Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Verteilung von Medikamenten, insbesondere für Krankenhäuser.
Wissenschaftliche Untersuchungen in Krankenhäusern haben gezeigt, dass die vom Arzt verschriebenen Medikamente durch Verwechslung der Verschreibung, der Patienten und durch Vertauschen der Drogen und Ausleeren der Gefässe in erschreckend hohem Masse unrichtigen Patienten oder zur falschen Zeit oder in falscher Dosierung verabreicht werden und durch Unhygiene beim Vorbereiten, beim Transport oder während der Administration selbst Kontamination vorkommt.
Bisher werden zum Verteilen der Medikamente offene Schälchen auf ein Tablett gestellt, mit den Drogen gefüllt und durch Zettelchen mit dem betreffenden Patienten-Namen und seiner Medikation identifiziert. Für Unhygiene, Verwechslungen und Verschütten sind alle Möglichkeiten offen.
Eine Verbesserung brachten die 3teiligen Tabletts, deren durchsichtiger Oberteil aus einer Anzahl Vertiefungen besteht, in die die Drogen eingelegt werden. Ein darunterliegendes Blatt Papier bezeichnet jede Vertiefung mit Namen und Medikation und wird durch em zweites undurchsichtiges Tablett festgehalten. Für die Lagerung kann eine Haube über das Ganze gestülpt werden. Durch diese Vorkehren ist die Verwechslungsgefahr geringer, aber Fehler durch Verschütten, Überschwappen von einer Vertiefung in eine andere, sind nicht ausgeschlossen und das Ganze ist unhygienisch, weil zum Austeilen immer alle Fächer freiliegen und die Drogen zum Herausnehmen angefasst werden müssen.
Das rationelle Herrichten für 24 Stunden ist schwierig, weil pro Patient nur ein Fach vorgesehen ist und so zeitliche Verwechslungen vorkommen.
Auf Anregung des Chefarztes eines Bezirksspitals wurde in dreijähriger Arbeit und Versuchen in Schweizer Spitälern und Kliniken das nun vorliegende System entwickelt, dessen noch fehlerhafte Vorläufer durch die Versuche öffentlich bekanntgeworden sind.
Genaue Untersuchungen des Verteilungsablaufes haben zu einem neuen Organisations-Schema und zur Aufstellung der nachfolgenden Anforderungen an ein sicheres und hygienisches Medikamenten-Verteilsystem geführt: A. Die Identifikation (Name und Nummer) des Patienten, die Medikation und der Medikamenten-Behälter müssen eine unzertrennbare Einheit bilden.
B. Dieser Medikamenten-Behälter muss sturz- und schlag sicher und möglichst hermetisch verschlossen sein.
C. Dieser Medikamenten-Behälter sollte die Ration für
24 Stunden enthalten und in vier getrennte Fächer, ent sprechend vier Abgabezeiten, unterteilt sein, wobei die
Fächer entsprechend bezeichnet sein sollten.
D. Die Schriftplatte für die Medikation sollte den 4 Fächern entsprechend unterteilt und identisch mit diesen bezeich net sein.
E. Die Schriftplatte muss verteift sein, um einerseits durch den darüberstreichenden Deckel nicht berührt zu werden (damit die Schrift nicht verwischt wird) und um anderseits das Aufkleben von z. B. mit mechanischen Mitteln be schrifteten Etiketten zu ermöglichen.
F. Die Fächer sollten zwangläufig nur in der richtigen Rei henfolge geöffnet werden können.
G. Der Inhalt der Fächer und die Medikation sollte jederzeit sichtbar sein, damit eine schnelle Kontrolle möglich ist, ohne die Drogen freizulegen.
H. Das Entleeren der Fächer sollte ohne Berührung der
Drogen erfolgen können. Wer mit den Kranken in Kon takt kommt, sollte zur Vermeidung von Hospitalismus die Drogen nicht berühren müssen.
I. Der Behälter sollte, um die Kontaminationsgefahr zu reduzieren, ein Wegwerfartikel sein, der im septischen
Raum jeweils täglich vernichtet werden kann.
K. Zum Transport und übersichtlichen Einordnen dieser Be hälter sollte ein Organisationsmittel, ein stapelbares
Transport-Tablett, vorhanden sein, das die Medikamen ten-Behälter so festhält, dass die Identifikation überblickt werden kann.
L. Dieses Transport-Tablett sollte den Medikamenten
Behältern optisch zugeordnete Einnehmebecher enthalten.
Das erfindungsgemässe Verteilsystem für Medikamente verwirklicht diese 11 Forderungen sehr weitgehend.
In der nachfolgenden Beschreibung wird mit Hilfe der beigegebenen Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel erläutert. Fig. 1 zeigt einen Medikamenten-Behälter und Fig. 2 eine Trage, die mit solchen Medikamenten-Behältern besteckt ist.
Fig. I zeigt einen Medikamenten-Behälter 1 in perspektivischer Darstellung in einer beispielsweisen Ausführungsform, bestehend aus dem Unterteil 2, aus beschreibbarem Material, beispielsweise Polystyrol, und dem durchsichtigen Schiebedeckel 3 aus elastischem Material, beispielsweise PVC.
Der Unterteil 2 weist vier, der Aufnahme von Drogen dienende Fächer 4, 5, 6 und 7 und die gegenüber den Rän dern 8 und 9 versenkte Schreibfläche 10 sowie die Arretiernocken 11 auf, die die (geschlossene) Endlage des Schiebedeckels 3 begrenzen. Das gegen die Arretiernocken 11 liegende Fach 4, das bei Abziehen des Schiebedeckels 3 zuerst freigelegt wird, ist mit 1 entsprechend der ersten Abgabeperiode bezeichnet. Zum Ausgeben der darin enthaltenen (nicht dargestellten) Medikamente wird der Schiebedeckel 3 bis in die dargestellte Position zurückgezogen, so dass das Fach 4 und nur dieses, freigelegt wird, wodurch die Anforderung F erfüllt ist. Durch Umdrehen des Medikamenten Behälters 1 werden die in Fach 4 enthaltenen Drogen ohne Berührung durch die Austeilende ausgeleert, so dass die Forderung H erfüllt ist.
Die anderen Fächer sind analog, Fach 5 mit 2. Fach, 6 mit 3. und Fach 7 mit 4. bezeichnet, was die Anforderung C erfüllt. Die Schreibfläche 10, die um ein Aufkleben von Etiketten zu erlauben und um ein Verwischen der Schrift durch den darüber hinweggleitenden Schiebedeckel 3 zu verhindern, relativ zu den Rändern 8 und 9 tiefer angeordnet (Forderung E) ist, ist in die Schreibflächen 12 und 13 aufgeteilt. Um Übertragungsfehler auszuschliessen, sind die nicht vorgedruckten Angaben der Etikette eine Durchschrift der Medikations-Niederschrift. Die gegen den Rand 8 hin liegende Zeile 12 dient der Identifikation und bietet Platz für mindestens den Namen und die Kontrollnummer des Patienten, dem der betreffende Medikamenten-Behälter zugeordnet ist.
Die Fläche 13 bietet Platz zum Notieren der Medikation und ist entsprechend der Bezeichnung der Fächer 4-7 in die mit 1 , 2 , 3 und 4 numerierten Felder aufgeteilt, die in der gleichen Reihenfolge und Lage angeordnet sind, wie die entsprechenden Fächer. Damit sind die Anforderungen A und D erfüllt. Identifikation, Medikation und Drogenbehälter bilden eine nur mit Gewalt zertrennbare Einheit.
Der Schiebedeckel 3 ist aus einer durchsichtigen und elastischen Folie hergestellt, so dass der Inhalt der Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 sowie die Beschriftung auf der Schreibfläche 10 jederzeit leicht kontrolliert werden können, ohne dass die Behälter geöffnet werden müssen, was die Anforderung G erfüllt.
Die Ränder 8 und 9 des Unterteiles 2 werden durch die rund ausgebildeten federnden Bördel 14 umfasst, wodurch die Fläche des Schiebedeckels 3 auf die Oberseite der Ränder 8 und 9 drückt und damit die Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 angenähert hermetisch verschlossen werden. Durch die Feder wirkung der Bördel 14 wird ebenfalls ein unbeabsichtigtes Verrutschen des Schiebedeckels 3 verunmöglicht, so dass auch die Anforderung B angenähert erfüllt ist.
Da beide Teile des Medikamenten-Behälters auf Vollautomaten aus dünnen Folien ab Rolle in Vielfachformen tiefgezogen oder gespritzt, respektive endlos gebördelt werden können, sind die Herstellungskosten niedrig, so dass der Medikamenten-Behälter vom Preis her ein einfach zu vernichtender Wegwerfartikel ist, wodurch auch die Anforderung G erfüllt ist.
Fig. 2 zeigt eine Trage 15 mit eingesteckten Medikamenten-Behältern 1, einem Einnehmebecher 16 und einem Trinkglas 17 in perspektivischer Darstellung. Die Nuten 18 sind so dimensioniert, dass die Bördel 14 der Medikamenten-Behälter 1 darin elastisch klemmen.
Die Medikamenten-Behälter 1 sind darin so einsteckbar, dass die Zeile 12 mit der Identifikation von allen eingesteckten Medikamenten-Behältern 1 mit einem Blick überschaut werden können, so dass die Anforderung K erfüllt ist.
Als Verlängerung der Nuten 18 bilden die Linien 19 eine optische Verbindung zu den Vertiefungen 20, die der Aufnahme der Einnehmebecher 16 dienen, was die letzte Anforderung L erfüllt. Der Rand 22, der um die Trage 15 herumläuft, dient der Sicherung von mitgeführten Trinkgläsern 17 gegen das Abgleiten und zur Verstärkung der Trage 15 selbst.
Das Ordnungsmittel kann auch ein beispielsweise fünfseitig geschlossener Behälter sein, in den eine Anzahl Medikamenten-Behälter 1 schubladenartig eingeschoben sind. Diese Ausführung des Ordnungsmittels dient der mehrtägigen Versorgung eines ambulanten Patienten mit mehreren Tagesrationen.
The present invention relates to a system for the distribution of medicaments, in particular for hospitals.
Scientific studies in hospitals have shown that the drugs prescribed by the doctor are administered to an alarming extent to incorrect patients or at the wrong time or in the wrong dosage, as a result of confusing the prescription, the patient and by swapping the drugs and emptying the vessels, and through unsanitary preparation contamination occurs during transport or during administration.
So far, open bowls have been placed on a tray to distribute the medication, filled with the drugs and identified by means of slips of paper with the patient's name and medication in question. All options are open for unsanitary conditions, mix-ups and spills.
The 3-part trays, the transparent upper part of which consists of a number of wells into which the drugs are inserted, brought an improvement. A sheet of paper underneath marks each well with the name and medication and is held in place by a second opaque tray. A hood can be put over the whole thing for storage. These precautions reduce the likelihood of confusion, but mistakes due to spillage, spilling over from one depression into another, are not excluded and the whole thing is unhygienic because all compartments are always exposed to distribute and the drugs have to be touched to take them out.
The rational preparation for 24 hours is difficult because only one compartment is provided per patient and this means that there are temporal mix-ups.
At the suggestion of the chief physician of a district hospital, the system now available was developed over three years of work and experiments in Swiss hospitals and clinics, the defective predecessors of which have become publicly known through the experiments.
Exact investigations of the distribution process have led to a new organizational scheme and to the establishment of the following requirements for a safe and hygienic medication distribution system: A. The identification (name and number) of the patient, the medication and the medication container must be an inseparable unit form.
B. This medication container must be fall and impact safe and hermetically sealed as possible.
C. This medication container should be the ration for
24 hours and be divided into four separate subjects, corresponding to four submission times, with the
Subjects should be labeled accordingly.
D. The writing plate for the medication should be subdivided according to the 4 compartments and labeled identically with these.
E. The writing plate must be defended, on the one hand, not to be touched by the cover that is being swept over it (so that the writing is not smudged) and, on the other hand, to prevent e.g. B. to allow mechanical means be labeled labels.
F. The compartments should necessarily only open in the correct order.
G. The contents of the compartments and the medication should be visible at all times for quick inspection without exposing the drugs.
H. Empty the compartments without touching the
Drugs can be done. Anyone who comes into contact with the sick should not have to touch the drugs to avoid hospitalism.
I. To reduce the risk of contamination, the container should be a disposable item that can be used in the septic
Space can be destroyed daily.
K. For the transport and clear organization of these Be containers should have an organizational means, a stackable one
Transport tray, be available, which holds the medicament ten containers so that the identification can be overlooked.
L. This transport tray should hold the medication
Containers contain optically associated cups.
The distribution system according to the invention for drugs realizes these 11 requirements very largely.
In the following description, an exemplary embodiment is explained with the aid of the accompanying drawings. Fig. 1 shows a medicament container and Fig. 2 shows a stretcher which is equipped with such medicament containers.
Fig. I shows a medication container 1 in a perspective view in an exemplary embodiment, consisting of the lower part 2, made of writable material, such as polystyrene, and the transparent sliding lid 3 made of elastic material, such as PVC.
The lower part 2 has four compartments 4, 5, 6 and 7 serving to hold drugs and the writing surface 10 and the locking cams 11, which are sunk in relation to the edges 8 and 9, which limit the (closed) end position of the sliding cover 3. The compartment 4 lying against the locking cams 11, which is first exposed when the sliding cover 3 is pulled off, is denoted by 1 corresponding to the first dispensing period. To dispense the medication (not shown) contained therein, the sliding cover 3 is pulled back into the position shown, so that the compartment 4 and only this is exposed, whereby the requirement F is met. By turning the medication container 1 upside down, the drugs contained in compartment 4 are emptied without being touched by the dispensing end, so that requirement H is met.
The other subjects are analogous, subject 5 with 2nd subject, 6 with 3rd and subject 7 with 4th, which fulfills requirement C. The writing surface 10, which is arranged lower relative to the edges 8 and 9 (requirement E) in order to allow labels to be stuck on and to prevent the writing from being smudged by the sliding cover 3, is divided into the writing surfaces 12 and 13 . In order to rule out transmission errors, the non-preprinted information on the label is a copy of the medication record. The line 12 facing the edge 8 is used for identification and provides space for at least the name and control number of the patient to whom the medication container in question is assigned.
The area 13 offers space for noting the medication and is divided according to the designation of the compartments 4-7 into the fields numbered 1, 2, 3 and 4, which are arranged in the same order and position as the corresponding compartments. This means that requirements A and D are met. Identification, medication and drug containers form a unit that can only be separated by force.
The sliding lid 3 is made of a transparent and elastic film, so that the contents of the wells 4, 5, 6 and 7 as well as the writing on the writing surface 10 can be easily checked at any time without the container having to be opened, which meets requirement G. Fulfills.
The edges 8 and 9 of the lower part 2 are encompassed by the round resilient flange 14, whereby the surface of the sliding cover 3 presses on the top of the edges 8 and 9 and thus the recesses 4, 5, 6 and 7 are approximately hermetically sealed. The spring action of the flange 14 also prevents the sliding cover 3 from slipping unintentionally, so that requirement B is also approximately fulfilled.
Since both parts of the medication container can be deep-drawn or injected or flanged endlessly on fully automatic machines made of thin films from a roll in multiple shapes, the manufacturing costs are low, so that the price of the medication container is a disposable item that is easy to destroy, which means that Requirement G is met.
Fig. 2 shows a stretcher 15 with inserted medicament containers 1, a drinking cup 16 and a drinking glass 17 in a perspective view. The grooves 18 are dimensioned such that the flanges 14 of the medicament containers 1 clamp elastically therein.
The medicament containers 1 can be inserted therein in such a way that the line 12 with the identification of all inserted medicament containers 1 can be viewed at a glance, so that requirement K is met.
As an extension of the grooves 18, the lines 19 form an optical connection to the depressions 20, which are used to receive the drinking cups 16, which fulfills the last requirement L. The edge 22, which runs around the stretcher 15, is used to secure drinking glasses 17 carried along against sliding off and to reinforce the stretcher 15 itself.
The organizing means can also be, for example, a container closed on five sides, into which a number of medicament containers 1 are inserted like a drawer. This version of the organizer is used to provide an outpatient with several daily rations for several days.