Die Erfindung bezieht sich auf einen Regler für eine brennerbeheizte Heizungsanlage gemäss dem ersten Teil des unabhängigen Patentanspruches.
Bei bekannten derartigen Regelungen der eingangs erwähnten Art werden die Programme unter der Massgabe erstellt, dass eine vorgegebene Heiz- beziehungsweise Warmwassertemperatur zu einem vorgegebenen Zeitpunkt beziehungsweise in einem festgelegten Zeitabschnitt erreicht beziehungsweise gehalten wird. Der mit dieser definierten Nutzeranforderung, die einem individuellen Komfortanspruch entspricht, einhergehende Energieverbrauch beziehungsweise die Emissionsfreisetzung ist bisher nicht Gegenstand der Auslegung von Regelkonzepten gewesen.
Der Kunde beziehungsweise Nutzer entscheidet bei den bekannten Lösungen letztendlich durch seine individuellen Komfortansprüche und sein Verhalten im Umgang mit der Heiz- und Warmwasseranlage viel stärker über den tatsächlichen Energieverbrauch und die Emissionen als die Leistungsauslegung des installierten Heiz- und/oder Warmwassergerätes beziehungsweise die nachgeschaltete Anlage.
Bei der Ersteinstellung eines Regelgerätes, zum Beispiel durch einen Installateur, wählt dieser häufig intuitiv eine Kombination von Einstellungen für Temperatur beziehungsweise Einschaltzeiten und damit ein Programm, die beziehungsweise das einen Kompromiss aus Komfortanspruch und Energieverbrauch beziehungsweise Emission bildet. Dabei zeigt sich häufig, dass auch Fachleute, wie eben ein Installateur, mit der Programmierung eines solchen Regelgerätes und aufgrund der vielen Knöpfe und Schalter überfordert sind.
Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen Regler der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, die dem Nutzer eine einfache Wahlmöglichkeit bezüglich der Auslegung der Regelcharakteristik des Reglers bietet.
Erfindungsgemäss wird dies bei einem Regler der eingangs erwähnten Art durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches erreicht.
Durch die vorgeschlagenen Massnahmen ist es für den Benutzer möglich, je nach seinen individuellen Komfortansprüchen ein bestimmtes Programm auf sehr einfache Weise auszuwählen. Es genügt dazu, einfach einen Wahlschalter entsprechend zu stellen. Der Nutzer trifft nur noch die Grundentscheidung mittels einer Prioritätsvorgabe. Die vielen Einzelentscheidungen heutiger Regler werden radikal reduziert und in dem Regler nach Prioritäsvorgabe festgelegt.
Durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches ergibt sich für den Nutzer eine einfache Möglichkeit, ein Programm nach seinen individuellen Komfortansprüchen beziehungsweise seiner Bereitschaft, einen mehr oder weniger hohen Energieverbrauch zu akzeptieren, auszuwählen. So können zum Beispiel drei Programme vorgesehen sein, und zwar ein Komfortprogramm, ein auf minimale Emissionen und maximalen Wirkungsgrad gerichtetes Programm (\KO-Programm) und ein in der Ausrichtung zwischen diesen beiden Programmen liegendes Standardprogramm.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Reglers,
Fig. 2 schematisch ein Programm eines Reglers nach der Fig. 1.
Gleiche Bezugszeichen bedeuten in beiden Figuren gleiche Einzelheiten.
Ein Regler 5 nach der Fig. 1 weist Eingabetaster 1, 2 auf, die um eine im Wesentlichen horizontale Achse 7 kippbar sind. Je nachdem, in welche Richtung die Eingabetaster gekippt werden, wird ein bestimmter Wert, zum Beispiel der Soll-Wert der Raumtemperatur, erhöht oder vermindert, wobei dieser Wert in der Anzeige 3 angezeigt wird.
Mit dem Taster 1 "Scroll" kann man menügeführt durch das Programm eines Reglers 5 "fahren". Mit der Betätigung dieses Tasters 1 wird ein Programmzähler weitergeschaltet. Die unter dem jeweils angesteuerten Programmpunkt in der Anzeige 3 angezeigten Werte können mit dem Taster 2 "Data" nach oben oder unten verändert werden.
Sind die gewünschten Werte erreicht, so können diese durch Drücken der Taste 4 "Enter" in einen entsprechenden Speicher eingeschrieben werden, und das Programm springt in die nächste Anzeigezeile.
Weiter weist der Regler 5 einen Wahlschalter 6 auf, mit dem eines von drei Programmen auswählbar ist, die im Wesentlichen über die Konstanz der Raum- und/oder Brauchwassertemperatur und die Zeitdauer der Aufheizung bestimmen und nach unterschiedlichen Zielen, wie maximaler Komfort (Comfort), minimale Emissionen und maximaler Wirkungsgrad (\KO), ausgerichtet sind, wobei auch ein in der Zielrichtung zwischen diesen Extremprogrammen liegendes Programm (Standard) vorgesehen ist.
Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, weist der Regler 5 drei Grundprogramme - Comfort-, Standard- und \KO-Programm - auf, die sich im Wesentlichen hinsichtlich der internen Einstellung der Schalthysterese und der Zeitglieder, der Freigabe einer bestimmten Brennerleistung und Vorlauftemperatur der Entscheidung Absenkung oder Abschaltung usw. unterscheiden und daher unterschiedliche Grade der Konstanz der eingestellten Soll-Temperaturen und der Dauer der Aufheizung festlegen.
Die erwähnten Programme sind in ihren eingestellten Werten über die Eingabetasten 1, 2 veränderbar.
Aufgrund der eingestellten Werte und des über den Wahlschalter 6 gewählten Programmes bestimmt der Regler 5 unter anderem eine Heizkurve, nach der die Regelung der Heizungsanlage erfolgt.
Wie aus der Fig. 2 weiter zu ersehen ist, ist der Regler mit einem Aussentemperaturfühler 25 über eine Leitung 8 verbunden. Weiter ist der Regler 5 über eine Leitung 9 mit dem Wahlschalter 6 verbunden.
An dem Regler 5 ist über eine Leitung 10 ein Gasventil 22 angeschlossen, das die Gaszufuhr zu einem Brenner 11 steuert. Dieser Brenner 11 beaufschlagt einen Primärwärmetauscher 12. Dieser Primärwärmetauscher 12 ist über eine Vorlaufleitung 23 mit einer Heizkörperanordnung 13 verbunden, die über eine Rücklaufleitung 24, in der eine Umwälzpumpe 14 angeordnet ist, mit dem Primärwärmetauscher 12 verbunden.
Dabei ist in der Vorlaufleitung 23 ein Temperaturfühler 20 angeordnet, der über eine Leitung 19 mit dem Regler 5 verbunden ist.
Der Regler 5 ist weiter über eine Leitung 17 mit einem im Bereich der Heizkörperanordnung 13 angeordneten Temperaturfühler 16 verbunden. Ausserdem ist der Regler 5 über eine Leitung 21 mit der Umwälzpumpe 14 verbunden und steuert diese. Weiter ist der Regler 5 über eine Leitung 18 mit einem in der Rücklaufleitung 24 angeordneten Temperaturfühler 15 verbunden.
Beispiel:
Bei der Einstellung des Zeitgliedes für die Sperrzeit des Brenners nach dem Abschalten des Brenners ergibt sich bei einer Verlängerung dieser Zeit eine Verminderung der Starts des Brenners und damit eine Verminderung der Emissionen an CHx, aber gleichzeitig auch eine Verminderung des Komforts, da es zu einer grösseren Schwankungsbreite der Raumtemperatur kommt.
Dabei kann die Sperrzeit zum Beispiel beim Comfort-Programm 60 sec, beim Standard-Programm > 2 min < 5 min und beim \KO-Programm 5 min für Konvektionsleistung eingestellt werden.
Bei Radiatoren mit grösserem Wasserinhalt oder grösserer thermischer Trägheit des Systems werden diese Werte vergrössert und erreichen ihr Maximum bei Fussbodenheizungen.
Die thermische Hysterese der Konvektoren wird zweckmässigerweise wie folgt eingestellt:
Beim Comfort-Programm beträgt die thermische Hysterese 2 K, beim Standard-Programm > 3 K < 7 K und beim \KO-Programm 8 K.
Bei 2-Punkt-Reglern für Radiatoren werden generell grössere Temperaturabweichungen vorgesehen, wobei diese bei Fussbodenheizungen ein Maximum erreichen.
Bei P-Reglern ist der P-Faktor, der der Steilheit der Regelkurve entspricht, einstellbar. Dabei ist beim Comfort-Programm der P-Faktor klein, beim Standard-Programm grösser und erreicht beim \KO-Programm ein Maximum.
Die Pumpendrehzahl wird ebenfalls in Abhängigkeit vom gewählten Programm eingestellt. Dabei wird beim Comfort-Programm eine hohe Pumpendrehzahl zum Beispiel 1.850 min<-><1>, beim Standard-Programm eine mittlere Pumpendrehzahl von zum Beispiel 1.200 min<-><1> und beim \KO-Programm eine niedrige Pumpendrehzahl von zum Beispiel 750 min<-><1> eingestellt.
Weiter wird in Abhängigkeit vom eingestellten Programm vor eingestellten Absenkzeiten, zum Beispiel zu Mittag oder vor Abschaltzeiten, zum Beispiel während der Nacht, mit der Absenkung begonnen. Dabei wird auch beim Comfort-Programm mit einer Absenkung bereits vor der eingestellten Absenkzeit begonnen. Beim Standard-Programm wird ca. 30 min vor der eingestellten Absenkzeit mit der Absenkung begonnen und mit dem Ende der Absenkzeit wieder mit dem Aufheizen begonnen. Beim \KO-Programm wird eine Stunde vor der eingestellten Zeit mit der Absenkung begonnen und mit dem Ende der eingestellten Absenkzeit mit der Aufheizung begonnen.