BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Schaltanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Fahrbare Schaltanlagen dienen dazu, rasch ein Verbrauchernetz (beispielsweise für eine Grossbaustelle oder für einen rasch gewachsenen Ortsteil) ausgehend von einer Hochspannungsleitung aufbauen zu können.
Während des Transports soll eine solche Schaltanlage platzsparend sein, was aber nicht auf Kosten der Schlagweite ihres Hochspannungsteils gehen soll.
Für den Hochspannungsteil einer solchen fahrbaren Schaltanlage benötigt man naturgemäss Leistungsschalter.
Aus Platzgründen wäre zwar eine schutzgasisolierte gekapselte Schaltanlage nützlich, sie ist aber für viele Fälle zu teuer und kann beim Transport Schaden nehmen und undicht werden.
Daher zieht man oft ungekapselte Anlagen vor, bei welchen heutzutage Druckgas-Leistungsschalter anstelle früher gebräuchlicher offener Schalter (z.B. sogenannte Hörnerschalter) getreten sind.
Eine fahrbare Schaltanlage der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ist in der Asea-Zeitschrift 5-86, Seiten 12/13, angegeben. Die drei an den Ecken des Dreiecks angeordneten Polsäulen ermöglichen bei gleicher Fahrzeugbreite zwar eine grössere Nennspannung, als bei einem gewöhnlichen dreipoligen Schalter, dessen drei Pole auf einer geraden Linie angeordnet sind, was aber mit dem Nachteil eines mit besonderem Aufwand herzustellenden Schalterantriebs erkauft wird. Zudem besteht der Nachteil, dass die Polsäulen beim Transport eine grosse Höhe brauchen und durch die Transport-Erschütterungen bzw. -Beschleunigungen gefährdet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine die Nachteile der früheren fahrbaren Schaltanlagen vermeidende, wirtschaftlich vorteilhafte fahrbare Schaltanlage mit Polsäulen Druckgas-Leistungsschalter zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 definierte fahrbare Schaltanlage vorgeschlagen.
Man macht sich dabei den geschilderten Vorteil der genannten Dreiecksanordnung der Polsäulen (geringe Transportbreite bei vergleichbar höherer Nennspannung) zunutze, vermeidet aber den Nachteil eines besonders aufwendigen gemeinsamen Schalterantriebs für die drei Pole, weil man für jeden einen eigenen Schalterantrieb aufweisenden einpoligen Leistungsschalter ein sozusagen serienmässiges Produkt verwenden kann.
Hinzu tritt bei der Erfindung noch der Vorteil, dass die in ihrer Transportstellung umgelegten Polsäulen wenig Höhe benötigen und den Transport-Erschütterungen bzw. -Beschleunigungen liegend besser zu widerstehen vermögen.
Die sich durch die Dreiecksanordnung der Polsäulen ergebende, vergleichsweise hohe Schlagweite ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch gesteigert, dass die eingangsseitige Anschluss-Stelle des mittleren Leistungsschalters an seinem in Arbeitsstellung oberen Polsäulenende ausgebildet ist, während die eingangsseitige Anschluss-Stelle jedes der beiden seitlichen Leistungsschalter jeweilen auf dessen der Fahrzeuglängsachse zugekehrten äusseren Seite in einem mittleren Bereich seiner Polsäule angeordnet ist.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn jeder Leistungsschalter samt seinem Schalterantrieb um die besagte Schwenkachse schwenkbar ist, weil man dann auch zwischen dem Leistungsschalter und seinem Antrieb keine besonderen Massnahmen treffen muss.
Wenn bevorzugterweise jeder Schalterantrieb neben dem zugehötigen Leistungsschalter angeordnet ist, wobei jeder zu einem-der seitlichen Leistungsschalter gehörende Antrieb auf der von der betreffenden Fahrzeuglängsseite abgewandten, inneren Seite des zugehörigen Leistungsschalters angeordnet ist, lassen sich hinsichtlich seitlicher Platzersparnis, günstiger Schwenkbarkeit und geringer Transportstellungs-Höhe besonders viele Vorteile erzielen.
Für die Summe der günstigen Eigenschaften wirkt es sich vorteilhaft aus, wenn der mittlere Leistungsschalter weiter hinten als die seitlichen Leistungsschalter angeordnet ist, wobei man den mittleren Leistungsschalter besonders günstig nahe dem hinteren Ende des Fahrzeugs plazieren kann.
Weiter ist es vorteilhaft, wenn jeder Leistungsschalter in seiner Transportstellung von seiner Schwenkachse in Fahrtrichtung weist, weil dann neben günstiger Raumaufteilung auch der Transportschutz optimierbar ist.
Um die empfindlichen Isolatoren und andere Teile der ein zelnen Leistungsschalter besser zu schützen, ist es in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass jeder einzelne Leistungsschalter in seiner Transportstellung in einem Schutzbehälter liegt.
Insbesondere im letztgenannten Fall ist es von besonderem Vorteil, wenn jeder Leistungsschalter in seiner Transportstellung durch Puffermaterial, z.B. Schaumstoff (insbesondere an mehreren Stellen) abgestützt ist, weil dann das Entstehen von zu grossen Schwingungsamplituden, welche zu Bruch führen könnten, vorteilhaft vermeidbar sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer weitgehend schematischen Zeichnung beispielsweise besprochen, in der nur der Hochspannungsteil (Trennschalter und Leistungsschalter) nicht aber der Mittel- oder Niederspannungsteil (Transformator etc.) dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf den Hochspannungsteil einer fahrbaren Schaltanlage,
Fig. 2 eine Seitenansicht dieser Schaltanlage und
Fig. 3 eine rückseitige Endansicht dieser Schaltanlage.
Der hier dargestellte Hochspannungsteil einer fahrbaren elektrischen Schaltanlage ist auf einen einachsigen Anhänger 1 aufgebaut, der zwei zu seiner Fahrtrichtung F parallele Fahrzeuglängsachsen 1A und zwei dazu quer verlaufende Fahrzeugenden 1B aufweist.
Auf diesem Anhänger 1 sind drei je einpolige, je ihren eigenen Schalterantrieb 22 aufweisende Leistungsschalter 2, 2A je um eine zur Fahrtrichtung F rechtwinklige horizontale Schwenkachse 24 in die vertikale Arbeitsstellung (ausgezogene Linien) bzw. in die horizontale Transportstellung (strichpunktierte Linie) schwenkbar.
Der mittlere Leistungsschalter 2A ist zuhinterst an der Spitze eines nicht gezeichneten gleichschenkligen Dreiecks angeordnet, während die seitlichen Leistungsschalter 2 sich an den Enden der (nicht gezeichneten) Basis dieses gleichschenkligen Dreiecks befinden.
Lediglich zur Vermeidung von Missverständnissen sei ausgeführt, dass sich auch ein Mittel- und/oder Niederspannungsteil auf dem gleichen Fahrgestell befinden könnten, obschon hier vorgesehen wäre, diesen Nicht-Hochspannungsteil auf einem getrennten Anhänger unterzubringen. Natürlich könnte man auch selbstfahrende Fahrgestelle verwenden, wenn man es für vorteilhafter erachtete.
Die (nicht wiedergegebenen) drei Zuleitungen von einer (nicht gezeichneten) Hochspannungsleitung kämen eingangsseitig zu je einem der drei Pole des Trennschalters 3, dessen Ausgangsseite über drei Kabel 6 mit den eingangsseitigen Anschlüssen 23 und 23A der drei in Arbeitsstellung befindlichen Trennschalter 2 und 2A verbunden sind. Man erkennt, dass der Anschluss 23A des mittleren Leistungsschalters 2A hoch an seiner Spitze gelegen ist, während die Anschlüsse 23 der seitlichen Leistungsschalter 2 an deren Aussenseite angeordnet sind, wodurch die Schlagweite und damit die Nennspannung gegenüber einen etwa parallelen Verlauf aufweisender Kabeln, ohne Verbreiterung der Anlage, gesteigert ist.
Vor einem Umklappen der Leistungsschalter 2 und 2A in die Transportstellung werden die Kabel 6 entfernt und (an nicht gezeigter Stelle des Anhängers 1) aufbewahrt.
Auf einem Schalttableau 4 lassen sich die üblichen Daten ablesen und die üblichen Steuerungshandgriffe vornehmen.
Mit den Steuerventilen 5c lässt sich die Handpumpe Sa wahlweise über die Hydraulikleitungen 5e mit den Hydraulikzylindern Sb der drei Leistungsschalter 2, 2A verbinden, so dass sie über die Kolbenstangen 9 einzeln in Arbeitsstellung aufgerichtet oder in Transportstellung (strichpunktierte Linien) umgelegt werden können, wobei ein Druckbegrenzungsventil Sd zu hohen Druck verhindert. Dabei schwenkt jeder Leistungsschalter 2, 2A um seine Schwenkachse 24, die zur Fahrtrichtung F des Anhängers 1 rechtwinklig horizontal verläuft.
Eine Beleuchtung 7 hilft bei Nacht.
In der Transportstellung liegt jeder Leistungsschalter in seinem Schutzbehälter 8, der vorzugsweise aus Stahlblech besteht und einen schliessbaren Deckel aufweist. In jedem anderen Behälter 8 sind Dämpfungselemente 88, z.B. aus geeignetem Kunststoff, um die Transporteinflüsse zu mildern.
In der Werkzeugkiste 10 finden die üblichen Werkzeuge Aufnahme und sind leicht zugänglich, während die Druckflasche 11 das eventuelle erforderliche Reservegas (SF6) enthält.
Kabelkanäle 12 dienen den verschiedensten Steuerungszwekken.
Mit 13 und 14 sind Erdungsanschlüsse gekennzeichnet, die mit entsprechenden Erden im Betrieb verbunden sind.
Der stationäre Anhänger 1 wird von einem höhenregulierbaren Stützorgan 15 vorne abgestützt.
Man erkennt hieraus, wie rationell sich die Anlage aus herkömmlichen Teilen aufbauen lässt. Man kommt ohne zusätzliche, im Betrieb belastete elektrische oder elektromechanische Teile und ohne Sonderantrieb aus.
Trotzdem ist die Anlage beim Transport platzsparend, leicht und rasch in Betrieb zu nehmen und mit hoher Nennspannung betreibbar.