und/oder steuerbar ortsveraenderlich ueber der Grundbahn, vorzugsweise ueber dem Faservlies 3, angeordnet.

Description

Titel der Erfindung

Verfahren und Anlage zur Musterung von textlien Flächengebilden

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Musterung von textlien Flächengebilden, vorzugsweise von IJähgewirken, durch Aufbringen von Einzelfasern oder Fasergruppen auf eine Grundbahn und anschließendem Nähwirken, Vernadeln od. dgl. mit der Grundbahn.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist aus der DD-PS 53 675 bekannt, nichtgewebte textile Flächengebilde zu mustern, indem auf eine Grundbahn, z. B. auf ein Faservlies, ein musterbildendes Flächenmotiv mechanisch mittels Durchnähen, Durchwirken oder Vernadeln befestigt wird. Das mußterbildende Flächenmotiv' ist mindestens aus einem musterbildenden Faserelement geformt, welches a.us aus musterbildenden Faservliesen geformten Flächenbildern, Garnen, Fäden, Vorgarnen od. dgl. besteht.

Der Nachteil dieser Musterung besteht darin, daß die musterbildenden Faserelemente entweder von Hand oder mit verschiedenen Werkzeugen, z. B. Scheren, hergestellt werden. Auch das Auflegen der musterbildenden Faserelemente auf die Grundbahn geschieht von Hand aus.

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In der DE-OS 2 114 794 vrird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von gemusterten textlien Flächengebilden beschrieben, wobei auf einer Walze die das gewünschte Muster abgrenzenden Teile des Walzenbeschlages faserabweisend ausgebildet werden und dieser Walze von einer Krempel oder einem Florquerleger ein Faserflor zugeführt wird, worauf durch eine Abstreifwalze od. dgl« die auf dem Walζenbeschlag haftenden Fasern auf einer zulaufenden Grundbahn abgelegt werden» Anschließend wird diese mit Fasern versehene Grundbahn in einer ITadelfilzmaschine vernadelt.

Nachteilig ist bei dieser Musterung der begrenzte Rapport in Längsrichtung. Außerdem wird bei Musterwechsel jeweils eine andere Musterwalze benötigt. Die Herstellung derartiger Musterwalzen ist kostenaufwendig und erfordert Lagerkapazität.

Ebenfalls ist bekannt, Auflösevorrichtungen für Faserbänder bei Offen-End-Spinnverfahren zu verwenden. Der Einsatz dieser Auflösevorrichtungen beschränkte sich jedoch bisher auf diese speziellen Spinnverfahren.

Ziel der Erfindung ist es, auf einfache Art und Weise farbige und/oder plastische Musterungseffekte bei textlien Flächengebilden, vorzugsweise bei Nähgewirken, zu erreichen.

Darlegung des__Wesens der_ Erf indung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, textile Flächengebilde, vorzugsweise Nähgewirke, mit unbegrenztem Rapport in Längs- und Querrichtung bereits bei ihrer Herstellung zu mustern.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die durch an sich bekannte Auflösevorrichtungen für Faserbänder gebildeten Einzelfasern oder Fasergruppen kontinuierlich und/oder diskontinuierlich zu streifenförmigen, zickzackförmigen, karoförmigen, punktförmigen od» dgl. Musterungen auf die Grundbahn,

vorzugsweise auf ein Paservlies, abgelegt und unmittelbar danach mit dieser Grundbahn mittels einer Nähwirkmaschine, Nadelmaschine od. dgl. in an sich bekannter Weise verbunden werden.

Die Einzelfasern oder Pasergruppen werden auf die Oberseite der Grundbähn und/oder die Unterseite der Grundbahn abgelegt.

Darüber hinaus v/erden in Farbe und/oder Materialart von der Grundbahn und/oder untereinander abweichende Faserbänder verwendet.

Die diskontinuierliche Ablage der Einzelfasern oder Fasergruppen erfolgt durch Unterbrechung ihrer Zuführung zur Grundbahn oder durch Abstoppen der Faserbandzufuhr zu den Auflösevorrichtungen.

Als Grundbahn kann auch eine Folie, ein Gewebe od. dgl. verv/endet werden.

Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß bei textlien Flächengebilden, vorzugsweise bei Nähge?/ir~ ken, farbige und/oder plastische Musterungen erreicht werden, wobei die Konturen scharf abgegrenzt sind oder fließend ineinander übergehen können. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient eine Anlage, bei der eine oder mehrere Auflösevorrichtungen für Faserbänder ortsunveränderlich und/oder steuerbar ortsveränderlich über der Grundbahn, vorzugsweise über dem Faservlies, und vor der Nähwirkmaschine, Nadelmaschine od. dgl. angeordnet sind. Dabei sind mehrere Auflösevorrichtungen gruppenweise auf einer einzigen Gleitschiene, Gleitstange od. dgl. und/oder einzeln auf mehreren Gleitschienen, Gleitstangen od. dgl. durch ein einziges Steuerorgan oder durch mehrere Steuerorgane steuerbar. Die Auflösevorrichtungen besitzen ortsunveränderliche und/oder steuerbar ortsveränderliche Faserleitorgane, vorzugsweise Faserleitbleche.

Die Auflösevorrichtungen sind in einer -Ebene parallel zur Grundbahn, vorzugsweise zum Faservlies, und/oder senkrecht zur Grundbahn, vorzugsweise zum Faservlies, bewegbar.

Als Faserleitorgane können auch flexible, kurze Rohrstücke od. dgl* verwendet v/erden.

Bei der Steuerung der Auflösevorrichtungen dienen als Informationsträger Lochstreifen, Lochkarten, Magnetbandfilme od. dgl.

Die Erfindung soll nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, ohne die Allgemeingültigkeit einzuschränken«

Dabei zeigen

Pig. 1 die erfindungsgemäße Anlage zur Musterung mit Gruppensteuerung;

Fig. 2 die erfindungsgemäße Anlage zur Musterung mit Einzelsteuerung;

Pig. 3 die Schnittdarstellung einer Auflösevorrichtung und

Fig. 4 bis S schematische Darstellungen verschiedener gemusterter Flächengebilde,

Aus Fig. 1 ist zu erkennen, daß durch Doublierung eines Faserflores 1 mittels des Ablegewalzenpaares 2,2' eines in der Zeichnung nicht dargestellten Quertäflers ein aus Polyakrylnitrilfasern bestehendes Faservlies 3 kontinuierlich gebildet, auf einem Sammellattentuch 4 abgelegt und abtransportiert wird. Über dem Faservlies 3 sind die Auflösevorrichtungen 5» die jeweils ein Faserleitblech 6 besitzen, in einer Reihe angeordnet. Den Auflösevorrichtungen 5 werden Faserbänder 7 aus solchen Polyakrylnitrilfasern zugeführt, die farblich von denen des Faservlieses 3 abweichen. Aus diesen Faserbändern 7 v/erden in den Auflösevorrichtungen 5 Einzelfasern 8 oder Fasergruppen 9 gebildet, die über das Faserleitblech 6 kontinuierlich auf dem Faservlies 3 zu einer wellenlinienförmigen Musterung abgelegt werden. Zur Musterung werden die Auflösevorrichtungen 5 gemeinsam mittels eines auf elektromechanischer Basis arbeitenden Steuerorgans 10 über eine Gleitschiene 11 in gleicher Ebene parallel zum Faservlies 3 derart gesteuert, daß die wellenlinienförmige Musterung entsteht* Das nunmehr gemusterte Faservlies 1.2 wird anschließend über ein Steiglattentuch 13 einer

in der Zeichnung nicht dargestellten Nähwirkmaschine zugeführt und in an sich bekannter Weise durch Übernähen mit nähfaden verfestigt, v/obei zugleich der Verbund der Einzelfasern 8 oder Fasergruppen 9 mit dem Faservlies 3 erfolgt.

In Pig, 2 wird ein aus Polyakrylnitrilfasern der Farbe A bestehendes Faservlies 14, das gemäß Fig. 1 mittels eines Quertäflers gebildet wird, kontinuierlich auf dem Sammellattentuch 15 abgelegt und abtransportiert. Über dem Faservlies 14 sind die Auflösevorrichtungen 16, 16', 16», 16"·, 16"» mit den Faserleitblechen 17, 17', 17"» 17"¹ , 17"" einzeln versetzt angeordnet, wobei jede 'Auflösevorrichtung 16, 16', 16", 16"', 16"" über eine Gleitschiene 21 mit einem Steuerorgan 22 verbunden ist und daher einzeln gesteuert wird. Dabei werden den Auflösevorrichtungen 16, 16", 16"" aus Polyakrylnitrilfasern der Farbe B bestehende Faserbänder 18, 18", 18"» zugeführt, während aus Polyakrylnitrilfasern der Farbe C bestehende Faserbänder 18', 18"' in die Auflösevorrichtungen 16', 16"' gelangen. Diese Faserbänder 18, 18', 18", 18"', 18"" werden in den Auflösevorrichtungen 16, 16', 16", 16»', 16"" zu Einzelfasern 19, 19', 19", 19'" , 19"» oder Fasergruppen 20, 20', 20», 20"', 20»" aufgelöst und über die Faserleitbleche 17, 17V 17", 17"', 17"» schachbrettartig auf dem Faservlies 14 abgelegt. Das derartig gemusterte Faservlies 23 wird anschließend über ein Steiglattentuch 24 einer in der Zeichnung nicht dargestellten Nadelmaschine zugeführt und in an sich bekannter V/eise durch Vernadeln verfestigt, wobei zugleich der Verbund der Einzelfasern 19, 19', 19", 19"', 19"» oder Fasergruppen 20, 20', 20", 20"', 20"" mit dem Faservlies 14 erfolgt.

Durch versetzte Anordnung der einzelnen Auflösevorrichtungen 16, I6^f, 16", 16"', 16"» können auch karoartige, zickzackförmige, köperartige od. dgl, Musterungen erreicht werden.

Aus der in Fig. 3 gezeigten einzelnen Auflösevorrichtung 25 ist zu erkennen, daß das Faserband 26 zwischen der Lieferwalze 27 und dem Anpreßtisch 28, der die Druckfeder 29 besitzt, zur Auflösewalze 30 transportiert wird. Durch die mit hoher Drehzahl rotierende Auflösewalze 30 werden aus dem Faserband die Einzelfasern 31 oder Fasergruppen 32 herausgelöst und über

das Faserleitblech 33 auf das Faservlies 34 abgelegt. Wie bereits eingangs erwähnt, werden solche Auflösevorrichtungen 25 zur Herstellung von Offenend-Garnen eingesetzt.

Aus Fig. 4 ist ein streifenförmig gemustertes Flächengebilde zu erkennen, wobei die Ablage der Einzelfasern oder Fasergruppen kontinuierlich durch ortsunveränderlich angeordnete Auflösevorrichtungen erfolgte«

Ein schachbrettartiges Muster v/eist gemäß Fig. 5 das Flächengebilde 36 auf_β Dabei wurde die Zuführung des Faserbandes zu den Auflösevorrichtungen mustergemäß unterbrochen.

Bei den in den Fig. 6 und 7 gezeigten gemusterten Flächengebilden 37$ 38 wurden die Auflösevorrichtungen derart gesteuert, daß beim Flächengebilde 37 ihre Bewegung senkrecht zur Grundbahn und beim Flächengebilde 38 in gleicher Ebene parallel zur Grundbahn erfolgte. Bei Fig. ?· sind daher wellenlinienförmige Musterungen, bei Fig. £ Musterungen mit knotenartigen Verdikkungen entstanden.

Eine Kombination von kontinuierlicher und diskontinuierlicher Ablage der Einzelfasern oder Fasergruppen ist nach Fig. S beim gemusterten Flächengebilde 39 vorgenommen worden.

Die aufgezeigten Musterungsmöglichkeiten können erfindungsgemäß beliebig durch v/eitere Kombination variiert v/erden«

Claims

Erfindungs anspruch

1. Verfahren zur Musterung von textlien Flächengebilden, vorzugsweise von Nähgewirken, durch Aufbringen von Einzelfasern oder Fasergruppen auf eine Grundbahn und anschließendem Nähwirken, Vernadeln od. dgl. mit der Grundbahn, gekennzeichnet dadurch, daß die durch an sich bekannte Auflösevorrichtungen für Faserbänder gebildeten Einzelfasern oder Fasergruppen kontinuierlich und/oder diskontinuierlich zu streifenförmiges zickzackförmigen, karoförmigen, punktförmigen od. dgl. Musterungen auf die Grundbahn, vorzugsweise auf ein Faservlies, abgelegt und unmittelbar danach Eiit dieser Grundbahn mittels einer Nähwirkmaschine, Nadelmaschine od. dgl. in an sich bekannter Weise verbunden werden.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Einzelfasern oder Fasergruppen auf die Oberseite der Grundbahn und/oder die Unterseite der Grundbahn abgelegt werden.
3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß in Farbe und/oder I'Iaterialart von der Grundbahn und/oder untereinander abweichende Faserbänder verwendet werden.
4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt 1, 2 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß eine oder mehrere Auflösevorrichtungen (5, 16, 16\ 16", 16»· , 16"", 25) für Faserbänder (7, 18, 18', 18", 18"', 18"", 26) ortsunveränderlich und/oder steuerbar ortsveränderlich über der Grundbahn, vorzugsweise über dem Faservlies (3, 14, 34), und vor der Nähwirkmaschine, !Tadelmaschine od. dgl. angeordnet sind, wobei mehrere Auflösevorrichtungen (5, 16, 16¹, 16", 16"', 16"", 25) gruppenweise auf einer einzigen Gleitschiene (11), Gleitstange od. dgl. und/oder einzeln auf mehreren Gleitschienen (21), Gleitstangen od. dgl., durch ein einziges Steuerorgan (10) oder durch mehrere Steuerorgane (22) steuerbar sind, und die Auflesevorrichtungen (5, 16, 16', 16", 16"', 16"", 25) ortsunveränderliche und/oder steuerbar ortsveränderliche Faserleitorgane, vorzugsweise Faserleitbleche (6, 17,

17', 17", 17"* , 17""» 33), besitzen.

Anlage nach Punkt 4* gekennzeichnet dadurch, daß die Auflösevorrichtungen (5, 16, 16«, 16", 16^IM , 16"", 25) in einer Ebene parallel zur Grundbahn, vorzugsweise zum Faservlies (3, 14_} 34), und/oder senkrecht zur Grundbahn, vorzugsweise zum Faservlies (3, 14, 34), bewegbar sind.

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