DE10057358C1 - Heizungssystem - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Heizungssystem angegeben, das in mindestens einem beheizbaren Raum (1) zumindest eine erste Heizeinrichtung (4) und eine zweite Heizeinrichtung (12), die sich von der ersten Heizeinrichtung (4) der Art nach unterscheidet, aufweist, wobei beide Heizeinrichtungen (4, 12) geregelt sind. DOLLAR A Man möchte das Komfortgefühl eines Verbrauchers erhöhen können. DOLLAR A Hierzu sind beide Heizeinrichtungen (4, 12) mit ihren Regelkreisen (5, 9-11; 15-17) miteinander gekoppelt und eine Änderung eines Parameters eines Regelkreises bewirkt eine entsprechende Änderung eines Parameters des anderen Regelkreises.
Description
Die Erfindung betrifft ein Heizungssystem, das in min
destens einem beheizbaren Raum zumindest eine erste
Heizeinrichtung und eine zweite Heizeinrichtung, die
sich von der ersten Heizeinrichtung der Art nach unter
scheidet, aufweist, wobei beide Heizeinrichtungen gere
gelt sind und beide Heizeinrichtungen mit ihren Regel
kreisen miteinander gekoppelt sind.
Ein derartiges Heizungssystem ist aus der Informations-
Schrift K2, September 84, Fa. Centra-Bürkle GmbH
Schönaich, Seiten K 2.17 und K 2.96 bekannt. Vorgesehen
ist eine Fußbodenheizung und ein Heizkörper für den von
der Fußbodenheizung beheizten Raum. Beide Heizkreise
werden von einem Kessel versorgt, weisen aber unter
schiedliche Temperaturniveaus auf. Hierzu gibt es ge
trennte witterungsgeführte Vorlauftemperatur-Regelungen
für Fußbodenheizung und Radiatorengruppe. Ein Außenfüh
ler für beide Regelgeräte ist vorgesehen, wobei der
Heizkreis mit dem jeweils höheren Wärmebedarf die Kes
seltemperatur bestimmt.
Ein weiteres Heizungssystem ist aus DE 31 13 285 A1 be
kannt. Dieses Heizungssystem beinhaltet ein Grundheiz
system, das als Fußbodenheizungen ausgebildet ist, und
ein Zusatzheizsystem, das als Frischluftheizung ausge
bildet ist. Die Fußbodenheizung, die ebenfalls mit er
wärmter Luft betrieben wird, sorgt für eine Grundbehei
zung des Raumes oder der Räume, während mit Hilfe der
Warmluftheizung schnellere Temperaturänderungen bewirkt
werden können, beispielsweise dann, wenn sich die An
zahl der in einem Raum befindlichen Personen ändert.
Wenn man feststellt, daß das Zusatzheizsystem seine
volle Leistung abgibt, dann wird das Grundheizsystem
auf eine höhere Temperatur gefahren. Umgekehrt wird die
Temperatur des Grundheizsystems abgesenkt, wenn die
Warmluftheizung über einen gewissen Zeitraum keine
Heizleistung abgegeben hat. Das Grundheizsystem kann
hierbei auch in Abhängigkeit von der Außentemperatur
gesteuert werden.
Ein derartiges Heizungssystem ist in der Lage, ausge
hend von der Wärme, die von der Fußbodenheizung bereit
gestellt wird, Temperaturänderungen mit Hilfe des Zu
satzheizsystems aufzufangen. Allerdings beeinträchtigt
ein derartiges Heizungssystem das Komfortgefühl einer
Person, die sich in einem derart beheizten Raum auf
hält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Komfort
gefühl einer Person zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird bei einem Heizungssystem der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß eine Änderung
eines Parameters eines Regelkreises eine entsprechende
Änderung eines Parameters des anderen Regelkreises bewirkt,
wobei die zweite Heizeinrichtung eine lernfähige
Steuereinrichtung aufweist, die aufgrund eines Heizver
laufs der ersten Heizeinrichtung den Parameter der
zweiten Heizeinrichtung verändert.
Die beiden Heizeinrichtungen arbeiten also nicht mehr
getrennt voneinander oder nacheinander, sondern sie
wirken wie ein zusammengefaßtes Heizungssystem. Man
fährt also nicht mehr die Heizeinrichtung sozusagen bis
zum Anschlag und führt dann die andere Heizeinrichtung
nach, sondern man sorgt immer dafür, daß zwischen den
beiden Heizeinrichtungen eine gewisse Übereinstimmung
oder Synchronisation erfolgt. Da beide Heizeinrichtun
gen ihrer Art nach unterschiedlich sind, machen sich
beispielsweise gewisse thermische Trägheiten oder Ver
zögerungen bemerkbar, so daß man nach wie vor dafür
sorgen kann, daß die eine Heizeinrichtung die Grundlast
übernimmt, während die andere Heizeinrichtung die Spit
zenwerte ausregelt. Gleichwohl ergeben sich beispiels
weise keine größeren Spreizungen oder Abstände zwischen
den Wärmemengen, die von der einen oder anderen Hei
zeinrichtung zugeführt wird, so daß sich die Person
oder der Verbraucher, die sich in dem Raum aufhält, ei
ner angenehmen Heizatmosphäre ausgesetzt sieht. Wenn
die erste Heizeinrichtung nach einem vorbestimmten Mu
ster heizt, dann wird die Wärmezufuhr durch die andere
Heizeinrichtung beibehalten. Wenn hingegen die erste
Heizeinrichtung nach einem anderen Muster heizt, dann
wird die Temperatur der zweiten Heizeinrichtung angeho
ben oder abgesenkt, je nachdem, zu welchen Ergebnissen
die lernfähige Steuereinrichtung kommt. Das Lernen er
folgt dadurch, daß die Steuereinrichtung merkt, ob die
Beeinflussungen der zweiten Heizeinrichtung zu dem ge
wünschten Ergebnis geführt haben oder nicht.
Vorzugsweise ist der Parameter ein Sollwert. Der Soll
wert kann beispielsweise ein Temperatursollwert sein.
Ein derartiger Parameter kann vom Verbraucher leicht
verändert werden, beispielsweise dadurch, daß er den
Drehgriff eines Heizörperthermostaten verdreht, um eine
höhere oder niedrigere Temperatur einzustellen. Wenn
der Sollwert in einem Regelkreis verändert wird, dann
führt dies zu einer Änderung in dem anderen Regelkreis,
wobei dort nicht unbedingt ebenfalls ein Temperatur
sollwert geändert werden muß. Man kann als entsprechen
de Größe auch einen Flüssigkeitsdurchsatz-Sollwert oder
ähnliches vorgeben.
Bevorzugterweise ist die zweite Heizeinrichtung träger
als die erste Heizeinrichtung ausgebildet und der Para
meter der zweiten Heizeinrichtung folgt dem Parameter
der ersten Heizeinrichtung. Damit bekommt die flinkere
oder schnellere Heizeinrichtung die Führungsrolle, was
dazu führt, daß der Verbraucher sehr schnell das Gefühl
bekommt, daß sich nach einer Änderung beispielsweise
des Temperatursollwertes oder der Wärmeeinstrahlung von
außen auch etwas tut. Im Regelkreis der zweiten Hei
zeinrichtung erfolgt zwar ebenfalls eine Änderung. Da
diese Heizeinrichtung aber nicht so schnell reagieren
kann, dauert es länger, bis sich die Auswirkungen im
Raum zeigen.
Vorzugsweise stehen die Parameter beider Regelkreise in
einem festen Zusammenhang. Wenn man beispielsweise als
Parameter einen Temperatursollwert im Regelkreis der
ersten Heizeinrichtung verwendet, dann kann man dafür
sorgen, daß im Regelkreis der zweiten Heizeinrichtung
ebenfalls ein Temperatursollwert vorgegeben wird, der
dann allerdings beispielsweise um 2°C niedriger liegt.
Die zweite Heizeinrichtung stellt dann die Wärmemenge
bereit, die notwendig wäre, um den Raum auf die ernied
rigte Temperatur aufzuheizen, während die erste Hei
zeinrichtung die verbleibende Wärmemenge liefert. Da
die erste Heizeinrichtung wesentlich schneller rea
giert, kann sie auf Temperaturänderungen, beispielswei
se eine verstärkte Sonneneinstrahlung oder das Öffnen
eines Fensters, wesentlich schneller reagieren.
Vorzugsweise regelt der erste Regelkreis eine Raumtem
peratur. Dies ist in der Regel die entscheidende Größe
für das Komfortgefühl des Verbrauchers. Der Verbraucher
stellt eine Raumtemperatur von beispielsweise 20°C oder
22°C ein und erwartet, daß diese Raumtemperatur mög
lichst schnell erreicht wird. Dies ist mit dem schnel
leren ersten Regelkreis problemlos möglich.
Vorzugsweise regelt der zweite Regelkreis eine Wärme
menge. Der zweite Regelkreis "weiß", bei welcher ge
wünschten Raumtemperatur welche Wärmemenge notwendig
ist, um diese Raumtemperatur zumindest angenähert zu
erreichen. Eine Differenz zu dieser gewünschten Raum
temperatur soll allerdings vorhanden sein, damit die
erste Heizeinrichtung noch die Möglichkeit hat, Tempe
raturänderungen auszugleichen. Gleichwohl besteht zwi
schen der vorgewählten Raumtemperatur, die vom ersten
Regelkreis relativ genau geregelt werden kann, und der
vom zweiten Regelkreis geregelten Wärmemenge ein unmit
telbarer Zusammenhang.
Alternativ dazu kann der zweite Regelkreis eine Heiz
einrichtungs-Temperatur oder eine Differenz zwischen
einer Heizeinrichtungs-Temperatur und der Raumtempera
tur regeln. Im ersten Fall geht man davon aus, daß die
Heizeinrichtungstemperatur beispielsweise immer 2°C
oder 4°C unter der vorgegebenen Sollwerttemperatur lie
gen soll. Im zweiten Fall geht man davon aus, daß die
Heizeinrichtungstemperatur immer eine vorbestimmte Tem
peraturdifferenz unter der aktuell herrschenden Tempe
ratur im Raum liegen soll. In beiden Fällen folgt die
zweite Heizeinrichtung der ersten Heizeinrichtung bei
der Wärmeabgabe nach.
Vorzugsweise ist die erste Heizeinrichtung als Heizkör
per und die zweite Heizeinrichtung als Fußboden-, Dec
ken- oder Wandheizung ausgebildet. Die zweite Heizein
richtung bildet also ein Flächenheizsystem, das mit re
lativ niedrigen Temperaturen entsprechende Wärmemengen
abgeben kann, weil diese Temperatur über eine relativ
große Fläche wirkt. Der Nachteil eines derartigen Sy
stems ist, daß die Temperaturänderung relativ langsam
abläuft, weil auch die Fläche, beispielsweise der Fuß
boden, ihre Temperatur ändern muß. Die erste Heizein
richtung ist hingegen als Heizkörper ausgebildet. Ins
besondere moderne Plattenheizkörper können Temperatu
ränderungen relativ schnell folgen.
Vorzugsweise sind beide Regelkreise mit einer gemeinsa
men Thermostateinrichtung versehen. Der Verbraucher
stellt also die gewünschte Solltemperatur an der Ther
mostateinrichtung ein. Die Thermostateinrichtung dros
selt dann die Zufuhr eines Wärmeträgermediums zur ersten
Heizeinrichtung und gleichartig die Zufuhr des
Wärmeträgermediums zur zweiten Heizeinrichtung, wobei
die Drosselung zur zweiten Heizeinrichtung im Grunde so
erfolgt, daß der vorgewählte Temperatursollwert mit der
zweiten Heizeinrichtung alleine nicht erreicht werden
kann.
In einer alternativen Ausgestaltung sind beide Regel
kreise mit jeweils einer eigenen Thermostateinrichtung
versehen und mindestens eine Steuereinrichtung ist vor
gesehen, die die von beiden Thermostateinrichtungen ge
lieferten Informationen auswertet. Heide Thermostatein
richtungen haben also sozusagen ständig die Informatio
nen über die jeweils andere Thermostateinrichtung pa
rat, so daß insbesondere der Regelkreis der zweiten
Heizeinrichtung den Vorgaben aus dem Regelkreis der er
sten Heizeinrichtung folgen kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Heizungssy
stems und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines Heizungssy
stems.
Fig. 1 zeigt einen Raum 1 mit einem Fenster 2 und einer
Tür 3. Unterhalb des Fensters ist ein Heizkörper 4 an
geordnet, der von einer nur schematisch dargestellten
Wärmequelle 6 mit Heizflüssigkeit, beispielsweise hei
ßem Wasser, versorgt wird. Hierzu ist eine Vorlauflei
tung 7 und eine Rücklaufleitung 8 zwischen dem Heizkör
per 4 und der Wärmequelle 6 vorgesehen. In der Vorlauf
leitung 7 ist ein Ventil 5 angeordnet, das als Thermo
statventil ausgebildet ist. Das Thermostatventil 5 be
findet sich üblicherweise innerhalb des Raumes 1 und
hier meistens unmittelbar am Heizkörper 4. Es ist der
besseren Erklärung willen außerhalb des Raumes 1 darge
stellt.
Das Ventil 5 wird gesteuert von einem Thermostatele
ment, das einen Temperaturfühler 9 und einen Sollwert
geber 10 sowie einen Regler 11 aufweist, der aus einer
Differenz zwischen Sollwert und Istwert ein Stellsignal
für das Ventil 5 erzeugt.
Der Heizkörper 4 bildet eine erste Heizeinrichtung, die
von einem ersten Regelkreis mit dem Temperaturfühler 9,
dem Sollwertgeber 10 und dem Regler 11 gesteuert wird.
Der Heizkörper 4 kann auf Temperaturänderungen relativ
schnell reagieren.
Im Raum 1 ist ferner eine zweite Heizeinrichtung in
Form einer Fußbodenheizung 12 angeordnet. Die Fußboden
heizung 12 wird über eine Vorlaufleitung 13 mit Wasser
aus der Wärmequelle 6 versorgt und speist über eine
Rücklaufleitung 14 die Heizflüssigkeit wieder dorthin
zurück. In der Vorlaufleitung 13 ist ein Ventil 15 an
geordnet, das den Durchfluß der Heizflüssigkeit durch
die Fußbodenheizung 12 steuert. Das Ventil 15 ist mit
einem Regler 16 verbunden und erhält von dort die ent
sprechenden Stellsignale. Der Regler 16 seinerseits ist
mit einem Temperaturfühler 17 verbunden, der beispiels
weise die Temperatur des Fußbodens ermittelt, in dem
die Fußbodenheizung 12 angeordnet ist.
Die zweite Heizeinrichtung kann auch auf andere Art als
Flächenheizung ausgebildet sein, beispielsweise als
Wand- oder Deckenheizung. Derartige Flächenheizungen
sind relativ langsam oder träge, d. h. es dauert nach
einer Änderung von äußeren Größen, wie Außentemperatur
oder Sollwert, länger, bis die Fußbodenheizung den Raum
wieder auf Solltemperatur gebracht hat.
Dem Regler 16 wird auch der Sollwert von dem Sollwert
geber 10 zugeführt. Unter Umständen kann ihm auch die
aktuelle Raumtemperatur vom Temperaturfühler 9 zuge
führt werden, wie dies mit einer gestrichelten Signal
leitung 18 angedeutet ist.
Aus dieser Ausgestaltung ist zu erkennen, daß die erste
Heizeinrichtung 4 und die zweite Heizeinrichtung 12 so
zusammen arbeiten, daß sie wie ein einziges Heizungssy
stem wirken. Unterschiede ergeben sich allerdings auf
grund der verschiedenen thermischen Trägheiten der bei
den Heizeinrichtungen 4, 12. Unterschiede ergeben sich
zum anderen dadurch, daß ein Einstellpunkt der zweiten
Heizeinrichtung 12 sich vom Einstellpunkt der ersten
Heizeinrichtung 4 unterscheidet. Die beiden Einstell
punkte können beispielsweise Sollwerte sein. Beispiels
weise kann man für die erste Heizeinrichtung 4 als
Sollwert einen Temperatursollwert mit Hilfe des Soll
wertgebers 10 vorgeben. Mit anderen Worten soll der
Heizkörper 4 dafür sorgen, daß der Raum 1 auf die ein
gestellte Temperatur gebracht wird. Hierbei muß er al
lerdings nicht die gesamte Heizleistung alleine auf
bringen, weil der Einstellpunkt der Fußbodenheizung 12
in Abhängigkeit vom Einstellpunkt des Heizkörpers 4 ge
wählt wird und zwar der Gestalt, daß die Fußbodenhei
zung 12 einen Wärmemengenbeitrag liefert, der aus
reicht, um den Raum auf eine Temperatur zu bringen, die
um eine Temperaturdifferenz, beispielsweise 2°C unter
halb der eingestellten Sollwerttemperatur liegt. Dies
kann man beispielsweise dadurch erreichen, daß man die
Temperatur des Fußbodens mißt mit Hilfe des Temperatur
fühlers 17 oder die Temperaturdifferenz zwischen der
Temperatur des Fußbodens und der Raumtemperatur, die
über den Temperaturfühler 9 ermittelt wird. Die Tempe
raturdifferenz kann auch größer sein und beispielsweise
4°C betragen.
Wenn zum Beispiel eine Raumtemperatur von 22°C ge
wünscht wird, wird die Fußbodenheizung 12 Wärme lie
fern, die ausreichen würde, um den Raum auf 20°C zu er
wärmen. Die 20°C werden als "Einstellpunkt" bezeichnet.
Die Fußbodenheizung sorgt auch im weiteren dafür, daß
die Grundtemperatur von 20°C gehalten wird. Der Heiz
körper 4 liefert hingegen die Wärmemenge, die notwendig
ist, um eine Temperaturerhöhung um die verbleibenden
2°C herbeizuführen. Da der Heizkörper 4 wesentlich
schneller auf Änderungen der Raumtemperatur reagieren
kann, wie sie beispielsweise durch eine verstärkte oder
abgeschwächte Sonneneinstrahlung hervorgerufen werden
kann, kann er in der Bandbreite dieser 2°C die Tempera
tur des Raumes relativ genau auf der vorgegebenen Soll
werttemperatur halten.
Wenn nun der Verbraucher, der sich in dem Raum aufhal
ten möchte, die Sollwerttemperatur ändert, beispiels
weise auf 20°C absenkt, dann wird über den Regler 16
automatisch auch der Einstellpunkt der Fußbodenheizung
12 abgesenkt, beispielsweise auf 18°C.
Der Regelkreis der zweiten Heizeinrichtung, nämlich der
Fußbodenheizung 12, folgt also dem Einstellpunkt der
ersten Heizeinrichtung, nämlich des Heizkörpers 4.
Über den Regler 16 hat die zweite Heizeinrichtung, näm
lich die Fußbodenheizung 12, immer die notwendigen In
formationen über die erste Heizeinrichtung, nämlich den
Heizkörper 4, so daß hier eine klar definierte Abhän
gigkeit besteht.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind zwei Thermostate
vorgesehen.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem nur ein
Thermostatelement 19 vorgesehen ist. Die übrigen Ele
mente, die denen der Fig. 1 entsprechen, sind mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
Das Thermostatelement 19, das eine Sollwertvorgabe, ei
nen Temperaturfühler und einen Regler enthält, ist, wie
in Fig. 1 auch, mit dem Ventil 5 unmittelbar verbunden.
Darüber hinaus ist es über eine Steuereinrichtung 20
auch mit dem Ventil 15 verbunden, wobei die Steuereinrichtung
20 dafür sorgt, daß für die Einstellung des
Ventils 15 immer ein gewisser Wert addiert oder abgezo
gen wird, je nachdem, ob das Ventil 15 bei Betätigung
öffnet oder schließt. Damit wird sichergestellt, daß
die Fußbodenheizung 12 in Abhängigkeit von der Raumtem
peratur betrieben werden kann, aber so betrieben wird,
daß der eingestellte Sollwert im Grunde nicht erreicht
werden kann, wenn die Fußbodenheizung 12 alleine heizen
würde. Die verbleibende Temperaturdifferenz liefert
dann der Heizkörper 4, der aufgrund seiner schnelleren
thermischen Reaktion eine kürzere Anpassungszeit der
Temperatur gewährleisten kann.
In beiden Ausgestaltungen kann man dafür sorgen, daß
der Regler 16 bzw. die Steuereinrichtung 20 "selbst
lernend" ausgebildet ist. Die Fußbodenheizung 12 ist
relativ träge, so daß es in vielen Fällen keinen Sinn
macht, jede Temperaturänderung unmittelbar durch die
Fußbodenheizung ausregeln zu lassen. Der Regler 16 oder
die Steuereinrichtung 20 beobachtet daher den Verlauf
der Steuerung des Heizkörpers 4 durch das Ventil 5.
Wenn der Regler 16 oder die Steuereinrichtung 20 fest
stellt, daß sich auf Dauer hier ein erhöhter Wärmebe
darf manifestiert, also feststellt, daß das Ventil 5 in
einem vorbestimmten Zeitraum mehr Heizflüssigkeit
durchfließen läßt als in einem vorherigen Zeitraum,
dann wird die der Fußbodenheizung 12 zugeführte Heiz
flüssigkeitsmenge erhöht. Stellt der Regler 16 oder die
Steuereinrichtung 20 hingegen fest, daß der Wärmebedarf
des Heizkörpers 4 sinkt, und daß Ventil 5 öfter oder
stärker geschlossen ist, dann wird entsprechend die
Fußbodenheizung 12 mit einer geringeren Menge an Heiz
flüssigkeit versorgt.
In allen Fällen ist aber sichergestellt, daß auch die
Fußbodenheizung immer so betrieben wird, daß sie am ak
tuellen Wärmebedarf ausgerichtet wird, auch wenn dieser
Wärmebedarf über einen aufgrund der thermischen Träg
heit längeren Zeitraum ermittelt wird.
Mit Hilfe des Temperaturfühlers 17 kann man auch noch
bewirken, daß die Fußbodenheizung 12 überhaupt keine
Wärme abgibt, wenn dies nicht erforderlich ist, der
Fußboden aber auch nicht abkühlt, weil dies das Komfor
terlebnis eines Verbrauchers negativ beeinflussen könn
te.
Dargestellt ist ein Heizungssystem für einen Raum. Es
versteht sich aber von selbst, daß in einem Gebäude
auch mehrere oder sogar alle Räume mit einem derartigen
kombinierten Heizungssystem ausgerüstet sein können.
Die in der Zeichnung dargestellten Verbindungen zwi
schen dem Regler 11 und dem Regler 16 bzw. zwischen den
Reglern 11, 16 und den Ventilen 5, 15 können als her
kömmliche Signalleitungen ausgebildet sein. Es ist je
doch bevorzugt, wenn das System als drahtloses System
ausgebildet ist, bei dem die Informationsübertragung
drahtlos erfolgt, beispielsweise über Funk. Dadurch ist
es relativ einfach möglich, das System in einer bereits
bestehenden Fußbodenheizungsanlage zu implementieren.
Claims (10)
1. Heizungssystem, das in mindestens einem beheizbaren
Raum zumindest eine erste Heizeinrichtung und eine
zweite Heizeinrichtung, die sich von der ersten
Heizeinrichtung der Art nach unterscheidet, auf
weist, wobei beide Heizeinrichtungen geregelt sind,
und beide Heizeinrichtungen mit ihren Regelkreisen
miteinander gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Änderung eines Parameters eines Regelkrei
ses eine entsprechende Änderung eines Parameters
des anderen Regelkreises bewirkt, wobei die zweite
Heizeinrichtung (12) eine lernfähige Steuereinrich
tung (16, 20) aufweist, die aufgrund eines Heizver
laufs der ersten Heizeinrichtung (4) den Parameter
der zweiten Heizeinrichtung (12) verändert.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Parameter ein Sollwert ist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die zweite Heizeinrichtung (12) träger als
die erste Heizeinrichtung (4) ausgebildet ist und
der Parameter der zweiten Heizeinrichtung (12) dem
Parameter der ersten Heizeinrichtung (4) folgt.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Parameter beider Regelkrei
se in einem festen Zusammenhang stehen.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Regelkreis (5, 9-11)
eine Raumtemperatur regelt.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelkreis (15-17) eine Wärmemenge re
gelt.
7. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Regelkreis (15-17) eine Heizeinrich
tungs-Temperatur oder eine Differenz zwischen einer
Heizeinrichtungs-Temperatur und der Raumtemperatur
regelt.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Heizeinrichtung (4)
als Heizkörper und die zweite Heizeinrichtung (12)
als Fußboden-, Decken- oder Wandheizung ausgebildet
ist.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Regelkreise mit einer ge
meinsamen Thermostateinrichtung (19) versehen sind.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Regelkreise mit jeweils
einer eigenen Thermostateinrichtung (9-11; 16, 17)
versehen sind und mindestens eine Steuereinrichtung
(16) vorgesehen ist, die die von beiden Thermosta
teinrichtungen gelieferten Informationen auswertet.
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