CH663878A5 - Filter zur verminderung der toxischen wirkung von zigarettentabak-rauch. - Google Patents

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CH663878A5
CH663878A5 CH2251/84A CH225184A CH663878A5 CH 663878 A5 CH663878 A5 CH 663878A5 CH 2251/84 A CH2251/84 A CH 2251/84A CH 225184 A CH225184 A CH 225184A CH 663878 A5 CH663878 A5 CH 663878A5
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Jane Rosamund Caseley
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    • A24D3/00Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
    • A24D3/06Use of materials for tobacco smoke filters
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Description

BESCHREIBUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Filter zur Verminderung der toxischen und anderen unerwünschten Nebenwirkungen, die von der Inhalation des Zigarettentabak-Rauchs herrühren.
Es ist bekannt, dass Tabakrauch eine Anzahl von Verbindungen enthält, die eine schädliche Wirkung auf Raucher haben können, insbesondere wenn der Tabak in Form von Zigaretten geraucht wird.
Eine potentiell schädliche Komponente des Tabakrauchs ist Teer, aber der Teergehalt des Zigarettenrauchs kann im wesentlichen vermindert werden durch Verwendung eines Tabaks mit einem niedrigen Teergehalt. Darüberhinaus ist es wohl bekannt, Filter zu verwenden, die entweder in der Zigarette integriert sein können oder die in einer Zigarettenspitze sein können.
Jedoch gibt es eine Anzahl von potentiell schädlichen Komponenten im Zigarettenrauch, die nicht durch Filter entfernt werden. Diese schliessen nicht nur Blausäure ein, sondern auch gesättigte und ungesättigte aliphatische Aldehyde einschliesslich Acrolein, Formaldehyd und Acetalde-hyd. Verschiedene Gesundheitsgefahren wurden einzelnen Aldehyden zugeschrieben: Formaldehyd erzeugt Nasenkrebs bei Ratten, Acetaldehyd hat toxische Wirkungen auf das Myokard und Acrolein kann Blasenkrebs erzeugen und beitragen zu Bronchienreizung.
Es ist auch bekannt, dass bestimmte Antitumormittel durch den Körper metabolisiert werden um Metaboliten zu ergeben, die selber zu toxischen Schädigungen führen, von denen viele sehr organspezifisch sind. Diese sehr unerwünschten Nebenwirkungen beschränken den therapeutischen Gebrauch und den Nutzen von Antitumormitteln bedeutend. Deshalb kann beispielsweise das wohlbekannte an-tineoplastische Arzneimittel Cyclophosphamid zu hämorrhagischer Cystitis führen, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass Cyclophosphamid metabolisiert wird und
Acrolein gebildet wird, das dann über das Harnsystem entfernt wird, das aber zu neoplastischen Prozessen in der Blase führen kann.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass diese sehr unerwünschte Wirkung von Cyclophosphamid beachtlich oder ganz verhindert werden kann durch die gleichzeitige intravenöse Verabreichung von co-Merkaptoalkan-sulfonaten, vorzugsweise in Form ihrer nichttoxischen Salze, wie ihrem Natriumsalz. Von einigen dieser Verbindungen ist bekannt, dass sie geeignet sind als mukolytische Mittel (siehe britische Patentschrift Nr. 1 119 721).
Es wurde viel Mühe in den letzten Jahren darauf verwendet um Substanzen wie Acrolein und Formaldehyd aus dem Tabakrauch zu entfernen, aber trotz dieser Bemühungen wurde die Aldehydverminderung nicht erreicht, ohne damit einhergehende unakzeptable Veränderung in den Geschmackseigenschaften.
Es wurde nun gefunden, dass nichttoxische Salze von bestimmten co-Merkapto-alkan-sulfonaten tatsächlich den Aldehyd- und Blausäuregehalt von Tabakrauch vermindern.
Deshalb wird gemäss der vorliegenden Erfindung ein Filter geschaffen zur Verwendung in Verbindung mit Zigarettentabak, wobei der Filter als aktive Komponente mindestens ein nichttoxisches anorganisches oder organisches Salz einer Verbindung der allgemeinen Formel:
H-S-X-SO3H (I)
enthält, wobei X ein geradkettiger oder verzweigter Alkylen-rest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
Beispiele von anorganischen Salzen der Verbindungen (I) schliessen die Natrium- und Kaliumsalze ein und Beispiele der organischen Salze schliessen die 2-Amino-pyridin-, Morpholin- und Ethylendiaminsalze ein.
Eine besonders bevorzugte Verbindung der allgemeinen Formel (I) ist 2-Merkaptoethan-sulfonsäure mit der Formel:
HS - CH2 - CH2 - SO3H (II)
die vorzugsweise verwendet wird in Form ihres Natriumsalzes. Diese Verbindung ist auch bekannt als Mesna.
Die Menge der aktive Komponente, die in dem Filter vorhanden ist gemäss der vorliegenden Erfindung ist nicht kritisch, aber sie beträgt vorzugsweise von 10 bis 100 mg und besonders bevorzugt 25 bis 40 mg.
Die Verbindung zwischen dem Zigarettentabak und der aktiven Komponente wird erreicht, wenn die aktive Komponente in einem üblichen Typ von Filter vorhanden ist, der entweder mit der Zigarette verbunden ist oder in einer Zigarettenspitze. Im letzteren Fall kann der Filter, der in einer üblichen Spitze ist, in Form eines Wegwerffilters oder eines regenerierbaren Filters sein.
In jedem Fall ist die Verbindung gemäss der vorliegenden Erfindung so, dass der von der Zigarette inhalierte Rauch durchgeht und in innigen Kontakt mit der aktiven Komponente kommt.
Wenn die aktive Komponente in einem üblichen Zigarettenfilter angewendet wird, der mit der Zigarette verbunden ist, ist es bevorzugt, den Filter mit einer Lösung der aktiven Komponente zu imprägnieren, gefolgt von der Evaporation des Lösungsmittels, wonach der imprägnierte Filter mit der Zigarettenhülse in üblicher Weise verbunden ist. Alternativ kann die aktive Komponente in fester Form mit den üblichen Filterkomponenten vermischt werden.
Wenn die aktive Komponente verwendet wird in einem Filter, der in einer Zigarettenspitze ist, kann sie in eine übliche Filterkapsel eingebracht werden in fester Form als einzige Komponente oder als zusätzliche Komponente. Übliche
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Filterkomponenten, die in Filterkapseln verwendet werden, schliessen Aktivkohle, Silikate und Zeolite ein, die alle gleich mit der aktiven Komponente vermischt werden können.
Vorhergehende Versuche, die ausgeführt wurden, zeigen, dass die Verbindung gemäss der vorliegenden Erfindung nicht zu einem unerwünschten Druckabfall führt, d.h. die Zigarette kann in üblicher Weise geraucht werden. Darüberhinaus beeinträchtigt die aktive Komponente nicht das Aroma der Zigarette.
Es wurde gefunden, dass die Verbindung gemäss der vorliegenden Erfindung zu einer deutlichen Verminderung von Blausäure und Aldehyden und insbesondere Acrolein, Formaldehyd und Acetaldehyd im Tabakrauch führt.
Eine der bevorzugten aktiven Komponenten, die gemäss der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist die oben erwähnte Verbindung Mesna. Diese Verbindung ist im Handel erhältlich. Sie wurde an Menschen verabreicht durch intravenöse Injektion und die Toxikologie der Substanz wurde bestimmt. Mesna wurde anfangs verwendet als ein Mukoly-tikum und zu diesem Zweck wurde es als Aerosol direkt in die Lungen eingebracht. Keine Nebenwirkungen wurden festgestellt durch Behandlung auf diesem Weg und es ist deshalb offensichtlich, dass die Substanz direkt an Menschen gegeben werden kann, ohne irgendwelche Probleme der Inhalationstoxikologie.
Es erscheint jedoch aus dem 3. Report of the Froggatt Committee on Smoking and Health, veröffentlicht vom Department of Health and Social Security, dass die Bewertung der Zusatzstoffe von Tabakprodukten nur einer genauen Prüfung dieses Komitees unterzogen werden, wenn die Zusatzstoffe Substanzen sind, die brennen sollen. Jedoch sollen die aktiven Komponenten, die gemäss der vorliegenden Erfindung verwendet werden, nicht brennen und werden als Komponenten von Filtern verwendet. Deshalb sollte eine vollständige toxikologische Bewertung nicht erforderlich sein. Sogar wenn die aktiven Komponenten inhaliert werden, würden sie wahrscheinlich wegen ihrer hohen mukolyti-schen Aktivität von therapeutischem Nutzen für die meisten Raucher sein.
Die bevorzugte aktive Komponente Mesna ist ein weisses Pulver, das leicht zu synthetisieren ist und eine gute Lagerstabilität hat. Es wird vorzugsweise verwendet in vollständig gereinigter Form, wie es in den Handel kommt für therapeutische Verwendung. Mesna ist auch praktisch geruchlos. Mit anorganischen und organischen Basen bildet Mesna stabile, geruchlose Salze, die genau definierte physikalische Konstanten haben und insbesondere einen scharfen Schmelzpunkt.
Die folgenden experimentiellen Ergebnisse, die durch Beispiele erhalten wurden, zeigen die Vorteile, die durch die vorliegende Erfindung geschaffen werden.
Experimentielle Ergebnisse:
Verminderung von Schadstoffen.
Mesna wurde direkt in Zigarettenfilter eingesprüht. Die Filter wurden nicht gelüftet und wurden mit Tabakstäbchen verbunden. Die durchschnittliche Menge von Mesnapulver pro Filter war etwa 25 mg. Die Zigaretten wurden geraucht auf Standardmaschinen mit international anerkannten Standards (35 ml Züge von 2 Sekunden Dauer, alle 60 Sekunden). Das Durchziehen von Luft durch diese Filter ergab Verminderungen von 25% an Formaldehyd, 15% Acrolein und 10% Blausäure.
Das Pulver wurde nur auf die Filter gesprüht und zeigte deshalb eine granulare Oberfläche, auf der die Schadstoffe, die oben erwähnt wurden, vermutlich absorbiert wurden.
Da es sehr wahrscheinlich ist dass eine grössere Verminderung erreicht werden kann, wenn das Mesna in einer Form vorhanden ist, die zu einem grösseren Oberflächenfläche zu Gewicht-Verhältnis führt, sogar mit einer kleineren Dosis, wurden weitere Versuche durchgeführt unter Verwendung von Lösungen von Mesna in destilliertem Wasser.
Eine 25 mg Mesna-Lösung wurde in das Zentrum jedes Filters injiziert und die Filter wurden 24 Stunden stehen gelassen um zu trocknen und sich einzustellen unter kontrollierten Bedingungen. Diese Filter wurden dann in derselben Weise getestet wie die vorhergehende Charge, die trockenes Mesna-Pulver enthielt. Überraschenderweise zeigten die Ergebnisse einen Konzentrationsabfall an Formaldehyd, Acrolein und Blausäure, der fast identisch war zu dem mit den vorher getesteten Filtern.
Eignung:
Eine Gruppe von 6 Rauchern versammelte sich, die 25 mg Mesna in Filter einsprühte, die dann in handgerollte Zigaretten eingebracht wurden. Alle 6 bemerkten, dass der Tabak, der von derselben Sorte war, die sie normalerweise rauchten, milder und annehmbarer wurde. Sie alle genossen die Zigaretten, bis die Asche den Filter erreichte. Das Verbrennen des Filters, der Mesna enthielt, erzeugte einen unangenehmen Geschmack, aber die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend, vorausgesetzt, sie Hessen bei der Zigarette nicht das Filter erreichen und verbrennen.
Die Bedeutung davon könnte sein, dass Tabak, der normalerweise unakzeptabel ist, verwendbar würde. Diese Ergebnisse waren auch mit den chemischen Ergebnissen vereinbar, da eine Verminderung von Formaldehyd und/oder Acrolein und anderen Aldehyden einen viel weniger reizenden Rauch erzeugen würde. Dies wäre bemerkenswert sogar bei einem Langzeitraucher.
Da die reizenden Qualitäten des Tabakrauches vermindert werden, wird sich dies selbst in einer merklich geringeren ciliostatischen Aktivität manifestieren und wird deshalb von Nutzen sein in zweierlei Hinsicht für die Gesundheit des Rauchers:
1. Es erlaubt der ciliaren Aktivität mehr unlösliche schädliche Materialien wie Teer zu entfernen und
2. es wird den Gehalt an jeglichen Schadstoffen, die selber entweder mutagen, carcinogen oder cocarcinogen sein können, vermindern bis unter einen Wert, wo sie irgendeine schädliche Veränderung ausüben.
In einer weiteren Reihe von Versuchen, in denen etwa 25 mg Mesna in einen Zigarettenfilter eingebracht wurden, wurde die Verminderung des Blausäuregehaltes von 10%, der gesamten Aldehyde von 20%, an Acrolein von 15% und an Formaldehyd von 25% bestimmt.
Die Wiederholung dieser Versuche unter Verwendung von 40 mg Mesna in einem Filter führte zu einer Verminderung von Formaldehyd von 34% und von Acrolein von 24%.
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Claims (7)

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1. Filter zur Verwendung in Verbindung mit Zigarettentabak. wobei der Filter als aktive Komponente mindestens ein nichttoxisches anorganisches oder organisches Salz einer Verbindung der allgemeinen Formel:
H-S-X-SCbH
enthält, wobei X ein geradkettiger oder verzweigter Alkylen-rest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Verbindung in Form eines Natrium- oder Kaliumsalzes oder eines Salzes mit 2-Aminopyridin, Morpholin oder Ethylendiamin vorliegt.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Filter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktive Komponente 2-Merkapto-ethan-sulfonsäure Natriumsalz ist.
4. Filter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter 10 bis 100 mg der aktiven Komponente enthält.
5. Filter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter 25 bis 40 mg an aktiver Komponente enthält.
6. Zigarette, enthaltend einen Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter direkt mit der Zigarette verbunden ist.
7. Zigarettenspitze, enthaltend einen Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter in der Zigarettenspitze vorhanden ist.
CH2251/84A 1983-05-12 1984-05-08 Filter zur verminderung der toxischen wirkung von zigarettentabak-rauch. CH663878A5 (de)

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