CH683384A5 - Kennkarte und Verfahren zur Herstellung solcher Kennkarten. - Google Patents
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Description
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CH 683 384 A5
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Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kennkarte der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art sowie auf ein Verfahren gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Solche Kennkarten werden einerseits als Bargeld-Ersatz, beispielsweise als sogenannte Taxkarten zum bargeldlosen Telefonieren, andererseits als Identifizierungsmittel, beispielsweise als persönliche Ausweiskarte in Zutrittskontrollsystemen, verwendet.
Eine Kennkarte der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ist aus der CH-PS 635 949 bekannt. Maschinenlesbare optisch codierte Informationen sind dabei in Form eines durch einen Prägevorgang erzeugten Phasenbeugungsgitters enthalten. Die Entwertung von einzelnen Teilen des Phasenbeugungsgitters geschieht durch Zufuhr thermischer Energie. Die Kennkarte besteht aus mehreren Schichten, woraus ein aufwendiger Herstel-lungsprozess resultiert.
Es ist auch bekannt (EP-A1 0 401 466), solche Phasenbeugungsgitter in einen Schichtverbund einzuprägen und aus diesem Schichtverbund Marken auszustanzen, die als Echtheitsmerkmale auf Dokumente wie Ausweise oder Zahlungsmittel aufgeklebt werden. Bei solchen Schichtverbunden stehen sichtbare Merkmaie im Vordergrund. Eine Entwertung durch Zufuhr thermischer Energie ist dabei nicht vorgesehen, denn eine Zerstörung von Teilen des Phasenbeugungsgitters würde dem Zweck, als Echtheitsmerkmal zu dienen, zuwiderlaufen.
Der Aufzeichnungsträger bei Kennkarten der in der CH-PS 635 949 beschriebenen Art ist, um eine genügende Stabilität solcher Kennkarten zu erreichen, relativ dick. Als Material hat sich Polyvinylchlorid (PVC) allgemein durchgesetzt. Das Prägen von Strukturen in derartig dicke PVC-Schichten bedingt wegen der Aufwärmung und Abkühlung eine relativ grosse Taktzeit. Kennkarten der in der CH-PS 635 949 beschriebenen Art sind seit längerer Zeit ein Massenprodukt. Deswegen bestand schon seit langem das Bedürfnis, die Fertigungskosten zu senken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kennkarten zu schaffen, deren Herstellungskosten deutlich reduziert sind. Ausserdem soll die Möglichkeit geschaffen werden, auf das hinsichtlich der Entsorgung entwerteter Karten problematische PVC verzichten zu können.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung solcher Kennkarten wird im Anspruch 5 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Kennkarte,
Fig. 2 den Schichtaufbau eines Informationsträgerstreifens,
Fig. 3 ein Halbzeug, aus dem durch Teilung Informationsträgerstreifen herstellbar sind und
Fig. 4 eine Informationsverteilung im Informationsträgerstreifen.
In der Fig. 1 bedeutet 1 eine Kennkarte, die aus einer Basiskarte 2 und einem mittels einer Kleberschicht 3 damit verbundenen Informationsträgerstreifen 4 besteht. Der Informationsträgerstreifen 4 ist entweder direkt auf die plane Oberfläche der Basiskarte 2 oder in eine in dieser Oberfläche vorhandene Nut passender Breite und Tiefe geklebt.
In der Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen Informationsträgerstreifen 4 gezeigt. Dieser besteht aus einer Deckschicht 5, einer thermoplastischen ersten Lackschicht 6, einer Reflexionsschicht 7 und einer zweiten Lackschicht 8. In die der Reflexionsschicht 7 zugewandte Oberfläche der Lackschicht 6 sind Beugungsstrukturen 9 eingeprägt, die Zonen mit optisch codierten maschinenlesbaren Informationen darstellen, beispielsweise Beugungsgitter, Hologramme usw. Die den Beugungsstrukturen 9 abgewandte Seite der Lackschicht 8 ist jene Fläche des Informationsträgerstreifens, die beim Klebeprozess auf die Oberfläche der Basiskarte 2 zu liegen kommt. Vorteilhaft haben die einzelnen Schichten folgende Schichtdicken:
Deckschicht 5
1 bis 12 um
Lackschicht 6
1 bis 2 jim
Reflexionsschicht 7
30 bis 40 um
Lackschicht 8
1 bis 2 {im
Die Deckschicht 5 kann vorteilhaft ein thermisch stabiler Lack sein, nämlich einer mit einem hohen Erweichungspunkt. Der Erweichungspunkt sollte etwa 20°C höher liegen als der Erweichungspunkt der Lackschicht 6. Damit wird erreicht, dass beim späteren Gebrauch der Kennkarte 1, wenn Informationen in einem Entwerter durch Zufuhr von thermischer Energie durch einen sogenannten Löschkopf verändert werden, die dem Löschkopf zugewandte Seite der Oberfläche des Informationsträgerstreifens 4 nicht zum Verkleben mit dem Löschkopf neigt. Damit wird die Zuverlässigkeit erhöht.
Die Deckschicht 5 soll möglichst kratzfest sein und der für die Herstellung der Deckschicht zu verwendende Lack ist entsprechend auszuwählen. Die Deckschicht 5 ist vorteilhaft, wie hier gezeigt, bereits Bestandteil des Informationsträgerstreifens 4, kann aber auch als separate Schicht in einem dem Transfer (Aufkleben) des Informationsträgerstreifens 4 auf die Basiskarte 2 folgenden Arbeitsgang aufgebracht werden und kann in diesem Fall auch die ganze Kennkarte 1, also den Informationsträgerstreifen 3 und den davon nicht bedeckten Teil der Basiskarte 2, bedecken.
Die Lackschicht 6 kann beispielsweise ein Acryl-polymerlack sein, der so ausgewählt wird, dass die durch Prägen der Beugungsstrukturen 9 erzeugten mechanischen Spannungen bei einer Erwärmung auf 70° bis 120°C unter Zerstörung der Beugungsstrukturen 9 abgebaut werden. Die Reflexionsschicht 7 kann beispielsweise aus Aluminium bestehen, doch sind auch viele andere, beispielsweise
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aus der EP-A1 0 401 466 bekannte Materialien verwendbar.
Die Herstellung der Schichtenfolge mit den Beugungsstrukturen 9 geschieht analog zur in der EP-AI 0 401 466 geschilderten Weise. Dabei ist es vorteilhaft, von einer beispielsweise aus Polyester bestehenden, als Rolle vorliegenden Folie auszugehen und diese im Durchlaufverfahren nacheinander mit der Deckschicht 5, der Lackschicht 6 und der Reflexionsschicht 7 zu beschichten und dann die Prägung der Beugungsstrukturen 9 vorzunehmen. Diese Prägung kann beispielsweise unter Verwendung eines ein Negativ des Reliefs der Beugungsstrukturen 9 tragenden Prägezylinders mit einem Rotationsverfahren durchgeführt werden. Anschliessend wird die Lackschicht 8 aufgetragen. Auf diese Weise entsteht ein in Fig. 3 gezeigtes Halbzeug 10, das vorteilhaft durch Querteilung in einzelne selbsttragende Informationsträgerstreifen 4 aufgeteilt werden kann. Mit Vorteil sind die Beugungsstrukturen 9 über die ganze Länge des Halbzeugs 10 durchgehend, so dass beim späteren Trennen in einzelne Informationsträgerstreifen 4 die Lage der Trennstellen unkritisch ist. Dies trägt wesentlich zur Senkung der Herstellungskosten bei.
Es kann vorteilhaft sein, bei der Herstellung des Halbzeugs 10 die Deckschicht 5 wegzulassen und dafür die Deckschicht 5 erst nach dem Aufbringen des Informationsträgerstreifens 4 auf die fertige Kennkarte 1 zu applizieren. Damit lässt sich die gesamte Oberfläche der Kennkarte 1 mit einem kratzfesten Lack schützen, was besonders dann von Vorteil ist, wenn die Kennkarte 1 durch Aufdrucken von Logos oder Bildern ästhetisch vorteilhaft gestaltet werden soll.
Da die als Träger dienende Folie nach dem Aufkleben wieder abgezogen wird, kann sie vorteilhaft auf der zu beschichtenden Seite mit einer beispielsweise wachsartigen Trennschicht versehen sein.
Vorteilhaft kann das Halbzeug 10 auch schon mit einer zum späteren Kleben auf die Basiskarte 2 (Fig. 1) erforderlichen Kleberschicht 3 versehen werden. Je nach zur Verfügung stehender Produktionseinrichtung kann es aber auch vorteilhaft sein, die Kleberschicht 3 auf jene Stelle der Oberfläche der Basiskarte 2 zu applizieren, auf die ein Informationsträgerstreifen 4 geklebt werden soll.
Fig. 4 zeigt die Anordnung verschiedener Informationszonen in einem Informationsträgerstreifen 4. Eine erste Zone 11 enthält beispielsweise eine generelle Codierung, mit der im Falle von Taxkarten zum bargeldlosen Telefonieren der Gültigkeitsbereich für eine spezielle Telefonverwaltung festgelegt ist, während im Falle einer Zutrittsberechtigungskarte das Objekt gekennzeichnet ist.
Um die Zahl herzustellender Varianten zu reduzieren, ist es vorteilhaft, wenn in der Zone 11 generelle Codierungsmuster enthalten sind, wobei die Codierung durch Löschen einzelner Teile der Zone 11 veränderbar ist, so dass ein objektspezifischer Code entsteht. Um Verfälschungen zu vermeiden, kann dabei eine zusätzliche Kontroll-Codierung erzeugt werden, mit der die Codierung gegen spätere Veränderung gesichert wird.
Eine zweite Zone 12 besteht aus einzelnen, untereinander vorteilhaft gleichartigen Teilbereichen 13. Bei Taxkarten können diese Teilbereiche 13 die einzelnen Geldeinheiten darstellen, die später durch Zufuhr thermischer Energie entwertet werden. Bei Identifizierungskarten können die Teilbereiche 13 einzelne Code-Teile darstellen, die durch Zufuhr thermischer Energie geändert werden, so dass durch Löschen einzelner Teilbereiche 13 die eigentliche Codierung der Karte, nämlich beispielsweise die Speicherung von personenbezogenen Daten, vorgenommen werden kann.
Die erfindungsgemässen Kennkarten 1 zeichnen sich dadurch aus, dass deren Herstellung erheblich weniger Kosten verursacht als die Herstellung von Kennkarten gemäss dem Stand der Technik. Dadurch, dass die Beugungsstrukturen 9 nicht in das Kartenmaterial selbst eingeprägt sind, ist man nicht mehr auf die Verwendung von PVC angewiesen. Es besteht daher die Freiheit, anderes, beispielsweise umweltfreundlich entsorgbares Material zu verwenden.
Claims (9)
1. Kennkarte mit maschinenlesbaren optisch codierten Informationen, die in Form von in thermoplastischen Werkstoff eingeprägten Beugungsstrukturen vorliegen und die durch Erwärmen veränderbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennkarte (1) aus einer Basiskarte (2) und wenigstens einem selbsttragenden Informationsträgerstreifen (4) besteht, der mittels einer Kleberschicht (3) mit der Basiskarte (2) verbunden ist, wobei jeder Informationsträgerstreifen (4) aus einer Deckschicht (5), einer ersten Lackschicht (6), einer Reflexionsschicht (7) und einer zweiten Lackschicht (8) besteht, wobei die Reflexionsschicht (7) und die daran angrenzenden Flächen der beiden Lackschichten (6, 8) die eingeprägten Beugungsstrukturen (9) tragen.
2. Kennkarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (5) jedes Informationsträgerstreifens (4) aus einem Lack besteht, dessen Erweichungspunkt etwa 20°C höher ist als jener der ersten Lackschicht (6).
3. Kennkarte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsträgerstreifen (4) sich in einer in der Oberfläche der Basiskarte (2) angeordneten Nut befindet.
4. Kennkarte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (5) die ganze Informationsträgerstreifen (4) tragende Oberflächenseite der Basiskarte (2) bedeckt.
5. Verfahren zur Herstellung von Kennkarten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Halbzeug (10) mit Zonen (11, 12) optisch codierter maschinenlesbarer Informationen hergestellt wird, das die Schichtenfolge von erster Lackschicht (6), Reflexionsschicht (7) und zweiter Lackschicht (8) enthält, dass dieses Halbzeug (10) durch Aufteilen in einzelne selbsttragende Informationsträgerstreifen (4) zerteilt wird und dass diese Informationsträgerstreifen (4) auf die Oberfläche von Basiskarten (2) geklebt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn-
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zeichnet, dass die Kleberschicht (3) auf die Oberfläche der Basiskarten (2) appliziert wird, bevor Informationsträgerstreifen (4) auf die Oberfläche der Basiskarte (2) aufgebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (3) nach Aufbringen der ersten Lackschicht (6), der Reflexionsschicht (7) und der zweiten Lackschicht (8) auf das Halbzeug (10) appliziert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (5) bei der Herstellung des Halbzeugs (10) vor der Aufbringung der ersten Lackschicht (6) aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (5) nach dem Transfer des Informationsträgerstreifens (4) appliziert wird.
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