CH706437A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen eines Produktstroms von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen eines Produktstroms aus Produkteinheiten (9) in einer vorgegebenen Sequenz. Die Vorrichtung enthält eine erste Fördereinrichtung (1) mit einer Gruppierungsstrecke (G) zum Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten (9) aus zugeführten Produkten (8) in einer vorgegebenen Sequenz. Ferner enthält die Vorrichtung eine Wegfördereinrichtung (3) zum Wegfördern der Produkteinheiten (9) in der vorgegebenen Sequenz in einem getakteten Produktstrom. Die Vorrichtung (1) enthält erfindungsgemäss eine Überbrückungseinrichtung, welche so ausgelegt ist, dass Produkteinheiten (9b) unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Wegfördereinrichtung (3) zeitlich nachfolgend der Wegfördereinrichtung (3) zugeführt und so in die vorgegebene Sequenz von Produkteinheiten (9) einsortiert werden können.

Description

[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Förder- und Verarbeitungstechnik von flächigen Produkten, insbesondere von Druckereiprodukten. Sie betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche 1 und 10.

[0002] Das Erstellen eines Produktstroms, auch Förderstrom genannt, aus flächigen Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz bzw. Reihenfolge dient insbesondere dem Zwecke der Weiterverarbeitung in dieser vorgegebenen Reihenfolge. Eine vorgegebene Sequenz stellt definitionsgemäss eine sortierte Abfolge von Produkteinheiten dar.

[0003] Eine bevorzugte Anwendung liegt in der Versandraumtechnik beim Zusammenstellen und gegebenenfalls Adressieren von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Reihenfolge entsprechend einer vorgegebenen Sequenz von Adressen, die beispielsweise einer Zustellroute entspricht. Die Zustellroute stellt die Route dar, welche ein Zusteller bei der Zustellung der Produkteinheiten abläuft bzw. abfährt.

[0004] In der Versandraumtechnik müssen verschiedene Produkte nach Adressaten sortiert zusammengestellt und zu Gruppen, den so genannten Produkteinheiten, zusammengefasst werden. Solche Produkteinheiten können z.B. als Kleinstapel bzw. Kollektionen vorliegen. Die Produkteinheiten können folglich Produktzusammenstellungen sein. Der Hintergrund ist, dass in der Regel jeder Adressat eine individuelle Zusammenstellung verschiedener Produkte erhält, wobei auch die verschiedenen Produkte einer Produkteinheit personifiziert, z.B. adressiert sein können.

[0005] Die Produkte einer Produkteinheit können in Form von Briefen oder adressierten Druckereiprodukten wie Magazine, Zeitungen oder Werbebeilagen, vorliegen. Es können ferner auch einzelne oder sämtliche Produkte, wie z.B. Briefe, Journale, Karten oder Booklets einer Produkteinheit, die für einen bestimmten Adressaten bestimmt sind, vor oder während der Zusammenstellung einer Produkteinheit mit der betreffenden Adresse individualisiert werden.

[0006] Ferner kann die Produkteinheit auch Produkte enthalten die nicht adressiert, jedoch auf die persönlichen Präferenzen des Adressaten abgestimmt sind. Dies können Zeitungen, Magazine oder Werbebeilagen sein.

[0007] Die Adressaten werden von einem Austräger in der Regel in einer vorgegebenen Reihenfolge, welche z.B. der Zustellroute entspricht, aufgesucht. Deshalb ist es wichtig, dass die Produkteinheiten auch in der Reihenfolge der Zustellroute zum Austragen bereitgestellt werden.

[0008] Es besteht daher das Bedürfnis, dass der gesamte Produktstrom an Produkteinheiten, auch Produktstrom genannt, bereits bei der Erzeugung der Produkteinheiten in der vorgegebenen Sequenz erstellt wird. Diese Sequenz soll auch bei anschliessenden Weiterverarbeitungs- und Förderschritten beibehalten werden.

[0009] Eine Weiterverarbeitung kann die Adressierung aller oder ausgewählter Produkte oder die Adressierung eines die Produkteinheit zusammenfassenden Umschlages sein. Ferner kann die Weiterverarbeitung auch ein Verpacken der Produkteinheiten, z.B. in einen Umschlag oder in eine Schutzhülle aus Kunststoff, umfassen.

[0010] Die Adressen werden beispielsweise in einem der Sequenzerstellung in Förderrichtung nachgeschalteten Drucker reihenfolgengerecht auf die Produkteinheiten gedruckt. Die Produkte können anschliessend ebenfalls reihenfolgengerecht gemäss einer vorgegebenen Zustellroute (Abfolge der Empfänger) zu einer Abgabeeinrichtung gefördert werden, von welcher aus die Produkteinheiten ausgeliefert werden.

[0011] Die obigen Ausführungen sind als Teil der Erfindungsoffenbarung zu betrachten.

[0012] Es kann nun vorkommen, dass eine Produkteinheit entgegen der Vorgabe nicht oder nur fehlerhaft gebildet wird. So können beispielsweise in einer fehlerhaften Produkteinheit Produkte fehlen, welche aus verschiedenen Gründen nicht abgegeben wurden. Ferner kann es auch sein, dass die Produkteinheit beschädigte Produkte enthält.

[0013] Eine fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit muss nachträglich korrigiert oder neu erstellt werden, bevor diese zur Auslieferung bzw. zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt werden kann. Korrigieren der Produkteinheit bedeutet unter anderem, dass die Produkteinheit durch Zuführen der fehlenden Produkte vervollständigt wird, dass fehlerhafte Produkte ausgetauscht werden, oder dass überzählige Produkte ausgeschieden werden.

[0014] Das nachträgliche Erstellen bzw. Fertigstellen der fehlenden bzw. fehlerhaften Produkteinheit führt jedoch dazu, dass diese nicht mehr am richtigen Platz in der zwischenzeitlich erstellten und in der Vorrichtung weitergeförderten Sequenz angeordnet ist.

[0015] Da man jedoch unter allen Umständen die vorgegebene Abfolge der Sequenz von Produkteinheiten beibehalten möchte, muss für die nachträglich Erstellung oder Vervollständigung der einen Produkteinheit die Weiterförderung der auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten der Sequenz in der Vorrichtung angehalten und die fortlaufende Erstellung von Produkteinheiten unterbrochen werden.

[0016] Die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit wird dann an der richtigen Stelle in die Sequenz eingefügt. Die Weiterförderung der Sequenz und somit die Erstellung weiterer nachfolgender Produkteinheiten kann dann wieder aufgenommen werden.

[0017] Alternativ zu diesem Verfahren kann der betroffene Sequenzabschnitt auch in eine Warteschlaufe geführt werden und erst nach Komplettierung durch die besagte Produkteinheit wieder der Weiterförderung zugeführt werden. Auch hier wird jedoch die Erstellung nachfolgender Produkteinheiten unterbrochen bis der betreffende Sequenzabschnitt komplettiert ist und weitergefördert werden kann.

[0018] So beschreibt die EP 2 107 023 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vervollständigung einer Sequenz von Produkteinheiten bei Auftreten von fehlerhaften Produkteinheiten. Die in dieser Veröffentlichungsschrift beschriebene Lösung des Problems basiert darauf, dass die Produktsequenz entlang einer geschlossenen Umlaufbahn an die Gruppierungsstrecke, an welcher die Produkteinheiten zusammengestellt wurden, zurückgeführt und die fehlerhafte Produkteinheit vervollständigt wird. Anschliessend wird die vervollständigte Sequenz einer Übergabeeinrichtung zur Übergabe an eine Wegfördereinrichtung zugeführt.

[0019] Dieses Verfahren gewährleistet zwar die Übergabe einer vorgegebenen Sequenz an eine Wegfördereinrichtung. Die Herstellung von nachfolgenden Produkteinheiten im Anschluss an die fehlerhafte Produkteinheit muss jedoch unterbrochen werden, bis die fehlerhafte Produkteinheit wieder durch die Gruppierungsstrecke geführt und vervollständigt wurde.

[0020] Der oben beschriebene Vorgang führt daher zu vielen Produktionsunterbrüchen. Die Leistung bzw. Effizienz der Vorrichtung wird erheblich reduziert. Die Vorrichtung erreicht im ungünstigsten Fall nicht den erforderlichen Durchsatz an Produkteinheiten pro Zeiteinheit.

[0021] Die US 5 171 005 wiederum beschreibt eine Einrichtung und ein Verfahren zum Zusammenstellen von Zeitungen. Die Einrichtung weist eine Mehrzahl von Zuführstationen und eine Abgabestation auf, wobei den Zuführstationen jeweils ein Füllschacht zur Aufnahme von Druckprodukten als Stapel zugeordnet ist. Auf einer kreisförmigen Dreheinrichtung angeordnete Aufnahmefächer werden entlang einer geschlossenen Kreisbahn an den kreisförmig und sequentiell entlang dieser Kreisbahn angeordneten Zuführstationen sowie der Abgabestation vorbei geführt. Die an den Zuführstationen vorbei geführten Aufnahmefächer werden von den dazugehörigen Füllschächten mit Zeitungsteilen beschickt. An der Abgabestation werden die zusammengestellten Zeitungen von den vorbeilaufenden Aufnahmefächern an einen Greiferförderer abgegeben.

[0022] Bei einem Zuführungsfehler absolviert die Dreheinrichtung eine zusätzliche Umdrehung, um das vom Zuführungsfehler betroffene Aufnahmefach an die entsprechende Zuführstation zurückzuführen und den Zuführungsfehler zu beheben. Auf diese Weise kann eine für den späteren Versand vorbestimmte Sequenz unterschiedlicher Zeitungsprodukte beibehalten werden.

[0023] Auch hier muss die Produktion von nachfolgenden Produkteinheiten unterbrochen werden, bis die in der Dreheinrichtung geführte Sequenz vervollständigt ist und einer Wegfördereinrichtung zugeführt werden kann.

[0024] Im Weiteren beschreibt die EP-A 0 511 159 ein Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung, die zum Zusammenstellen von komplexen Produkteinheiten durch Einstecken von Teilprodukten in ein Hauptprodukt dient. Dabei werden verschiedene, als kontinuierliche Ströme zugeführte Produkte entlang mindestens einer Gruppierungsstrecke, realisiert durch einen Bandförderer, zu Gruppen zusammengeführt. Jede Gruppe soll eine vorgegebene Abfolge von Produkten aufweisen. Um Fehler im abgelegten Produktstrom aufgrund von Fehlern in der Zuführung zu vermeiden, wird vorgeschlagen, die Produkte noch in den Zuführungsströmen vor der Abgabe an die Gruppierungsstrecke zu puffern, z.B. mittels entsprechender Zwischenförderer. Die Abgabe soll erst erfolgen, wenn in allen Puffern eine ausreichende Anzahl von Produkten zur Erstellung einer kompletten Gruppe vorhanden ist. Gegebenenfalls wird die Erstellung einer Gruppe so lange verzögert, bis dies der Fall ist.

[0025] Dieses Verfahren behebt jedoch nur eine Fehlerquelle, welche zu fehlerhaften Produkteinheiten führt. Grundsätzlich gibt es jedoch eine Mehrzahl von Gründen, weshalb ein Produkteinheit nicht oder nur fehlerhaft zusammengestellt wird.

[0026] Die Patentschrift US 5 547 175 wiederum beschreibt ein Verfahren zur Erstellung von individualisierten Produkteinheiten aus mehreren Produkten, welche jeweils zu einem Stapel zusammengefasst werden. Die Vorrichtung enthält zwei Druckstationen, welche durch eine gemeinsame Steuerungseinrichtung gesteuert werden. An einer ersten Druckstation können einzelne Produkte mit personalifizierten Botschaften und an einer zweiten Druckstation kann die Produkteinheit mit einer persönlichen Adresse versehen werden. In der besagten Veröffentlichungsschrift wird jedoch keine Lösung beschrieben, wie Sequenzen von Produkteinheiten mit fehlerhaften Produkteinheiten ohne Produktionsunterbruch und unter Beibehaltung der vorgegebenen Sequenz repariert werden können.

[0027] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen eines Produktstroms aus einer Mehrzahl von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz zur Verfügung zu stellen, mittels welchem fehlerhafte Produkteinheiten einer Sequenz ohne Produktionsunterbruch sowie unter Einhaltung der vorgegebenen Sequenz korrigiert werden können.

[0028] Unter Sequenz soll eine vorgegebene Abfolge von Produkteinheiten verstanden werden, welche z.B. in einer bestimmten Reihenfolge hintereinander entlang einer Förderstrecke angeordnet sind. Den einzelnen Produkteinheiten ist also ein bestimmter Platz bzw. eine bestimmte Position in der Sequenz vorgegeben.

[0029] Die Sequenz kann eine beliebige Länge aufweisen. Die Sequenz kann aus Teilsequenzen bestehen, welche sich durch bestimmte Merkmale, wie z.B. Zustellregion oder Zustellroute, von anderen Teilsequenzen unterscheiden.

[0030] Die Aufgabe wird nun gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

[0031] Das Verfahren zum Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz enthält die folgenden Schritte: Zuführen von Produkten zur Gruppierungsstrecke einer ersten Fördereinrichtung; Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten aus den zugeführten Produkten entlang der Gruppierungsstrecke in einer vorgegebenen Sequenz, Übergabe der Produkteinheiten in der vorgegebenen Sequenz an eine Wegfördereinrichtung und Wegfördern der Produkteinheiten in einem getakteten Produktstrom.

[0032] Bei den Produkteinheiten kann es sich jeweils um einzelne oder mehrere, insbesondere unterschiedliche Produkte handeln, welche zur Produkteinheit zusammengefasst sind. Die Produkte können z.B. zu Stapeln zusammengefasst sein oder in andere Produkte eingesteckt sein. Eine Kombination davon ist ebenfalls denkbar.

[0033] Bei den Produkten handelt es sich vorzugsweise um flächige Produkte wie Briefe oder Druckereiprodukte. Druckereiprodukte können z.B. Zeitungen, Zeitschriften, Magazine, Hefte, Bücher, Werbebeilagen oder Flyer sein.

[0034] Die Produkteinheiten sind bevorzugt voneinander unterscheidbar, individualisiert bzw. personen-identifizierbar. Die Produkteinheiten können z. B. durch eine Adressierung, Markierung oder durch eine unterschiedliche Zusammensetzung von einander unterscheidbar sein.

[0035] Die Produkteinheiten sind bevorzugt individualisiert und beispielsweise einem bestimmten Empfänger bzw. einer bestimmten Empfängeradresse zugeordnet. Unter individualisierten Produkteinheiten sollen also Produkteinheiten verstanden werden, welche empfängerspezifische Merkmale, wie Adresse oder Produkte umfassen.

[0036] Die individualisierten Produkteinheiten sind durch eine Steuerungseinrichtung der Vorrichtung entsprechend identifizierbar und dem Empfänger zuordenbar.

[0037] Einzelne Produkte einer Produkteinheit, wie Briefe, Zeitungen oder Zeitschriften können separat adressiert sein. Andere Produkte einer Produkteinheit, wie Werbebeilagen, können auf persönliche Bedürfnisse des Empfängers abgestimmt sein. Aus diesem Grund können sich die einzelnen Produkteinheiten einer Sequenz nicht nur bezüglich Empfängeradresse sondern auch inhaltlich voneinander differenzieren.

[0038] Die Empfänger der Produkteinheiten können beispielsweise Personen sein. Es ist auch denkbar, dass der Empfänger lediglich eine Lieferadresse an eine Verteilstelle ist, von wo aus dann die Produkte der Produkteinheiten weiterverarbeitet oder verteilt werden.

[0039] Erfindungsgemäss wird nun bei Auftreten einer fehlerhaften oder fehlenden Produkteinheit in der formierten Sequenz an der für die fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit vorgesehenen Stelle in der Wegfördereinrichtung eine Produktlücke im Produktstrom gebildet.

[0040] Der besagte Förderstreckenabschnitt der Wegfördereinrichtung ist bevorzugt zwischen einer ersten und in Förderrichtung nachgeordneten zweiten Übernahmestelle an der Wegfördereinrichtung angeordnet. Je nach Ausführung der Erfindung werden sämtliche oder nur die korrekt erstellten Produkteinheiten an der ersten Übernahmestelle von der Wegfördereinrichtung übernommen. Die nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten werden von der Wegfördereinrichtung an der zweiten Übernahmestelle übernommen, bzw. wieder übernommen.

[0041] Die Überbrückungseinrichtung kann zum Beispiel zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle angeordnet sein.

[0042] Gemäss einer bevorzugten ersten Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens bezüglich Übergabe von fehlerhaften Produkteinheiten wird eine fehlerhafte Produkteinheit nicht an die Wegfördereinrichtung übergeben. Das heisst, das die Produktlücke ausbildende Fördermittel der Wegfördereinrichtung wird nicht mit einer Produkteinheit besetzt.

[0043] Produktlücke bedeutet, dass in einer vorgegebenen Sequenz von Produkteinheiten eine Produkteinheit fehlt, weil z. B. die betreffende Produkteinheit bei der Weiterförderung zurückbehalten oder vorher ausgeschleust wurde. Eine Sequenz von Produkteinheiten kann eine oder mehrere, z.B. unmittelbar aufeinander folgende Produktlücken enthalten.

[0044] Die Produktlücke kommt bei der Wegfördereinrichtung darin zum Ausdruck, dass bei den Fördermitteln, welche den Produktstrom fördern, eines der Fördermittel keine Produkteinheit enthält.

[0045] In der Wegfördereinrichtung wird also eine Produktlücke im Produktstrom für die fehlende Produkteinheit gebildet. Gemäss der ersten Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird das für die fehlende Produkteinheit vorgesehene Fördermittel in der Sequenz bei der Übergabe der Produkteinheiten an die Wegfördereinrichtung leer gelassen.

[0046] Gemäss einer zweiten Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens bezüglich Übergabe von fehlerhaften Produkteinheiten wird eine fehlerhafte Produkteinheit zwar an die Wegfördereinrichtung übergeben. Die fehlerhafte Produkteinheit wird jedoch zwecks Bildung einer Produktlücke nachfolgend über eine Ausschleuseinrichtung wieder aus dem Produktstrom der Wegfördereinrichtung ausgeschleust.

[0047] Es kann auch vorkommen, dass ein Produktstrom mehrere, unmittelbar hintereinander oder voneinander beabstandete Produktlücken aufweist. Entsprechend können in der Wegfördereinrichtung mehrere unmittelbar hintereinander oder voneinander beabstandet angeordnete Fördermittel keine Produkteinheiten enthalten.

[0048] Fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit kann bedeuten, dass die Produkteinheit überhaupt nicht gebildet oder nur unvollständig gebildet wird. So kann es vorkommen, dass in der Gruppierungsstrecke ein oder mehrere Produkte aus unterschiedlichen Gründen nicht abgegeben werden und in der Produkteinheit entsprechend fehlen. Dies kann z.B. passieren, wenn in der Produktzuführung in Folge einer fehlerhaften Verarbeitung eine Lücke auftritt.

[0049] Ferner kann es auch vorkommen, dass ein oder mehrere zugeführte Produkte Schäden aufweisen oder nicht korrekt zueinander ausgerichtet sind und diese deshalb entweder nicht der Produkteinheit zugeführt werden können oder wieder aus der Produkteinheit entfernt werden müssen.

[0050] Im Weiteren kann es auch vorkommen, dass einer Produkteinheit ein oder mehrere falsche Produkte zugeführt werden, welche wieder aus der Produkteinheit entfernt werden müssen.

[0051] Die nachträgliche Korrektur der Produkteinheit kann darin bestehen, dass an einer Ausschleusstation einzelne Produkte der Produkteinheit oder die ganze fehlerhafte Produkteinheit ausgeschleust und die Produkteinheit vervollständigt oder vollständig neu erstellt wird.

[0052] Fehlen lediglich Produkte in der Produkteinheit, so kann die unvollständige Produkteinheit der Gruppierungsstrecke wieder zugeführt und vervollständigt werden.

[0053] Die fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit wird also nachträglich in der Gruppierungsstrecke korrekt erstellt und anschliessend der Wegfördereinrichtung übergeben.

[0054] Die besagte Produkteinheit wird nun aber über eine Überbrückungseinrichtung unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Wegfördereinrichtung zeitlich nachfolgend der Produktlücke zugeführt. Auf diese Weise wird die vorgegebene Sequenz von Produkteinheiten in der Wegfördereinrichtung in einer vollständig sortierten Abfolge für weitere Verarbeitungsprozesse bereitgestellt.

[0055] Die Wegfördereinrichtung kann eine Transferfördereinrichtung sowie eine Zwischenfördereinrichtung umfassen. Die Transferfördereinrichtung fördert die Produkteinheiten von der ersten Fördereinrichtung zur Zwischenfördereinrichtung. Der zu überbrückende Förderstreckenabschnitt und entsprechend auch die erste und zweite Übernahmestellen werden in der Zwischenfördereinrichtung ausgebildet.

[0056] Gemäss einer ersten Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens bezüglich der Übergabe nachträglich korrekt erstellter Produkteinheiten wird die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit von der ersten Fördereinrichtung, z. B. direkt oder indirekt über eine Transferfördereinrichtung an eine Überbrückungseinrichtung übergeben und von der Überbrückungseinrichtung erstmals an die Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung übergeben und der Produktlücke im Produktstrom an der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung zugeführt.

[0057] Gemäss einer zweiten Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens bezüglich der Übergabe nachträglich korrekt erstellter Produkteinheiten wird die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit von der ersten Fördereinrichtung, z. B. direkt oder indirekt über eine Transferfördereinrichtung an die Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung übergeben und nachfolgend von der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung an die Überbrückungseinrichtung abgegeben.

[0058] Die besagte Produkteinheit wird über die Überbrückungseinrichtung unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Weg bzw. Zwischenfördereinrichtung wieder an die Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung übergeben und der Produktlücke im Produktstrom an der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung zugeführt. Die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit wird so in die vorgängig gebildete Sequenz von Produkteinheiten einsortiert.

[0059] Diese zweite Weiterbildung des Verfahrens weist den Vorteil auf, dass sowohl die auf Anhieb als auch die nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten an einer gemeinsamen ersten Übernahmestelle von der Wegfördereinrichtung übernommen werden können. Die nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten werden erst nachfolgend wie oben beschrieben wieder aus der Wegfördereinrichtung ausgeschleust und der Überbrückungseinrichtung übergeben.

[0060] Die Sequenz wird vor, während und/oder nach ihrer Vervollständigung in der Wegfördereinrichtung bevorzugt weitergefordert. Das heisst, die Sequenz oder Teilsequenz ist in Förderrichtung entlang ihres Förderweges in ständiger Bewegung. Ein Abschalten der Vorrichtung oder einzelner Einrichtungen der Vorrichtung ist nicht notwendig.

[0061] Die Vorrichtung enthält zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens: eine erste Fördereinrichtung mit einer Gruppierungsstrecke zur Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten aus den zugeführten Produkten in einer vorgegebenen Sequenz; eine Wegfördereinrichtung zum Wegfördern der Produkteinheiten in der vorgegebenen Sequenz in einem getakteten Produktstrom.

[0062] Unter Gruppierungsstrecke soll allgemein eine Zone in der ersten Fördereinrichtung verstanden werden, in welcher die Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz zusammengestellt werden. Bevorzugt beinhaltet die Gruppierungsstrecke einen Förderstreckenabschnitt in der ersten Fördereinrichtung, entlang welchem die Produkteinheiten zusammengestellt werden.

[0063] Die Wegfördereinrichtung kann wie bereits erwähnt eine Transferfördereinrichtung sowie eine Zwischenfördereinrichtung umfassen.

[0064] Die Transferfördereinrichtung dient der Übernahme der Produkteinheiten von der ersten Fördereinrichtung und der Übergabe der Produkteinheiten an die Zwischenfördereinrichtung. Hierzu werden die Produkteinheiten an einer der ersten Fördereinrichtung zugeordneten Abgabestelle an die Transferfördereinrichtung abgegeben und an einer der Zwischenfördereinrichtung zugeordneten Übernahmestelle von dieser übernommen.

[0065] Die Transferfördereinrichtung enthält hierzu bevorzugt mindestens einen Zwischenförderer, welcher die Produkteinheiten von der Abgabestelle der ersten Fördereinrichtung zur Übernahmestelle an der Zwischenfördereinrichtung und gegebenenfalls an eine Überbrückungseinrichtung fördert. Der Zwischenförderer kann z.B. ein Bandförderer oder ein Greiferförderer oder eine Kombination davon sein, bzw. diesen beinhalten.

[0066] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine Überbrückungseinrichtung enthält, welche so ausgelegt ist, dass Produkteinheiten der Wegfördereinrichtung unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Wegfördereinrichtung zeitlich nachfolgend zugeführt und so in die zuvor gebildete und eine Produktlücke aufweisende Sequenz von Produkteinheiten einsortiert werden können.

[0067] Die Überbrückungseinrichtung kann auch als Bypass-, Einsortier- oder Nachlaufeinrichtung bezeichnet werden. Mit Hilfe der Überbrückungseinrichtung lässt sich der Förderweg einer der Wegfördereinrichtung zeitlich nachfolgend zugeführten Produkteinheit unter Auslassung von Fördertakten reduzieren. Auf diese Weise kann die Produkteinheit eine vorgängig erstellte Sequenz von Produkteinheiten, zu welcher diese Produkteinheit gehört, noch erreichen und in diese einsortiert werden.

[0068] An der Wegfördereinrichtung bzw. der Zwischenfördereinrichtung sind hierzu bevorzugt eine erste und zweite Übernahmestelle vorgesehen, an welchen Produkteinheiten von der Wegfördereinrichtung übernommen werden können.

[0069] Eine erste Übernahmestelle ist dazu ausgelegt, die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten einer Sequenz an die Wegfördereinrichtung zu übergeben.

[0070] Eine in Förderrichtung der ersten Übernahmestelle nachgeordnete zweite Übernahmestelle ist dazu ausgelegt, nachträglich korrekt erstellte Produkteinheiten unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes an die Wegfördereinrichtung bzw. die Zwischenfördereinrichtung zu übergeben.

[0071] Zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle liegt der überbrückbare Förderstreckenabschnitt. Der Förderstreckenabschnitt weist eine Mehrzahl von Fördermitteln auf, die jeweils einem Fördertakt zugeordnet sind.

[0072] Der überbrückbare Förderstreckenabschnitt kann z.B. als offene Schlaufe ausgebildet sein. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Direktdistanz der beiden, die Schlaufenenden ausbildenden ersten und zweiten Übernahmestellen kürzer, insbesondere wesentlich kürzer ist, als die Länge der der durch die Schlaufe ausgebildeten Förderstrecke.

[0073] Wird nun also eine nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit an der zweiten Übernahmestelle der Wegfördereinrichtung zugeführt, so werden die Fördertakte in dem dazwischen liegenden Förderstreckenabschnitt ausgelassen. Da die auf Anhieb korrekt zusammengestellten und an der ersten Übernahmestelle der Wegfördereinrichtung übergebenen Produkteinheiten einer Sequenz diesen Förderstreckenabschnitt durchlaufen müssen, erreicht die zeitlich nachfolgend erstellte Produkteinheit die im Produktstrom entstandene Produktlücke.

[0074] Die zusätzliche Zeit, welche zur nachträglichen Erstellung der Produkteinheit benötigt wird, lässt sich mit jener Zeit kompensieren, welche die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten benötigen, um den besagten Förderstreckenabschnitt zu durchlaufen.

[0075] Ist eine Transferfördereinrichtung vorgesehen, so können dieser Verarbeitungsstationen zugeordnet sein, welche an den Produkteinheiten während ihrer Förderung durch die Transferfördereinrichtung Verarbeitungsschritte vornehmen.

[0076] So kann z.B. eine Zusammenfassstation vorgesehen sein, an welcher die losen Produkte der Produkteinheiten zu zusammenhängenden Produkteinheiten zusammengefasst werden. Die Zusammenfassstation kann z.B. in Form einer Folierstation vorliegen, an welcher die Produkteinheiten mit einer Plastikhülle umhüllt werden.

[0077] Ferner kann auch eine Beschriftungs- bzw. Druckstation vorgesehen sein, an welcher die Produkteinheiten bedruckt bzw. beschriften werden. So können z. B. auf die Produkteinheiten Adressen und/oder andere Informationen aufgebracht werden.

[0078] Die erste Fördereinrichtung enthält bevorzugt eine Mehrzahl von, in einer geschlossenen Umlaufbahn geführten Fördermittel. Die Fördermittel, welche jeweils einem Fördertakt zugeordnet sind, bilden jeweils einen Aufnahmeabschnitt zur Erstellung und Aufnahme der Produkteinheiten aus. Der Aufnahmeabschnitt kann z.B. eine Tasche, ein Fach, ein Greifer mit verlängertem Greiferschenkel, ein Sattel, ein Einschnitt, ein Abteil, eine Vertiefung, ein Buckel oder eine geneigte Ablagefläche mit Anschlag sein.

[0079] Die erste Fördereinrichtung enthält bevorzugt auch Mittel zum klemmenden Halten der Produkteinheiten auf den Fördermitteln. So können die Aufnahmeabschnitte mit einer Ablagefläche kooperierende Greifer, Klammern oder Niederhalter, wie Bänder oder Federelemente umfassen. Die Federelemente sind z.B. aus Federstahl. Die Niederhalter können auch entlang der Förderrichtung angeordnete Bürstenstreifen sein, welche mit ihren Borsten gegen die Produkteinheiten drücken.

[0080] Die Aufnahmeabschnitte können überlappend, geschuppt, gestaffelt oder einzeln hintereinander angeordnet ausgebildet sein.

[0081] Entlang der Umlaufbahn ist eine Gruppierungsstrecke vorgesehen, entlang welcher über eine oder mehrere Zuführeinrichtungen die Produkte unter Ausbildung von Produkteinheiten an die Fördermittel der ersten Fördereinrichtung übergeben werden.

[0082] Die geschlossene Umlaufbahn erlaubt nun die Rückführung der Fördermittel, welche die fehlenden oder fehlerhaften Produkteinheiten enthaltend, zur Gruppierungsstrecke. In der Gruppierungsstrecke wird dann die Produkteinheit nachträglich korrekt erstellt oder neu zusammengetragen und anschliessend wie bereits zuvor die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten der Sequenz der Wegfördereinrichtung bzw. über eine Transferfördereinrichtung einer Zwischenfördereinrichtung übergeben.

[0083] Die Vorrichtung wird hierzu derart gesteuert, dass die nachträglich erstellte Produkteinheit über die Überbrückungseinrichtung in die wegen dieser Produkteinheit in der Wegfördereinrichtung entstandene Produktlücke im Produktstrom eingeschleust wird.

[0084] Die erste Fördereinrichtung ist bevorzugt Teil einer Zusammentrageinrichtung zum Zusammentragen von Produkteinheiten in Form von Kollektionen entlang der Gruppierungsstrecke. Eine solche Zusammentrageinrichtung, wie sie in vorliegender Erfindung Einsatz finden kann, ist beispielsweise in der EP 2 107 023 A1 offenbart. Der Inhalt der genannten Veröffentlichungsschrift bezüglich der Zusammentrageinrichtung und insbesondere bezüglich der Aufnahmefächer wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.

[0085] Die Zusammentrageinrichtung zeichnet sich insbesondere durch eine Umlaufbahn des Förderers aus, welche zwei Teilbereiche enthält. Die beiden Teilbereiche sind übereinander angeordnet, wobei die Gruppierungsstrecke in einem oberen Teilbereich der Umlaufbahnbahn gebildet wird. Die Umlaufbahn verläuft in den Teilbereichen bevorzugt horizontal oder im Wesentlichen horizontal.

[0086] Entlang der Gruppierungsstrecke ist eine oder sind eine Mehrzahl von Zuführeinrichtungen angeordnet, über welche die Produkte den längs der Gruppierungsstrecke bewegten Fördermitteln abgegeben werden.

[0087] Der untere Teilbereich bildet einen Rückführbereich aus. Der obere und untere Teilbereich sind über eine, in Förderrichtung entlang der Gruppierungsstrecke betrachtet vordere und hintere Umlenkung miteinander verbunden. In den beiden Umlenkungen werden die Fördermittel vom oberen Teilbereich in den unteren Teilbereich umgelenkt bzw. umgekehrt.

[0088] Die Produkteinheiten werden, wie in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen gezeigt, vorzugsweise an einer Umlenkung an die Wegfördereinrichtung bzw. an eine Transferfördereinrichtung abgegeben.

[0089] Die WO 2010/051 651 A2 beschreibt eine besondere Ausführungsform der oben beschriebenen Zusammentrageinrichtung, wie sie ebenfalls in vorliegender Erfindung Anwendung finden kann. Der Inhalt der genannten Veröffentlichungsschrift bezüglich der Zusammentrageinrichtung und insbesondere bezüglich der Aufnahmefächer wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.

[0090] Die Zusammentrageinrichtung gemäss der genannten Veröffentlichungsschrift zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Fördermittel als Aufnahmeeinheiten mit einer, insbesondere schräg geneigten Auflagefläche für die Produkte ausgebildet sind. Die Aufnahmeeinheiten umfassen ferner auch Greifer mit einer ersten und zweiten Greiferbacke, mittels welchen die Produkteinheiten ergriffen und gehalten werden können.

[0091] Eine vergleichbare Zusammentrageinrichtung beschreibt auch die EP 2 383 214 A1. Der Inhalt der genannten Veröffentlichungsschrift bezüglich der Zusammentrageinrichtung und insbesondere bezüglich der Aufnahmefächer wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.

[0092] Die als Aufnahmeeinheiten ausgebildeten Fördermittel gemäss den oben genannten Ausführungsvarianten werden jeweils über eine Förderkette entlang der Umlaufbahn bewegt.

[0093] Die Wegfördereinrichtung bzw. die Zwischenfördereinrichtung enthält bevorzugt ebenfalls eine Mehrzahl von Fördermitteln, wobei für eine Produkteinheit bevorzugt jeweils ein Fördermittel vorgesehen ist. Jedem Fördermittel wird ein Fördertakt zugeordnet. Die Wegfördereinrichtung bzw. Zwischenfördereinrichtung kann z.B. einen Greiferförderer umfassen. Die Fördermittel entsprechen in diesem Fall den einzeln hintereinander entlang einer Förderstrecke geförderten Greifern.

[0094] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung entspricht die Anzahl der durch die Fördermittel vorgegebenen Fördertakte im Förderstreckenabschnitt der Wegfördereinrichtung bzw. der Zwischenfördereinrichtung mindestens der Anzahl Fördertakte entlang der geschlossenen Umlaufbahn der ersten Fördereinrichtung.

[0095] Gemäss einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung enthält die Wegfördereinrichtung wie oben bereits erläutert eine Transferfördereinrichtung und eine Zwischenfördereinrichtung. Die Überbrückungseinrichtung ist der Transferfördereinrichtung in Prozessrichtung nachgeordnet. Ferner ist eine Weicheneinrichtung vorgesehen, welche erlaubt, wahlweise die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten einer Sequenz der ersten Übernahmestelle zuzuführen und dort der Zwischenfördereinrichtung zu übergeben und nachträglich korrekt erstellte Produkteinheiten über die Überbrückungseinrichtung der zweiten Übernahmestelle zuzuführen und dort der Zwischenfördereinrichtung zu übergeben.

[0096] Der Begriff «Weicheneinrichtung» ist breit auszulegen und soll jegliche Art von Einrichtungen umfassen, welche erlauben, eine von der Transferfördereinrichtung erfasste Produkteinheit wahlweise einer ersten oder zweiten Übernahmestelle der Zwischenfördereinrichtung zuzuführen. Die Weicheneinrichtung ist über eine entsprechende Steuerungseinrichtung steuerbar.

[0097] Die Zwischenfördereinrichtung sowie die nachgeordnete Überbrückungseinrichtung inklusive Weicheneinrichtung können gemäss der in der WO 2009/065 242 A1 offenbarten Übergabevorrichtung ausgeführt sein. Der Inhalt der genannten Veröffentlichungsschrift bezüglich der Übergabevorrichtung wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.

[0098] Gemäss der oben genannten Veröffentlichungsschrift werden die Greifer der Zwischenfördereinrichtung in einer, bevorzugt nach unten gerichteten Umlenkung umgelenkt. Die Umlenkung kann z.B. eine Umlenkung der Förderbahn um 90° (Winkelgrade) oder mehr, insbesondere um 180° beinhalten.

[0099] Die Umlenkung hat z.B. die Aufgabe den Produktstrom in eine Förderwegschlaufe hinein oder aus dieser heraus zuführen.

[0100] Die Fördermittel, wie z.B. Greifer, werden in der Umlenkung bevorzugt in einem Bogen gefördert. Dies führt zum Effekt, dass sich die Abstände der radial aussen liegenden Produkterfassungsabschnitte, wie Greiferschenkel, der Fördermittel in der Umlenkung vergrössern.

[0101] Ein Zwischenförderer der Transferfördereinrichtung, welcher insbesondere ein Bandförderer ist, führt nun sämtliche von der ersten Fördereinrichtung abgegebenen Produkteinheiten der Umlenkung der Zwischenfördereinrichtung zu. Die Greifer enthalten über eine Steuerungseinrichtung zwischen einer Offen- und Schliessstellung relativ zueinander verschwenkbare Greiferschenkel. Ferner sind Vorzugsweise auch die Greifer über die Steuerungseinrichtung verschwenkbar. Die Verschwenkung der Greifer sowie der Greiferteile kann zum Beispiel über Steuerkulissen geschehen.

[0102] Durch die Stellung der Greiferschenkel relativ zueinander und/oder durch die Verschwenkung der Greifer, kann nun der Greifer bzw. können die Greiferschenkel an der ersten Übernahmestelle in eine Position gebracht werden, in welcher sie eine vom Zwischenförderer zugeführte Produkteinheit übernehmen oder abweisen.

[0103] Abgewiesene Produkteinheiten werden der nachgeordneten Überbrückungseinrichtung, insbesondere einem Bandförderer der Überbrückungseinrichtung zugeführt.

[0104] Die Zuführung der Produkteinheiten zu den Fördermitteln, insbesondere zu den Greifern der Zwischenfördereinrichtung an der zweiten Übernahmestelle kann durch eine Doppelbandfördereinrichtung geschehen, wie sie beispielsweise in der EP 1 411 011 B1 beschrieben ist. Der Inhalt der genannten Veröffentlichungsschrift bezüglich der Doppelbandfördereinrichtung wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.

[0105] Auch hier werden die Greifer an einer vorzugsweise nach unten gerichteten Umlenkung umgelenkt. Die Umlenkung kann z.B. eine Umlenkung der Förderbahn um 90° (Winkelgrade) oder mehr, insbesondere um 180° beinhalten.

[0106] Die Produkteinheiten werden über die Doppelbandfördereinrichtung von unten nach oben zu den um die Umlenkung umlaufenden Greifern gefördert und an diese übergeben.

[0107] Die Produkteinheiten werden der Doppelbandfördereinrichtung vereinzelt zugeführt, z.B. über einen Bandförderer, und durch die Doppelbandfördereinrichtung rund 90° in eine vertikale Ausrichtung nach oben umgelenkt.

[0108] Der Zeitpunkt der Produktabgabe lässt sich über den Antrieb der Doppelbandfördereinrichtung steuern. Die Produkteinheiten können also in der Doppelbandfördereinrichtung bis zum Eintreffen der Produktlücke zurückgehalten werden. Entsprechend wird die Doppelbandfördereinrichtung ebenfalls über die Steuerungseinrichtung gesteuert.

[0109] Gemäss einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Überbrückungseinrichtung zwischen einer Abgabestelle an der ersten Fördereinrichtung und der zweiten Übernahmestelle der Wegfördereinrichtung angeordnet.

[0110] Die Vorrichtung kann auch hier eine Transferfördereinrichtung enthalten, welche die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten an einer ersten Abgabestelle von der ersten Fördereinrichtung übernimmt und diese an einer ersten Übernahmestelle einer Zwischenfördereinrichtung übergibt. Die Überbrückungseinrichtung übernimmt die nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten an der ersten oder an einer zweiten Abgabestelle von der ersten Fördereinrichtung und überführt diese an eine zweite Übernahmestelle der Zwischenfördereinrichtung.

[0111] Die Überbrückungseinrichtung umfasst bevorzugt einen Zwischenförderer. Der Zwischenförderer fördert die Produkteinheiten von der ersten bzw. zweiten Abgabestelle der ersten Fördereinrichtung zur zweiten Übernahmestelle an der Zwischenfördereinrichtung. Der Zwischenförderer kann z.B. ein Bandförderer oder ein Greiferförderer oder eine Kombination davon sein, bzw. diesen beinhalten.

[0112] Zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle liegt auch hier ein überbrückbarer Förderstreckenabschnitt. Der Förderstreckenabschnitt weist eine Mehrzahl von Fördermitteln auf, die jeweils einem Fördertakt zugeordnet sind. Der überbrückbare Förderstreckenabschnitt kann auch hier z. B. als offene Schlaufe der bereits beschriebenen Art ausgebildet sein.

[0113] Gemäss einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Überbrückungseinrichtung zwischen einer ersten und zweiten Übergabestelle an der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung angeordnet. Zwischen den beiden Übergabestellen liegt der zu überbrückende Förderstreckenabschnitt der Wegfördereinrichtung. Die erste Übergabestelle ist zur Übergabe von nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten von der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung an die Überbrückungseinrichtung ausgelegt.

[0114] Die zweite Übergabestelle ist zum Abgeben der nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten an die Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung und Einsortieren derselbigen in die Produktlücke ausgelegt. Diese Ausführungsform findet im Verfahren gemäss der zweiten Weiterbildung bezüglich der Übergabe nachträglich korrekt erstellter Produkteinheiten Anwendung.

[0115] Die Überbrückungseinrichtung kann Mittel zur Pufferung der Produkteinheiten enthalten. Diese Mittel können zum Beispiel eine Doppelbandfördereinrichtung umfassen.

[0116] Die Vorrichtung enthält bevorzugt auch eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung der erfindungsgemässen Verfahrensschritte. Diese Verfahrensschritte sind z.B.: das Erstellen von Produkteinheiten in einer vorgegebenen Sequenz und die Übergabe der Produkteinheiten an die Wegfördereinrichtung; das nachträglichen Erstellen von Produkteinheiten, das Generieren von Produktlücken im Produktstrom der Wegfördereinrichtung, und das taktsynchronen Einspeisen von nachträglich erstellten Produkteinheiten in die Produktlücken an der Wegfördereinrichtung.

[0117] Die Erstellung der Produkteinheiten sowie die Bildung des aus aufeinander folgenden Produkteinheiten gebildeten Produktstroms werden bevorzugt durch die Steuerungseinrichtung überwacht. Hierzu wird in der Steuerungseinrichtung bevorzugt ein digitales Taktabbild der Vorrichtung erzeugt. Das Taktabbild erlaubt, die Zuordnung der Produkteinheiten zu den Fördermitteln sowie die Nachverfolgung der mittels den Fördermittel entlang der Förderstrecke geförderten Produkteinheiten. Dank dieser Überwachung ist es möglich, nachträglich korrekt erzeugte Produkteinheiten gezielt in die vorgesehenen Produktlücken eines Produktstroms in der Wegfördereinrichtung einzusortieren.

[0118] Die Geschwindigkeiten der einzelnen Fördereinrichtungen (inkl. Zwischenförderer) sowie eine allfällige Pufferung der nachträglich erzeugten Produkteinheiten können so gesteuert werden, dass die nachträglich produzierte Produkteinheit zum Zeitpunkt, an dem die Produktlücke die zweite Übernahme passiert, zugeführt wird.

[0119] So kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass die nachträglich produzierte Produkteinheit der Überbrückungseinrichtung zugeführt und mittels den Pufferungsmittel so lange in dieser zurückbehalten wird, bis die Produktlücke die zweite Übernahmestelle erreicht.

[0120] Die Vorrichtung enthält zur Steuerung der Abläufe bevorzugt Sensoren, welche z.B. produktspezifische Informationen aufnehmen oder Unregelmässigkeiten bei der Produktverarbeitung erfassen und an die Steuerungseinrichtung weiterleiten. Die Sensorinformationen können zum Beispiel eine falsche Adresse oder ein beschädigtes Produkt betreffen. Die Steuerungseinrichtung leitet aufgrund der ausgewerteten Sensorinformationen die notwendigen Verfahrensschritte zur nachträglichen Vervollständigung bzw. Erstellung einer nicht erfolgreich produzierten Produkteinheit ein.

[0121] Das erfindungsgemässe Verfahren sowie die dazugehörige Vorrichtung weisen den Vorteil auf, dass fehlerhafte oder fehlende Produkteinheiten nachträglich vervollständigt oder nachproduziert und zeitlich nachfolgend an der richtigen Stelle in die bereits an die Wegfördereinrichtung abgegebene Sequenz von Produkteinheiten positionsgenau einsortiert bzw. eingetaktet werden können.

[0122] Die nachträgliche Fertigstellung von Produkteinheiten eines bereits produzierten und der Wegfördereinrichtung übergebenen Sequenzabschnittes blockiert jedoch nicht die fortlaufende Erstellung weiterer Produkteinheiten nachfolgender Sequenzabschnitte.

[0123] Die Vorrichtung kann gegebenenfalls sogar mit maximaler Betriebsgeschwindigkeit weiter betrieben werden, unabhängig davon, ob fehlerhafte Produkteinheiten nachträglich korrigiert werden müssen.

[0124] Bei der Durchschleusung von nachträglich fertiggestellten Produkteinheiten durch die Überbrückungseinrichtung, kann es zwar sein, dass an der ersten Übernahmestelle eine Produktlücke ausgebildet wird, welche sich durch die Wegfördereinrichtung weiterbewegt. Diese Produktlücke ist aber für nachfolgende Verarbeitungsschritte bedeutungslos. Entscheidend ist, dass die vorgegebene Sequenzabfolge eingehalten werden kann.

[0125] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens weist auch den Vorteil auf, dass sich die Erfindung mit wenig konstruktiven Aufwand umsetzen lässt. So lassen sich beispielsweise auch bestehende Vorrichtungen noch nachrüsten. Überdies ist die steuerungstechnische Umsetzung der Erfindung vergleichsweise einfach. Die Steuerung der Vorrichtung bleibt auch mit dem erfindungsgemässen Verfahren einfach und überschaubar.

[0126] Durch die vergleichsweise geringe Komplexität der erfindungsgemässen Vorrichtung und des dazugehörigen Verfahrens sind auch weniger manuelle Nacharbeiten wie z.B. händisches Nachsortieren und Platzieren nachproduzierter Produkteinheiten in die Produktlücken zuvor gefertigter Sequenzen von Produkteinheiten notwendig.

[0127] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist eine kompakte Bauweise auf und nimmt verhältnismässig wenig Platz in Anspruch.

[0128] Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass das erfindungsgemässe Verfahren samt Steuerung und die dazugehörige Vorrichtung auch für wenig geschultes Personal leicht verständlich und nachvollziehbar ist. Dies erlaubt einen sicheren Betrieb der Vorrichtung.

[0129] Im Folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen jeweils schematisch: <tb>Fig. 1:<sep>eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung; <tb>Fig. 2a–2c:<sep>Seitenansichten von Ausschnitten der ersten Übernahmestelle gemäss Fig. 1; <tb>Fig. 3:<sep>eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung.

[0130] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0131] Die beiden Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1, 51 enthalten jeweils eine Zusammentragvorrichtung mit einer ersten Fördereinrichtung 2, 52 zum Zusammentragen von Produkten 8 zu Produkteinheiten 9. Die erste Fördereinrichtung 2, 52 umfasst eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Fördermitteln 12 in Form von Aufnahmeabschnitten. Die Fördermittel 12 sind entlang einer geschlossenen Förderbahn W umlaufend geführt. Die Fördermittel 12 können z.B. über eine Förderkette (nicht gezeigt) geführt sein. Die Aufnahmeabschnitte 12 umfassen jeweils eine Ablagefläche sowie einen mit der Ablagefläche kooperierenden Niederhalter, mittels welchem die Produkteinheit 9 auf der Ablageflächen gehalten werden kann.

[0132] Die Umlaufbahn W bildet einen oberen und unteren Teilbereich aus. Im oberen Teilbereich wird eine Gruppierungsstrecke G ausgebildet. Entlang der Gruppierungsstrecke G sind eine Mehrzahl von Zuführeinheiten 7a–7f, 56a–56e angeordnet, welche dazu eingerichtet sind, Produkte 8 an die entlang der Gruppierungsstrecke G vorbei geförderten Aufnahmeabschnitte 12 abzugeben. Die Aufnahmeabschnitte 12 werden hierzu entlang der Gruppierungsstrecke G an den Zuführeinheiten 7a–7f, 56a–56e vorbei gefördert.

[0133] Die erstellten Produkteinheiten 9 werden im Anschluss an die Gruppierungsstrecke G über eine in Förderrichtung F entlang der Gruppierungsstrecke G betrachtet vordere Umlenkung in den unteren Teilbereich umgelenkt und zu einer hinteren Umlenkung der Fördereinrichtung 2, 52 gefördert. Die Produkteinheiten 9 werden dabei an einer der Gruppierungsstrecke in Förderrichtung F nachgeordneten Abgabestelle 19, 69, 70 einer Transferfördereinrichtung 4, 54, 60 übergegeben.

[0134] Die leeren Aufnahmeabschnitte 12 werden über die hintere Umlenkung wieder umgelenkt und in den oberen Teilbereich zurückgeführt, wo sie dann erneut längs der Gruppierungsstrecke G zwecks Erstellung weiterer Produkteinheiten 9 bewegt werden.

[0135] Die Vorrichtung 1, 51 enthält ferner eine Wegfördereinrichtung. Die Wegfördereinrichtung umfasst unter anderem eine Zwischenfördereinrichtung 3, 53 in Form eines Greiferförderers mit einer Mehrzahl von Greifern 13. Die Zwischenfördereinrichtung 3, 53 fördert die Produkteinheiten 9 von der ersten Fördereinrichtung 2, 52 einer weiteren Verarbeitung zu.

[0136] Die Übernahme der Produkteinheiten 9 durch die Zwischenfördereinrichtung 3, 53 an den Übernahmestellen 17, 18; 67, 68 erfolgt jeweils durch Schliessen der Greifer 13. Dieser Vorgang wird durch entsprechende Kulissenführungen gesteuert. Die Kulissenführungen werden wiederum von einer Steuerungseinrichtung 6, 55 gesteuert.

[0137] Die Vorrichtung 1,51 enthält im Weiteren eine zentrale Steuerungseinrichtung 6, 55, mittels welcher unter anderem die Zuführeinheiten 7a–7f, 56a–56e, weitere Verarbeitungsstationen, wie z.B. eine Zusammenfassstation 15, 65 und eine Beschriftungsstation 16, 62, die Abgabe der Produkteinheiten 9 an den Abgabestellen 19, 69, 70, die Übernahme der Produkteinheiten 9 an den Übernahmestellen 17, 18; 67, 68, inkl. der Weicheneinrichtung 20, sowie die Ausschleusstation 14 koordiniert gesteuert werden können.

[0138] Steuerungseinrichtung 6, 55 unterhält ein digitales Taktabbild der Vorrichtung 1,51. Dies erlaubt die Zuordnung der Produkteinheiten 9 zu den einzelnen Fördermitteln 12, 13, wie Greifern, sowie die Nach Verfolgung der mittels den Fördermitteln 12, 13 entlang der Förderstrecke geförderten Produkteinheiten 9. Die Steuerungseinrichtung 6, 55 kennt daher z.B. den Zustand der Greifer 13 der Zwischenfördereinrichtung 3, 53, d.h. ob diese leer oder mit Produkteinheiten 9 besetzt sind. Die Produkteinheiten sind bevorzugt individualisiert.

[0139] Gemäss der in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsform werden die Produkteinheiten 9 der ersten Fördereinrichtung 2 an der Abgabestelle 19 vereinzelt an einen Bandförderer 10 der Transferfördereinrichtung 4 abgegeben, welche ebenfalls Teil der Wegfördereinrichtung ist. Die Abgabestelle 19 ist in dem in der hinteren Umlenkung endenden unteren Teilbereich der Umlaufbahn W angeordnet.

[0140] Entlang dem Bandförderer 10 sind Verarbeitungsstationen angeordnet, an welchen die Produkteinheiten 9 vorbeigefördert werden. Eine erste Verarbeitungsstation umfasst eine Zusammenfassstation 15, an welcher die losen Produkte 8 der Produkteinheiten 9 zu zusammenhängenden Produkteinheiten 9 zusammengefasst werden. An einer nachfolgenden Beschriftungsstation 16 werden die Produkteinheiten 9 adressiert und/oder mit anderen Informationen versehen.

[0141] Anschliessend werden die Produkteinheiten 9 an einer ersten Übernahmestelle 17 den Greifern 13 einer Zwischenfördereinrichtung 3 übergeben. Der genaue Ablauf der Übernahme der Produkteinheiten 9 durch die Zwischenfördereinrichtung 3 wird weiter unten anhand der Fig. 2abis 2c detailliert beschrieben.

[0142] Stellt nun die Steuerungseinrichtung 6 fest, das ein Aufnahmeabschnitt 12 der ersten Fördereinrichtung eine fehlerhafte Produkteinheit 9c enthält oder diese gänzlich fehlt, so wird der betreffende Aufnahmeabschnitt 12 ohne Abgabe der fehlerhaften Produkteinheit an der Abgabestelle 19 vorbei zurück in die Gruppierungsstrecke G gefördert. Eine fehlerhafte Produkteinheit 9c kann gegebenenfalls an einer im unteren Teilbereich der Umlaufbahn W angeordneten Ausschleusstation 14 automatisch aus dem Verarbeitungsprozess ausgeschleust werden.

[0143] Der zum Ergreifen der sich als fehlerhaft herausgestellten Produkteinheit 9c vorgesehene Greifer 13 an der Zwischenfördereinrichtung 3 bleibt bei der Übernahme der auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten 9a entsprechend leer und bildet eine Produktlücke L aus.

[0144] Die fehlerhafte Produkteinheit 9c wird nun nachträglich vervollständigt bzw. neu erstellt. So werden beispielsweise dem Aufnahmeabschnitt 12, welches die fehlerhafte Produkteinheit 9c enthält, in der Gruppierungsstrecke G die noch fehlenden Produkte 8 zugeführt.

[0145] Ist der besagte Aufnahmeabschnitt 12 bei seiner Rückführung leer, weil z.B. entgegen der Vorgabe vorgängig gar keine Produkteinheit 9 erstellt wurde, oder weil die fehlerhafte Produkteinheit 9c bei der Rückführung des Aufnahmeabschnitts 12 an der Ausschleusstation 14 ausgeschleust wurde, so wird die Produkteinheit 9b im besagten Aufnahmeabschnitt 12 beim Durchlaufen der Gruppierungsstrecke G komplett neu gebildet.

[0146] Alternativ dazu kann im letzteren Fall die nachträglich erstellte Produkteinheit 9b in einem beliebigen, aber leeren Aufnahmeabschnitt 12 erstellt werden. Das heisst, die nachträgliche Erstellung der Produkteinheit 9b muss nicht in jenem Aufnahmeabschnitt 12 geschehen, welchem die ausgeschleuste bzw. fehlende Produkteinheit zugeordnet war. Diese beiden alternativen Vorgehensweisen beschränken sich übrigens nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel sondern gelten ganz allgemein.

[0147] Die nachträglich erstellte Produkteinheit 9b wird nun an derselben Abgabestelle 19 ebenfalls dem Bandförderer 10 der Transferfördereinrichtung 4 übergeben, und wie bereits zuvor die anderen Produkteinheiten 9 der betreffenden Sequenz zu zusammenhängenden Produkteinheiten 9b zusammengefasst und beschriftet.

[0148] Der Zwischenfördereinrichtung 3 ist nun im Bereich der ersten Übergabestelle 17 eine Weicheneinrichtung 20 zugeordnet, mittels welcher die Position der Greifer 13 sowie die Position der Greiferbacken 21a, 21b relativ zueinander so gesteuert werden können, dass die Greifer 13 die über den Bandförderer 10 zugeführten Produkteinheiten 9 entweder mit ihren Greiferbacken 21a, 21b ergreifen und übernehmen oder seitlich abweisen und nicht übernehmen.

[0149] Die nachträglich erstellte Produkteinheit 9b wird ebenfalls auf dem Bandförderer 10 der ersten Übernahmestelle 17 zugeführt. Die Weicheneinrichtung 20 wird nun über die Steuerungseinrichtung 6 derart gesteuert, dass der im Fördertakt der nachträglich erstellten Produkteinheit 9b gleichzeitig ankommende Greifer 13 durch eine Schwenkbewegung die Produkteinheit 9b abweist und diese dadurch nicht übernimmt.

[0150] Die besagte Produkteinheit 9b wird hierdurch auf einen weiteren Bandförderer 11a der Überbrückungseinrichtung 5 gelenkt. Die Produkteinheit 9b wird auf diese Weise unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Zwischenfördereinrichtung 3 mittels einer an den Bandförderer 11a anschliessenden Doppelbandfördereinrichtung 11b in eine vertikale Richtung umgelenkt und von unten einer zweiten Übernahmestelle 18 an der Zwischenfördereinrichtung 3 zugeführt.

[0151] Die Überbrückungseinrichtung 5 enthält ferner auch Mittel 24 zur Pufferung, also zum Zurückhalten der Produkteinheiten 9b bis zum Abgabezeitpunkt in Form einer Doppelbandfördereinrichtung.

[0152] Die zweite Übernahmestelle 18 ist in Förderrichtung F der Zwischenfördereinrichtung 3 der ersten Übernahmestelle 17 nachgeordnet. Zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle wird ein Förderstreckenabschnitt ausgebildet, welcher eine Mehrzahl von jeweils einem Fördertakt zugeordnete Greifern 13 beinhaltet. Die nachproduzierte Produkteinheit 9b eilt nun den im Förderstreckenabschnitt geförderten Produkteinheiten 9a voraus.

[0153] Die Produkteinheit 9b wird nun in den leeren Greifer 13 eingeführt. Der leere Greifer wurde bereits vorher durch die Nicht-Übergabe der fehlerhaften Produkteinheit 9c gebildet.

[0154] Selbstverständlich kann der Bandförderer 11b die Produkteinheiten 9b auch lediglich in einem Winkel von bis zu 30° zur einer Vertikalen umlenken.

[0155] Der zwischen den beiden Übernahmestellen 17, 18 gebildete Förderstreckenabschnittes ist als offene Förderwegschlaufe 23 ausgebildet. D.h., die Länge des Förderstreckenabschnittes ist wesentlich grösser als der Abstand zwischen den beiden Übernahmestellen 17, 18.

[0156] Die Zwischenfördereinrichtung 3 bildet an den beiden Übernahmestellen 17, 18 jeweils eine nach unten weisende Umlenkung aus, um welchen die Greifer 13 um 180° geführt sind. Die Greifer 13, welche vorzugsweise an einer Förderkette (nicht gezeigt) geführt sind, werden also von oben nach unten zur Umlenkung gefördert, umgelenkt und wieder von unten nach oben gefördert. Die Umlaufbahn U der Greifer 13 bildet einen U-förmigen Förderabschnitt aus.

[0157] In der Umlenkung findet jeweils die Übernahme der Produkteinheiten 9 statt. In diesem Förderabschnitt werden die Aufnahmebereiche der Greifer 13 durch die bogenförmige Umlenkung gegenseitig auseinander bewegt, so dass zwischen den Aufnahmebereichen der einzelnen Greifer 13 grössere Abstände entstehen, die eine sichere Übergabe der Produkteinheiten 9 erlauben. Dies trifft auch auf die Übernahmestellen 67, 68 gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3zu.

[0158] Während nun an der ersten Übernahmestelle 17 die Produkteinheiten 9 horizontal und tangential zur Umlenkung an die ersten Übernahmestelle 17 gefördert werden, werden die Produkteinheiten 9b an der zweiten Übernahmestelle 18 vertikal von unten zugeführt. Bei dieser Art der Zuförderung ist es von Vorteil, wenn die Produkteinheiten 9 eingeklemmt zwischen den zwei Bändern der Doppelbandfördereinrichtung 11 b den Greifern 13 zugeführt werden.

[0159] Die Produkteinheiten 9 können an einer Abgabestelle von der Zwischenfördereinrichtung 3 einer Weiterverarbeitung zugeführt werden. So können die Produkteinheiten 9 an einen Bandförderer 30 abgeben und auf dem Bandförderer 30 hintereinander oder in einem Schuppenstrom, jedoch weiterhin in der vorgegebenen Sequenz, einer Stapeleinrichtung 31 zugeführt werden. Die Produkteinheiten 9 werden in der Stapeleinrichtung 31 z.B. zu Stapeln oder Paketen zusammengefasst und gebunden.

[0160] Die Fig. 2a bis 2c zeigen detaillierte Ausschnitte von der ersten Übernahmestelle 17. Die Zwischenfördereinrichtung 3 enthält vor der ersten Übernahmestelle 17 ein Öffnungsaggregat 22 zum Öffnen der Greifer 13. Das Öffnungsaggregat 22 stellt sicher, dass die Greifer 13 geöffnet in die Übernahmestelle 17 einlaufen.

[0161] Ferner enthält die Zwischenfördereinrichtung 3 im Bereich der ersten Übernahmestelle 17 auch eine steuerbare Kulissenführung 20, mittels welcher der Schwenkwinkel des Greifers 13 und das Schliessen des Greifers 13 gesteuert werden kann. Der Schwenkwinkel des Greifers 13 an der Übernahmestelle 17 ist mitentscheidend, ob die Produkteinheit 9 in das offene Greifermaul 13 eingeführt wird oder durch das Schwenken der Greiferschenkel 21a, 21b bzw. das Nichtschliessen des Greifers 13 nicht aufgenommen wird. Entsprechend ist die besagte Kulissenführung Teil einer Weicheneinrichtung 20.

[0162] Wird die Produkteinheit 9b von Greifer 13 abgewiesen, so wird diese vom Bandförderer 10 der Zwischenfördereinrichtung 4 in Förderrichtung F auf den tiefer oder auf gleichem Niveau liegenden Bandförderer 11a der Überbrückungseinrichtung 5 gefördert. Der Bandförderer 11a fördert die Produkteinheit 9b der zweiten Übernahmestelle 18 zu. Die Produkteinheiten 9 werden auf den Bandförderern 10, 11a jeweils vereinzelt gefördert. Selbstverständlich können die besagten Bandförderer auch eine Neigung von z. B. bis zu 30° aufweisen.

[0163] Die in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung 51 umfasst, wie bereits weiter oben erläutert, ebenfalls eine Zusammentrageinrichtung mit einer erster Fördereinrichtung 52.

[0164] Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform weist diese Ausführungsform, in Förderrichtung F entlang der Gruppierungsstrecke G betrachtet, neben einer an der hinteren Umlenkung der ersten Fördereinrichtung 52 angeordneten Transferfördereinrichtung 54 eine an der vorderen Umlenkung angeordnete Überbrückungseinrichtung 60.

[0165] Die Transferfördereinrichtung 54 ist dazu ausgelegt, die auf Anhieb korrekt zusammengestellten Produkteinheiten 9 einer Sequenz an einer ersten Abgabestelle 69 von der ersten Fördereinrichtung 52 entgegenzunehmen und diese an einer ersten Übernahmestelle 67 der Zwischenfördereinrichtung 53 zu übergeben.

[0166] Die Produkteinheiten 9 werden hierzu von der ersten Fördereinrichtung 52 an der ersten Abgabestelle 69 an einen Bandförderer 59a der Transferfördereinrichtung 54 abgegeben. Die erste Abgabestelle 69 ist in dem in die hintere Umlenkung einlaufenden unteren Teilbereich der Umlaufbahn W angeordnet.

[0167] Die Produkteinheiten 9a werden mit dem Bandförderer 59a einer Zusammenfassstation 15 vorbei gefördert, an welcher die losen Produkte 8 der Produkteinheiten 9a zu zusammenhängenden Produkteinheiten 9a zusammengefasst werden.

[0168] An den Bandförderer 59a schliesst eine Doppelbandfördereinrichtung 59b an, welcher die Produkteinheiten 9a von einer horizontalen Lage nach oben in eine vertikale Lage umlenken und von unten den Greifer 13 der Zwischenfördereinrichtung 53 zuführt und an diese übergibt.

[0169] Die Überbrückungseinrichtung 60 enthält ferner auch Mittel 64 zur Pufferung, also zum Zurückhalten der Produkteinheiten 9b bis zum Abgabezeitpunkt in Form einer Doppelbandfördereinrichtung.

[0170] Die Überbrückungseinrichtung 60 ist dazu ausgelegt, die nachträglich erstellten Produkteinheiten 9b einer Sequenz an einer zweiten Abgabestelle 70 von der ersten Fördereinrichtung 52 entgegenzunehmen und diese an einer zweiten Übernahmestelle 68 der Zwischenfördereinrichtung 53 zu übergeben.

[0171] Die zweite Übernahmestelle 68 ist in Förderrichtung F der Zwischenfördereinrichtung 53 der ersten Übernahmestelle 67 nachgeordnet. Zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle 67, 68 wird ein Förderstreckenabschnitt ausgebildet, welcher eine Mehrzahl von jeweils einem Fördertakt zugeordneten Greifern 13 beinhaltet.

[0172] Der zwischen den beiden Übernahmestellen 67, 68 gebildete Förderstreckenabschnitt ist auch hier als offene Förderwegschlaufe 63 ausgebildet. D.h., die Länge des Förderstreckenabschnittes ist wesentlich grösser als der Abstand zwischen den beiden Übernahmestellen 67, 68. Hierbei kann die Überbrückungseinrichtung mit der gleichen Geschwindigkeit betrieben werden wie die Transferfördereinrichtung.

[0173] Die nachträglich erstellten Produkteinheiten 9b werden nun von der ersten Fördereinrichtung 52 an der zweiten Abgabestelle 70 an einen Bandförderer 61a der Überbrückungseinrichtung 60 abgegeben. Die zweite Abgabestelle 70 ist in dem in der vorderen Umlenkung beginnenden unteren Teilbereich der Umlaufbahn W angeordnet.

[0174] An den Bandförderer 61a schliesst eine Doppelbandfördereinrichtung 61b an, welche die Produkteinheiten 9b in eine vertikale Lage nach oben umlenkt.

[0175] Die losen Produkte 8 der Produkteinheiten 9b werden ebenfalls an einer Zusammenfassstation 65 zu zusammenhängenden Produkteinheiten 9b zusammengefasst und anschliessend von unten nach oben den Greifern 13 der Zwischenfördereinrichtung 53 zuführt und an diese übergeben bzw. von dieser übernommen.

[0176] Die Zwischenfördereinrichtung 53 bildet auch hier an den beiden Übernahmestellen 67, 68 jeweils eine nach unten weisende Umlenkung aus, um welchen die Greifer 13 um 180° geführt sind. Die Greifer 13, welche vorzugsweise an einer Förderkette (nicht gezeigt) geführt sind, werden also von oben nach unten zur Umlenkung gefördert, umgelenkt und wieder von unten nach oben gefördert. Die Umlaufbahn U der Greifer 13 bildet also eine Art U-förmigen Förderabschnitt In der Umlenkung findet jeweils die Übernahme der Produkteinheiten 9 statt.

[0177] Die zur Nachproduktion bzw. zur nachträglichen Vervollständigung der fehlerhaften Produkteinheit 9c zusätzlich benötigte Zeit, wird auch hier unter anderem durch die Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes an der Zwischenfördereinrichtung 53 wieder aufgeholt.

[0178] Da die zweite Abgabestelle 70 in Förderrichtung F betrachtet vor der ersten Abgabestelle 69 liegt, wird ferner ein Teil der zusätzlich benötigten Zeit aufgrund der früheren Abgabe der nachträglich erstellten Produkteinheiten 9b durch die Überbrückung des Förderstreckenabschnittes zwischen den beiden Abgabestellen 69, 70 an der ersten Fördereinrichtung 52 aufgeholt.

[0179] Der Zwischenfördereinrichtung 53 ist im Weiteren eine Beschriftungsstation 62 zugeordnet. Die Beschriftungsstation 62 ist in Förderrichtung F der Zwischenfördereinrichtung 53 betrachtet der zweiten Übernahmestelle 68 nachgeordnet. Dadurch werden sämtliche Produkteinheiten 9 an einer gemeinsamen Beschriftungsstation 62 vorbei geführt und mit der Adresse und/oder anderen Informationen beschriftet.

[0180] Selbstverständlich können die besagten Bandförderer 59a, 61a auch eine Neigung von z.B. bis zu 30° aufweisen. Ferner können die Doppelbandfördereinrichtungen 59b, 61b die Produkteinheiten auch lediglich in einen Winkel von bis zu 30° zu einer Vertikalen umlenken.

[0181] Die Produkteinheiten 9 können an einer Abgabestelle von der Zwischenfördereinrichtung 53 einer Weiterverarbeitung zugeführt werden. So können die Produkteinheiten 9 an einen Bandförderer 80 abgeben und auf dem Bandförderer 80 hintereinander oder in einem Schuppenstrom, jedoch weiterhin in der vorgegebenen Sequenz, einer Stapeleinrichtung 81 zugeführt werden. Die Produkteinheiten 9 werden in der Stapeleinrichtung 81 z.B. zu Stapeln oder Paketen zusammengefasst und gebunden.

Claims (19)

1. Verfahren zum Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten (9) in einer vorgegebenen Sequenz, enthaltend folgende Schritte: – Zuführen von Produkten (8) zur Gruppierungsstrecke (G) einer ersten Fördereinrichtung (2, 52); – Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten (9) aus den zugeführten Produkten (8) entlang der Gruppierungsstrecke (G) in einer vorgegebenen Sequenz; – Übergabe der Produkteinheiten (9) in der vorgegebenen Sequenz an eine Wegfördereinrichtung und Wegfördern der Produkteinheiten (9) in einem getakteten Produktstrom, dadurch gekennzeichnet, dass bei Auftreten einer fehlerhaften oder fehlenden Produkteinheit in der gebildeten Sequenz von Produkteinheiten (9) in der Wegfördereinrichtung an der für die fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit (9c) vorgesehenen Stelle eine Produktlücke (L) im Produktstrom gebildet wird, und die fehlerhafte oder fehlende Produkteinheit (9c) zeitlich nachfolgend entlang der Gruppierungsstrecke (G) korrigiert oder nachproduziert und über eine Überbrückungseinrichtung (5, 60) unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Wegfördereinrichtung der Produktlücke (L) zugeführt und so in die vorgängig gebildete Sequenz von Produkteinheiten (9) einsortiert wird.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine fehlerhafte Produkteinheit (9c) unter Ausbildung einer Produktlücke (L) nicht an die Wegfördereinrichtung übergeben wird.

3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderstreckenabschnitt der Wegfördereinrichtung zwischen einer ersten und in Förderrichtung nachgeordneten zweiten Übernahmestelle an der Wegfördereinrichtung angeordnet ist, wobei die korrekt erstellten Produkteinheiten (9a) an der ersten Übernahmestelle von der Wegfördereinrichtung übernommen werden und die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheiten (9b) von der Wegfördereinrichtung an der zweiten Übernahmestelle übernommen werden.

4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkteinheiten (9) zur ersten Übernahmestelle gefördert werden, und die korrekt erstellten Produkteinheiten (9a) an der ersten Übernahmestelle von der Wegfördereinrichtung übernommen werden, und die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheiten (9b) über eine zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle angeordneten Überbrückungseinrichtung zur zweiten Übernahmestelle gefördert und von der Weg- bzw. Zwischenfördereinrichtung übernommen werden.

5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördereinrichtung eine Transferfördereinrichtung (4) enthält und die Überbrückungseinrichtung (5) der Transferfördereinrichtung (4) nachgeordnet ist, und die Produkteinheiten (9) der Transferfördereinrichtung (4) übergeben und einer ersten Übernahmestelle (17) zugeführt werden, wobei eine Weicheneinrichtung (20) vorgesehen ist, mittels welcher nachträglich erstellte Produkteinheiten (9b) von der ersten Übernahmestelle (17) über die Überbrückungseinrichtung (5) einer zweiten Übernahmestelle (18) der Wegfördereinrichtung zugeführt werden.

6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf Anhieb korrekt erstellten Produkteinheiten (9a) an einer ersten Abgabestelle der ersten Fördereinrichtung abgegeben und an einer ersten Übernahmestelle der Wegfördereinrichtung übergeben werden, und die nachträglich korrekt erstellten Produkteinheiten (9b) an der ersten oder an einer zweiten Abgabestelle an der ersten Fördereinrichtung an eine Überbrückungseinrichtung abgegeben und zu einer zweiten Übernahmestelle gefördert und der Wegfördereinrichtung übergeben werden.

7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fördereinrichtung (1, 51) in einer geschlossenen Umlaufbahn (W) geführte Fördermittel (12) zur Erstellung und Aufnahme der Produkteinheiten (9) enthält, und das Fördermittel (12), welches die fehlende oder fehlerhafte Produkteinheit (9c) enthält, zur Gruppierungsstrecke (G) zurückgeführt und die Produkteinheit nachträglich korrekt erstellt und anschliessend der Wegfördereinrichtung übergeben wird.

8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine fehlerhafte Produkteinheit, insbesondere an einer ersten Übernahmestelle, an die Wegfördereinrichtung übergeben wird, und die fehlerhafte Produkteinheit zwecks Bildung einer Produktlücke nachfolgend aus dem Produktstrom in der Wegfördereinrichtung ausgeschleust wird.

9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die nachträglich korrekt erstellte Produkteinheit: – der Wegfördereinrichtung, insbesondere an der ersten Übernahmestelle, übergeben wird; – von der Wegfördereinrichtung an eine Überbrückungseinrichtung abgegeben wird; – unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes der Wegfördereinrichtung von der Überbrückungseinrichtung, insbesondere an der zweiten Übernahmestelle, wieder an die Wegfördereinrichtung übergeben und in die Produktlücke im Förderstrom einsortiert wird.

10. Vorrichtung zum Erstellen eines Produktstroms von Produkteinheiten (9), insbesondere gemäss dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, enthaltend: – eine erste Fördereinrichtung (2, 52) mit einer Gruppierungsstrecke (G) zur Erstellen eines getakteten Produktstroms von Produkteinheiten (9) aus zugeführten Produkten (8) in einer vorgegebenen Sequenz; – eine Wegfördereinrichtung zum Wegfördern der Produkteinheiten (9) in der vorgegebenen Sequenz in einem getakteten Produktstrom; dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1, 51) eine Überbrückungseinrichtung (5, 60) enthält, welche so ausgelegt ist, dass nachträglich erstellte Produkteinheiten (9b) unter Überbrückung eines Förderstreckenabschnittes (23, 63) der Wegfördereinrichtung zeitlich nachfolgend zugeführt und so in die zuvor gebildete und eine Produktlücke (L) aufweisende Sequenz von Produkteinheiten (9) einsortiert werden können.

11. Vorrichtung gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördervorrichtung eine erste Übernahmestelle zur Aufnahme der auf Anhieb korrekt erstellten Produkteinheiten (9a) und eine der ersten Übernahmestelle in Förderrichtung nachgeordnete zweite Übernahmestelle zur Aufnahme der nachträglich korrekt erstellen Produkteinheiten (9b) enthält und der Förderstreckenabschnitt zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle angeordnet ist.

12. Vorrichtung gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung zwischen der ersten und zweiten Übernahmestelle angeordnet ist.

13. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördereinrichtung eine Transferfördereinrichtung (4) und eine Zwischenfördereinrichtung (3) enthält und die Überbrückungseinrichtung (5) der Transferfördereinrichtung (4) nachgeordnet ist, und eine Weicheneinrichtung (20) vorgesehen ist, welche erlaubt, wahlweise Produkteinheiten (9) einer ersten Übernahmestelle (17) zuzuführen und der Zwischenfördereinrichtung (3) zu übergeben oder über die Überbrückungseinrichtung (5) einer zweiten Übernahmestelle (18) zuzuführen und der Zwischenfördereinrichtung (3) zu übergeben.

14. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Überbrückungseinrichtung (60) zwischen einer Abgabestelle an der ersten Fördereinrichtung (52) und der zweiten Übernahmestelle (68) der Wegfördereinrichtung angeordnet ist.

15. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transferfördereinrichtung (4, 54, 60) einen Zwischenförderer (10, 59a, 61a) umfasst, welcher dazu ausgelegt ist, die Produkteinheiten (9) von einer ersten Abgabestelle (19, 69, 70) an der ersten Fördereinrichtung (2, 52) an eine erste Übernahmestelle (17, 67, 68) an der Zwischenfördereinrichtung (3, 53) oder gegebenenfalls an eine Überbrückungseinrichtung (5) zu fördern.

16. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Transferfördereinrichtung (4, 54) und/oder die Überbrückungseinrichtung (5, 60) Mittel (24, 64) zum Puffern der Produkteinheiten (9) umfasst.

17. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegfördereinrichtung, insbesondere die Zwischenfördereinrichtung (3, 53) einen Greiferförderer mit einer Vielzahl von entlang einer Förderstrecke hintereinander geführten Greifern (13) umfasst.

18. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fördereinrichtung (2, 52) Teil einer Zusammentrageinrichtung zum Zusammentragen von Produkteinheiten (9) in Form von Kollektionen aus Produkten (8) entlang der Gruppierungsstrecke (G) ist.

19. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 10 bis 18, enthaltend eine Steuerungseinrichtung (6, 55) zur Steuerung der Verfahrensschritte gemäss den Ansprüchen 1 bis 10.