CH637905A5 - Process and equipment for effluent treatment - Google Patents

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CH637905A5
CH637905A5 CH587677A CH587677A CH637905A5 CH 637905 A5 CH637905 A5 CH 637905A5 CH 587677 A CH587677 A CH 587677A CH 587677 A CH587677 A CH 587677A CH 637905 A5 CH637905 A5 CH 637905A5
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CH587677A
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Dieter Dipl Ing Disselbeck
Karl-Heinz Ott
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Hoechst Ag
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun die Errichtung von vorgefertigten Reinigungsanlagen in Montagebauweise unter weitgehendem Verzicht auf kostspielige Tiefbauarbeiten sowie eine Verringerung der Investitions- und Betriebskosten für die Abwasserreinigung aus den oben erwähnten Abwässern. Dadurch wird eine Flexibilität hinsichtlich der Standortwahl und Erweiterungsfähigkeit erreicht. Durch die Kompaktbauweise der Anlagenkomponenten kann die Gesamtanlage auf engstem Raum erstellt werden, so dass diese kostengünstig durch eine Halle, z.B. aus flexiblen textilen Baumaterialien, überdacht werden kann. Die Erfindung ermöglicht auch durch eine einfache apparative Anordnung eine sehr starke Verminderung des biochemischen sowie des chemischen Sauerstoffbedarfs (BSB bzw. CSB), der zur weiteren Reinigung von Abwasser erforderlich ist, von dem die Feststoffe durch Vorklärung abgetrennt sind.
Unter den erfindungsgemäss behandelten Abwässern sind solche zu verstehen, die sowohl feste, absetzbare Stoffe, als auch kolloidale Stoffe sowie echt gelöste Stoffe enthalten und deren Verunreinigungen wenigstens zum Teil organischer Natur sind. Diese Abwässer besitzen meist einen durchschnittlichen biochemischen Sauerstoffbedarf (BSB) von 250 bis 300 mg/Liter. Es können aber auch höher belastete Abwässer, die einen BSB bis zu 12 000 mg/Liter und mehr aufweisen und die gegebenenfalls einen erhöhten Feststoffanteil besitzen, wie Abwässer aus Klär- und Sammelgruben, in diesen Reinigungsanlagen behandelt werden.
Der BSB ist eine Masszahl für den Gehalt organischer Stubstanzen im Abwasser, die durch Mikroorganismen unter Luft-Sauerstoffverbrauch biologisch abbaubar sind, während der CSB eine Masszahl zur Erfassung organischer Schmutzstoffe darstellt; im letzteren Falle wird als Mass der Verbrauch an Oxydationsmitteln z.B. Kaliumdichromat, herangezogen. Der CSB liegt infolge der erhöhten chemischen Reaktionsfähigkeit des Oxydationsmittels im Vergleich zum Luft-Sauerstoff gewöhnlich über dem des BSB.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser, das feste, absetzbare, kolloidale und echt gelöste Stoffe enthält und dessen Verunreinigungen wenigstens zum Teil organischer Natur sind unter Verminderung des chemischen und des biochemischen Sauerstoffbedarfs, dadurch gekennzeichnet, dass man das Abwasser mit Flok-kungshilfsmitteln versetzt und dieses mit den Flockungshilfsmitteln versetzte, feststoffhaltige Abwasser unter Einwirkung der Schwerkraft durch ein in einer Aufhängevorrichtung befindliches Stützgewebe leitet und dabei A) zuerst ein Kombinationsfilter aus a) diesem Stützgewebe und b) einer primären Filterschicht aus abgetrennten Feststoffen bildet und B) das weiterhin eingeleitete Abwasser durch dieses Kombinationsfilter vom grössten Teil der darin enthaltenden Feststoffteilchen, der kolloidal gelösten und der echt gelösten Stoffe befreit, derart, dass der BSB-Wert um mindestens 45% gesenkt wird. Die Zugabe von Filtrierhilfsmitteln, wie sie oben erwähnt sind, ist nicht erforderlich, da die in den Abwässern enthaltenen Feststoffe nicht durch eine gesonderte Vorklärung entfernt werden, sondern zum Aufbau der filterwirksamen Schicht dienen.
Wenn es die Umweltbedingungen gestatten, dass das Filtrat, dessen BSB-Wert durch diese Behandlung auf einen Bruchteil gesenkt wurde, direkt dem Vorfluter zugeführt werden kann, kann auf eine weitere Reinigung des Filtrats verzichtet werden und die Abfiltration der Feststoffe an dieser Verfahrensstelle abgebrochen werden; der erhaltene
Schlamm kann aber auch in einer zweiten Stufe mechanisch nachentwässert und das Filtrat beider Stufen einer biologischen Behandlung zugeführt werden. Dies ist besonders zweckmässig für Schlamm, der bei der Aufbereitung von schlammigen Abwässern aus Klär- und Sammelgruben erhalten wird.
Die verfahrenstechnische Neuerung des Verfahrens besteht darin, dass die bekannten Sédimentations-, Räum- und Schlammeindickungsvorgänge sowie darüber hinaus teilweise biologische Abbauvorgänge durch einen Filtrationsvorgang mittels Schwerkraft ersetzt werden. Mit anderen Worten werden durch das erfmdungsgemässe Verfahren die Vorklärung, die Schlammräumung, die Schlammeindickung, die Schlammentwässerung und teilweise der biologische Abbau, letzterer vor allem durch Entfernung der Kolloide, durch ein einfaches, die abgetrennten Feststoffe als Anschwemm-Filterschicht benutzendes Reinigungsverfahren ersetzt. Da auch die Schwebestoffe fast gänzlich durch das Filterbett zurückgehalten werden, wird der nachgeschaltete biologische Prozess entsprechend geringer belastet.
Es ist überraschend, dass es auf diese Weise gelingt, den biochemischen Sauerstoffbedarf, der zur weiteren Reinigung des als Filtrat ablaufenden Abwassers erforderlich ist (I), gegenüber dem biochemischen Sauerstoffbedarf, der zur Reinigung von üblichem von Feststoffen befreiten kommunalen Abwasser notwendig ist (II), in erheblichem Masse zu senken. Von dem biochemischen Sauerstoffbedarf (II)
werden im allgemeinen 30% von absetzbaren, etwa 20% von kolloidal gelösten und etwa 50% von echt gelösten Stoffen verbraucht. Durch die erfindungsgemässe Arbeitsweise wird aber ein Filtrat (I) erhalten, für dessen Reinigung ein derart verminderter biochemischer Sauerstoffbedarf erforderlich ist, der um mindestens 45%, im allgemeinen 50 bis 70%, eventuell sogar bis zu 80% oder gar bis zu 90% geringer ist als der biochemische Sauerstoffbedarf (II). Dieser überraschende Effekt lässt sich nur dadurch erklären, dass nicht nur die absetzbaren und auch der wesentliche Teil der kolloidal gelösten Stoffe durch das erfindungsgemäss verwendete Kombinationsfilter abgetrennt werden, sondern vermutlich auch ein grosser Teil der echt gelösten Stoffe, und zwar im wesentlichen wohl als Folge von Absorptions- bzw. Adsorptionsvorgängen.
Das Verfahren kann, falls erforderlich, dadurch ergänzt werden, dass man das biologisch behandelte Filtrat in einer chemisch-physikalischen Verfahrensstufe unter Zugabe von üblichen Fällungsmiteln wie Aluminium-, Eisen- und Kieselsäureverbindungen nachbehandelt und den dabei anfallenden Schlamm derselben Schwerkraftentwässerung wie das Abwasser oder einer getrennten Vorrichtung zuführt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anlage zur Reinigung von Abwasser und Abwasser aus Klär- und Sammelgruben, die eine Vorrichtung zur Vorflockung der im Abwasser enthaltenen Feststoffe besitzt und als weitere wesentliche Bestandteile ein mit einem Abzug für den vorentwässerten Schlamm versehene Schwerkraft-Kombinationsfilter aus einem Stützgewebe und einer Anschwemm-Filterschicht aus den während des Filtrationsvorganges abgetrennten Feststoffes des Abwassers eine Einrichtung zur biologischen und/oder chemisch-physikalischen Reinigung und eine Vorrichtung zur Abtrennung des bei der biologischen und/oder chemisch-physikalischen Behandlung anfallenden Schlammes aufweist. Nach einer speziellen Ausführungsform ist die Schwerkraftentwässerungs-Vorrichtung über den Schlammabzug mit einer Einrichtung zur mechanischen Nachentwässerung verbunden, wobei sowohl die Schwer-kraftentwässerungs-Vorrichtung als auch die Einrichtung zur mechanischen Nachentwässerung Abläufe für Filtrate aufweisen, die gegebenenfalls mit einer biologischen Behand-
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Iungseinrichtung verbunden sind.
Das Verfahren und die Vorrichtung werden anhand der Figur, die ein Fliesschema darstellt, näher erläutert. Das angelieferte Abwasser wird, gegebenenfalls nach Durchlaufen eines Sammelbehälters (1) in eine Flockungseinrich-tung (2) gegeben, wo zur Flockung der Feststoffe Flockungs-hilfsmittel zugegeben werden. Aus der Flockungseinrichtung (2) gelangt das geflockte Abwasser in ein Schwerkraft-Kombinationsfilter (3) aus einem Stützgewebe und einer Anschwemm-Filterschicht, die aus den abgetrennten Feststoffen aufgebaut wird; d.h. es werden in dieser Stufe die absetzbaren und im wesentlichen auch kolloidal gelösten Inhaltsstoffe des Wassers abgetrennt. Das Filtrat ist durch diese spezielle Art der Entwässerung praktisch feststoffrei. Hier kann, ohne dass weitere Einrichtungen eingesetzt werden, eine Anreicherung der Feststoffe auf über 15, vorzugsweise 20 bis 25% und gegebenenfalls bis zu 30% Trockensubstanz erreicht werden. Wenn ein Schlamm mit höherem Feststoffanteil gewünscht wird, kann der in dem Anschwemmfilter erhaltene Schlamm einer zweiten Verfahrensstufe, einer mechanischen Nachentwässerung (4), z.B. einer vertikal arbeitenden Dränagepresse oder einem Vakuum-Drehfilter zugeleitet und bis zu den gewünschten hohen Feststoffgehalten von z.B. mehr als 35% entwässert werden. Der derart entwässerte Schlamm wird über den Abzug (9a) einem Behälter zugeführt, mit dem der Transport zur Deponie oder zu einer anderen Verwendung durchgeführt wird.
Das Filtrat aller vorhergehenden Entwässerungsstufen wird zweckmässig einer biologischen und/oder chemischphysikalischen Behandlung zugeführt, wobei die biologische Behandlung bevorzugt ist. Die chemisch-physikalische Behandlung kann z.B. in einer Fällung mit den oben genannten Fällungsmitteln, z.B. Aluminiumsulfat, bestehen. Zu dieser biologischen und/oder chemisch-pyhsikalischen Behandlung wird das Filtrat, gegebenenfalls über die Abläufe (11) und (12) und eine Filtratsammelvorlage (5), die die Filtrate aller vorhergehenden Behandlungsstufen aufnimmt, einer Behandlungseinrichtung (6) zugeführt. Die biologische Behandlung findet vorzugsweise in einem Kunststoff-Tropf-körper statt, z.B. einem solchen, dessen Herstellung in der DT-OS 21 19 321 beschrieben ist. In der biologischen Behandlungsstufe werden die gelösten organischen Wasserinhaltsstoffe biologisch bis zu den gewünschten BSBs-Werten abgebaut und in eine absetzbare Form übergeführt und fallweise über die Zuführung (13) der ersten Stufe zugeführt. Der Ablauf des Tropfkörpers wird, wenn gewünscht, in einer nachgeschalteten chemisch-physikalischen Stufe (7) nachbehandelt, um die aus dem Tropfkörper geschwemmten Feststoffe, die durch Metallionen fällbaren Phosphate, sowie die kolloidal gelösten Trübstoffe zu beseitigen. Der bei der biologischen und/oder chemisch-physikalischen Behandlung anfallende Schlamm wird z.B. durch Sedimentation oder Filtration in einem Schwerkraftfilter der oben genannten Art entwässert. Der Schlamm kann auch der Schwerkraft-Ent-wässerungsvorrichtung (3) zugeführt werden. Das Filtrat aus der biologischen Behandlungsstufe, kann ohne Bedenken dem Vorfluter (8) zugeleitet werden. Die Bezugszeichen (9) und (10) deuten die Abläufe für vorentwässerten Schlamm und Fällschlamm an.
Das erfrndungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass man auf diese Weise in kurzer Zeit grosse Mengen an Abwasser aufarbeiten kann, z.B. lassen sich bei körperreichen Abwässern in der Stunde Durchsatzwerte von bis zu 1000 Liter/m2 Filterfläche erzielen. Bei körperarmen Abwässern können die Durchsatzwerte noch höher liegen. Auch eine Nachbehandlung des Filters wie Spülen usw. zur Entfernung der abgelagerten Rückstandstoffe ist nicht erforderlich.
Das Stützgewebe braucht selbst keine Filterwirkung zu entfalten, sondern es hat lediglich die Aufgabe, als Stütz- und Festigkeitsorgan zu fungieren und die durch das Füllgut erzeugten Kräfte aufzunmehmen. Im allgemeinen ist es sackförmig mit einem Inhalt von mehr als 60 Litern, meistens 1 bis 5 m3. Es kann im Prinzip aus jedem Material bestehen, das diese Aufgabe erfüllt, z.B. auch aus Maschendraht. Zweckmässig verwendet man aber sackartige Stützgewebe aus Filament* oder Fasergarngeweben aus Synthesefasern. Besonders vorteilhaft eignen sich solche aus Fäden aus Polyestern, wie Polyäthylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Poly-1,4-dimethylol-cyclohexan-terephthalat bzw. analogen Produkten auf Basis von Isophthalsäure, Polyamiden wie Poly(hexamethylenadipat), Polyhexamethylensebacat, Poly-undecansäureamid, Polycaprolactam, ferner aus Poly-p-phe-nylenterephthalamid. Geeignet sind auch Säcke aus Fäden von Polyacrylnitril, aus Copolymeren von Acrylnitril und wenigstens einem weiteren Monomeren, deren Acrylnitrilge-halt wenigstens 85% beträgt, aus Polyvinylchlorid oder aus Polyolefinen wie Polyäthylen oder Polypropylen.
Das Stützgewebe weist zweckmässig eine nicht zu dichte Fadenstellung in Kette und Schuss auf, weil bei einer zu dichten Einstellung der Durchsatz stark absinken kann. Bei Polyäthylenterepthalatfäden mit einer Stärke von dtex. 2200 ist eine Gewebeeinstellung von 7,8 bis 9,2, vorzugsweise 8,2 bis 8,8 Fäden pro cm in Kett- und Schussrichtung bevorzugt. Bei einer anderen Fadenstärke ist die Fadenstellung entsprechend zu ändern. Bei Verwendung von Polyamidgewebe lassen sich vom Fachmann die Einstellungen unter Berücksichtigung der Dehnungsverhältnisse des Polyamids ohne grosse Schwierigkeiten ermitteln. Dies gilt analog auch für Stützgewebe aus anderen Materialien.
Als Flockungshilfsmittel kommen z.B. in Frage: Aluminiumchlorid, Eisenchlorid, Kalziumhydroxyxd, Polyacrylate oder Polyacrylamide. Eine Belastung des Abwassers durch diese Flockungshilfsmittel erfolgt praktisch nicht, da normalerweise Mengen von 1 bis 450, bei Abwässern aus kommunalem Bereich vorzugsweise bis 150, insbesondere von 2 bis 50 g und bei Abwässern aus Klär- und Sammelgruben vorzugsweise 100 bis 200 g Flockungshilfsmittel je m3 Wasser zur ausreichenden Flockung genügen, wobei innerhalb dieser Bereiche die Menge bei steigendem Gehalt an Verunreinigungen ansteigt.
Beispiel
Abwasser mit einem BSB-Bedarf von 3000 mg/Liter und einem Trockensubstanzgehalt von 0,85% wurde mit 115 mg/ Liter eines handelsüblichen organischen Polyelektrolyten auf Basis Polyacrylamid geflockt und einem sackförmigen Schwerkraftfilter aus Polyäthylenterephthalatfäden mit einer Stärke von dtex 2200 und einer Gewebeeinstellung von 8,5 Fäden/cm in Kett- und Schussrichtung zugeführt. Das Filterelement besass ein Aufnahmevolumen von 1,5 m3 und wurde mit 3,5 mVh des geflockten Abwassers beschickt. Nach einer Beschickungsmenge von 5 m3 war das Filterelement gefüllt. Am Ende der Füllung hatte der im Filterelement befindliche Schlamm einen Trockensubstanzgehalt von ca. 2,5%, der nach weiterer Entwässerung innerhalb von 5 Stunden auf etwa 10% anstieg. Das anfallende Filtrat war praktisch feststoffrei und hatte einen Trockensubstanzgehalt unter 20 g/m3. Der biologische Sauerstoffbedarf im Filtrat betrug 200 bis 250 mg/Liter, entsprechend einer Reduzierung des BSB von über 90%.
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1 Blatt Zeichnung

Claims (13)

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    PATENTANSPRÜCHE
    1. Verfahren zur Reinigung von Abwasser, das feste, absetzbare, kolloidale und echt gelöste Stoffe enthält und dessen Verunreinigungen wenigstens zum Teil organischer Natur sind, unter Verminderung des chemischen und des biochemischen Sauerstoffbedarfs dadurch gekennzeichnet, dass man das Abwasser mit Flockungshilfsmitteln versetzt und dieses mit den Flockungshilfsmitteln versetzte, feststoffhal-tige Abwasser unter Einwirkung der Schwerkraft durch ein in einer Aufhängevorrichtung befindliches Stützgewebe leitet und dabei A) zuerst ein Kombinationsfilter aus a) diesem Stützgewebe und b) einer primären Filterschicht aus abgetrennten Feststoffen bildet und B) das weiterhin eingeleitete Abwasser durch diesen Kombinationsfilter vom grössten Teil der darin enthaltenden Feststoffteilchen, der kolloidal gelösten und der echt gelösten Stoffe befreit, derart, dass der BSB-Wert um mindestens 45% gesenkt wird.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützgewebe aus Polyester- bzw. Polyamidgewebe eingesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein sackförmiges Stützgewebe mit einem Inhalt von mehr als 601 eingesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die abgetrennten Feststoffe in einer zweiten Stufe mechanisch nachentwässert und das bzw. die Filtrate einer biologischen Behandlung zuführt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erhaltene Filtrat anschliessend biologisch gereinigt wird, der dabei anfallende Schlamm durch Sedimentation oder Filtration entwässert und die wässrige Phase entweder unmittelbar oder nach einer chemisch-physikalischen Behandlung einem Vorfluter zugeführt wird, wobei der in der chemisch-physikalischen Verfahrensstufe anfallende Schlamm dem Schwerkraft-Kombinationsfilter zugeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die biologische Reinigung in einem Kunststoff-Tropfkörper erfolgt.
  7. 7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Abwasser ein solches aus Klär- und Sammelgruben gereinigt wird.
  8. 8. Anlage zur Reinigung von Abwasser nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als wesentliche Bestandteile eine Vorrichtung zur Vorfiockung der im Abwasser enthaltenen Feststoffe, ein mit einem Abzug für den vorentwässerten Schlamm versehenes Schwerkraft-Kombinationsfilter aus einem Stützgewebe und einer Anschwemm-Filterschicht aus den während des Filtriervorganges abgetrennten Feststoffen des Abwassers, eine Einrichtung zur biologischen und/oder chemisch-physikalischen Reinigung und eine Vorrichtung zur Abtrennung des bei der biologischen und/oder chemisch-physikalischen Behandlung anfallenden Schlamms aufweist.
  9. 9. Anlage nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwerkraft-Kombinationsfilter über einen Schlammabzug mit einer Einrichtung zur mechanischen Nachentwässerung verbunden ist, wobei sowohl das Schwerkraft-Kombinationsfilter als auch die Einrichtung zur mechanischen Nachentwässerung, Abläufe für Filtrate aufweisen.
  10. 10. Anlage nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die biologische Reinigungsstufe als apparatives Element einen Kunststoff-Tropfkörper aufweist.
  11. 11. Anlage nach einem der Patentansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie noch weitere Schwerkraftfiltereinheiten nach dem in Patentanspruch 8 genannten Prinzip zur Abtrennung des in der biologischen und/oder chemisch-physikalischen Reinigung anfallenden Schlamms enthält.
  12. 12. Anlage nach einem der Patentansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der biologischen Behandlungseinrichtung eine chemisch-physikalische Behandlungseinrichtung nachgeschaltet ist und diese Einrichtung einen Ablauf für Schlamm aufweist, der mit der Schwerkraft-Ent-wässerungsvorrichtung verbunden ist.
  13. 13. Anlage nach einem der Patentansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der biologischen Behandlungseinrichtung eine Filtratsammelvorlage, die die Filtrate aller vorhergehenden Behandlungsstufen aufnimmt, vorgeschaltet ist.
    Das konventionelle Verfahren zur Reinigung von kommunalen und industriellen Abwässern besteht aus den Stufen mechanische Reinigung (Vorklärung), biologische Reinigung, Nachklärung und Schlammbehandlung. In der mechanischen Reinigungsstufe werden hierbei durch Siebe,
    Rechen, Sandfang und durch Sedimentation in Vorklärbecken die absetzbaren Schmutzstoffe entfernt. In der biologischen Stufe werden die Kolloide und gelösten Stoffe mit Hilfe von Kleinlebewesen in eine absetzbare Form überführt und im Nachklärbecken durch Sedimentation abgetrennt. Die in der Vor- und Nachklärung anfallenden wasserreichen Schlämme werden nach verschiedenen Verfahren behandelt, um durch Abtrennung des Ballastwassers und Stabilisierung der Schlamminhaltsstoffe einen Rückstand zu erhalten, der dann beseitigt werden kann, ohne Gefahren für die Umwelt zu verursachen.
    Bedingt durch die relativ langsam ablaufenden Vorgänge des Absetzens im Vor- und Nachklärbecken, der Abtrennung der Sedimente aus den Vor- und Nachklärungen sowie der Behandlung dieser wasserreichen Schlämme in Eindickern, Trockenbeeten, Faultürmen, durch mechanische Entwässerungsverfahren usw. sind konventionelle Kläranlagen durch aufwendige, meistens in Betonbauweise hergestellte, Behandlungsbecken und Bauwerke gekennzeichnet.
    Ein weiteres Problem stellen Abwässer, z.B. aus Klär- und Sammelgruben dar. Diese besitzen die Konsistenz dünner Schlämme und haben einen hohen chemischen Sauerstoffbedarf (CSB), und zwar bis zu 20 000 mg/Liter und mehr. Ihre Aufarbeitung nach konventionellen Verfahren ist nur mit erheblichem Aufwand möglich; ihre umweltgerechte Beseitigung ist ein bisher ungelöstes Problem geblieben. Nach derzeitiger Praxis werden die Abwässer auf landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgebracht oder in Schlammteichen u.ä. abgelagert. Aus Gründen des Gewässerschutzes, der Hygiene, des Geruches usw. werden dieser Praxis immer engere Grenzen gesetzt.
    Es ist auch ein Verfahren zur Entfernung von geringen Mengen an Verunreinigungen, wie Trübungen oder Verfärbungen aus verschmutzten Wässern, bekannt, bei dem den Wässern Polyelektrolyte, Flockungshilfsmittel und Filtrierhilfsmittel zugegeben werden. Das Verfahren wird unter Bedingungen durchgeführt, bei denen die Flockungshilfsmittel zusammen mit den Verunreinigungen auf den Filtrierhilfsmitteln in Form eines Überzuges abgeschieden werden. Als Filtrierhilfsmittel dienen Diatomeenerde, Perlite, andere siliciumhaltige Verbindungen, Kohle sowie Fasermaterial wie Asbest und Cellulose. Die derart vorbehandelten Wässer werden mit Hilfe von Über- oder Unterdruck durch handelsübliche Filtermedien gepumpt, bei denen zuerst vor der Filtration eine Schicht aus den Filtrierhilfsmitteln auf dem Filter aufgebracht wird, wobei das mit den Flockungshilfsmitteln
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    überzogene Filtrierhilfsmittel nachfolgend kontinuierlich einen porösen Filterkuchen aufbaut, mit dem ein wesentlicher Teil der suspendierten Teilchen aus den Wässern entfernt wird. Dieses bekannte Verfahren kann auch für die Entfernung von Trübungen in Abwässern angewandt werden.
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