CH707716B1 - Dentalimplantat. - Google Patents
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Abstract
Ein Dentalimplantat umfasst einen enossalen Implantatkörper (1), einen Implantatkopf (3) sowie eine Halszone (5), die als Biegezone ausgebildet ist. Des Weiteren ist eine prothetische Plattform (8) mit einem den grössten Durchmesser des Implantatkopfes (3) bildenden Abutmentäquator (8a) vorgesehen. Mindestens eine rotationssichernde Eingriffs-Fläche (6, 6´) oder Teile davon liegt/liegen unterhalb der prothetischen Plattform (8). Das Dentalimplantat ist einstückig hergestellt. Dabei weist der Implantatkopf (3) gegenüber der Längsachse (A1) des enossalen Implantatkörpers (1) eine Abwinkelung auf. Damit kann verhindert werden, dass der Implantatkopf beim Eindrehen des Implantats abbrechen kann und zudem können mit ihm Winkelunterschiede nach dem Einsetzen des Implantats kompensiert werden.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft ein Dentalimplantat gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Dentale Implantate werden üblicherweise im Knochen verankert. Sie übertragen die Kaukraft vom Mund in den Knochen und dazu verfügen sie über eine transmukosale Zone, welche die Distanz zwischen dem Implantatkopf und dem Knochen überwindet. Es wurden in der Vergangenheit mehrteilige und einteilige Implantate verwendet. Dies bedeutet, dass der Implantatkörper im Knochen getrennt oder einstückig mit dem Abutmentkopf hergestellt ist. Zudem sind Implantate bekannt, die eine Verschraubung mit der Brücke erlauben, oder solche, die eine Zementierung oder Verklebung ermöglichen. Sofern Brücke und Abutmentkopf verschraubt sind, kann die Brücke leicht abgeschraubt und z.B. repariert werden.
[0003] Besondere Probleme für den Implantologen und Prothetiker bereiten die oft ungünstigen Knochenverhältnisse im Mund: Der Knochen liegt oft an ungünstigen Stellen und/oder in ungünstiger Formation vor, und deswegen werden die Implantatkörper oft nicht parallel zueinander in den Kiefer eingebracht. Um dieses Problem zu lösen, wurden einerseits abgewinkelte Abutmente entwickelt (d.h. die Abutmente werden gerade auf das Implantat aufgeschraubt, sie besitzen aber eine Abwinkelung). Andererseits wurden einstückige Implantate angegeben, die einen biegbaren Hals aufweisen, und die durch Biegung des Halses nach der Einbringung eine Parallelisierung der Abutmentköpfe zulassen. Diese Abbiegungen sind in der Praxis mit Risiken verbunden, insbesondere mit der Fraktur des Implantathalses während des Eindrehens oder des Abbiegens, und daneben mit unerwünschten Frakturen des Knochens. Da sich beim Biegen die Metallstruktur des Implantatkörpers im Hals-(= Biege-)bereich verändert, sind Biegungen des Implantathalses in der Praxis nur bis ca. 15 Grad möglich. Biegt man mehr, so besteht die Gefahr der Materialermüdung. Optimal ist es, wenn abhängig von der Morphologie des Implantatkörpers insgesamt, d.h. für alle Teilbereiche des Implantats, eine identische oder fast identische Metallstruktur vorliegt, und insbesondere im dünneren Halsbereich keine höhere Härte des Materials gegeben ist.
[0004] Durch zu starkes und insbesondere durch mehrmaliges Biegen des Implantathalses erhält das dort vorliegende Material eine grössere Härte, und die Sprödigkeit nimmt zu. Schon während des Biegens können einige Implantate sofort abbrechen, andere versagen erst bei den jahrlangen Wechsellasten unter Kaufunktion.
[0005] Ziel dieser Erfindung ist die Entwicklung eines Implantats, welche vorteilhaft möglichst grosse Winkelunterschiede kompensieren kann, und bei welchem der Kopf durch seine Morphologie oder Veränderungen der Metallstruktur während der Gebrauchsphase oder während des Eindrehens des Implantats nicht abbrechen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das Implantat wird einstückig hergestellt und der Kopf weist gegenüber der Längsachse des Implantatkörpers eine Abwinkelung von z.B. 10 bis 25 Grad auf. Wichtig für die Funktionieren des Implantats ist, dass diese Abwinkelung nicht durch das Abbiegen nach dem Drehen des Implantatkörpers erzeugt wird, sondern dass Implantat mit diesem Kopfwinkel bei der Herstellung so auf den Maschinen erzeugt wird. Dadurch ist die Metallstruktur des Implantatkörpers gegenüber dem Rohmaterial unverändert. Veränderung in akzeptablem Rahmen ergeben sich erst, wenn der Implantologe nach dem Einbringen des Implantats den Winkel zwischen Kopf und Implantatachse zusätzlich verändert, d.h. durch Biegung anpasst.
[0007] Mit dieser einfachen Lösung wird erreicht, dass Winkeldifferenzen grösseren Umfangs ausgeglichen werden können, denn zu dem herstellerseitig vorgesehenen Winkel von zum Beispiel 10 bis 25 Grad kommt ein nach dem Einsetzen des Implantats durch Biegen erzeugbare zusätzliche Abwinkelung von weiteren ca. 15 Grad. D.h. bei einer Angulierung des Kopfes des Implantats von 15 Grad kann der Kopf des Implantats gegen die Längsachse ohne Gefahr für die Metallstruktur auf 0 Grad gerade gebogen werden, oder es kann ebenfalls ohne Gefahr auf gesamt 30 Grad gebogen werden. Wenn man bedenkt, dass der so abgebogene Kopf durch Herein- oder Herausdrehen (z.B. um 180 Grad) noch in unterschiedliche Richtungen orientiert werden kann, dann sind 2 × 30 Grad Abweichung von der Implantathauptachse möglich, was in der Praxis mehr als ausreichend ist, um den Implantatkopf prothetisch günstig zu positionieren und leicht prothetisch zu versorgen.
[0008] Eine grosse Schwierigkeit für das Einsetzen solcher vorangulierten Implantate ist das Einsetzen in den Knochen. Um mit maschinellen Einbringhilfen arbeiten zu können, ist es unbedingt nötig, die Einbringhilfe exakt in der Achsrichtung auf das Implantat aufzusetzen. Zudem müssen im Bereich des Implantatkopfs Eingriffs-Flächen vorgesehen sein, welche die Übertragung von Eindrehkräften erlauben. Da der Implantatkopf zur Verbesserung der Ästhetik möglichst grazil ausgebildet sein muss, bereitet die Anbringung der notwendigen Flächen bei angulierten Implantaten Schwierigkeiten, denn mindestens auf einer Seite des Kopfes sind die Flächen zu klein.
[0009] Die vorgenannten Probleme werden bei der Einbringung des beschriebenen vorangulierten Implantats dadurch gelöst, dass die zur Implantathauptachse parallelen Flächen mindestens teilweise unter der prothetischen Plattform oder dem grössten Durchmesser des Implantatkopfes angebracht sind, während die gegenüberliegende Fläche bzw. weitere Flächen über der prothetischen Plattform bzw. dem grössten Durchmesser des Implantatkopfes angebracht sind. Es müssen für das gute Funktionieren dieses Implantats mindestens zwei Flächen angebracht sein, mehr Flächen sind technisch möglich und mitunter hilfreich. Diese Flächen wirken mit korrespondierenden Flächen der Einbringhilfe des Implantats zusammen.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausführung werden die Implantate vormontiert zusammen mit den Einbringhilfen geliefert.
[0011] Für das Implantat dient die Einbringhilfe für sich alleine oder im Zusammenwirken mit einer den Hebel verlängernden Struktur (z.B. Ratsche, Verlängerung) auch als Biegeinstrument.
[0012] Die Lösung weicht in erstaunlicher Weise vom bisherigen Stand der Technik ab: bekannt sind Lösungen, bei denen die Flächen oder Formen, die die Verdrehungssicherung zwischen Implantat und Einbringhilfe ermöglichen, entweder im Implantatkopf untergebracht (z.B. «interner Hexagon», «interner Oktagon», «interner Trilobe» etc.) sind, oder diese Strukturen finden sich ausserhalb des Kopfes (z.B. als Aussenhexagon).
[0013] Es spielt für das Funktionieren der Erfindung keine Rolle, ob der Kopfaufbau für die spätere Zementierung des prothetischen Werkstückes oder für die Verschraubung über ein Gewinde konstruiert ist. Auch die Kombination von Verschraubung und Zementierung, bei der also sowohl eine Schraubverbindung über das Gewinde als auch eine Zementierung auf den Aussenkonus vorgesehen ist, ist in einigen Fällen eine vorteilhafte technische Lösung.
Beschreibung der Zeichnungen
[0014] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Dentalimplantat mit dem enossalen Implantatkörper (1) und Gewindebereich (2) sowie Implantatkopf (3). Eine zur Implantathauptachse (A1) parallele Eingriffsfläche (6) liegt unterhalb des Abutmentäquators (8a) bzw. der prothetischen Plattform (8), während die gegenüberliegende Fläche (7) über dem Abutmentäquator liegt.
[0015] Ein Innengewinde (4) am Kopfaufbau (9) ermöglicht die Montage eines verschraubten prothetischen Werkstückes. Zwischen dem Implantatkopf (3) und dem Implantatkörper liegt ein dünnerer Halsbereich vor (transmukosaler Bereich) in dem der Implantatkopf (3) des Implantats gegenüber dem Implantatkörper (1) abgewinkelt ist und nach der Einbringung des Implantats zusätzlich gebogen werden kann.
[0016] Fig. 2 zeigt den Implantatkopf (3) von oben, mit der prothetischen Plattform (8), dem grössten Umfang beim Abutmentäquator (8a) und der Eingriffs-Fläche (7). Eine zusätzliche Raste (12) ist beim Kopfaufbau (9) vorgesehen, auf der sich die Einbringhilfe abstützen kann.
[0017] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemässes Dentalimplantat mit dem enossalen Implantatkörper (1 ́) und breiten Gewindebereich (2 ́) in der Nähe der Implantatspitze sowie den Implantatkopf (3). Eine zur Implantathauptachse (A1) parallele Eingriffs-Fläche (6 ́) liegt unterhalb des Abutmentäquators (8a) bzw. der prothetischen Plattform (8), während die gegenüberliegende Eingriffs-Fläche (7 ́) über dem Abutmentäquator liegt. Eine Innenverschraubung (4) am Kopfaufbau (9) ermöglicht die Montage eines verschraubten prothetischen Werkstückes. An Stelle einer für die Biegung im Munde verjüngten Schmalstelle im Bereich des Halses, verjüngt sich der Hals des Implantats unterhalb des Implantatkopfes (3), ohne dass eine spezielle Biegezone vorgesehen ist.
[0018] Fig. 4 zeigt eine Zusammenstellung des erfindungsgemässen Implantatkopfes (3) mit der Einbringhilfe (10). Über dem Innengewinde (4) kommt ein Loch (11) in der Einbringhilfe (10) zu liegen, durch welches die beiden Werkstücke mit Hilfe einer (hier nicht dargestellten Schraube) miteinander verschraubt werden können.
[0019] Die Einbringhilfe (10) verfügt über korrespondierende Eingriffs-Flächen (6a, 7a), die mit den achsenparallelen Eingriffs-Flächen des Implantats zusammenwirken, dabei für eine Verdrehungssicherung zwischen Implantat und Einbringhilfe sorgen, und so das Eindrehen des Implantats in den Knochen ermöglichen.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Implantats sind konische Kompressionsgewinde-Areale (2) und breite apikale Gewindeareale (2 ́) miteinander kombiniert, womit gleichzeitig das apikale Gewinde (2 ́) in die Gegenkortikalis schneiden kann, und das Kompressionsgewinde guten Halt in der komprimierbaren Spongiosa-Struktur des Knochens findet.
[0021] Das erfindungsgemässe Implantat kann mit Kompressionsschrauben (2, Fig. 1 ) und apikal schneidenden Schrauben (2 ́, Fig. 3 ) angeboten und verwendet werden, womit der Zahnarzt die Wahl hat, entweder die Konchenkompression des weichen Knochens für die Verankerung zu benutzen oder eben die kortikale Abstützung, d.h. das apikale Schneidgewinde.
Liste der Bezugszeichen
[0022]
<tb>A1<SEP>Längsachse
<tb>1, 1 ́<SEP>Implantatkörper
<tb>2, 2 ́<SEP>Gewindebereich des Implantatkörpers
<tb>3<SEP>Implantatkopf
<tb>4<SEP>Innengewinde für die Verschraubung
<tb>5, 5 ́<SEP>Halszone, bzw. transmukosale Zone des Implantats
<tb>6, 6 ́, 7<SEP>Eingriffs-Flächen am Implantat, parallel zur Implantathauptachse
<tb>6a, 7a<SEP>Korrespondierende Eingriffs-Flächen an der Einbringhilfe
<tb>8<SEP>prothetische Plattform
<tb>8a<SEP>Abutmentäquator als den grössten Durchmesser des Implantatkopfes bildend
<tb>9<SEP>Kopfaufbau über der prothetischen Plattform bzw. über dem Kopfäquator
<tb>10<SEP>Einbringhilfe
<tb>11<SEP>Öffnung für die Verschraubung von Einbringhilfe und Implantatkopf
<tb>12<SEP>Raste bzw. Auflage unterhalb der Eingriffs-Fläche (7)
Claims (4)
1. Dentalimplantat mit einem enossalen Implantatkörper (1, 1 ́), einer Halszone (5, 5 ́), die als Biegezone ausgebildet ist, sowie einem Implantatkopf und mit einer prothetischen Plattform (8) mit einem den grössten Durchmesser des Implantatkopfes (3) bildenden Abutmentäquator (8a), dadurch gekennzeichnet, dass eine rotationssichernde Eingriffs-Fläche (6, 6 ́) oder Teile davon unterhalb der prothetischen Plattform (8) liegt, wobei eine weitere rotationssichernde Eingriffs-Fläche (7, 7 ́) für das Zusammenwirken des Implantatkopfes (3) mit einer Einbringhilfe oberhalb der prothetischen Plattform (8) liegt, wobei das Dentalimplantat einstückig hergestellt ist und der Implantatkopf (3) gegenüber der Längsachse (A1) des Implantatkörpers (1, 1 ́) eine Abwinkelung aufweist.
2. Dentalimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Kopfaufbau (9) des Implantatkopfes ein Innengewinde (4) zur Verschraubung mit einem prothetischen Werkstück vorgesehen ist.
3. Dentalimplantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein konischer Kopfaufbau (9) des Implantatkopfes (3) für die Verbindung mit einem prothetischen Werkstück durch Zementierung realisiert ist.
4. Dentalimplantat nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im enossalen Implantatkörper (1) konische Gewindeareale (2), und/oder an der Implantatspitze breitere, schneidende Gewindeareale (2 ́) vorhanden sind.
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