Kernbohreinrichtung Im Hauptpatent ist eine Kernbohreinrichtung mit mindestens einer Wendeplatte mit keilförmiger Auflage rung im Bohrkopf beansprucht.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Weiterentwick lung dieser Kernbohreinrichtung dar. Sie bezweckt die Schaffung einer sicheren Führung des Kernes während und nach dem Durchbohren des Werkstückes, um u.a. ein Beschädigen der Wendeplatten am Bohrkopf zu verhüten, und zeichnet sich dadurch aus, dass Mittel vorgesehen sind, um den Bohrkern seitlich zu führen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines Kernbohrers, mit weggebro chenen Teilen, Fig. 2 einen Schnitt gemäss Linie II-II der Fig. 1.
Die in den Figuren des Hauptpatentes verwendeten Bezugszeichen sind für die vorliegende Ausführung über nommen, sofern es sich um gleiche Teile handelt.
In Fig. 1 ist der Kernbohrer 1 mit dem Bohrschaft 3 dargestellt. Im Kernbohrer 1 ist zum Zwecke des besse ren Verständnisses, ein Kern 11 eingezeichnet, der beid seits aus dem dargestellten Teil des Kernbohrers 1 herausragt. In den vier Ausnehmungen 15, 16, 17 und 18 sind die vier, vorzugsweise aus Hartmetall bestehen den Wendeplatten 35, 36, 37 und 38 eingebaut. Das Festhalten geschieht mittels einer Imbusschraube 25, welche durch eine tangential im Bohrkopf 4 angeordnete Öffnung 23 eingebracht und mit dem Klemmhalter 20 verschraubt werden kann.
Die vier Spanabflusskanäle, von welchen der Abfluss- kanal 30 bezeichnet ist, sind symmetrisch auf dem Umfang des Bohrkopfes 4 verteilt. Sie dienen, wie der Name sagt, dem Abführen der Späne.
Erfolgt bei einer der Wendeplatten 35 bis 38 ein Schneidenbruch, so wird entweder die Bohrung enger oder der Kern 11 grösser, was zur Folge hat, dass der Bohrkopf, sofern man keinen Schutz vorsieht, beim Weiterdrehen beschädigt wird. Um eine derartige Beschä digung abzuwenden, sind Bremsmittel in Form von Auflaufnocken 91, 92, 93 und 94 vorgesehen, die auf der Stirnseite des Bohrkopfes 4 mit Hilfe von Schrauben 96 befestigt sind. Aussen am Bohrkopf 4 sind ferner Auf laufleisten 98, 99, 100 und 101 gleichmässig über den Umfang verteilt und in dafür geschaffene Nuten eingelas sen, vorzugsweise eingeschrumpft.
Weiterhin ist der Bohrschaft 3 mit Führungsbolzen 104, 105, 106 und 107 ausgerüstet, die beispielsweise in Form von Maden schrauben im Bohrschaft 3 eingeschraubt sind und entsprechend dem Kerndurchmesser und dem gewünsch ten Spiel zwischen dem Kern und den Bolzen in der Länge einstellbar sind.
Bei Schneidenbruch ist es nun aufgrund der Auflauf nocken 91 bis 94 und der Auflaufleisten 98 bis 101, welche Bremselemente darstellen, nicht mehr möglich, dass der Bohrkopf 4 direkt mit dem Werkstück in Berührung kommt. Denn diese Bremsmittel kommen zum Aufliegen auf das Werkstück und erhöhen, da sie aus Hartmetall oder Schnellstahl bestehen, den Drehwi derstand für den Antrieb. Sie reiben also auf dem grösseren Kerndurchmesser oder auf der engeren Boh rung. Infolge Ansteigens der Reibung gegenüber der normalen Bearbeitung steigt die vom Antriebsmotor aufgenommene Leistung beträchtlich an.
Durch Einbau eines thermischen Auslösers wird erreicht, dass die Werkzeugmaschine bei Schneidenbruch automatisch aus geschaltet wird, da die Stromaufnahme des Antriebsmo tors über den Normalüberlastwert ansteigt und das Wärmepaket den Stromschalter ausschaltet. Diese Mass- nahme erfolgt derart rasch, dass die Kernbohreinrichtung still steht und ausfährt, bevor die Bremsmittel durchge scheuert sind und ein Auflaufen des Bohrkopfes erfolgen würde.
Die Auflaufnocken 91 bis 94 haben weiterhin die zusätzliche Aufgabe, zusammen mit den Hartmetall- oder Schnellstahlbolzen 104 bis 107 den Kern so zu führen, dass am Schluss der Bohroperation dieser Kern 11 aus dem Kernbohrer herausgleitet, ohne dabei die Schneiden der Wendeplatte 35 bis 38 zu beschädigen.
Durch das Anbringen der Auflaufleisten 98 bis 101 werden öldrucktaschen 82 geschaffen, welche durch Ölnuten 83 und Verteilkanäle 84 gespiesen, eine Druck- öllagerung des Kernbohrkopfes im Werkstück sicherstel len.