Isolierfitting
Es sind Isolierfittings zum elektrischen Trennen von Abschnitten metallischer Rohrleitungen bekannt geworden, die z.B. bei Brennstoffleitungen für flüssige und gasförmige Medien zwischen einem Tank und dem Brennersystem oder bei Entladestationen zwischen Tankwagen und Rohrleitungssystemen eingesetzt werden, um den Übertritt elektrischer Ströme oder Ladungen vom einen zum andern Anlageteil resp. vom Fahrzeug auf die Installation der Entladestation zu verhüten. Isolierfittings dieser Art bestehen im Prinzip aus zwei Anschlussteilen, die durch eine elektrisch isolierende Zwischenlage getrennt sind, wobei die beiden Anschlussteile, welche die Verbindung mit den Rohrleitungsenden herstellen und die isolierende Zwischenlage zu einer in der Regel nicht mehr trennbaren Einheit zusammengebaut sind.
Da im Boden oder sonstwie nicht isoliert verlegte Leitungen gegenüber Erde einen Widerstand aufweisen, der in der Regel gegenüber Widerständen von Isolierstrecken verschwindend klein ist, ist es in solchen Leitungsnetzen praktisch nicht möglich, den Widerstandswert der Isolierzwischenlage in einem solchen Isolierfitting zu messen, ohne dass das Isolierfitting wenigstens teilweise ausgebaut wird.
Diesem Mangel kann durch das erfindungsgemässe Isolierfitting zum elektrischen Trennen von Abschnitten metallischer Rohrleitungen, mit zwei hintereinander angeordneten Isolierstrecken abgeholfen werden, welches gekennzeichnet ist durch je ein in Achsrichtung des Fittings aussenliegendes Anschlussglied, je eine die Verankerungspartie eines Anschlussgliedes überdeckende Isolierzwischenlage und ein Mantelstück in der Form einer Hülse mit einer Trennwand, durch welche zwei Hülsen-Abschnitte gebildet sind, wobei die Trennwand eine mit Durchgangsöffnungen der Anschlussglieder u. Zwischenlagen fluchtende Öffnung aufweist und jeder Abschnitt der genannten Hülse die Aussenseite einer Isolierzwischenlage derart umgreift, dass die beiden Anschlussglieder, die beiden Isolierzwischenlagen und das Mantelstück eine Einheit bilden.
Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemässen Isolierfittings ist aus der Zeichnung ersichtlich, in welcher
Fig. 1 im Schnitt und in auseinandergezogener Darstellung die Aufbauteile eines Fittings mit zwei hintereinander angeordneten Isolierstrecken, sowie in schematischer Darstellung ein oberes und ein unteres Werkzeug zeigt, mit dem die genannten Teile zu einer Einheit zusammengebaut werden, und
Fig. 2 den fertigen, teilweise geschnittenen Isolierfitting mit beiderends angeschraubten Anschlusselementen zeigt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 ein Mantelstück in der Form einer, mit einer einstückig geformten oder zumindest mit Pressitz eingesetzten Trennwand 1.1 versehenen Hülse mit zylindrischem oder polygonförmigem Querschnitt.
Die Trennwand 1.1 ist vorzugsweise so in der Hülse angeordnet, dass sie diese in zwei praktisch gleich lange Hälften 1.2 und 1.3 unterteilt. Die Trennwand besitzt eine Zentrumsbohrung 1.4, deren Durchmesser dem Nenn Durchmesser des Fittings entspricht.
Die öffnungen beidseits der Trennwand in den Hülsenhälften 1.2 und 1.3 dienen der Aufnahme von becherförmigen Isolierzwischenlagen 2 bzw. 2a, deren Höhe und Aussenabmessungen auf die korrespondierenden Partien der Öffnungen der Hülse abgestimmt sind. Der Boden der becherförmigen Isolierzwischenlagen ist mit einer Zentrumsbohrung 2.1 bzw. 2.1 a versehen, deren Durchmesser wiederum dem Nenn-Durchmesser des Fittings entspricht.
Der Querschnitt der Aufnahmeöffnung 2.2 bzw. 2.2a ist auf die Abmessungen der Frontpartie 3.1 bzw. 3.la des im Beispiel gegen das freie Ende konisch divergierenden Teils 3.2 bzw. 3.2a an den Anschlussgliedern 3 bzw. 3a abgestimmt und kann entsprechend der beim Mantelstück 1 gewählten Form rund oder polygonförmig sein.
Die Anschlussglieder 3 bzw. 3a sind ausser der mit 3.2 und 3.2a bezeichneten eigentlichen Verankerungspartie und einer zentralen Durchgangsbohrung 3.3 bzw. 3.3a noch mit einem Anschlussende 3.4 bzw. 3.4a versehen, welche je nach der gewünschten Anschlussart an das Rohrleitungsnetz entweder wie gezeigt mit einer Verschraubung oder einem Lötende usw. versehen sein können.
Eine Möglichkeit des Zusammenbaus der vorstehend einzeln beschriebenen Teile zu einem in Fig. 2 gezeigten Fitting besteht gemäss der in Fig. 1 gewählten Darstellungsweise darin, dass nacheinander a) die Isolierzwischenlagen 2,2a und die Anschlussglieder 3,3a durch Einscheiben der konischen Abschnitte 3.2, 3.2a an den letztgenannten Gliedern in die Aufnahme öffnungen 2.2, 2.2a der Isolierzwischenlagen zusammengesteckt und anschliessend in die Aufnahmeöffnungen beidseits der Trennwand 1.1 im Mantelstück 1 eingebracht werden, b) die so zusammengefügten Bauteile in die Aufnahmeöffnung 4.1, 4.1 a eines der Werkzeuge 4.4a, welche mit dem (nicht gezeigten) Stössel einer Presse bzw.
deren Tisch verbunden sind, eingesetzt und vorzentriert werden, wobei einer der Zentrierstifte 4.2, 4.2a in die bezügliche der Bohrungen 3.3, 3.3a eingreift, c) die Werkzeuge 4,4a so in eine erste Stellung zusammengefahren werden, dass auch das andere Ende des Bauteil-Paketes in die Aufnahmeöffnung des zweiten Werkzeuges 4a bzw. 4 gelangt und dort vom bezüglichen Zentrierstift 4.2a bzw. 4.2 zentriert wird, und d) die beiden Werkzeuge 4,4a weiter in eine zweite Stellung zusammengefahren werden, wodurch die Enden 1.2, 1.3 des Mantelstückes 1 so in Richtung seiner Längsachse gedrängt werden, dass die Innenwandabschnitte der Aufnahmeöffnungen im Mantelstück 1 praktisch an den ihnen gegenüberliegenden konischen Wandabschnitten 3.2, 3.2a des Anschlussgliedes zum Anliegen kommen.
Die gewünschte Deformierung wird durch eine entsprechende Gestaltung der Aufnahmeöffnung 4.1, 4.1 a am Werkzeug 4.4a erzielt.
Nach Ausführung dieseh Verfahrensschritte und Auseinanderfahren der Werkzeuge 4,4a liegt ein Isolierfitting vor, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Anschliessend kann, wenn nötig, noch die Durchgangsbohrung nachbearbeitet werden.
Bei der Herstellung des Fittings ist es wesentlich, dass die Isolierzwischenlage ohne jeglichen Zwischenraum überall an den gegenüberliegenden Wandpartien der Anschlussglieder und des Mantelstückes anliegt. Um sicherzustellen, dass dies auch im Bereich der Trennwand 1.1 im Mantelstück der Fall ist, sind die Werkzeuge 4,4a je mit einer Druckfeder 5,5a versehen, auf welcher eine in einer Führung 4.3, 4.3a laufende Druckplatte 6,6a federnd abgestützt ist. Bereits beim Einnehmen der ersten, d.h. der Zentrierstellung der Werkzeuge 4,4a gemäss dem erwähnten Schritt c) gelangt die Stirnfläche 3.5, 3.5a am Anschlussglied mit einer dieser Druckplatten 6, 6a in Berührung.
Bei der Ausführung des Schrittes d) wird auch die andere Druckplatte beaufschlagt und der Andruck der Druckplatten 6,6a auf das Anschlussglied 3,3a steigt entsprechend der Charakteristik der Federn 5,5a an, wodurch ein inniger Kontakt zwischen den bezüglichen Abschnitten der genannten Teile erzielbar ist. Der auf diese Weise auf die Bauteile ausgeübte Axialdruck unterstützt auch die Zuverlässigkeit der Auflage zwischen den Oberflächen der Isolierzwischenlage und den bezüglichen längs orientierten Wandabschnitten am Mantel- stück und an den Anschlussstücken, die durch das Einwärtsstauchen der Hülsenenden anlässlich des genannten Schrittes d) erzielt werden soll.
Es versteht sich, dass zur Herstellung eines beschreibungsgemässen Isolierfittings die Isolierzwischenlage aus einem in bestimmten Grenzen elastischen und relativ hoch druckbeanspruchbaren Material bestehen soll, da sie beim Einwärtsstauchen der Hülsenenden ebenfalls deformiert wird und anschliessend den Zwischenraum zwischen den aus Metall gefertigten Teilen 1 und 3, 3a dauernd und zuverlässig ausfüllen muss. Ausserdem muss sie eine gas bzw. flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen den genannten Teilen liefern. Zur Lösung dieser Aufgabe eignet sich besonders eine aus einem Polyamid oder Polyazetatharz gefertigte Isolierzwischenlage. Ausserdem ist es zweckmässig, die Oberflächenpartien der Metallteile, die mit der Isolierzwischenlage zusammen wirken, in geeigneter Wei se auszurüsten. Als wirksam hat sich das Aufrauhen der bezüglichen Oberflächenpartien erwiesen.
Auch die Verwendung geeigneter plastisch verformbarer Klebemittel- schichten, die vor dem Zusammenfügen der Bauteile aufgetragen werden, kann den Dichtungseffekt verbessern.
Namentlich bei Isolierfittings mit Schraubenanschlüs sen ist es wichtig, dass deren Teile gegen Verdrehen weitgehend gesichert sind. Die sich beim fertigen Fitting gemäss Fig. 2 gegenüberliegenden, in Achsrichtung orientierten Wandabschnitte der Anschlussglieder 3,3a und des Mantelstückes 1 sind deshalb so zu gestalten, dass sie zusammen mit den Isolierzwischenlagen 2, 2a eine relativ starre Einheit bilden. Zu diesem Zweck können die bezüglichen Teile mit von Rotationskörpern abweichender Gestalt gewählt oder Teile mit Rotationskörperform können so mit Oberflächenrauhigkeiten versehen werden, dass die Scherfestigkeit des in Vertiefungen der Rauhflä- chen eingepressten Materials der Isolierschicht die erforderliche Verdrehsicherheit gewährleistet.
Da der Kriechwiderstand längs des Isolierfittings wesentlich von der Gestalt des beim fertigen Fitting über die Enden des Mantelstückes herausragenden Abschnittes der Isolierzwischenlage abhängt, kann dieser Abschnitt bereits durch entsprechende Formgebung am Isolierformstück oder durch nachträgliche Bearbeitung am fertigen Fitting gestaltet werden.