DE202013006276U1 - Schraubenimplantat mit Ersatzkopf zur Höhenanpassung und zur vereinfachten Lagerhaltung - Google Patents
Schraubenimplantat mit Ersatzkopf zur Höhenanpassung und zur vereinfachten Lagerhaltung Download PDFInfo
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Abstract
Schraubenimplantat (1) mit einem Schaft (5) und einem Gewindebereich (6) zur Verankerung in der Knochensubstanz, und einem Kopf (3) mit Eingriffsflächen (4) oder Öffnungen zum Ansetzen einer Einbringhilfe, wobei der Schaft (5) und der Kopf (3) einteilig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (5) zwischen dem Gewinde (6) und dem Kopf (3) mindestens eine Trennstelle (7a–c) aufweist, an welcher der Kopf (3) mit einem oberen Teil des Schaftes (5) abtrennbar ist, und ein Ersatzkopf (8, 8') vorhanden ist, der auf dem verbleibenden unteren Teil des Schaftes (5) befestigbar ist.
Description
- Einleitung
- Die Erfindung betrifft ein Schraubenimplantat, insbesondere ein Schraubenimplantat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- In der dentalen Implantologie werden seit langem Schraubenimplantate verwendet, wobei im Wesentlichen einteilige Implantate oder zweiteilige Implantate zur Anwendung kommen. Nach dem Stand der Technik werden diese Implantate in unterschiedlichen Durchmessern und enossalen Höhen geliefert und bevorratet. Das macht es nötig, eine erhebliche Anzahl von Implantaten in der Praxis zu bevorraten oder für jeden Patientenfall aufwändig den Bedarf zu planen und dann selektiv Implantate rechtzeitig vor der Operation zu bestellen. Geschehen hierbei Fehler, dann fehlt dem Operateur das passende Implantat, was allenthalben mit Unannehmlichkeiten verbunden ist.
- Ein weiteres Problem sind a priori nicht vorhersehbare Rückgänge von Knochen und Schleimhaut über die Jahre, die zu unschönen sichtbaren Metallstellen im Munde führen können.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Implantate zu entwickeln, welche einfacher zu bevorraten sind, und trotzdem universell für verschiedene Höhen einsetzbar, und die zugleich das Problem des Knochenrückgangs und der unschönen Metallstellen lösen.
- Diese Aufgabe wird durch ein Schraubenimplantat mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Bevorzugte Ausgestaltungen und weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Es wurden einteilige basale Schraubenimplantate entwickelt, die ihre primäre Verankerung in der zweiten Kortikalis des Kiefers finden. Sie benötigen keine Verankerung in der ersten kieferkammnahen Kortikalis. Diese Implantate werden nach dem Stand der Technik in unterschiedlichen Längen geliefert. Allen Schraubenimplantaten ist gemeinsam, dass sie über Bereiche verfügen müssen, die die Anwendung von Drehkräften ermöglichen, die ein einschrauben des Implantats in den Kieferknochen ermöglichen. Häufig verwendete Konfigurationen sind beispielsweise externe Vierkante, Sechskante oder interne Sechskante, Achtkante oder interne und externe Torxsysteme. Bei einteiligen Implantaten kommen vertikale Rillen und externe 4-Kante seit jeher zur Anwendung.
- Da Kopf und Implantatkörper fest miteinander verbunden sind, steht dem Implantologen ein breites Spektrum von Implantatlängen zur Verfügung, beispielsweise von 8–50 mm.
- Um dieses Spektrum zu verringern wurde vorliegend ein Implantatsystem entwickelt, bei dem zusätzlich zu dem an sich einteiligen Implantat ein Ersatzkopf (
8 ) geliefert wird. Nach dem Einsetzen des Schraubenimplantats in den Kieferknochen kann der Schaft mit dem daran befindlichen Kopf auf das benötigte Maß gekürzt werden, indem der Implantologe den Schaft an der gewünschten Stelle trennt. Es verbleibt ein im Kiefer verankerte Teil des Schaftes, der in gewünschtem Maße über den Kiefer hinaussteht. - Der Ersatzkopf (
8 ) enthält eine Innenbohrung (11 ,11a ), die im wesentlich Kongruent zur Außenform bzw. dem Außendurchmesser des Schafts (5 ) des Implantats (1 ) ist. Der Ersatzkopf (11 ,11a ) wird auf das abgeschnittene Stumpfstück des Schaftes (5 ) gesteckt und beispielsweise mit Zement oder Kunststoff befestigt. Der Durchmesser der Innenbohrung (11 ,11a ) ist so gewählt wird, dass ein sehr dünner, präziser Zementspalt zwischen dem Ersatzkopf (8 ) und dem Schaft (5 ) verbleibt. - Die Verwendung eines Ersatzkopfes
5 mit kleinerem, größeren oder identischer Dimensionen wie der Einbringkopf, ist überraschender Weise möglich, weil nach dem Einsetzen des Implantats der einstückige montierte Kopf (3 ) mit seinen Eingriffsflächen nicht mehr benötigt wir und daher abgetrennt werden und durch Ersatzkopf (8 ) ersetzt werden kann. Erfindungsgemäß ist es nicht nötig, dass der Schaft einen Kopf (3 ) besitzt. Es genügt, wenn der Schaft über Flächen oder Elemente verfügt, die ein Einschrauben des Schaftes in den Kieferknochen ermöglichen. Ein solcher Schaft ohne Kopf kann dann nach dem Einschrauben erfindungsgemäß auf die erforderliche Länge abgelängt werden, bevor der Ersatzkopf auf dem Ende des Schaftes befestigt wird. - Die Überlappungsfläche zwischen dem Implantatschaft (
5 ) und Ersatzkopf (8 ) beträgt vorteilhaft mindestens 3 mm, weswegen eine Innenbohrung (11 ,11a ) mit mindestens dieser Länge im Ersatzkopf (8 ) vorliegen muss. Überschiessender Zement kann bei der Zementierung über eine dafür vorgesehene Bohrung13 oder einen Hohlraum abfließen. So wird vermieden, dass Zement bzw. Kleber in den Schleimhautnahen Implantatbereich oder sogar unter die Schleimhaut gepresst wird. - Sofern eine zusätzliche Verdrehsicherung zwischen dem Implantatschaft
5 und dem Ersatzkopf8 gewünscht wird, können Schaft und Ersatzkopf im Überlappungsbereich Konfigurationen aufweisen die nicht rund sind. Beispielsweise ist in4 eine ovale Bohrung11a dargestellt, zu der in diesem Fall ein ovaler Schaft5 passend angewendet wird. Es können jedoch auch mehreckige Geometrien von Schaft5 und Bohrung11 ,11a des Ersatzkopfs8 verwendet werden. - Beschreibung der Zeichnungen:
-
1 zeigt ein basales Schraubenimplantat1 mit enossalem Gewindeanteil6 , vertikalem Anteil in Form eines Schafts5 und Kopf3 , wobei der Kopf3 Eingriffsflächen4 oder andere Mittel umfasst, in die ein Einbringwerkzeug kongruent eingreift, um das Implantat in den Kieferknochen eindrehen zu können. Der längstmögliche enossale Implantatanteil ist mit2 bezeichnet. Nach dem Einschrauben des Implantats1 kann der Kopf3 mit dem überstehenden und nicht benötigten Teil des Schaftes5 vom Operateur abgetrennt werden. Die Positionen7a –c geben beispielhaft mögliche Trennstellen an, je nachdem, wie weit der Schaft in den Kieferknochen eingedreht wurde. Der abgetrennte Kopf3 des Implantats1 wird nun durch einen Ersatzkopf8 ersetzt, der auf dem verbleibenden Ende des Schaftstumpfes5 befestigt wird. -
2 zeigt ein erfindungsgemäßes basales Schraubenimplantat, welches nach dem Einbringen des Implantats auf Höhe der Trennstelle7a ,1 , so abgeschnitten wurde, dass der darauf befestige neue Ersatzkopf8 auf Höhe der Mundschleimhaut9 abschließt. Der Ersatzkopf8 weist eine Innenbohrung11 auf, die sich vorzugsweise nach oben verjüngt13 , womit ein Abflusskanal für den überschüssigen Zement entsteht. Mit10 ist der enossale Implantatanteil gekennzeichnet, der für dieses Implantat zur Verfügung stand, wobei das Gewinde6 in der zweiten Kortikalis12 zu liegen kommt. Der enossale Implantatanteil10 kann in anderen Fällen kürzer oder länger ausfallen, wobei der Schaft5 in diesen Fällen an einer anderen Trennstelle7a –c getrennt werden muss. Der Zementspalt zwischen dem Schaft (5 ) und der Bohrung (11 ) des Ersatzkopfes ist beispielsweise höchstens 0,25 mm breit. -
3 zeigt den Ersatzkopf8 von unten. Erkennbar sind der Abflusskanal13 und die Innenbohrung11 . -
4 zeigt eine andere Ausgestaltung des Ersatzkopfs8 von unten. Erkennbar sind der Abflusskanal13 und die Innenbohrung11a , die vorliegend oval ausgeführt ist. -
5 : zeigt eine besondere Ausgestaltung des Ersatzkopfes8' . In diesem Fall folgt die Bohrung11 nicht der Längsrichtung des Ersatzkopfes8' , sondern sie liegt in einem Winkel zur Mittelachse des Ersatzkopfes8' vor, was die prothetische Einsetzbarkeit des Implantatsystems und das ästhetische Resultat in vielen Fällen verbessern kann. - Zusammenfassend umfasst das Verfahren zum einsetzen des Implantats folgende Schritte:
Der Gewindeanteil6 und der vertikale Anteil in Form des Schafts5 werden in der erforderlichen Tiefe im Kieferknochen verankert. Hierzu umfasst der integrierte Kopf3 des Implantats Eingriffsflächen4 oder andere Mittel, in die ein Einbringwerkzeug kongruent eingreift, um das Implantat in den Kieferknochen eindrehen zu können. Nach dem Einschrauben des Implantats1 kann der Kopf3 mit dem überstehenden und nicht benötigten Teil des Schaftes5 vom Operateur an einer erforderlichen Trennstelle7a –c abgetrennt werden. je nachdem, wie weit der Schaft in den Kieferknochen eingedreht wurde. Der abgetrennte Kopf3 des Implantats1 wird nun durch den Ersatzkopf8 ersetzt, der auf dem verbleibenden Ende des Schaftes5 befestigt wird. Der Ersatzkopf8 wird auf das Ende des Schaftes5 aufgesetzt und befestigt. In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der Ersatzkopf8' so ausgebildet, dass zwischen der Achsrichtung des Schaftes und der Achsrichtung des Ersatzkopfes ein Winkel besteht. Dieser Winkel bewirkt eine Angulation des Ersatzkopfes8' gegenüber der Achsrichtung des Implantats1 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Einteiliges basales Schraubenimplantat
- 2
- Enossaler Anteil des Schraubenimplantats
- 3
- Implantatkopf
- 4
- Eingriffsrillen im Implantatkopf
- 5
- Schaft des Implantats
- 6
- Gewinde des Implantats zur Verankerung in der 2. Kortikalis
- 7a–7b
- mögliche Trennstellen
- 8, 8'
- Ersatzkopf
- 9
- Schleimhaut(bereich)
- 10
- Enossaler Anteil des Implantats
- 11, 11a
- Innenbohrung des Ersatzkopfes
- 12
- 2. Kortikalis (Gegenkortikalis) des Kieferknochens
- 13
- Abflusskanal
- 14
- Mittelachse
Claims (9)
- Schraubenimplantat (
1 ) mit einem Schaft (5 ) und einem Gewindebereich (6 ) zur Verankerung in der Knochensubstanz, und einem Kopf (3 ) mit Eingriffsflächen (4 ) oder Öffnungen zum Ansetzen einer Einbringhilfe, wobei der Schaft (5 ) und der Kopf (3 ) einteilig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (5 ) zwischen dem Gewinde (6 ) und dem Kopf (3 ) mindestens eine Trennstelle (7a –c) aufweist, an welcher der Kopf (3 ) mit einem oberen Teil des Schaftes (5 ) abtrennbar ist, und ein Ersatzkopf (8 ,8' ) vorhanden ist, der auf dem verbleibenden unteren Teil des Schaftes (5 ) befestigbar ist. - Schraubenimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzkopf (
8 ,8' ) eine Innenbohrung (11 ,11a ) aufweist, die an den Querschnitt des Schaftes (5 ) angepasst ist und in welche der Schaft einführbar ist. - Schraubenimplantat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzkopf (
8 ,8' ) und der Schaft (5 ) einen Überlappungsbereich im Bereich der Bohrung (11 ,11a ) von mindestens 3 mm aufweisen. - Schraubenimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzkopf (
8 ,8' ) mittels Zement oder Kunststoff auf dem Schaft (5 ) befestigbar ist. - Schraubenimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ersatzkopf (
8 ,8' ) im Bereich der Bohrung (11 ,11a ) eine weitere Bohrung (13 ) oder einen Hohlraum aufweist zum Abfluss von überschüssigem Zement. - Schraubenimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Bohrung (
11a ) im Ersatzkopf (8 ,8' ) nicht-rund ausgebildet ist. - Schraubenimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbohrung (
11 ,11a ) in einem Winkel zu einer Mittelachse (14 ) des Ersatzkopfes (8' ) angeordnet ist. - Ersatzkopf (
8 ,8' ) mit einer Innenbohrung (11 ,11a ) zur Befestigung auf einem Schaft (5 ) eines Schraubenimplantats (1 ) gemäß den Ansprüchen 1 bis 6. - Ersatzkopf (
8' ) mit einer Innenbohrung (11 ,11a ) zur Befestigung auf einem Schaft (5 ) eines Schraubenimplantats (1 ) gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbohrung (11 ,11a ) in einem Winkel zur Mittelachse (14 ) des Ersatzkopfes (8' ) angeordnet ist.
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