CH704456A2 - Selbstligierendes kieferorthopädisches Bracket. - Google Patents

Selbstligierendes kieferorthopädisches Bracket. Download PDF

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CH704456A2
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Abstract

Das selbstligierende kieferorthopädische Bracket (1) besteht aus einer Basisplatte (10), von der sich ein Aufbau erhebt mit einem ersten und einem zweiten konsolenartigen Flügel. Zwischen den Flügeln erstreckt sich ein Kanal (16). In den Flügeln sind je zwei einen Winkel einschliessende Anlageflächen (13) eingeformt, die eine Archwireführung zur Führung eines Archwires (A) bilden. Über die Archwireführung hinweg greift eine Feder (2), die so gestaltet ist, dass sie in eingesetztem Zustand den Archwire (A) im Bereich des Kanals (16) allseitig umgreift, und im Bereich der Archwireführung an die den Anlageflächen (13) gegenüberliegenden Seiten auf den Archwire (A) aufzuliegen kommend gestaltet ist und den Archwire auf die Anlageflächen (13) drückt. Am ersten konsolenartigen Flügel ist ein erster Retentionszapfen und am zweiten konsolenartigen Flügel ist ein zweiter Retentionszapfen angeformt. Diese Konstruktion ergibt ein sicheres selbstligierendes Bracket, welches sich nicht selbsttätig öffnen kann und tiefe Friktionswerte zwischen Bracket und Archwire realisiert.

Description

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein selbstligierendes kieferorthopädisches Bracket, bestehend aus einer Basisplatte, die eine zur Befestigung auf einem Zahn angepasste Unterseite aufweist, und eine Oberseite hat, von der sich ein Aufbau erhebt, der einen ersten und einen zweiten konsolenartigen Flügel hat, zwischen denen sich ein Kanal erstreckt, und wobei in den Flügeln je zwei einen Winkel einschliessende Anlageflächen eingetonnt sind, die eine Archwireführung zur Führung eines Archwires bilden, und deren Schnittlinie parallel zur Basisplatte verläuft, und welches ferner eine über die Archwireführung hinweg greifende Feder umfasst.
[0002] In der Kieferorthopädie existieren ganz verschiedene Multibracketapparaturen. Die Apparaturen unterscheiden sich massgeblich durch das Design der Brackets. Der Aufbau des Brackets entscheidet darüber, wie die Kräfte des Drahtes oder Bogens (fachspezifisch Archwire genannt) auf den Zahn übertragen werden. Die moderne Kieferorthopädie versucht mit möglichst geringen und genau dosierten Kräften die Zähne zu bewegen, da dies einen erheblichen Einfluss auf den Komfort der Behandlung hat.
[0003] Grosse Bedeutung besitzt immer noch die Edge-Wise-Technik. Diese Technik basiert auf das von Edward H. Angle entwickelte Verfahren. Dieses Verfahren wird mit Hilfe von Brackets durchgeführt, die eine gerade Archwireführung besitzen und seitlich zwei oder vier Flügel aufweisen. Der Archwire verläuft durch die Archwireführung und mittels sogenannten Ligaturen wird der Archwire in der Archwireführung fixiert. Diese Edge-Weise-Brackets ermöglichen es, den gesamten Zahn inklusive Zahnwurzel im Kiefer zu bewegen. Viele kieferorthopädische Behandlungen werden heute mit der Edge-Weise- bzw. der daraus entwickelten Straight-Wire-Technik durchgeführt.
[0004] Seit einigen Jahren kommen immer mehr selbstligierende Brackets zum Einsatz. Im Gegensatz zu den klassischen Straight-Wire-Brackets wird der Archwire nicht durch eine angebrachte Gummi- oder Metall-Ligatur fixiert, sondern eine in das Bracket eingebaute Verschlusstechnik hält den Archwire im Bracket. Da allgemein als Gradmesser für die Qualität der Behandlung die sogenannten Friktionswerte der Brackets angesehen werden, verbreiten sich die selbstligierenden Brackets stark, da diese oft weniger Reibung zwischen Bogen und Bracket aufweisen. Zudem lässt sich mit den selbstligierenden Brackets ein Wechsel des Archwires schneller und einfacher durchführen.
[0005] Zur weiteren Reduktion der Friktionswerte hat der Anmelder der vorliegenden Erfindung bereits im Dokument WO2005/104 982 ein Bracket offenbart, dessen Archwireführung im Gegensatz zu der bis her üblichen Form, einer im Querschnitt rechteckigen Rinne, eine Archwireführung mit lediglich zwei senkrecht zueinander verlaufenden Anlageflächen offenbart. Das vorliegende, erfindungsgemässe Bracket baut auf dieser Technik auf. Das in jener Anmeldung offenbarte Bracket bedingte jedoch relativ komplexe, schwierig herstellbare Feder- bzw. Klappensysteme.
[0006] Die Fixierung des Archwires in der Archwireführung erfolgt meist mit deckelartigen Systemen, die um eine fixe Achse schwenkbar sind, wie dies beispielsweise die DE 10 2007 062 735 B zeigt, oder mittels eines klippsartigen Systems, wie dies beispielsweise die EP 1 234 549 A offenbart.
[0007] Durch die Kaubewegungen bei denen Relativkräfte und Bewegungen zwischen den Zähnen und dem zu kauenden Gut relativ hohe Relativkräfte auftreten können, besteht bei allen heute auf dem Markt erhältlichen, kieferorthopädischen Apparaturen die Gefahr, dass die selbstligierenden Brackets sich öffnen. Dies ist einerseits unangenehm für den Patienten und bedingt meist einen ansonsten unnötigen Besuch beim Kieferorthopäden, aber auch Reizungen der am offenen, abstehenden Deckel sich reibenden Schleimhäute können auftreten. Während bei Schliessmechanismen, bei denen der Deckel fest um eine Schwenkachse angeordnet ist, ein Verlust des Deckels kaum möglich ist, ist dies bei schieberartigen Systemen, die vom eigentlichen Bracket vollständig trennbar sind, durchaus möglich. Brackets mit Deckel neigen aber eher zu Defekten, da deren Fertigung eine extrem hohe Präzision bedarf; minimalste Fehler in der Produktionsphase führen zu Ermüdungsbrüchen und hohen Produktionskosten.
[0008] Generell öffnen sich Brackets mit schwenkbaren Deckeln eher als klippsartige oder schieberartige Systeme. Die schieberartigen Systeme wirken aber meist wie ein Keil zwischen Bracket und Archwire und reduzieren daher deren Beweglichkeit bzw. erhöhen die Friktionskräfte.
[0009] Da Speisereste vielfach zwischen der Zahnoberfläche und dem Archwire zu liegen kommen, wird hierdurch eine Bewegung des Archwires in Richtung senkrecht aus der Archwireführung bewirkt. Diese Bewegung drückt genau in Öffnungsrichtung des Deckels und führt daher zu deren Öffnung.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ausgehend von einem Bracketsystem mit einer Archwireführung welche lediglich zwei Führungsflächen aufweist, wie aus der EP 1 744 698 bekannt, ein Bracket weiter zu entwickeln, welches die Nachteile der bekannten, selbstligierenden Brackets meidet, eine hohe Beweglichkeit des Archwires bei geringer Friktion sicherstellt und ein Öffnen des selbstligierenden Brackets oder den Verlust der schliessenden Feder nach dessen Einbau praktisch ausschliesst und die Defektanfälligkeit von selbstligierenden Brackets sowie diesbezügliche Probleme deutlich reduziert. Dies bedingt somit keine Ankermittel mehr für sichernde Elastiks, womit der Tragkomfort erhöht wird.
[0011] Diese Aufgabe löst ein Bracket mit Feder der eingangs genannten Art, welches sich dadurch auszeichnet, dass die Feder so gestaltet ist, dass sie in eingesetztem Zustand den Archwire im Bereich des Kanals allseitig umgreift, und im Bereich der Archwireführung an den Anlageflächen gegenüberliegenden Seiten auf den Archwire aufzuliegen kommend gestaltet ist und den Archwire auf die Anlageflächen drückt.
[0012] Durch die Tatsache, dass der Archwire in allen Bewegungsrichtungen von der Feder umgeben ist und diese sich wiederum in allen Bewegungsrichtungen, die beim Kauen auftreten können, gesichert ist, wird ein Bracketsystem mit erhöhter Funktionssicherheit realisiert.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und sind in der nachfolgenden Beschreibung, mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen, im Detail erläutert.
[0014] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt: <tb>Fig. 1<sep>das erfindungsgemässe Bracket für sich allein unter Weglassung der schliessenden Feder in einer perspektivischen Darstellung, und <tb>Fig. 2<sep>dasselbe Bracket nach Fig. 1, in einer Ansicht von vorne, während <tb>Fig. 3<sep>dieses Bracket in einer Seitenansicht und <tb>Fig. 4<sep>dieses in einer Ansicht von unten zeigt. <tb>Fig. 5<sep>zeigt die zum Bracket, gemäss den Fig. 1bis 4zusammengehörende Feder, in einer perspektivischen Darstellung, und <tb>Fig. 6<sep>in einer Seitenansicht, während <tb>Fig. 7<sep>die Feder in einer Ansicht von oben und <tb>Fig. 8<sep>von vorne zeigt. <tb>Fig. 9<sep>stellt das erfindungsgemässe Bracket mit der Feder in zusammengebautem Zustand dar, und <tb>Fig. 10<sep>diese Situation in einer Seitenansicht.
[0015] Das Bracket ohne die erforderliche und dazugehörende Feder wird gesamthaft mit 1 bezeichnet. Dieses ist für sich allein in den Fig. 1 bis 4 dargestellt, während die dazugehörige Feder insgesamt mit 2 bezeichnet ist, und in den Fig. 5 bis 8 für sich allein dargestellt ist. Das Bracket 1 wird nun anhand der Fig. 1 bis 4im Detail beschrieben. Das Bracket umfasst eine Basisplatte 10, die ein zur Befestigung auf einem Zahn angepasste Unterseite aufweist. Diese Unterseite ist hier nicht sichtbar und kann je nach Ausführung eine entsprechende Struktur aufweisen, um eine Klebverbindung zu verbessern. Solche Strukturen sind in vielen Ausführungsformen aus dem Stand der Technik bekannt. So kann diese Unterseite eine leichte Wölbung aufweisen und mit rippenförmigen Erhöhungen, wie beispielsweise aus der erwähnten DE 10 2007 062 735 B bekannt, versehen sein. Auf der Oberseite der Basisplatte 10 ist ein Aufbau angeformt, der einen ersten Flügel 11 und einen zweiten Flügel 12 aufweist. Diese beiden Flügel sind spiegelsymmetrisch angeordnet und haben eine konsolenartige Form.
[0016] Zwischen den beiden Flügeln 11 und 12 erstreckt sich ein Kanal 16. Dieser Kanal verläuft über die gesamte Höhe des Brackets. Im hier dargestellten Beispiel ist dieser Kanal 16 im Wesentlichen rampenförmig gestaltet. Entsprechend ist die Basisplatte 10 im oberen Bereich am dünnsten und am unteren Bereich am dicksten. Dies ist am deutlichsten in der Fig. 3 ersichtlich. In den konsolenartigen ersten und zweiten Flügeln 11, 12 sind zwei das Bracket querende Anlageflächen 13, 14 eingeformt. Diese Anlageflächen schliessen zusammen einen Winkel ein. Die Schnittlinie der beiden Anlageflächen 13, 14 definieren eine Schnittlinie 15. Der Winkel zwischen den beiden Anlageflächen 13, 14 kann im Prinzip beliebig sein. Dies deshalb, da der Archwire auch eine beliebige Querschnittsform aufweisen kann. Üblich sind Archwire mit rundem und rechteckigem Querschnitt. Insbesondere wegen der verbreiteten Version der Archwire mit rechteckigem Querschnitt ist es sinnvoll, die beiden Anlageflächen ebenfalls rechtwinklig zueinander anzuordnen. Entsprechend ist bevorzugterweise eine erste Anlagefläche, parallel zur Basisplatte 10 verlaufend, angeordnet und mit 13 bezeichnet, während die zweite Anlagefläche 14 senkrecht zur Basisplatte 10 verläuft. Diese beiden Anlageflächen 13, 14 bilden die Archwireführung 100. Im Gegensatz zu den heute verbreiteten Brackets besteht die Archwireführung somit nicht aus drei einen im Querschnitt etwa rechteckigen Rinne, sondern bilden eine Art Prismaführung für den Archwire, was einerseits eine sehr präzise Führung zulässt, andererseits aber wesentlich mehr Spielraum für den Archwire freihält und weniger Friktion bewirkt als die Slots (hier Slot beibehalten) bekannter Brackets.
[0017] Die beiden Flügel 11, 12 sind im unteren Bereich hinterschnitten, so dass hier eine Art Tunnel entsteht. Dieser Tunnel 101 ist von der Seite deutlich erkennbar. Durch diesen in den Flügeln hinterstochenen Kanal 101 bilden sich in der Einbaulage in gingivaler Richtung gerundete hakenförmige Fortsätze, die hier als gingivale Retentionslagerwulste 19 bezeichnet werden. Jeder Flügel 11, 12 hat je einen solchen gingivalen Retentionslagerwulst 19. An beiden Flügeln 11, 12 sind ferner aufeinander zugerichtete Retentionszapfen 17 und 18 angeformt. Der am ersten Flügel 11 angeformte Retentionszapfen wird als erster Retentionszapfen 17 und der am zweiten Flügel angeformte Retentionszapfen als zweiter Retentions zapfen 18 bezeichnet. Die an sich etwa zylindrisch gestalteten Retentionszapfen 17, 18 sind in der Verlängerung der Anlageflächen 13 und 14 fluchtend mit diesen geschnitten. Hierdurch ergeben sich vergrösserte Anlageflächen 13 und 14. Die gingivalen Retentinslagerwulste 19 weisen eine spiralige Fläche 120 auf, die im Bereich des erwähnten Kanals 11 unterhalb der senkrecht zur Basisplatte 10 verlaufenden Anlagefläche 14 beginnt, anfänglich etwa kreisförmig verläuft, um dann mit zunehmendem Radius bis zur Vorderkante der erwähnten, senkrecht zur Basisplatte 10 verlaufenden Anlagefläche 14 erstreckt. Bezüglich der funktionalen Bedeutung der Formgebung der einzelnen Teile des Brackets wird später noch eingegangen.
[0018] Nachfolgend wird nun die zum Bracket gehörende und förmlich darauf angepasste Feder, wie in den Fig. 5bis 8dargestellt, erläutert. Die Feder wird insgesamt mit 2 bezeichnet. Die Feder weist insgesamt vier Abschnitte auf. Diese Abschnitte sind am deutlichsten in der Seitenansicht gemäss der Fig. 6 erkennbar. Ein erster Abschnitt der Feder 2 ist spiralförmig gebogen und mit 20 bezeichnet. Die fiktive Begrenzung der einzelnen Abschnitte sind durch Kreuze auf der Feder in dieser Figur gekennzeichnet. Diesem ersten spiralförmigen Abschnitt 20 der Feder folgt ein zweiter, hakenförmig gebogener Abschnitt 21 der Feder 2. Die Drehrichtung des spiralförmig gebogenen Abschnittes 20 und des hakenförmig gebogenen Abschnittes 21 der Feder sind gegenläufig geformt. Dem hakenförmig gebogenen Abschnitt 21 folgt ein dritter, geradliniger Abschnitt 22, dem schliesslich ein vierter, bogenförmig gebogener Abschnitt 23 anschliesst. Der vierte, bogenförmige Abschnitt 23 ist derartig gestaltet, dass er etwa formschlüssig am ersten, spiralförmigen Abschnitt 20 an dessen äusserster Windung zum Anliegen kommt.
[0019] Die Feder weist Zonen 24, 25 und 26 mit unterschiedlichen Breiten auf. Diese unterschiedlichen Breiten sind in den Fig. 5, 7und 8ersichtlich. In der Fig. 6wäre diese Ansicht nicht erkennbar und ist daher durch unterschiedliche Schraffierung erkennbar gemacht. So gibt es eine schmale Zone 24, die die Archwireführung 100 überdeckt. Diese Zone mit der geringsten Breite besitzt eine Breite die geringfügig kleiner ist als der Abstand zwischen den ersten Retentionszapfen 17 und dem zweiten Retentionszapfen 18. Damit lässt sich dieser Bereich zwischen diesen beiden Retentionszapfen 17, 18 hindurch schieben. Diese schmale Zone 24 ist in der Fig. 6der Seitenansicht punktiert dargestellt. Diese schmale Zone 24 erstreckt sich über einen Teil der äussersten Windung des ersten, spiralförmigen Abschnittes 20, und über einen Teil des daran anschliessenden zweiten, hakenförmigen Abschnittes 21. Die schmale Zone 24 bildet eine elastische Verlängerung des spiralfederförmigen Abschnitts 20 und erlaubt die Einführung der losen Feder 2 im okklusalen Bereich einer um 180° geschwenkten Position von der gingivalen Seite aus in okklusaler Richtung in das Bracket und kann in umgekehrter Bewegungsrichtung entfernt werden.
[0020] Ferner sind zwei Zonen mittlerer Breite 25 vorhanden. Diese mittlere Breite entspricht maximal der Breite des Kanals 16, also dem Abstand zwischen den beiden Flügeln 11 und 12. Technisch gesehen muss diese Breite selbstverständlich geringfügig kleiner sein, so dass die Feder in diesem Bereich zwischen den Flügeln klemmfrei gehalten ist. Die zweite Zone mit derselben mittleren Breite, die ebenfalls mit 25 bezeichnet ist, bildet Teil des ersten spiralförmigen Abschnittes 20 der Feder 2. Letztlich sind noch drei Zonen erhöhter Breite 26 vorhanden. In der Fig. 6sind diese Zonen kreuzweise schraffiert dargestellt. Die Breite dieser Zonen 26 mit erhöhter Breite weisen eine Breite auf, die breiter als der Kanal 16 ist und maximal der Breite der Basisplatte 10 des Brackets 1 entspricht. Eine erste Zone erhöhter Breite 26 bildet den innersten Teil des ersten spiralförmigen Abschnittes 20. Ein zweiter Teil mit eine Zone erhöhter Breite 26 liegt zwischen der ersten Zone 25 mit mittlerer Breite und der einzigen schmalen Zone 24. Optional, und hier dargestellt, ist eine dritte Zone mit erhöhter Breite 26 am Ende des vierten, bogenförmigen Abschnittes 23 angeformt. Die Zonen mit erhöhter Breite sind allesamt rinnenförmig gebogen. Alle drei Zonen mit erhöhter Breite 26 überlappen sich mindestens teilweise. Während die Krümmung der Rinne in der ersten Zone mit erhöhter Breite 26 dem Radius der gingivalen Retentionslagerwulste 19 entspricht, ist der Radius der Rinne der zweiten Zone mit erhöhter Breite in etwa entsprechend dem äusseren Radius der ersten Rinne angepasst, während der Radius der dritten Zone mit erhöhter Breite 26 wiederum dem Radius der zweiten Zone mit erhöhter Breite entspricht, so dass alle drei Zonen mit erhöhter Breite praktisch zwiebelschalenartig übereinander zu liegen kommen können. Falls die dritte Zone mit erhöhter Breite 26 nicht vorhanden ist, so weist die Feder in diesem Bereich die Breite der Zonen mit mittlerer Breite 25 auf. Das heisst, dass der gesamte vierte bogenförmige Abschnitt 23 geringfügig schmaler ist als die Breite des Kanals 16. Auch auf diese optionale Ausgestaltung wird nachfolgend noch eingegangen.
[0021] Mit Bezug auf die Fig. 9und 10 wird nun das Zusammenwirken von Bracket 1 und Feder 2 bzw. deren Zusammenbau erläutert. Mit der ersten Ausführungsform wird jene bezeichnet, die drei Zonen mit erhöhter Breite 26 aufweist. Diese ist auch in den Fig. 9und 10 dargestellt. Um die Feder 2 in das Bracket 1 einzuführen kippt man die Feder 2 um 180° so, dass deren oberer Deckbereich 27 parallel zur Endposition gemäss Fig. 9verläuft, dreht nun diesen oberen Deckbereich 27 durch den Kanal 16 von unten nach oben soweit hindurch, bis die Feder um 180° gedreht ist und der obere Deckbereich 27 der Feder sich um den ersten und den zweiten Retentionszapfen 17, 18 herum gedreht hat und über diesen hinweg ragt, so dass schliesslich der obere Deckbereich 27 der Feder 2 parallel zur senkrecht zur Basisplatte 10 verlaufenden Anlagefläche 14 zu liegen kommt.
[0022] Bei dieser Schwenkbewegung kommt nun der dritte, geradlinie Abschnitt 22 auf die innere Seite der Basisplatte 10 im Bereiche des Kanals 16 zum Anliegen, also jene Zone mittlerer Breite 25, die Teile des zweiten und dritten Abschnittes 21, 22 ist. Gleichzeitig aber schwenkt die zweite Zone mittlerer Breite 25, die Teil des ersten, spiralförmigen Abschnittes 20 ist, zwischen den beiden Flügeln 11 und 12 unter die beiden Retentionszapfen 17, 18. Bei dieser Schwenkung kommt jene Zone erhöhter Breite 26, die zuinnerst im ersten, spiralförmig gebogenen Abschnitt 20 angeordnet ist, an die spiralförmig verlaufende Fläche 120 der Retentionslagerwülste 19 zum Anliegen, die Feder verformt sich dabei und schnappt dann hinter den gingivalen Retentionslagerwulsten 19 ein. Das erfindungsgemässe Bracket kann in dieser montierten Position ausgeliefert und an die entsprechenden Zähne befestigt werden.
[0023] Dieses Bracket ist sowohl für die bukkale als auch für die linguale Anordnung an den Zähnen geeignet. Da die Brackets sowohl an den oberen als auch an den unteren Zähnen befestigt werden, sind die Begriffe «oben» und «unten» bezüglich des Brackets immer in Bezug auf die Darstellungsweise in der Zeichnung zu verstehen. Die in der Zeichnung obere Kante kommt hierbei am Patienten immer in okklusaler Richtung zu liegen, während die untere Kante des Brackets bzw. der Basisplatte 10 immer in gingivaler Richtung zu liegen kommt. Aus diesem Grund werden die Retentionslagerwülste 19 auch als gingivale Retentionslagerwülste bezeichnet. Bei dieser ersten Ausführungsform des Brackets kann man den Archwire nachträglich seitlich in die Archwireführung 100 einführen oder in der gekippten Lage zwischen dem vierten 23 und dem ersten Bereich 20 einschieben und danach die Feder schwenken.
[0024] In der zweiten optionalen Ausführungsform fehlt eine dritte Zone erhöhter Breite 26, also jene Zone mit erhöhter Breite, die am Ende des vierten, bogenförmigen Abschnittes 23 der Feder 2 bei der ersten Ausführungsform vorhanden ist. Fehlt jene Zone erweiterter Breite, so ermöglicht dies eine andere Methode des Zusammenbaus. Da nunmehr sowohl der dritte als auch der vierte Abschnitt 22, 23 die Breite des Kanals 16 aufweisen, lässt sich nun die Feder auch so einführen, dass der vierte, bogenförmig gestaltete Abschnitt 23 von oben her in den Kanal 16 eingeführt wird und unter geringfügiger Verformung der Feder 2 diese von oben her über die spiralförmige Fläche 120 der gingivalen Retentionslagerwulste 19 hinweg geführt wird bis wiederum die zuinnerst liegende Zone erhöhter Breite 26 an diesen gingivalen Retentionslagerwulste zum Anliegen kommt.
[0025] Bei dieser Ausführungsform kann die Feder auch montiert werden, wenn der Archwire A bereits auf den Anlageflächen 13, 14 anliegend verläuft. Dies bedeutet, dass in diesem Falle bevorzugterweise die Feder 2 und das Bracket 1 getrennt geliefert werden, und der Kieferorthopäde nach dem Anbringen der Brackets und dem Verlegen des Archwires die Federn aufschiebt bzw. er problemlos eine Feder ersetzen kann. Unverändert bleibt dabei, dass auch in diesem Falle die Feder 2 den Archwire A vollständig umschlingt. Allerdings, wie bereits zuvor erwähnt, liegt der Archwire an den Anlageflächen 13 und 14 an, sowie wiederum zumindest entlang einer Berührungslinie an der Feder 2 im zweiten hakenförmigen Abschnitt 21 an dessen Innenseite. Beide Lösungen sind aber derart, dass auch bei allen erdenklichen auftretenden Kräften dieses selbstligierende Bracket sich nicht öffnen lässt. Sogar dann, wenn, aus hier nicht nachvollziehbaren Gründen, sich die Feder verschwenken würde, würde diese nicht abfallen, da sie praktisch durch den Archwire relativ zum Bracket gesichert ist.
[0026] Das erfindungsgemässe selbstligierende Bracket lässt sich zudem herstellungstechnisch sehr einfach realisieren und kann entsprechend auch preisgünstig gefertigt werden. Dasselbe trifft auch auf die Feder 2 zu. Hiermit ist die gestellte Aufgabe trotz ihrer Vielfältigkeit in optimaler Weise gelöst.
Bezugszeichenliste:
[0027] <tb>1<sep>Bracket <tb>2<sep>Feder <tb>10<sep>Basisplatte <tb>11<sep>erster konsolenartiger Flügel <tb>12<sep>zweiter konsolenartiger Flügel <tb>13<sep>Anlagefläche parallel zur Basisplatte <tb>14<sep>Anlagefläche senkrecht zur Basisplatte <tb>15<sep>Schnittlinie der Anlageflächen <tb>16<sep>Kanal <tb>17<sep>erster Retentionszapfen <tb>18<sep>zweiter Retentionszapfen <tb>19<sep>gingivale Retentionslagerwülste <tb>20<sep>erster spiralförmiger Abschnitt der Feder <tb>21<sep>zweiter hakenförmiger Abschnitt der Feder <tb>22<sep>dritter geradliniger Abschnitt der Feder <tb>23<sep>vierter bogenförmiger Abschnitt der Feder <tb>24<sep>schmale Zone die die Archwireführung überdeckt <tb>25<sep>Zonen mittlerer Breite <tb>26<sep>Zonen erhöhter Breite <tb>27<sep>oberer Deckbereich der Feder <tb>100<sep>Archwireführung <tb>101<sep>Tunnel <tb>119<sep>zweiter gingivaler Retentionslagerwulst <tb>120<sep>spiralförmige Fläche der Retentionslagerwülste

Claims (14)

1. Selbstligierendes kieferorthopädisches Bracket (1), bestehend aus einer Basisplatte (10), die eine zur Befestigung auf einem Zahn angepasste Unterseite aufweist, und eine Oberseite hat, von der sich ein Aufbau erhebt, der einen ersten (11) und einen zweiten konsolenartigen Flügel (12) hat, zwischen denen sich ein Kanal (16) erstreckt, und wobei in den Flügeln (11, 12) je zwei einen Winkel einschliessende Anlageflächen (13, 14) eingeformt sind, die eine Archwireführung (100) zur Führung eines Archwires (A) bilden, und deren Schnittlinie (15) parallel zur Basisplatte (10) verläuft, und welches ferner eine über die Archwireführung (100) hinweg greifende Feder (2) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (2) so gestaltet ist, dass sie in eingesetztem Zustand den Archwire (A) im Bereich des Kanals (16) allseitig umgreift, und im Bereich der Archwireführung (100) an die die Anlageflächen (13, 14) gegenüberliegenden Seiten auf den Archwire (A) aufzuliegen kommend gestaltet ist und den Archwire auf die Anlage-flachen (13, 14) drückt.
2. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten konsolenartigen Flügel (11) ein erster Retentionszapfen (17) und am zweiten konsolenartigen Flügel (12) ein zweiter Retentionszapfen (18) angeformt ist, wobei die beiden Retentionszapfen (17, 18) die Weite des Kanals (16) reduzieren.
3. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Retentionszapfen (17, 18) im Bereich der Archwireführung (100) angeordnet sind und die Anlageflächen (13, 14), die die Archwireführung bilden, vergrössern.
4. Bracket nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Anlageflächen (13, 14) einen rechten Winkel einschliessen, und eine Anlagefläche (13) parallel und die andere Anlagefläche (14) senkrecht zur Basisplatte (10) verläuft, beziehungsweise in der Einbaulage die eine Anlagefläche (13) senkrecht und die andere Anlagefläche (14) parallel zur Okklusionsebene ausgerichtet ist.
5. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (2) einen ersten, spiralförmig gebogenen Abschnitt (20) aufweist, dem ein zweiter, hakenförmig in Gegenrichtung zur Spirale des ersten Abschnittes gebogener Abschnitt (21) folgt, und in einen dritten geradlinig verlaufenden Abschnitt (22) übergeht, dessen Ende als vierter Abschnitt (23) so bogenförmig gestaltet ist, dass er formschlüssig am ersten, spiralförmigen Abschnitt (20) zum Anliegen kommt.
6. Bracket nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite, hakenförmig gebogene Abschnitt (21) eine schmale Zone (24) umfasst, die im montierten Zustand der Feder (2) über die Archwireführung (100) hinweg bis zum ersten spiralförmigen Abschnitt (20) verläuft und in der Breite maximal dem Abstand zwischen den aufeinander zu gerichteten ersten und zweiten Retentionszapfen (17, 18) entspricht, wodurch sich eine elastische Verlängerung der Feder ergibt und zur Einführung der losen Feder in 180° nach oben verdrehter Position, in dem diese von unten (gingival) her hinter die Retentionszapf en (17) und (18) hindurch nach oben (okklusal) in das Bracket (1) einführbar, und umgekehrt wieder herauslösbar ist.
7. Bracket nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schmale Zone (24) auch einen anschliessenden Teil des spiralförmigen Abschnittes (20) mit umfasst.
8. Bracket nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des ersten, spiralförmigen Abschnittes (20), des zweiten hakenförmigen Abschnittes (21) und des dritten geradlinigen Abschnittes (22) im Wesentlichen und mit Ausnahme des schmalen Bereiches (24), der Breite des durch die beiden Flügel (11, 12) begrenzten Kanal (16) entspricht.
9. Bracket nach Anspruch 2 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste, spiralförmige Abschnitt (20) zwei seitlich symmetrisch angeformte, rinnenförmige Verbreiterungen aufweist, deren Breite der maximalen Breite der Basisplatte (10) entsprechen, wobei eine erste Verbreiterung das innerste Ende des spiralförmig gebogenen, ersten Abschnittes (20) bildet.
10. Bracket nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des vierten Abschnittes (23) breiter ist als die Breite des Kanals (16) und maximal der Breite der Basisplatte (10) entspricht.
11. Bracket nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des vierten Abschnittes der Breite des Kanals (16) entspricht.
12. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Basisplatte entfernten Enden der Flügel mit je einem Retentionslagerwulst (19, 119) versehen sind, wobei die Retentionswulste eine spiralförmig verlaufende Fläche (120) aufweisen, die von einer unterhalb der senkrecht zur Basisplatte (10) verlaufenden Anlagefläche (14) ausgehend zur von der Basisplatte entferntesten Vorderkante dieser Anlagefläche (14) verläuft.
13. Bracket nach den Ansprüchen 2, 9 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung der ersten, rinnenförmigen Verbreiterung der Krümmung im aufliegenden Bereich der Retentionslagerwülste (19, 119) entspricht.
14. Bracket nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass alle Verbreiterungen einander überlappend angeordnet sind.
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