Die Erfindung betrifft Einrichtungen zum Auftragen von Emailschlicker auf die Innenfläche von Rohren, insbesondere mit einem Durchmesser von 100 bis 150 mm.
Es ist bekannt, dass das Auftragen von Emailschlicker auf die Innenfläche von Langrohren mit einem Durchmesser von etwa 100 bis 150 mm mit sehr grossen Schwierigkeiten verbunden ist.
Diese Schwierigkeiten werden noch durch diejenigen Bedingungen kompliziert, nach welchen die aufzutragende Emailschlickerschicht gleichmässig und von ein und derselben Dicke auf der ganzen Rohrinnenfläche einzuhalten ist.
Darüber hinaus stellt bekanntlich der Emailschlicker eine Kolloidmasse dar, die schnell der Eindickung unterliegt. Als abschliessende Vorschrift zu den obenerwähnten Bedingungen ist die Dicke einer jeden Emailschlickerschicht (die der Grundierung bzw. des Anstrichs), mit der die Rohrinnenfläche überzogen wird, minimal zu halten und soll 0,15 bis 0,2 mm betragen, um einen Emailüberzug mit den erforderlichen Eigenschaften zu bilden.
Die bereits bekannten Vorgänge zum Auftragen von Emailschlicker auf die Rohrinnenfläche bestehen im Eintauchen des Rohres in den Schlicker oder im Auffüllen desselben mit Schlicker oder im Aufsprühen des Schlickers durch Zerstäuber.
Für das Auftragen von Emailschlicker durch Eintauchen oder Auffüllen ist eine sperrige Ausrüstung, insbesondere für Langrohre (10-12 m) erforderlich, die jedoch die Erzeugung eines gleichmässigen Emailüberzuges mit genau eingehaltener Sollstärke nicht gewährleistet.
Die Versuche, einen Zerstäuber zum Schlickerauftragen auf die Innenfläche von solchen Rohren anzuwenden, hatten deshalb keinen Erfolg, weil im Ergebnis der den Schlicker zerstäubende Luftstrahl den Schlicker selbst von der zu behandelnden Oberfläche wegbläst.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der erwähnten Nachteile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Auftragen von Emailschlicker auf die Rohrinnenfläche mit einem solchen schlickerzerstäubenden Arbeitsorgan zu entwickeln, welches das gleichmässige und qualitätsgerechte Auftragen des Schlickers auf die zu überziehende Oberfläche gewährleistet.
Die erfindungsgemässe Einrichtung enthält ein Schaufelrad, dessen Schaufeln in bezug auf den Halbmesser geneigt sind, das zum Schlickerzerstäuben bestimmt und an einem Ende einer Welle befestigt ist, wobei diese Welle einen innenliegenden Kanal zur Schlickerzuführung an das Rad aufweist und das andere Wellenende in Lagern sitzt, die in einem geschlossenen Gehäuse angeordnet sind.
Damit die Einrichtung in dem zum Emaillieren bestimmten Rohr bewegt werden kann, sind zweckmässig in dem Gehäuse Rollenlager eingebaut, durch welche es sich auf die Rohrinnenfläche abstützt.
Zum Antrieb der Welle mit dem auf der Welle befestigten Rad ist zur Benutzung eine Druckluftturbine zu bevorzugen, die koaxial zum Gehäuse der Einrichtung angeordnet wird.
Der Vorzug der Erfindung besteht vor allem darin, dass dank der Schlickerzerkleinerung durch die Schaufeln des drehenden Rades und im Zusammenhang damit der Erzeugung einer nebelförmigen Zerstäubung des Schlickers ein äusserst gleichmässiger Schlickerüberzug der Rohrinnenfläche erhalten wird.
Als zusätzlicher Vorzug der Erfindung gelten die relativ einfache Bauart der Einrichtung und die leichte Handhabung im Betrieb sowie auch die Einsatzmöglichkeit der Einrichtung zum Schlickerauftragen auf beschädigte Rohrstellen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und der beigelegten Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung mit Teillängsschnitt,
Fig. 2 eine Ansicht derselben Einrichtung von der Radseite aus.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemässe Einrichtung weist die Welle 1 auf, die mit einem Ende in den Lagern 2 sitzt, welche im geschlossenen Gehäuse 3 angeordnet sind.
Das andere Ende der Welle 1 springt aus dem Gehäuse 3 vor; auf diesem Ende ist das Rad 4 mit den Schaufeln 5 starr befestigt, die,wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, unter einem Winkel in bezug auf den Halbmesser geneigt sind.
Das Rad 4 selbst ist durch zwei Scheiben 6 und 7 gebildet (wobei die Scheibe 6 in einem Stück mit der Welle 1 ausgeführt ist), zwischen denen die erwähnten Schaufeln 5 befestigt sind. Das Rad 4 dient zum Zerstäuben des Emailschlickers bei der Drehung der Welle 1, die einen innenliegenden Kanal 8 mit dem in ihm angeordneten Hohlkern 9 aufweist, der die Zuführung des Emailschlickers an die Schaufeln 5 des Rades 4 durch mehrere Bohrungen 10 am Auslaufende gewährleistet.
Zwecks störungslosen Auslaufs des Schlickers aus dem Hohlkern 9 auf die Schaufeln 5 des Rades 4 greift das Austrittsende dieses Hohlkerns mit Spiel in die Vertiefung 11 der Scheibe 7 ein.
Das Gehäuse 3 hat an der Austrittsstelle der Welle 1 die Dichtungen 12, welche das Eindringen von Schlickerstaub in die Lager 2 verhindern.
Es ist wünschenswert, zum Antrieb der Welle 1 mit Rad 4 eine Druckluftturbine 13 mit einer Drehzahl von mindestens 6000-10 000 U./min, die koaxial zum Gehäuse 3 montiert ist, zu benutzen.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass das Turbinenrad 14 auf der Welle 1 befestigt und durch die Muttern 15 auf der Welle festgelegt wird, der Hohlkern 9 aber starr mit dem Gehäuse 16 der Turbine 13 verbunden ist, das durch die Schrauben 17 mit dem Gehäuse 3 gekuppelt wird.
Im Gehäuse 16 der Turbine 13 sind der Kanal 18 zur Luftzuführung an das Turbinenrad 14, der Kanal 19 zum Ableiten der Abluft und der Kanal 20 zur Zuführung des Emailschlickers in das Innere des Hohlkerns 9 angeordnet.
Die Zu- bzw. Ableitung der Luft und die Zuführung des Emailschlickers aus den (in der Zeichnung nicht dargestellten) Beschickungsquellen erfolgt durch die an das Turbinengehäuse 16 anschliessende Rohrleitung 21, die drei konzentrische Ringkanäle 22, 23 und 24, welche den Kanälen 18, 19 und 20 im Gehäuse 16 entsprechen, aufweist.
Zwecks Erleichterung der Verschiebung der erfindungsgemässen Einrichtung im Innern des zu emaillierenden (in der Zeichnung nicht angegebenen) Rohre sind in den Sitzen 25 des Gehäuses 3 die Rollenlager 26 (Rollen oder Kugeln) eingebaut, die, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, gleichmässig am Umfang des Gehäuses 3 angeordnet werden. Diese Lager 26 sind mit den Federn 27 versehen, wobei durch Änderung ihrer Spannkraft die Grösse der Vertiefung der Lager 26 in die Sitze 25 des Gehäuses 3 in Abhängigkeit vom Durchmesser des zu emaillieren den Rohres geregelt werden kann.
Während des Betriebes wird die Einrichtung in das Innere des zu Emaillieren bestimmten Rohres auf dessen ganze Länge eingeführt, danach wird die Turbine 13 eingeschaltet und der Schlicker durch den Hohlkern 9 auf die Schaufeln 5 des Rades 4 zugeführt, das beim Antrieb den Schlicker durch die Schaufeln 5 in kleinste Teilchen zerschlägt und diese in Nebelform zerstäubt, dabei wird die Einrichtung rückwärts hinter die Rohrleitung 21 verschoben.
Die sich von den Schaufeln des schnelldrehenden Rades 4 abreissenden Schlickerteilchen schlagen mit grosser Kraft gegen die Rohrwand, was ein gutes Haften der Schlickerteilchen mit dem Metall sichert.
In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Fortbewegung der Einrichtung im Rohr (oder des Rohres in bezug auf die Einrichtung) kann eine beliebige erwünschte Dicke der aufzutragen den Schlickerschicht erhalten werden.
Besonders zweckmässig und leicht ist der Einsatz der erfindungsgemässen Einrichtung zum Auftragen von Schlicker auf beschädigte Rohrstellen, die eine Ausbesserung erfordern.