Mehrpoli N Mehrpolige Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung
Die Erfindung betrifft eine mehrpolige Niederspannungs Hochleistungs-Sicherung, die aus einem einen Isolierträger und Federkontakte aufweisenden, mehrpoligen Untersatz und aus den einzelnen Phasen zugeordneten Schmelzsicherungspatronen besteht, welche Patronen mit Kontaktmessern versehen sind, die in die aus Kontaktfingerpaaren zusammengesetzten Federkontakte eingreifen, wobei die in der Längsrichtung des Isolierträgers angeordneten Patronenkörper axial miteinander ausgerichtet sind. Bei bekannten dreipoligen NH-Sicherungen dieser Art sind drei untereinander angeordnete Schmelzsicherungspatronen mit in einer Vertikalebene liegenden Kontaktmessern versehen, so dass auch die Kontaktfingerpaare aller Federkontakte in dieser Ebene liegen müssen.
Diese bekannten Sicherungen haben den Nachteil, eine relativ grosse Bauhöhe zu benötigen. Die Erfindung bezweckt diesen Nachteil zu beheben, und dadurch nicht nur eine erhebliche Raum- und Materialersparnis bei den Sicherungen selbst zu erzielen, sondern auch bei den Kästen oder dergleichen, in denen diese Sicherungen untergebracht werden, z. B. beim Übergang von Freileitungen auf Kabel. Derartige z. B. 1,20 m hohe Kabinen sind nicht nur in Gärten aus ästhetischen Gründen sehr unbeliebt, sondern wirken manchmal auch verkehrsstörend indem sie Autofahrern die freie Sicht verdecken. Die mehrpolige Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kontaktfingerpaare der beiden den Kontaktmessern jeder Schmelzsicherungspatrone zugeordneten Federkontakte in zwei zur Längsrichtung des Isolierträgers senkrechten Ebenen liegen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer dreipoligen Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung;
Fig. 2 einen Längsschnitt gemäss Linie II-II von Figur 1;
Fig. 3 einen Querschnitt gemäss Linie II 1-111 von Figur 1;
Fig. 4 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles IV von Figur 1;
Fig. 5 eine Ansicht eines Anschlags- und Führungsbügels in grösserem Massstab;
Fig. 6 eine Draufsicht zu Figur 5.
Die dargestellte Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung setzt sich aus einem dreipoligen Untersatz und drei Schmelzsicherungspatronen 2 zusammen. Der Untersatz 1 weist einen vertikalen Isolierträger 3 von U-förmigem Querschnitt auf, welcher zusammen mit drei horizontalen Isolier Zwischenwänden 4 vier Kammern 5-8 abgrenzt. In jeder der drei oberen Kammern 5-7 sind zwei Federkontakte 9 und 10 vorgesehen, die je drei Paare von Kontaktfingern 11 aufweisen, welche durch Federn 12 paarweise aufeinander hin gedrückt werden und mittels Nieten 13 mit einem Eingangsleiter 141¯,, bzw. einem Ausgangsleiter 151 3 verbunden sind.
Die Eingangsleiter 141 3 sind an ihren gegabelten, hinteren Enden mittels Schrauben 16 und Muttern 17 mit hinter dem Untersatz 1 vorgesehenen, horizontalen Sammelschienen 181 3 verbunden. Die Ausgangsleiter 151 3 verlaufen im Innern des U-förmigen Querschnittes des Isolierträgers 3 durch rechteckige Öffnungen 19 der Zwischenwände 4 hindurch nach unten in die unterste Kammer 8, wo ihre Enden mit Anschlussklemmen 20ins versehen sind, die z. B. zum Anschluss an die drei Phasenleiter eines nicht dargestellten Kabels dienen. Die Eingangs- und Ausgangsleiter 14ins und 15l 3 sind auf beliebige, nicht näher dargestellte Weise am Isolierträger 3, bzw. den Zwischenwänden 4 befestigt.
Die dargestellten drei Kontaktpaare sind für einen Nennstrom von 400 A bestimmt. Es können jedoch auch nur zwei Paare für einen Nennstrom von 250 A oder aber vier Paare für einen Nennstrom von 600 A vorgesehen werden.
Die Schmelzsicherungspatronen 2 weisen einen zylindrischen Patronenkörper 32 aus Isoliermaterial auf, der in einem geschlossenen Schmelzraum den nicht dargestellten Schmelzleiter enthält. An den beiden Stirnenden des Körpers 32 sind zwei z. B. aus Kupfer bestehende kreisförmige Platten 21, mittels Schrauben 22 befestigt. Die Platte 21 hat einen in ihrer Ebene liegenden, etwa rechteckigen, radial gerichteten, an seiner Endhaube zugeschärften Vorsprung 23, der als Kontaktmesser zwischen die Kontaktfinger 11 der Federkontakte 9, bzw. 10 hineinragt. Es ist ersichtlich, dass die Kontaktmesser 23, ebenso wie die drei Kontaktfingerpaare der Federkontakte 9, bzw. 10 in zwei zur Längsrichtung des Isolierträgers 3 senkrechten Ebenen liegen.
Die Platte 21 ist ausserdem noch mit einem in axialer Richtung zur Plattenebene vorstehenden Vorsprung 24 von rechtecki gem Querschnitt versehen, der als Greifnocken dient. Die
Schmelzsicherungspatrone 2 wird mittels zweier nicht darge- stellter Greifzangen bekannter Art, die bei den üblichen, mit axial gerichteten Kontaktmessern versehenen Schmelzsiche rungspatronen zum Fassen dieser Messer selbst dienen, an den beiden Greifnocken 24 gefasst, um sie in den Untersatz
1 einzusetzen oder aus demselben herauszunehmen.
Schmelzsicherungspatronen mit radial gerichteten Kontakt messern aber ohne Greifnocken 24 sind an sich seit längerer Zeit bekannt, wurden aber bisher nur selten und schon gar nicht bei mehrpoligen Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen angewendet.
Um das Messer bei einer Einführung in den Federkontakt 9 oder I0seitlich zu führen und seine Einführungstiefe zu begrenzen ist ein, in Figur 5 und 6 näher dargestellter U-förmiger Führungs- und Anschlagsbügel 25 vorgesehen, der einen relativ schmalen geraden Rücken 26 und zwei anschliessende Schenkel 27 aufweist. Der Rücken 26 weist drei Paare von einander gegenüberliegenden Vorsprüngen 28 auf, die durch Löcher 29 (siehe Figur 3) der Kontaktfinger 11 hindurchgreifen und dadurch die Lage des Bügels 25 festlegen, ohne die gegenseitige Bewegung der Kontaktfinger 11 eines Kontaktfingerpaares zu behindern. Die freien Enden 30 der Schenkel 27 divergieren, um das Messer 23 zu zentrieren. Stattdessen oder zusätzlich kann dessen Schneide an ihren Enden 31 entsprechend abgeschrägt sein.
Während in den Kammern 5 und 7 die Eingangsleiter 141 und 143 zu dem oberen Federkontakt 9 und die Ausgangsleiter 151 und 153 zu dem unteren Federkontakt 10 füh- ren, führt in der dazwischen liegenden Kammer 6 der Eingangsleiter 142 zum unteren Federkontakt 10 und der Ausgangsleiter 152 zum oberen Federkontakt 9. Diese Massnahme bezweckt, im Falle eines Kurzschlusses die Wirkung der von den Kurzschluss-Strömen auf die Federkontakte 9 und 10 ausgeübten starken, mechanischen Kräfte zu vermindern.
Es kann nämlich gezeigt werden, dass dann bei den meisten Kurzschlussarten die von den Strömen benachbarten Federkontakte aufeinander ausgeübten Kräfte sich mindestens teilweise kompensieren, so dass auch im unwahrscheinlichen Falle, dass die betreffenden Schmelzsicherungspatronen den Strom nicht rasch genug unterbrechen sollten, kein Schaden entstehen kann.
Gegenüber den eingangs erwähnten, bekannten dreipoligen Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen, bei welchen die Federkontakte in einer einzigen zur Längsachse des Isolierträgers parallelen Ebene liegen, weist die beschriebene Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung sehr grosse Vorteile auf. In erster Linie kann die Höhe des Untersatzes um etwa 50 /0 verringert werden, z. B. von etwa 670 mm auf etwa 335 mm. Damit ist nicht nur eine bedeutende Materialersparnis verbunden, sondern eine noch stärker ins Gewicht fallende Ersparnis im Raum- und Materialbedarf der Kabelverteilkabinen, Transformerstationen und anderen Verteilanlagen, in denen die Niederspannungs-Hochleistungs Sicherungen verwendet werden. Kabelverteilkabinen die bisher etwa 120 cm hoch sein mussten, können nun nur 80 cm hoch sein.
Die durch die Zwischenwände bewirkte Isolierung der verschiedenen Phasen voneinander, erhöht in hohem Grade die Sicherheit gegen unerwünschte Überschläge, namentlich wenn die Patronen 2 unter Last weggezogen werden müssen, wie dies bei Störungen vorkommen kann.
Das Sammelschienensystem 18ins ist durch den Isolierträger 3 selbst von den Ausgangsleitern 15ins vollkommen getrennt, und die Führung dieser Leiter 15ins im Inneren des U-förmigen Querschnittes des Isolierträgers ist äusserst einfach.
Es ist klar, dass die Bezeichnung Ausgangs- und Eingangs.
leiter nur mit Rücksicht auf die meistens übliche Anordnung der mehrpoligen Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen in einem Verteilnetz gewählt worden ist, indem Stromquelle und Verbraucher auch umgekehrt in bezug auf die Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung liegen können.
Ferner entspricht zwar die vertikale Anordnung des Isolierträgers 3 den weitaus häufigsten Fällen der Praxis, doch könnte derselbe gebenenfalls auch horizontal angeordnet werden. Daher sind die Begriffe Ausgangsleiter und Eingangsleiter , oben unten , oder dergleichen nicht im einschränkenden Sinne zu interpretieren, indem die Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherung jeweils in der in der Zeichnung gewählten Lage und Verwendungsrichtung montiert werden soll.