Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Dicarboximide enthaltendes Schädlingsbekämpfungsmittel und seine Verwendung in der Schädlingsbekämpfung.
Die in dem erfindungsgemässen Mittel als aktive Komponente enthaltenen Dicarboximide haben die Formel I
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worin X -CH2- oder -CH2-CH2-, Y Chlor, Cyan oder Trifluormethyl und m die Zahlen 1 bis 3 bedeuten.
Wegen ihrer Wirkung bevorzugt sind Mittel enthaltend Verbindungen der Formel I, worin X -CH2-, Y Chlor oder Trifluormethyl und m die Zahl 1 oder 2 bedeuten.
Die Verbindungen der Formel I können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man z. B. ein 1 ,2,4-Triazolidin-3,5-dion der Formel
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in Gegenwart eines Oxydationsmittels mit einer Verbindung der Formel
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umsetzt, worin X, Y und m die für die Formel I angegebene Bedeutung haben.
Als Oxydationsmittel können beispielsweise N-Bromsuccinimid; Hypohalogenite, wie z. B. Hypochlorite (tert-Butyl-hy- pochlorit); Stickoxide, wie Distickstofftetroxid; Persäuren und deren Salze wie z. B. Persulfate, Peracetate, Chlorate, Perchlorate und Jod verwendet werden. Bevorzugte Oxydationsmittel sind aber Bleitetraacetat, Bleidioxid oder Mangandioxyd.
In manchen Fällen, vor allem bei Verwendung von reaktionsträgen Polyenen, ist es ratsam, dem Raktionsgemisch eine Lewis-Säure, wie AlCl3, zuzusetzen.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei normalem Druck, bei einer Temperatur von -100 bis 100 "C, vorzugsweise zwischen -50 bis 50 "C und in inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln wie z. B. in halogenierten Alkanen; Ketonen; Äthern, bevorzugt aber in Methylenchlorid, durchgeführt.
Die Ausgangsstoffe der Formeln II und III sind teilweise bekannt oder lassen sich analog bekannter Verfahren herstellen.
So können beispielsweise die Verbindungen der Formel II durch Umsetzung entsprechender Phenylisocyanate mit Carbazinsäureestern und anschliessendem Ringschluss erhalten werden (Arch. Pharm. 294, 370 ff [1961]).
Die Verbindungen der Formel I enthaltenden erfindungsgemässen Mittel eignen sich zur Bekämpfung von verschiedenartigen tierischen und pflanzlichen Schädlingen. Insbesondere eignen sie sich zur Bekämpfung von schädlichen Insekten. Sie können z. B. gegen Insekten, die in den Gebieten Hygiene, Vorratschutz und Pflanzenschutz schädlich sind, eingesetzt werden.
Ihre insektizide oder akarizide Wirkung lässt sich durch Zusatz von anderen Insektiziden und/oder Akariziden wesentlich verbreitern und an gegebene Umstände anpassen. Als Zusätze eignen sich z. B. u. a.: organische Phosphorverbindungen, Nitrophenole, Formamidine, Harnstoffe, Carbamte und chlorierte Kohlenwasserstoffe.
Die Verbindungen der Formel I können zusammen mit geeigneten Trägern undloder Zuschlagstoffen eingesetzt werden. Geeignete Träger und Zuschlagstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der Formulierungstechnik üblichen Stoffen wie z. B. natürlichen oder regenerierten Stoffen, Lösungs-, Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- und/oder Düngemitteln. Zur Applikation können die Verbindungen der Formel I zu Stäubemitteln, Emulsionskonzentraten, Granulaten, Dispersionen, Sprays, zu Lösungen oder Aufschlämmungen in üblicher Formulierung, die in der Applikationstechnik zum Allgemeinwissen gehören, verarbeitet werden.
Die Herstellung des erfindungsgemässen Mittels erfolgt allgemein in an sich bekannter Weise durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen von Wirkstoffen der Formel I mit den geeigneten Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Zusatz von gegenüber den Wirkstoffen inerten Dispergieroder Lösungsmitteln. Die Wirkstoffe können in den folgenden Aufarbeitungsformen vorliegen und angewendet werden: Feste Aufarbeitungsformen: Stäubemittel, Streumittel Granulate (Umhüllungsgranulate, lmprägnierungsgranulate und Homogengranulate); Flüssige Aufarbeitungsformen: a) in Wasser dispergierbare Wirkstoffkonzentrate: Spritzpulver (wettable powders) Pasten, Emulsionen; b) Lösungen: Sprühmittel.
Der Gehalt an Wirkstoff in den oben beschriebenen Mitteln liegt zwischen 0,1 bis 95 010.
Die Wirkstoffe der Formel I können beispielsweise wie folgt formuliert werden:
Stäubemittel: Zur Herstellung eines a) 50/eigen und b) 20/obigen Stäubemittels werden die folgenden Stoffe verwendet: a) 5 Teile Wirkstoff
95 Teile Talkum b) 2 Teile Wirkstoff
1 Teil hochdisperse Kieselsäure
97 Teile Talkum
Die Wirkstoffe werden mit den Trägerstoffen vermischt und vermahlen.
Granulat: Zur Herstellung eines 5 /Oigen Granulates werden die folgenden Stoffe verwendet:
5 Teile Wirkstoff
0,25 Teile Epichlorhydrin
0,25 Teile Cetylpolyglykoläther
3,50 Teile Polyäthylenglykol
91 Teile Kaolin (Korngrösse 0,3-0,8 mm).
Die Aktivsubstanz wird mit Epichlorhydrin vermischt und mit 6 Teilen Aceton gelöst, hierauf wird Polyäthylenglykol und Cetylpolyglykoläther zugesetzt. Die so erhaltene Lösung wird auf Kaolin aufgesprüht und anschliessend däs Kaolin aufgesprüht und anschliessend das Aceton im Vakuum verdampft.
Ködergranulat:
2 Teile Wirkstoff
0,05 Teil eines Farbstoffes
1 Teil Celite oder Kaolin werden gemischt und fein vermahlen.
Hierauf werden
96,85 Teile kristallisierter Zucker mit der obigen Mischung vermischt und mit
0,1 Teil eines Klebemittels gelöst in z. B. wenig Isopropanol, imprägniert und das Lösungsmittel verdampft.
Spritzpulver: Zur Herstellung eines a) 40%eigen, b) und c) 250/obigen d) 100/obigen Spritzpulvers werden folgende Bestandteile verwendet: a) 40 Teile Wirkstoff
5 Teile Ligninsulfonsäure-Natriumsalz
1 Teil Dibutylnaphthalinsulfonsäure-Natriumsalz
54 Teile Kieselsäure b) 25 Teile Wirkstoff
4,5 Teile Calcium-Ligninsulfonat
1,9 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose-Gemisch (1:1)
1,5 Teile Natrium-dibutyl-naphthalinsulfonat
19,5 Teile Kieselsäure
19,5 Teile Champagne-Kreide
28,1 Teile Kaolin c) 25 Teile Wirkstoff
2,5 Teile Isooctylphenoxy-polyoxyäthylen-äthanol
1,7 Teile Champagne-Kreide/Hydroxyäthylcellulose
Gemisch (1:
:1)
8,3 Teile Natriumaluminiumsilikat
16,5 Teile Kieselgur
46 Teile Kaolin d) 10 Teile Wirkstoff
3 Teile Gemisch der Natriumsalze von gesättigten
Fettalkoholsulfaten
5 Teile NaphthalinsulfonsäurelFormaldehyd-Kondensat
82 Teile Kaolin
Die Wirkstoffe werden in geeigneten Mischern mit den Zuschlagstoffen innig vermischt und auf entsprechenden Mühlen und Walzen vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
Emulgierbare Konzentrate: Zur Herstellung eines a) l00loigen und b) 250/obigen emulgierbaren Konzentrates werden folgende Stoffe verwendet: a) 10 Teile Wirkstoff
3,4 Teile epoxydiertes Pflanzenöl
13,4 Teile eines Kombinationsemulgators, bestehend aus Fettalkoholpolyglykoläther und Alkylaryl sulfonat-Calcium-Salz
40 Teile Dimethylformamid
43,2 Teile Xylol b) 25 Teile Wirkstoff
2,5 Teile epoxydiertes Pflanzenöl
10 Teile eines Alkylarylsulfonat/Fettalkoholpoly glykoläther-Gemisches
5 Teile Dimethylformamid
57,5 Teile Xylol
Aus solchen Konzentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden.
Sprühmittel: Zur Herstellung eines 5 /Oigen Sprühmittels werden die folgenden Bestandteile verwendet:
5 Teile Wirkstoff
1 Teil Epichlorhydrin
94 Teile Benzin (Siedegrenzen 160- 190 C) Beispiel 1 Herstellung von N-(4'-Chlorphenyl)-2,3-diazabicyclo[2,2, 1]-hept- 5-en-2,3-dicarboximid:
Zu 21,15 g 4-(p-Chlorphenyl)-t,2,4-triazolidin-3,5-dion in 350 ml abs. Methylenchlorid werden bei -8 "C 6,6 g frisch destilliertes Cyclopentadien zugegeben. Nun tropft man unter Rühren während 4 Stunden 44 g Bleitetraacetat, gelöst in 350 ml abs. Methylenchlorid zu und rührt noch 1 llk Stunden bei 0 "C weiter.
Danach wird das Ungelöste abfiltriert und das Lösungsmittel bei einer Badtemperatur von 10 C verdampft. Der ölige Rückstand wird mit ca. 200 ml Wasser durchgerührt, das Wasser von dem nun kristallinen Produkt abgetrennt und die Kristalle an der Luft getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus abs. Methanol erhält man die Verbindung der Formel
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mit einem Schmelzpunkt von 147 OC.
Auf analoge Weise werden auch folgende Verbindungen der Formel 1 erhalten:
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Rl Schmelzpunkt C 3-Chlorphenyl 155 2,4-Dichlorphenyl 185 3,5-Dichlorphenyl 200 3-Trifluormethylphenyl 125 3,4-Dichlorphenyl 156 2,3-Dichlorphenyl 181 3-ChlorXtrifluormethylphenyl 130 2,4,5-Trichlorphenyl 180 2,5-Dichlorphenyl 179 3-Trifluormethyl-4-chlorphenyl 132 2,3,4-Trichlorphenyl 4-Cyanphenyl 3,4,5-Trichlorphenyl
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R2 Schmelzpunkt C 4-Chlorphenyl 153 3,5-Dichlorphenyl 119 3-Trifluormethylphenyl 119 3,4-Dichlorphenyl 153 3-Chlor4-trifluormethylphenyl 154-156 Beispiel 2 Insektizide Wirkung gegen Spodoptera littoralis
15 cm hohe Baumwollpflanzen wurden mit 25 ml einer 0,1 /0 Wirksubstanz enthaltenden Lösung
(Aceton/Wasser 1:1) gespritzt. Nach dem Trocknen wurden pro Pflanze 5 Spodoptera-Raupen (3. Stadium) aufgesetzt. Ein Plasticzylinder wurde über die Pflanze gestülpt und mit einem Kupfergazedeckel abgeschlossen. Nach 2 Tagen wurde die Mortalität bestimmt Die Verbindungen gemäss Formel I zeigten gute Wirkung in diesem Test gegen Spodoptera littoralis.
Beispiel 3 Insektizide Wirkung gegen Leptinotarsa decemlineata
15 cm hohe Kartoffelstauden wurden mit 25 ml einer 0,05 /0 Wirksubstanz enthaltenden Lösung (AcetonlWasser 1:1) gespritzt. Nach dem Trocknen wurden pro Pflanze 10 Leptinotarsa-Larven (3. Stadium) aufgesetzt. Ein Plasticzylinder wurde über die Pflanze gestülpt und mit einem Kupfergazedeckel abgeschlossen. Nach 2 Tagen wurde die Mortalität bestimmt.
Die Verbindungen gemäss Formel I zeigten gute Wirkung in diesem Test gegen Leptinotarsa decemlineata.
Beispiel 4 Insektizide Wirkung gegen Phyllodromia germanica
Futter bestehend aus 6 Teilen Zucker, 6 Teilen Trockenmilch und einem Teil Eipulver wurde mit einer acetonischen Lösung der Wirksubstanz behandelt, so dass die Konzentration des Wirkstoffes im Futter 1 % betrug.
Nach dem Durchmischen des Futters wurde das Aceton abgedampft. Danach wurden Futter, Wasser und frischgeschlüpfte Larven in ein Konfitürenglas beigegeben.
Nach 10 Tagen wurde die Mortalität bestimmt.
Die Verbindungen gemäss Formel I zeigten gute Wirkung in diesem Test gegen Phyllodromia germanica.
Beispiel 5 Insektizide Wirkung gegen Tribolium castaneum
50 g Weizenmehl wurden mit einer bestimmten Menge einer Staub enthaltenden 5 % Wirkstubstanz vermengt, so dass die Konzentration 0,01 % betrug. Pro Becher enthaltend 25 g Mehl wurden 25 Käfer zugegeben und 3 Tage später ausgesiebt. Die im Mehl abgelegten Eier bildeten das Infe stationsmaterial.
Nach 3 Monaten wurde die Mortalität bestimmt.
Die Verbindungen gemäss Formel I zeigten gute Wirkung in diesem Test gegen Tribolium castaneum.
PATENTANSPRUCH 1
Schädlingsbekämpfungsmittel enthaltend als aktive Komponente mindestens eine Verbindung der Formel I
EMI3.2
worin X -CH2- oder -CH2-CH2-, Y Chlor, Cyan oder Trifluormethyl und m die Zahlen 1 bis 3 bedeuten.
UNTERANSPRÜCHE
1. Mittel gemäss Patentanspruch I enthaltend eine Verbindung der Formel I, worin X -CH2-, Y Chlor oder Trifluormethyl und m die Zahl 1 oder 2 bedeuten.
2. Mittel gemäss Unteranspruch 1 enthaltend NX3'-Chlor- phenylS2,3-diazabicyclo[2,2,1]hept-5-en-2,3-dicarboximid.
3. Mittel gemäss Unteranspruch 1 enthaltend NX2',4-Di- ch lorphenyl > 2,3-diazabicyclo[2,2,lihept-5-en-2,3-dicarboximid.
4. Mittel gemäss Unteranspruch 1 enthaltend NA3'-Triflu- ormethylphenylZ3-diazabicyclo[Z2,1 ]-hept-5-en-2,3-dicarboximid.
5. Mittel gemäss Unteranspruch 1 enthaltend NX3',5'-Di- chlorphenylS2,3-diazabicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,3-dicarboximid.
PATENTANSPRUCH II
Verwendung des Mittels gemäss Patentanspruch I zur Bekämpfung von Schädlingen.