Ski
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ski, bei welchem unter einem Formkörper ein tragender Untergurt und Stahlkanten angeordnet sind und zwischen Untergurt und Formkörper mindestens eine Zwischenschicht aus elastomerem Werkstoff vorgesehen ist.
Üblicherweise ist der Formkörper des Skis an seiner Oberseite mit einem tragenden Obergurt und gegebenenfalls einem Deckbelag versehen.
Skier mit einem solchen Aufbau sind allgemein bekannt.
Der tragende Untergurt und tragende Obergurt bestehen üblicherweise entweder aus Metall oder glasfaserverstärktem Kunststoff. Der Formkörper des Skis, dessen Höhe von der Skimitte (Bindungsbereich) zu den beiden Längsenden hin abnimmt, weist meist Seitenteile (auch als Seitenwangen oder Seitenbelag bezeichnet) aus Kunststoff und einen vollen oder mit Hohlräumen versehenen Kernteil aus Holz, Schaumstoff oder dergleichen auf. Der Laufflächenbelag besteht vorzugsweise aus Polyäthylen. Für den Deckbelag eignen sich verschiedene Kunststoffe. Es sind auch Konstruktionen ohne gesonderten Deckbelag bzw. Laufflächenbelag denkbar. In diesem Falle werden die freie Oberseite des Obergurtes bzw. die freie Unterseite des Untergurtes entsprechend behandelt.
Als Stahlkanten werden fast nur noch solche verwendet, die über die ganze Länge des Skis durchgehend verlaufen, wobei neuerdings auch solche durchgehende Stahlkanten verwendet werden, die mit Einschnitten und Ausnehmungen versehen sind und als Gliederkanten bezeichnet werden. Das Profil der Stahlkanten ist üblicherweise ein Winkelprofil.
Es ist im Skibau nicht unbekannt, Schichten aus elastomerem Werkstoff, beispielsweise Gummi, zu verwenden, so z. B.
als Zwischenschichte zwischen den Stahlkanten und einem aus Metall bestehenden tragenden Untergurt, ferner als Zwischenschichte zwischen zwei Metallblättern des Obergurtes.
Weitere bekannte Vorschläge, von denen jedoch eine praktische Ausführung nicht bekannt wurde, bestehen darin, eine elastomere Zwischenschichte zwischen zwei übereinanderliegenden Schichten des Formkörpers des Skis oder zwischen dem Obergurt bzw. Untergurt einerseits und dem Formkörper des Skis anderseits anzuordnen.
Gemäss der Erfindung sind die Stahlkanten seitlich neben dem tragenden Untergurt angeordnet und sowohl die Stahlkanten als auch der tragende Untergurt über die Zwischenschicht aus elastomerem Werkstoff mit dem Formkörper des Skis verbunden.
Die Werkstoffe des tragenden Untergurtes, der Stahlkanten und des Formkörpers können untereinander verschiedene Dehnungseigenschaften aufweisen, und zwar sowohl bei der Belastung (Zugbelastung) als auch in Abhängigkeit von der Temperatur. Charakterisiert wird diese Unterschiedlichkeit im Dehnungsverhalten durch den verschiedenen Elastizitätsmodul und den unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffi zienten. Im Verbund treten infolgedessen bei Belastung und Temperaturschwankungen Spannungsdifferenzen zwischen den erwähnten Bauteilen des Sis auf. Dies bedeutet auch, dass von einem Bauteil auf den anderen ein Zwang ausgeübt wird, sich also die einzelnen Bauteile nicht ihren inneren Werkstoffeigenschaften entsprechend zwanglos verhalten können.
Durch die elastomere Zwischenschichte wird nun ein Ausgleich des unterschiedlichen Dehnungsverhaltens der erwähnten Bauteile des Skis ermöglicht, so dass Zwischenspannungen weitgehend vermieden werden und den einzelnen Bauteilen ihr werkstoffgerechtes Eigendehnungsverhalten erhalten bleibt. Wichtig ist dabei, dass im Gegensatz zu den bisherigen Verwendungen von elastomeren Zwischenschichten - gleich drei verschiedene Arten von Bauteilen unterschiedlichen Dehnungsverhaltens, nämlich die Stahlkanten, der tragende Untergurt und der Formkörper des Skis spannungsmässig voneinander getrennt sind, und dies, obgleich nur eine einzige Zwischenschichte aus elastomerem Werkstoff vorhanden ist.
Diese spannungsmässige Trennung beruht einerseits darauf, dass der tragende Untergurt und die Stahlkanten nebeneinander liegen und anderseits sowohl die Stahlkanten als auch der tragende Untergurt mit dem Formkörper des Skis über eine z.B. spannungsausgleichende Zwischenschichte aus elastomerem Werkstoff mit dem Formkörper des Skis verbunden sind.
Selbstverständlich kann auch die bekannte schwingungsdämpfende Wirkung des elastomeren Werkstoffes der Zwischenschichte zur Wirkung kommen. Schliesslich ist auch noch von Bedeutung, dass z.B. Elastomere vor deren Aus härtung die Eigenschaften eines Klebestoffes besitzen, weshalb die elastomere Zwischenschichte auch die Funktion einer Haftschicht zwischen dem Formkörper des Skis einerseits und den Stahlkanten sowie dem Untergurt anderseits innehat.
Der Ski kann sich den geländebedingten Unebenheiten in besonders günstiger Weise anpassen (anschmiegen) und ein leichtes Fahren gewährleisten. Ein Spannungsausgleich zwischen den Stahlkanten, dem tragenden Untergurt und dem Formkörper kann sich auch auf die Bruchfestigkeit des Skis günstig auswirken.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
Das Ausführungsbeispiel, von dem in der Zeichnung ein Skiquerschnitt etwa im Bereich der Skimitte dargestellt ist, betrifft einen Ski in Sandwichbauweise mit einem tragenden Obergurt 1, einem tragbaren Untergurt 2 und einem dazwischenliegenden Formkörper, welcher aus den Seitenwangen 3 aus Phenolharz und einem Kern 4 aus Holz, z. B. aus Okume und/oder Esche besteht.
Der Obergurt 1 und Untergurt 2 sind blattförmige Bauteile, z.B. aus Leichtmetall oder glasfaserverstärktem Kunststoff oder aber aus einem anderen, für die tragende Funktion geeigneten Werkstoff. Auch ein zwei- oder mehrschichtiger Aufbau des Obergurtes 2 ist möglich, z. B. in Form von Verbundblättern aus Metall und Kunststoff.
Die Stahlkanten 5 des Skis, welche ein Winkelprofil aufweisen, sind seitlich neben dem tragenden Untergurt 2 angeordnet. Ein Laufflächenbelag 6 aus Polyäthylen deckt den tragenden Untergurt 2 und die Schenkel der Stahlkanten 5 ab.
Eine Zwischenschichte 7 aus elastomerem Werkstoff, z. B.
aus Gummi, ist zwischen den Stahlkanten 5 und dem Untergurt 2 einerseits und dem Formkörper 3, 4 des Skis anderseits angeordnet. Es sind also sowohl die Stahlkanten 5 als auch der tragende Untergurt 2 über eine gemeinsame spannungsausgleichende, elastomere Zwischenschicht 7 mit dem Formkörper 3, 4 des Skis verbunden.
Es können jedoch auch mehrere elastomere Zwischenschichten im Skikörper angeordnet sein, z.B. zwischen zwei Schichten des Obergurtes und/oder des Untergurtes, ferner zwischen Obergurt und Formkörper, oder aber, bei mindestens teilweise auch horizontal geschichtetem Aufbau des Formkörpers bzw. des Kernes, zwischen zwei übereinanderliegenden Schichten des Formkörpers bzw. des Kernes.
Im Falle des dargestellten Ausführungsbeispieles liegen die Oberseite der Stahlkanten 5 und des tragenden Untergurtes 2 bündig. Dies ist aus herstellungstechnischen Gründen zweckmässig. Wesentlich ist jedoch, dass die Stahlkanten 5 neben dem tragenden Untergurt 2 liegen (und nicht etwa - wie bekannt - auf der Unterseite des Untergurtes), mag auch zwischen der Oberseite der Stahlkanten 5 und der Oberseite des tragenden Untergurtes 2 eine Stufe vorhanden, also der Untergurt 2 gegenüber den Stahlkanten 5 in der Höhe versetzt angeordnet sein.