CH507094A - Schichtstoff - Google Patents
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Description
Schichtstoff Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schichtstoff, der laus einer Hartmetallunterlage besteht, dessen Oberfläche mindestens teilweise einen Überzug aus einem oder mehreren weiteren Hartstoffen, insbesondere von hartem Karbiden, Boriden, Nitriden oder Siliziden eines oder mehreren Metallen der III-VIII- Gruppe des periodischen Systems der Elemente aufweist. Diese Schichtstoffe können insbesondere für Werk Zeuge der spanabhebenden und spaniosen Formgebung sowie allgemein für dem Verschleiss ausgesetzten Formen und Teile Verwendung finden. Die Aufbringung von harten Schichten auf Stahls teile, insbesondere Schne'idwerkzeuge, ist bekannt. Eine Verbindung von Stahl mit einer harten Schicht bringt jedoch verschiedene Nachteile mit sich: Der Stahlkörper als Unterlage weist nur eine ver- hältnismässig geringe Härte auf. Dies gilt auch für gehärtete Teile, da auch mit den heute üblichen Verfahren nur Härten bis zu 68 Rc erreicht werden könneu. Durch die Beschichtung wird wohl die Ober flächenhärte gesteigert, nicht jedoch diejenige des Kernes. Das heisst, dass bei grossen spezifischen Flächenbe- lastungen, das unter der harten Schicht liegende Material verformt wird, wodurch die aufgebrachte Schicht ihre Abstützung verliert. Die Folge davon ist das Auf treten von Rissen, Idie nach einer kurzen Zeit zu einer Abbröckelung der harten Schicht führt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Wärmeausdehnung jedes Grundmaterials und der Deckschicht verschieden voneinander sind. Bei hohen Temperaturen, wie sie besonders bei den spanabhebenden und spanlos verformenden Werkzeugen auftreten, führt dies zu gro ssen Spannungen in den Grenzschichten. Da bei den genannten Verformungsvorgängen grosse Temperatur wechsel auftreten, führen diese wechselnden Spannungen wiederum bald zu Rissen und Abblätterungen. Die Wärmefestigkeit der Stahlunterlage ist relativ sehr gering. Oberhalb zirka 5000 C sinkt die Dauer- belastbarkeit schon beträchtlich ab und bei 8000 C weisen diese Teile nur noch so geringe Festigkeiten auf, dass sie für praktisch alle Verwendungszwecke un brauchbar sind. Beispielsweise treten jedoch bei der spanabhebenden Bearbeitung Spitzentemperaturen bis zu 13000 C auf, die mir durch ein wesentlich tempera turbeständigeres Grundmaterial, im Sinne der Erfin dung ein Hartmetall, aufgefangen werden kann. Die heute bekannten Verfahren zur Aufbringung emer harten.Schicht auf einer Unterlage benötigen im allgemeinen eine Temperatur, die über 7000 C liegt. Es besteht somit immer die Gefahr, dass sich die Stahl teile bieim Aufbringen der harten Schicht verziehen. Es müssen daher peinlich genau einzuh1altende Vorbe handlungen durchgeführt werden, um ein Verziehen der Stahlteile zu vermeiden. Beim Aufbringen der Hartschicht muss sodann im allgemeinen mit einer Entkohlung der äussersten Stahl- schicht gerechnet werden, d. h. 1diese entkohlte Schicht weist nochmals eine geringere Härte auf als die darun terliegende nicht entkohite Stahlpartie, was wiederum nur geringere spezifische Belastungen zulässt. Alle diese wesentlichen Nachteile können nun um- gangen werden, wenn als Unterlage Hartmetalle ver wendet werden. Hartmetalle bestehen bekanntlich aus einem Hart stoff, zum Beispiel Karbid, Nitrid, Silizid oder Borid, gewöhnlich einem Karbid der Metalle der IV-VI- Gruppe des periodischen Systems der Elemente oder aus einem Gemisch von verschiedenen Karbiden und einem Metallbinder, vorzugsweise Kobalt, Nickel, Eisen oder Molybdän oder einer Legierung derselben. Die chemische ZusLam,mensetzung solcher H1artme- talle kann dabei im besonderen wie folgt angegeben wer den: Anteil der Hartstoffe: 97-70 Gewichtsprozente Anteil der Binder: 3-30 Gewichtsprozente Es ist bekannt, dass die Härte des Hartmetalls mit abnehmendem Bindergehalt zunimmt. Ebenfalls ist be- kannt, dass leider die Zähigkeit dadurch ganz beträcht lich abnimmt. Um eine Zerstörung der Hartmetall Teile, verursacht durch Ausbrüche und Risse, im Einsatz solange als möglich herauszuzögern, sieht man sich daher gezwungen, üblicherweise einen Bindergehalt von mindestens 4 S anzustreben, wobei die zähen Sorten sogar Bindergehalte von über l0 S aufweisen. Je höher jedoch der Binderanteil ist, um so schneller tritt ein Verlust des Hartmetall-Teiles durch Abrieb auf. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Binder aus dem Hartmetall herausgelöst wird und die Hartstoffkörner dadurch ihren Halt verlieren. Um gleichzeitig die Härte und die Zähigkeit zu steigern, wurden die verschiedensten Vorschläge gemacht. Zum Beispiel versuchte man, im Keyrn des Hartmetalls einen wesentlich höheren Bindergehalt anzustreben als in der Arbeitsschicht. Bezeichnen1derweise glaubte man jedoch, dass auch diese Deckschicht immer noch einen gewissen Bindergehait aufweisen müsse. Diese Überlegung basiert auf der Annahme, dass ein Hartstoff, wie er in der HartmetalSTechni1k verwendet wird, in jeder beliebigen Dicke immer einen Binder -aufweisen muss, da er sonst die hier üblichen hohen Belastungen nicht aushalten kann. Die Erfindung Igeht nun von der Überlegung aus, dass bei einer dünnen Schicht, verbunden mit einer genügenden Verankerung mit der Unterlage, ein zusätzliches Bindermaterial überflüssig ist. Der erfindungsgem ässe Schichtstoff, besterlend aus einer Hartmetallunterfage und mindestens einer weiteren Hartstoffschicht, ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetaliunterlage aus einem oder mehreren Hartstoffen und mindestens einem Binder und die andere Hartstoffschicht aus 1bindeRrewiflm Hartstoff besteht. Die Kombination von Hartmetall als Unterlage bzw. Grundkörper und Hartstoff ohne Binder als Deek- schicht, bringt wesentliche Vorteile: Die Zähigkeit des Hartmetalls als solche bleibt erhalten, da der Bindergehalt in inden üblichen Grenzen gehalten werden kann. In vielen Fällen kann die Zähigkeit des Hartmetalls sogar gesteigert werden, ohne dass die Gefahr eines erhöhten Verschleisses eintritt. Die reine Hartstoffschicht weist wesentlich günstigere Gleit- und Korosionseigenschaften als das reine Hartmetall auf, was zwangläufig zu einer erhöhten Lebensdauer des Schichtstoffes führt. Der Binder wird nicht mehr aus dem Hartnietall herausgelöst, da die Hartstoffschicht diesen schützt. Die bereits erwähnten Nachteile bei der Verwendung von Stahlunterlagen können daher vermieden werden. Beispiel Ein Schneidwerkzeug aus Hartmetall mit 12 % Co als Binder für die spanabhebende Bearbeitung von Stahl wurde einerseits unbeschichtet und anderseits beschichtet mit einer Dicke von 0,005 mm TiC in einem Drehversuch eingesetzt. Die Zerspanungsbedingungen sowie der zu zerspanende Werkstoff waren für beide Versuchsplatten gleich. Nach zehn Minuten Drehdauer wurden der Fre,iflächen- und Kolkverschl'e'iss aus1ge- messen. Die unbeschichtete Platte wies einen so grossen Abrieb auf, dass sie aus dem Versuch genommen wurde. Mit der beschichteten Platte wurden weitere Drehversuche unternommen, bis die totale Drehdauer sechzig Minuten betrug. Die Ausmessung des Freiflächen- und Kolkverschleisses ergab auch dann noch einen geringeren Abrieb als -bei der unbeschichteten Platte nach 10 Minuten. PATENTANSPRUCH I Schichtstoff, bestehend aus einer Hartmetallunterlage und mindestens einer weiteren Hartstoffschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetallunterlage aus einem oder mehreren Hartstoffen und mindestens einem Binder und die andere Hartstoffschicht aus bin jderfreiem Hartstoff besteht. UNTERANSPRÜCHE 1. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der bindemittelfreie Hartstoff mindestens teilweise aus Karbiden, Boriden, Nitriden oder Siliziden der Metalle der III-VIII-Gruppe des periodi schen Systems bestehen. 2. Schichtstoff nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, diass der Hartstoff Titancarbid ist. 3. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der binderfreien Hartstoffschicht mindestens 0,001 mm, vorzugsweise 0,002-0,008 mm beträgt. 4. Schichtstoff nach Patentanspruch I oder Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der binder- freie Hartstoff aus einem Hartstoffgemisch besteht. 5. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetallunterlage einen Gehalt von 2-50 %, vorzugsweise 3-30 %, Binder aufweist. PATENTANSPRUCH II Verwendung des Schichtstoffes nach Patentanspruch I für Werkzeuge 1der spanabhetbenden und spanlosen Formgebung. **WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.
Claims (1)
- **WARNUNG** Anfang CLMS Feld konnte Ende DESC uberlappen **. lich abnimmt. Um eine Zerstörung der Hartmetall Teile, verursacht durch Ausbrüche und Risse, im Einsatz solange als möglich herauszuzögern, sieht man sich daher gezwungen, üblicherweise einen Bindergehalt von mindestens 4 S anzustreben, wobei die zähen Sorten sogar Bindergehalte von über l0 S aufweisen. Je höher jedoch der Binderanteil ist, um so schneller tritt ein Verlust des Hartmetall-Teiles durch Abrieb auf. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Binder aus dem Hartmetall herausgelöst wird und die Hartstoffkörner dadurch ihren Halt verlieren.Um gleichzeitig die Härte und die Zähigkeit zu steigern, wurden die verschiedensten Vorschläge gemacht. Zum Beispiel versuchte man, im Keyrn des Hartmetalls einen wesentlich höheren Bindergehalt anzustreben als in der Arbeitsschicht. Bezeichnen1derweise glaubte man jedoch, dass auch diese Deckschicht immer noch einen gewissen Bindergehait aufweisen müsse.Diese Überlegung basiert auf der Annahme, dass ein Hartstoff, wie er in der HartmetalSTechni1k verwendet wird, in jeder beliebigen Dicke immer einen Binder -aufweisen muss, da er sonst die hier üblichen hohen Belastungen nicht aushalten kann.Die Erfindung Igeht nun von der Überlegung aus, dass bei einer dünnen Schicht, verbunden mit einer genügenden Verankerung mit der Unterlage, ein zusätzliches Bindermaterial überflüssig ist.Der erfindungsgem ässe Schichtstoff, besterlend aus einer Hartmetallunterfage und mindestens einer weiteren Hartstoffschicht, ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetaliunterlage aus einem oder mehreren Hartstoffen und mindestens einem Binder und die andere Hartstoffschicht aus 1bindeRrewiflm Hartstoff besteht.Die Kombination von Hartmetall als Unterlage bzw.Grundkörper und Hartstoff ohne Binder als Deek- schicht, bringt wesentliche Vorteile: Die Zähigkeit des Hartmetalls als solche bleibt erhalten, da der Bindergehalt in inden üblichen Grenzen gehalten werden kann. In vielen Fällen kann die Zähigkeit des Hartmetalls sogar gesteigert werden, ohne dass die Gefahr eines erhöhten Verschleisses eintritt.Die reine Hartstoffschicht weist wesentlich günstigere Gleit- und Korosionseigenschaften als das reine Hartmetall auf, was zwangläufig zu einer erhöhten Lebensdauer des Schichtstoffes führt.Der Binder wird nicht mehr aus dem Hartnietall herausgelöst, da die Hartstoffschicht diesen schützt.Die bereits erwähnten Nachteile bei der Verwendung von Stahlunterlagen können daher vermieden werden.Beispiel Ein Schneidwerkzeug aus Hartmetall mit 12 % Co als Binder für die spanabhebende Bearbeitung von Stahl wurde einerseits unbeschichtet und anderseits beschichtet mit einer Dicke von 0,005 mm TiC in einem Drehversuch eingesetzt. Die Zerspanungsbedingungen sowie der zu zerspanende Werkstoff waren für beide Versuchsplatten gleich. Nach zehn Minuten Drehdauer wurden der Fre,iflächen- und Kolkverschl'e'iss aus1ge- messen. Die unbeschichtete Platte wies einen so grossen Abrieb auf, dass sie aus dem Versuch genommen wurde.Mit der beschichteten Platte wurden weitere Drehversuche unternommen, bis die totale Drehdauer sechzig Minuten betrug. Die Ausmessung des Freiflächen- und Kolkverschleisses ergab auch dann noch einen geringeren Abrieb als -bei der unbeschichteten Platte nach 10 Minuten.PATENTANSPRUCH I Schichtstoff, bestehend aus einer Hartmetallunterlage und mindestens einer weiteren Hartstoffschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetallunterlage aus einem oder mehreren Hartstoffen und mindestens einem Binder und die andere Hartstoffschicht aus bin jderfreiem Hartstoff besteht.UNTERANSPRÜCHE 1. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der bindemittelfreie Hartstoff mindestens teilweise aus Karbiden, Boriden, Nitriden oder Siliziden der Metalle der III-VIII-Gruppe des periodi schen Systems bestehen.2. Schichtstoff nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, diass der Hartstoff Titancarbid ist.3. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der binderfreien Hartstoffschicht mindestens 0,001 mm, vorzugsweise 0,002-0,008 mm beträgt.4. Schichtstoff nach Patentanspruch I oder Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der binder- freie Hartstoff aus einem Hartstoffgemisch besteht.5. Schichtstoff nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetallunterlage einen Gehalt von 2-50 %, vorzugsweise 3-30 %, Binder aufweist.PATENTANSPRUCH II Verwendung des Schichtstoffes nach Patentanspruch I für Werkzeuge 1der spanabhetbenden und spanlosen Formgebung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1495568A CH507094A (de) | 1968-10-08 | 1968-10-08 | Schichtstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH1495568A CH507094A (de) | 1968-10-08 | 1968-10-08 | Schichtstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH507094A true CH507094A (de) | 1971-05-15 |
Family
ID=4405161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH1495568A CH507094A (de) | 1968-10-08 | 1968-10-08 | Schichtstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH507094A (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2170258A1 (de) * | 1972-02-04 | 1973-09-14 | Plansee Metallwerk | |
DE2929510A1 (de) * | 1978-07-21 | 1980-01-31 | Suisse Horlogerie Rech Lab | Tribologische schichten zum schutz von maschinenelementen vor verschleiss und korrosion |
EP0229282A1 (de) * | 1985-12-19 | 1987-07-22 | Fried. Krupp Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Formkörpers |
DE3152761C2 (de) * | 1981-03-02 | 1988-11-10 | Vsesojuznyj naučno-issledovatel'skij instrumental'nyj institut, Moskau/Moskva | Beschichtung für ein Schneidwerkzeug |
WO2008120058A1 (en) * | 2007-04-02 | 2008-10-09 | Flooring Industries Limited, Sarl | Press element and method for manufacturing laminate |
-
1968
- 1968-10-08 CH CH1495568A patent/CH507094A/de not_active IP Right Cessation
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WO2008120058A1 (en) * | 2007-04-02 | 2008-10-09 | Flooring Industries Limited, Sarl | Press element and method for manufacturing laminate |
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