CH701700A2 - Bewehrungsmatte für eine armierte Mörtel- oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage sowie Verfahren zu deren Einbau. - Google Patents
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Abstract
Diese Bewehrungsmatte (11) dient für eine armierte Mörtel- oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage. Sie schliesst als Besonderheit einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufende Kohlefasern (1) ein, und zusammen mit Fasern (2), die in einer oder mehreren anderen Richtungen verlaufen, bildet sie ein Gewebe, ein Gelege oder ein Gewirk. Die Maschengrösse liegt bei wenigstens 10 mm, wobei die eingesetzten Kohlefasern (1) je ein Zug-E-Modul von mehr als 200 Giga-Pascal aufweisen. Sie wird verlegt durch folgende Verfahrensschritte: a) Aufrauen der Oberfläche, b) Aufbringen einer Ausgleichsschicht aus zementösem Mörtel auf die raue Oberfläche, c) Befestigung der Bewehrungsmatte (11) durch Eindrücken derselben in die nasse, noch nicht abgebundene Ausgleichsschicht, d) Aufbringen einer Deckschicht aus dem identischen zementösen Mörtel in die nasse, noch nicht abgebundene, armierte Ausgleichsschicht.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bewehrungsmatte für eine armierte Mörtel- oder Spritzmörtelschicht, sowie auch das Verfahren zum Einbau einer solchen Bewehrungsmatte zur Erzielung einer armierten Beschichtung, insbesondere auf Betonoberflächen. Beschichtungen mit Armierungen finden breite Anwendung, unter anderem bei der Instandstellung von Bauwerken verschiedenster Art, insbesondere von rissbefallenen Betonoberflächen im Hoch- und Tiefbau, vor allem auch im Tunnelbau.
[0002] Aus der EP-A-0 106 986 sind Mörtel für Beschichtungen mit gitterförmiger textiler Armierung bekannt, bei denen diese Armierungen beabsichtigt weichelastisch ausgebildet sind, also einen niedrigen E-modul haben. Dadurch soll eine Neigung zur Rissbildung in der Aussenschicht infolge unterschiedlicher Wärmeausdehnung bezüglich der Armierung vermieden werden. Diese Mörtel sind insbesondere für Oberbeschichtungen von Hartschaumplatten in Aussendämmsystemen bestimmt, jedoch für tragfähige oder stärkeren mechanischen Beanspruchungen ausgesetzte Beschichtungen, z.B. solche zur Rissüberbrückung an tragenden Betonbauten kaum geeignet.
[0003] Eine Weiterbildung einer solchen Armierung und das Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung gehen aus der EP 0 732 464 hervor. Das dort gezeigte Armierungsnetz besteht aus einem Gewebe oder Geflecht aus Fasersträngen. Die Faserbündel sind für das Eindringen von in fliessfähigem oder pastösem Material, das später aushärtet, mindestens teilweise offen ausgebildet. Die einzelnen Fasern der Stränge werden dadurch ins Material eingebettet und eingeschlossen. Die Maschenweite wird mit ca. 12 mm angegeben und die Reissfestigkeit mit mindestens 20 kN/m, mit einer Reissdehnung von höchstens 5%. Als Fasern, die hohe Zugkräfte aufnehmen können, eignen sich vor allem Kohlefasern. Deren Kosten solcher Kohlefasern sind aber hoch und liegen bei ca. CHF 30.– pro kg, im Vergleich etwa zu Glasfasern, die ca. CHF 1.50 pro kg kosten und daher um den Faktor 20 billiger sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung Bewehrungsmatte für eine armierte Mörtel- oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage sowie ein Verfahren zu deren Einbau, wobei diese Bewehrungsmatte für die Aufnahme grosser Zugkräfte in einer bestimmten Richtung für eine starke Bewehrung geeignet sein soll, und einen entscheidenden Kostenvorteil gegenüber bekannten Bewehrungsnetzen bieten soll. Trotzdem soll diese Bewehrungsmatte vor Ort auf der Baustelle einfach appliziert und verbaut werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Bewehrungsmatte für eine armierte Mörtel- oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage, die sich dadurch auszeichnet, dass die Bewehrungsmatte einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufende Kohlefasern einschliesst, und zusammen mit Fasern, die in einer oder mehreren anderen Richtungen verlaufen ein Gewebe, ein Gelege oder ein Gewirk bilden, welches eine Maschengrösse von wenigstens 10 mm aufweist, wobei die eingesetzten Kohlefasern je ein Zug-E-Modul von mehr als 200 Giga-Pascal aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird weiter gelöst von einem Verfahren zum Einbau einer Bewehrungsmatte nach Anspruch 1 bis 6 zur Erstellung einer armierten Mörtel- oder Spritzmörtelschicht auf eine Unterlage aus vorwiegend Beton, mit folgenden Verfahrenschritten:
<tb>a)<sep>Aufrauen der Oberfläche,
<tb>b)<sep>Aufbringen einer Ausgleichsschicht aus zementösem Mörtel auf die raue Oberfläche,
<tb>c)<sep>Befestigung der Bewehrungsmatte durch Eindrücken derselben in die nasse, noch nicht abgebundene Ausgleichsschicht,
<tb>d)<sep>Aufbringen einer Deckschicht aus dem identischen zementösen Mörtel in die nasse, noch nicht abgebundene, armierte Ausgleichsschicht.
[0007] In den Zeichnungen wird die Bewehrungsmatte in verschiedenen Ausführungen dargestellt und nachfolgend wird ihr Aufbau und ihr Einbau zum Erstellen einer armierten Mörtel- oder Spritzmörtelschicht beschrieben und erklärt.
Es zeigt:
<tb>Fig. 1:<sep>Eine Bewehrungsmatte als Gewebe mit einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern;
<tb>Fig. 2:<sep>Eine Bewehrungsmatte als Gelege mit einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern;
<tb>Fig. 3:<sep>Eine Bewehrungsmatte als Gewirk mit einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern;
<tb>Fig. 4:<sep>Eine Bewehrungsmatte gerollt für die Lagerung und den Transport;
<tb>Fig. 5:<sep>Eine armierte Spritzmörtelschicht auf einer in Perspektive dargestellten Wand, mit einem Querschnitt darstellt.
[0008] In Fig. 1 ist eine erste Variante gezeigt, wie diese Bewehrungsmatte 11 ausgeführt sein kann. Es handelt sich um ein Gewebe. Die Kettfäden 1 bestehen aus «endlosen» Kohlefaser, während in diese hinein beim Herstellen des Gewebes die Schussfäden 2 in Querrichtung eingetragen werden, in Form von kostengünstigen Glasfasern, Polyesterfasern, oder sonstigen Kunststoff-Fasern. Das Gewebe kann zu einer Rolle aufgerollt werden und die Karbon- oder Kohlefasern verlaufend dann stets nur in einer ausgezeichneten Richtung, nämlich in der Abrollrichtung, während die das Gewebe stabilisierenden billigen Fasern quer zur Abrollrichtung einer solchen Geweberolle verlaufen. Damit werden die teuren Kohlefasern im Vergleich zu herkömmlich einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufend eingesetzt, nämlich in der Richtung, in welcher das Gewebe später effektiv auf Zug beansprucht wird. In anderen Richtungen kommen bloss billige Stabilisierungsfasern zum Einsatz.
[0009] Die Kohlefasern sind ja hoch zugfest und bieten Zug-E-Module von 230 bis 240 Giga-Pascal. Bei diesen Fasern spricht von sogenannten Rovingen. Es sind Faserbündel oder Faserstränge von endlosen, unverdrehten, gestreckten Fasern (Filamente). Werden Einzelfilamente aus Glas, Aramid oder Kohlenstoff ohne Drehung zusammengefasst, spricht man zuerst von einem glatten Filamentgarn, und ab einer gewissen Stärke (Feinheit > 68 tex) von einem Roving. Solche Rovings werden nach ihrer Filamentanzahl oder ihrem Längengewicht (Tex-Zahl) bezeichnet. Bei der Filament-Bezeichnung wird die Anzahl in vollen 1000 Filamenten (1k) angegeben. Übliche Lieferformen sind: 1k (1000 Filamente), und ebenfalls 3k, 6k, 12k und 24k Filamente. Die Tex-Zahl hat die Einheit g/km. Sie hängt von der Dichte des verwendeten Materials ab. Ein 12k Kohlenstofffaser-Roving hat ein Längengewicht von etwa 800 tex. Übliche solche 800er-Rovinge wiegen daher 800 Gramm pro Kilometer oder 0.8 Gramm pro Laufmeter. Aus zwei 800er-Rovingen entsteht ein 1600er-Roving mit dann 1.6 Gramm pro Laufmeter etc. Für übliche Spritzmörtelbewehrungen bringt man ca. 200 Gramm Kohlefasern pro m2 ein. Das ergibt dann beim Einsatz eines Doppelfadens aus 2 x 1600-Rovinge entsprechend 2 x 1.6 Gramm pro Laufmeter = 3.2 Gramm pro Laufmeter. Daher: 200 gr./m<2>m geteilt durch 3.2 gr/m = 62,5 Abschnittstücke/m, was also auf einen Meter einen Abstand von Roving zu Roving von 1.6 cm als Maschenweite ergibt, denn 1.6 cm x 62.5 = 100 cm.
[0010] Die im Schuss verlegten eingewobenen Glas-, Polyester- oder Kunststoff-Fasern können dabei abwechslungsweise die mit ca. 1.6 cm beabstandeten Kettfasern 1 aus Kohlefasern überfahren und unterfahren, oder auch jeweils zwei oder mehr Kettfäden 1 überfahren und hernach wieder zwei oder mehr Kettfäden 1 unterfahren, um ihre Biegung zu minimieren. Der nächstfolgende Schussfaden 2, also die nächstfolgende parallel verlaufende Faser kann gleichfalls zwei oder mehr Kettfäden 1 aus Kohlefaser im Schuss unterfahren und hernach wieder die gleiche Zahl von Kettfasern überfahren. Die Wechsel von Überfahren zu Unterfahren der Kettfäden 1 können von Schuss zu Schuss versetzt sein, um die Stabilität des Gewebes zu erhöhen. Das Gewebe wird hernach beschichtet, wie später noch beschrieben. Hauptvorteil einer solchen Bewehrungsmatte 11 ist, dass die Zug-armierenden Kohlefasern ausschliesslich in der hierfür nötigen Richtung verlaufen, nämlich in Richtung der Kettfäden 1 des Gewebes, und in anderen Richtungen, die am Bauwerk nicht auf Zug beansprucht werden, komplett eingespart werden. Bei gleichen Kosten für die Kohlefasern können somit doppelt soviele Kohlefasern in Zug-Armierungsrichtung eingesetzt werden, oder im Vergleich zu einer Bewehrungsmatte 11, bei welcher wie herkömmlich praktiziert alle Fasern aus Kohlefasern bestehen, können glatt die Hälfte derselben eingespart werden und durch billige Polyester- der Glasfasern ersetzt werden, welche für die Beanspruchung in Querrichtung zur Zug-Armierung völlig ausreichend sind. Sie haben einzig mehr die Funktion, die Kohlefasern bis zum Einbau und der Aushärtung des Mörtels in ihrer Lage festzuhalten.
[0011] Die Fig. 2 zeigt eine Bewehrungsmatte 11 in Form eines Geleges mit einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern 3. Hier werden also auf einer Reihe von parallel verlegten Kohlefasern 3 quer zu denselben verlaufend die Glas- oder Polyesterfäden oder -fasern 4 verlegt und aufkaschiert. Die Glas- oder Polyesterfasern 4 dienen einzig für das Halten der Kohlfasern 3 an Ort und Stelle innerhalb des Geleges für die spätere Zug-Armierung. Es wird der gleiche Effekt für die Zugarmierung erzielt wie mit einem Gewebe. Auch ein solches Gelege, bei welchem die Kreuzungspunkte 5 on Kohlefasern 3 und Kunststoff-Fasern 4 verklebt werden, kann hernach beschichtet werden, wie das noch beschrieben wird.
[0012] Die Fig. 3 zeigt schliesslich eine Bewehrungsmatte 11 in Form eines Gewirkes 6 als Träger für die Zug-armierenden Kohlefasern 7, die dann einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufen. Ein solches Gewirk 6 ist in Mattenform erhältlich und weist unregelmässig grosse Leerräume oder Durchgänge von wenigen bis einigen Millimetern Grösse auf. Die einzelnen Kohlefaser-Abschnitte können parallel zueinander verlaufend auf ein solches Gewirk 6 aufgelegt und aufkaschiert werden, oder aber parallel zueinander verlaufend durch das flach liegende Gewirk 6 gesteckt werden, sodass sie darin durch Reibkraft in ihrer Lage festgehalten sind. Das Gewirk 6 dient also bloss zum Festhalten der Zugarmierenden Kohlefaser-Abschnitte 7, bis diese Bewehrungsmatte 11 im aushärtenden Mörtel verbaut ist.
[0013] Wie die Fig. 4 zeigt, kann eine solchermassen hergestellte Bewehrungsmatte 11 um die Verlaufachse der in ihr enthaltenen, parallel zueinander verlaufenden Schussfäden 2, das heisst der Kunststoff-Fasern gerollt werden, sodass also die quer dazu verlaufenden Kohlfasern bzw. die Kettfäden 1 praktisch endlos aufgerollt werden können und somit fast beliebig lange Bewehrungsmatten mit den Zug-armierenden Kohlfasern in ihrer Längsrichtung verlaufend hergestellt werden können. Diese Rollen 8 bieten den Vorteil, dass sie kompakt gelagert und transportiert werden können.
[0014] Die Fig. 5 zeigt eine Spritzmörtelschicht an einer Wand, die in Perspektive dargestellt ist, wobei ihr Aufbau vorne in einem Querschnitt gezeigt ist, wobei diese Spritzmörtelschicht mit einer erfindungsgemässen Bewehrungsmatte 11 armiert ist. Zum Einbau der Bewehrungsmatte 11 wird zunächst die auszurüstende Unterlage 9, die vorwiegend aus Beton besteht, mittels einer Sandstrahlung, mittels Wasserstrahl-Bearbeitung oder mittels Anfräsung aufgeraut. Hernach erfolgt das Aufbringen einer Ausgleichsschicht 10 aus zementösem Mörtel auf diese aufgeraute Oberfläche. Je nach Bedarf kann ein Kunststoff-vergüteter zementöser Mörtel eingesetzt werden. Das Aufbringen dieser Ausgleichsschicht 10 von 0.5 cm bis 1 cm Stärke kann im Nass- oder Trocken-Spritzverfahren erfolgen, oder der Mörtel wird manuell oder maschinell aufgetragen. Im Nass-Spritzverfahren wird der nasse Mörtel mittels einer Pumpe in einem Schlauch zu einer Düse gepumpt wo unter Zugabe von Druckluft der Mörtel beschleunigt und aufgespritzt wird. Beim Trockenspritzverfahren hingegen wird der Mörtel trocken und pulverförmig bis zur Düse gepumpt, wo dann Druckwasser zugegeben wird, und der Mörtel vom Wasserstrahl erfasst mit hoher Geschwindigkeit auf die zu beschichtende Fläche gespritzt wird, was vor allem im Tunnelbau zum Einsatz kommt. Jedenfalls solange die aufgebrachte Ausgleichsschicht 10 noch nass ist, das heisst noch nicht ausgehärtet und somit weich ist, wird die Bewehrungsmatte 11 in diese Ausgleichsschicht eingedrückt, wodurch sie daran sicher gehalten ist. Hernach wird durch wiederum manuelles Aufbringen oder maschinelles Aufspritzen von identischem zementösen Mörtel auf die immer noch nasse, noch nicht abgebundene, armierte Ausgleichsschicht 10 die Deckschicht 12 erzeugt. Insgesamt beträgt dann die Gesamtstärke einer solchermassen erstellten Spritzmörtelschicht aus Ausgleichschicht 10 und Deckschicht 12 ca. 0.5 cm - 3.0 cm. Optional kann die Bewehrungsmatte 11 zusätzlich mittels Haltenägeln 13 mechanisch an der Unterlage befestigt werden, nachdem sie in die Ausgleichsschicht 10 verlegt wurde. Das Setzen der Haltenägel 13 erfolgt vorteilhaft mit Hilfe einer Druckluftanlage pneumatisch.
[0015] Die eingesetzten Kohlefasern können offene Kohlefaserbündel sein, sodass deren Faserzwischen räume und Kapillaren also nicht durch Bindemittel oder Klebstoffe ausgefüllt werden oder versperrt sind. Infolgedessen kann die fliessfähige oder pastöse Beschichtungsmasse, das heisst im Normalfall der Beton oder kunststoffvergütete Mörtel in die Faserzwischenräume eindringen und nach dem Aushärten mit dem Fasergefüge eine Mikroverzahnung bilden, d.h. einen hochwirksamen Formschluss erzeugen. Ausserdem ergibt sich schon bei einigermassen geeigneter Materialauswahl zwischen Beschichtungsmasse und Faseroberfläche eine beachtlich Stoffschlusshaftung, etwa durch Beschichtung oder Imprägnierung der Fasern, insbesondere mit einem wasserlöslichen Haftvermittler auf Polymerbasis. Der Haftvermittler wird zweckmässig in seiner Zusammensetzung so gewählt, dass er gleichzeitig eine Verstärkung der Kapillarwirkung bewirkt und damit das Eindringen der Beschichtungsmasse in die Faserzwischen räume unterstützt.
[0016] Ausreichend grosse Lücken oder Durchtrittsflächen in der Armierung sind für die Bildung einer unmittelbaren, stoffschlüssigen Verbindung zwischen Ausgleichschicht und Deckschicht wesentlich. Durch die Beton-Betonbindung im Maschenbereich und durch die Beton-Faserbündelbindung werden hohe Schubspannungen infolge Sehwindung und thermischer Dehnung sicher übertragen und damit Rissbildungen in der Oberfläche auch unter schwierigen Bedingungen vermieden. Mit der Armierungs- bzw. Bewehrungsmatte mit einer Reissfestigkeit von mindestens 20 kN/m und einer Reissdehnung von höchstens 5% kann die Gesamtbeschichtung auch beachtliche statische Funktionen übernehmen.
[0017] Das Fasermaterial der Bewehrungsmatte kann gegen den Angriff durch aggressive, insbesondere alkalische Bestandteile der Ausgleichsschicht oder Deckschicht, insbesondere in Zement enthaltenes CasAb, inaktiviert und damit geschützt werden. Dazu kommt es auch in Betracht, einen solchen Schutz mittels einer entsprechenden Faserbeschichtung zu erreichen, Aus Gründen der Haltbarkeit sowie im Hinblick auf die Vermeidung von gegenseitigen Beeinträchtigungen einer Haftvermittlungs- und einer Korrosionsschutzbeschichtung wird jedoch im Allgemeinen der ersten Alternative der Vorzug gegeben. Die Haltbarkeit solcher Armierungen ist praktisch unbegrenzt.
[0018] In der praktischen Anwendung wird auf die vorbereitende Ausgleichsschicht eine solche Bewehrungsmatte ab Rolle in Form eines Geflechts oder Gewebes oder Gewirkes abgerollt, und zwar - und das ist sehr wichtig - mit in den Kohlefasern in jener Richtung verlaufend, in welcher die Spritzmörtelschicht auf Zug beansprucht wird. Bewehrungsmatten der erfindungsgemässen Art haben hohe Zugfestigkeit, sind jedoch einfach und arbeitssparend zuzuschneiden, zu verlegen und zu befestigen. Sie sind hinsichtlich der Untergrundform anpassungsfähig und können an Kanten und Ecken sogar schadlos geknickt werden. Nach dem Anbringen der Bewehrungsmatte wird eine Deckschicht aufgebracht, die ebenfalls aus Spritzbeton bzw. Spritzmörtel besteht und in entsprechender Weise wie die Ausgleichsschicht aufgetragen werden kann. Im Beispiel bildet die Deckschicht den äusseren Abschluss der Beschichtung. Gegebenenfalls kann aber ohne weiteres eine weitere Schicht mit Bewehrungsmatten ausgerüstet werden, oder sogar eine Mehrzahl derselben vorgesehen werden, etwa mit bestimmter Schutzfunktion. Die Deckschicht hat in der Praxis oftmals eine Dicke zwischen 5 und 30 mm.
Claims (13)
1. Bewehrungsmatte (11) für eine armierte Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage (9), die sich dadurch auszeichnet, dass die Bewehrungsmatte (11) einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufende Kohlefasern (1) einschliesst, und zusammen mit Fasern (2), die in einer oder mehreren anderen Richtungen verlaufen, ein Gewebe, ein Gelege oder ein Gewirk bilden, weiches eine Maschengrösse von wenigstens 10 mm aufweist, wobei die eingesetzten Kohlefasern (1) je ein Zug-E-Modul von mehr als 200 Giga-Pascal aufweisen.
2. Bewehrungsmatte (11) für eine armierte Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsmatte (11) als Gewebe ausgeführt ist, mit den einzig in einer ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern als Kettfäden (1), wobei die Schussfäden (2) aus Polyester- oder Glasfasern bestehen.
3. Bewehrungsmatte (11) für eine armierte Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsmatte (11) als Gelege ausgeführt ist, mit den in einer einzigen ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern (1) auf den in anderen Richtungen verlaufenden Fasern (2) aus anderem Material aufgelegt und mit denselben durch Aufkaschieren verbunden.
4. Bewehrungsmatte (11) für eine armierte Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf einer Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrungsmatte (11) als Gewirk (6) ausgeführt ist, mit den in einer einzigen ausgezeichneten Richtung verlaufenden Kohlefasern (7) auf ein Gewirk (6) aus Fasern aus anderem Material aufkaschiert.
5. Bewehrungsmatte (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelege oder Gewebe eine Maschenweite zwischen 0.5 cm und 5.0 cm aufweist, mit quadratischen oder rechteckförmigen Maschen-Freiräumen.
6. Bewehrungsmatte (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Geleges, Gewebe oder Gewirks eine wasserlösliche Haftvermittlungsbeschichtung auf Polymerbasis aufweisen.
7. Bewehrungsmatte (11) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese Bewehrungsmatte (11) in der ausgezeichneten Richtung der enthaltenen Kohlefasern eine Zugkraft von minimal 20 und maximal 800 kN/m aufweist, und eine Bruchdehnung von höchstens 2%.
8. Verfahren zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7 zur Erstellung einer armierten Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf eine Unterlage (9) aus vorwiegend Beton, mit folgenden Verfahrensschritten:
a) Aufrauen der Oberfläche,
b) Aufbringen einer Ausgleichsschicht (10) aus zementösem Mörtel auf die raue Oberfläche,
c) Befestigung der Bewehrungsmatte (11) durch Eindrücken derselben in die nasse, noch nicht abgebundene Ausgleichsschicht (10),
d) Aufbringen einer Deckschicht (12) aus dem identischen zementösen Mörtel in die nasse, noch nicht abgebundene, armierte Ausgleichsschicht (10).
9. Verfahren nach Anspruch 8 zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7 zur Erstellung einer armierten Mörtel oder Spritzmörtelschicht auf eine Unterlage (9) aus vorwiegend Beton, mit folgenden Verfahrensschritten:
a) Aufrauen der Oberfläche durch Sandstrahlen, Wasserstrahl-Bearbeitung oder Anfräsen,
b) Manuelles Aufbringen oder maschinelles Aufspritzen einer Ausgleichsschicht (10) aus zementösem Mörtel auf die raue Oberfläche im Nass- oder Trockenspritzverfahren,
c) Befestigung der Bewehrungsmatte (11) durch Eindrücken derselben in die nasse, noch nicht abgebundene Ausgleichsschicht (10),
d) Manuelles Aufbringen oder maschinelles Aufspritzen im Nass- oder Trockenspritzverfahren einer Deckschicht (12) aus dem identischen zementösen Mörtel in die nasse, noch nicht abgebundene, armierte Ausgleichsschicht (10).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9 zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, das soviel zementöser Mörtel aufgebracht wird, dass die Gesamtstärke der Spritzmörtelschicht (Ausgleichschicht und Deckschicht) 0.5 cm - 3.0 cm beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10 zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kunststoff-vergüteter zementöser Mörtel als Ausgleichs- (10) und Deckschicht (12) aufgebracht wird, mit einer Gesamtstärke der Spritzmörtelschicht (Ausgleichschicht und Deckschicht) von 0.5 cm - 3.0 cm.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11 zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass unter c) die Bewehrungsmatte (11) zusätzlich mittels Haltenägeln (13) mechanisch an der Unterlage befestigt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12 zum Einbau einer Bewehrungsmatte (11) nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass unter c) die Bewehrungsmatte (11) zusätzlich mit Hilfe einer Druckluftanlage pneumatisch gesetzter Haltenägeln (13) mechanisch an der Unterlage befestigt wird.
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PUE | Assignment |
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