Einrichtung zum automatischen Beschichten von Wertstücken mit einer Spritzpistole Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum automa tischen Beschichten von Werkstücken mit Überzugsmate- rial mit einer Spritzpistole.
Bei bekannten Einrichtungen zur Automatisierung der Lackspritz- oder Pulversprüh-Technik werden die zu beschichtenden Werkstücke von einer Förderanlage an einer oder mehreren Spritzpistolen vorbeibewegt. Die Spritzpistolen sind entweder fest angeordnet oder wer den mittels einer Vorrichtung pendelnd auf und ab oder hin und her bewegt, wobei üblicherweise die Auslenkung und der Mittelpunkt dieser Schwingbewegung einstellbar sind. Sind Werkstücke ringsum zu beschichten, so wird jedem einzelnen Werkstück im Sprühstrahl eine zusätzli che Drehbewegung erteilt.
Zur Innenbeschichtung von z.B. rohrförmigen Werkstücken werden auch Spezialpi stolen verwendet, welche einen kegelmantelförmigen Sprühstrahl mit weitem Öffnungswinkel erzeugen und automatisch in den Werkstückraum eingesenkt werden. Auf kompliziert geformten Gegenständen lassen sich jedoch mit solchen oder ähnlichen Vorrichtungen ein wandfreie und insbesondere gleichmässig dicke Schichten nicht herstellen.
Um auch Werkstücke komplizierter Form automatisch zu beschichten, werden aus mehreren einzelnen Spritzeinrichtungen Spritzanlagen zusammen gestellt, in welchen die Beschichtung jedes Werkstückes in mehreren Etappen stattfindet. Die Planung einer Spritzanlage erfolgt im allgemeinen anhand von an Probewerkstücken vorgenommenen Versuchsbeschich- tungen, so dass sich eine fertige Anlage jeweils nur für die ursprünglich vorgesehenen Werkstückformen eignet und eine Umstellung auf andere Formen nur mit grossen Schwierigkeiten möglich ist.
Fällt während des Betriebes der Anlage eine Spritzpistole aus, so müssen die dadurch entstandenen Beschichtungsfehler nachträglich von Hand korrigiert werden.
Zweck der Erfindung ist eine Einrichtung mit Spritz pistole, mit welcher auch kompliziert geformte Werk stücke automatisch einwandfrei beschichtet werden kön nen und welche es ermöglicht, Spritzanlagen nach dem Baukastenprinzip zusammenzustellen, die universelller verwendbar sind als die bekannten Anlagen und bei denen eine Handkorrektur der durch die Ausfälle von Spritzpistolen verursachten Beschichtungsfehler nicht mehr nötig ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist dadurch ge kennzeichnet, dass ein mindestens eine Spritzpistole tragender Trägerkopf auf einem Hubständer durch eine steuerbare Hub-Antriebsvorrichtung auf und ab beweg bar und die Hub-Antriebsvorrichtung durch eine auf eine Folge von Arbeitsschritten einstellbare Programmsteue rung gesteuert ist.
Um die Spritzpistole in einer hierzu senkrechten Richtung bewegen zu können, kann der Hubständer auf einem Wagen montiert sein, welcher durch eine steuerba re Wagen-Antriebsvorrichtung auf einer Führung ver schiebbar ist, wobei die Wagen-Antriebsvorrichtung vor zugsweise durch eine auf eine Folge von Arbeitsschritten einstellbare Programmsteuerung gesteuert ist.
Um die Spritzpistole auch in Richtung der dritten orthogonalen Raumachse bewegen zu können, kann der Hubständer-Wagen mit seiner Führung und seiner Wa- gen-Antriebsvorrichtung auf einem in Horizontalebene senkrecht zur Wagenführung durch eine steuerbare An triebsvorrichtung verschiebbaren Support befestigt und die Support-Antriebsvorrichtung durch eine auf eine Folge von Arbeitsschritten einstellbare Programmsteue rung gesteuert sein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausfüh rungsbeispielen und der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine komplette Spritzpistolen-Einrichtung, mit einer einen Kreuzschienenverteiler enthaltenden Pro gramm-Steuerung, Fig. 2 den Programmierteil der Steuerung in Fig. 1, Fig. 3 ein Prinzipschema für eine beispielsweise Pro grammsteuerung und Fig. 4 eine mit Spritzpistolen-Einrichtungen der Fig. 1 zusammengestellte automatische Spritzanlage.
Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Einrich tung ist eine beispielsweise zur elektrostatischen Pulver beschichtung ausgebildete Spritzpistole 1 auf einem Trä= gerkopf 2 um eine horizontale Achse 3 drehbar befestigt. Im einfachsten Ausführungsbeispiel kann die Pistole 1 von Hand eingestellt und festgeklemmt werden, so dass die Sprühstrahlachse in der Horizontalebene liegt oder in einem gewünschten Winkel zu dieser geneigt ist.
Der Trägerkopf 2 ist auf einem Hubständer 4 befestigt, dessen auf einem Fuss 5 montierte Hubsäule 6 durch eine Antriebsvorrichtung 8 in vertikaler Richtung y-y aus- und einfahrbar ist. Der der Hubsäule 6 mit Trägerkopf 2 und Spritzpistole 1 einen ausreichend festen Stand ge währleistende Fuss 5 trägt ein staubdicht abgeschlossenes Gehäuse 7, in welchem die Hub-Antriebsvorrichtung 8 und der nötige Zubehör für diese untergebracht sind.
Als Antriebsvorrichtung wird zweckmässig ein Gleichstrom motor verwendet, welcher ein häufiges Umschalten ohne Störungen ertragen kann, beispielsweise ein sogenannter Scheibenläufermotor. Drehrichtung, Drehgeschwindigkeit und Laufzeit des Motors sind durch eine an späterer Stelle ausführlich beschriebene Programmsteuereinrich- tung 9 gesteuert, so dass die Spritzpistole jeweils mit einer eingestellten Vorschubgeschwindigkeit um eine vor gegebene Strecke auf- oder abbewegt wird.
Zur Bestim mung der von der Pistole jeweils zurückzulegende Wegstrecke wird vorzugsweise eine elektrische Brücken schaltung benutzt, in welcher ein eingestellter Sollwert mit dem von einem Weggeber bekannter Bauart abgege bene Istwert verglichen und bei Gleichheit der Werte der Motor ausgeschaltet oder über einen Weiterschaltimpuls auf eine andere Betriebsart umgeschaltet wird.
Zur automatischen Beschichtung eines Werkstückes 10 wird die Spritzpistole längs einer aus einer Folge geradliniger Teilstrecken bestehenden Bewegungsbahn geführt, wobei jeder Teilstrecke eine bestimmte Vor schubgeschwindigkeit der Pistole und Pulverdosierung zugeteilt wird. Bei dem bisher beschriebenen Teil der Einrichtung besteht die mögliche Bewegungsbahn der Spritzpistole aus einer Folge vertikaler Teilstrecken, und jede Teilstrecke der Folge ist durch den Ordinatenwert ihres Endpunktes bestimmt.
Zur Programmierung der Bewegungsbahn enthält die Steuerung einen Kreuzschie- nenverteiler 11, auf welchen für jede der Teilstrecken ein Ordinatenwert als Sollwert, eine Vorschubgeschwindig- keit (Motor-Drehgeschwindigkeit) und die Pulverdosie rung eingestellt werden kann. Die Programmsteuerung der gesamten Einrichtung wird an einem speziellen Beispiel noch eingehend dargelegt werden.
Aus der vorstehenden kurzgefassten Beschreibung der Programm steuerung ist ersichtlich, dass bereits der bisher beschrie bene Teil der Einrichtung zur Beschichtung einfach geformter Werkstücke mit Vorteil eingesetzt werden kann, insbesondere dann, wenn die Werkstücke mit konstanter Geschwindigkeit an der Spritzpistole vorbei geführt werden.
Eine Kleinspritzanlage, in welcher aus- schliesslich einfach geformte Werkstücke beschichtet werden sollen, wird demnach einen oder mehrere solche Spritzpistolen-Hubständer 4 umfassen, wobei deren Füs- se auf Räder gesetzt werden können, wenn die Hubstän der leicht transportabel sein sollen.
Diese Spritzpistolen-Hubständer können leicht weiter ausgebaut werden. Es kommt häufig vor, dass auf gewis sen Spritz-Teilstrecken die Sprühstrahlachse in der Hori zontalebene liegen und auf anderen Teilstrecken mit letzterer einen bestimmten Winkel einschliessen soll.
Um die Sprühstrahlachse programmgemäss in der Vertikal ebene verstellen zu können, wird die Drehachse 3 der Spritzpistole 1 von einem Motor 12 angetrieben, welcher beispielsweise auf dem Trägerkopf 2 montiert und durch ein Gehäuse 13 staubdicht abgedeckt ist, wie dies Fig. 1 zeigt. In vielen Fällen ist es zur Erzielung einwandfreier Schichten ausreichend, wenn die Sprühstrahlachse über einen genügend grossen Winkel in Schritten von z.B. 10 verstellt werden kann.
Die Steuerung des Achsen- Antriebsmotors 12 erfolgt dann zweckmässig über den genannten Kreuzschienenverteiler 11, so dass für jeden Arbeitsschritt neben der Soll-Wegstrecke, der Vor schubgeschwindigkeit und der Pulverdosierung auch die vertikale Neigung der Sprühstrahlachse eingestellt wer den kann. Statt dessen kann die Steuerung des Achsen- Antriebsmotors 12 auch selbständig erfolgen, indem jedes Verstellen des Neigungswinkels der Spritzpistole als separater Beschichtungsschritt betrachtet wird.
Die benö tigte Anzahl Schrittachsen im Kreuzschienenverteiler ist dann allerdings grösser, die Arbeitsweise der Einrichtung aber auch universeller und genauer. So können beispiels weise zylindrische Flächenteile von Werkstücken be schichtet werden, indem in einem ersten Arbeitsschritt die Drehachse 7 der Spritzpistole 1, auf die Achse des zylindrischen Flächenteils gebracht und in den folgenden Arbeitsschritten die Spritzpistole gedreht wird, so dass der Sprühstrahl den Flächenteil ein oder mehrere Male überstreicht. In Weiterbildung des Hubständers wird auch die Hubsäule 6b auf ihrem Fuss 5 um ihre Achse drehbar befestigt.
Die Drehung der Hubsäule 6 erfolgt hierbei wiederum durch einen Antriebsmotor 12', wel cher in dem am Säulenfuss befindlichen Gehäuse 7 staubdicht eingeschlossen ist und ebenso gesteuert wird, wie der Antriebsmotor für die Pistolendrehachse. Die Spritzpistole kann damit auch eine Drehbewegung in der Horizontalebene ausführen.
Wie in Fig. 1 weiter ersichtlich ist, ist der Säulenfuss 5 des Hubständers 4 auf einen Wagen 14 montiert, welcher in senkrecht zur Vertikalachse der Säule 6 verlaufenden Führungsschiene 24 geführt ist. Durch Verschieben des Wagens 14 auf seinen Führungen wird die Spritzpistole nun auch in der zweiten orthogonalen Raumkoordinaten achse x-x bewegt.
Der Antrieb des Wagens 14 erfolgt beispielsweise über Ketten und Kettenräder durch einen Getriebemotor 15, welcher von einer Programmsteuerung gesteuert und zur Herleitung eines Istweg-Signals mit einem Weggeber gekoppelt ist. Die Programmsteuerung ist ähnlich aufge baut wie die bereits vorstehend kurz beschriebene.
Die Antriebsvorrichtung mit allem Zubehör, wie z.B. Relais sind in Gehäusen 16 untergebracht, welche an den Enden der Führungsschiene 24 befestigt sind. Zwischen den Wagenenden und den Gehäusen sind Balgen 17 angeordnet, welche zusammen mit den Gehäusen 16 Antrieb und Führung des Wagens 14 staubdicht ab- schliessen. Anstelle eines Kettenantriebes kann jede be liebige andere geeignete Antriebsart gewählt werden, wie z.B. ein Hydraulikzylinder mit Servoventil.
Dieser Teil der Einrichtung mit Wagen, Führungs schiene und Antrieb wird zweckmässig als separate Baueinheit konstruiert und hergestellt, wobei der Wagen 14 so ausgebildet ist, dass auf ihn der Hubständer leicht, beispielsweise durch Aufstecken, befestigt werden kann.
Um die Spritzpistole auch in der dritten orthogonalen Raumachse z-z bewegen zu können, werden beispielswei se auf einer Montageplatte 18 zwei weitere solche Wagen-Baueinheiten mit ausreichendem Abstand vonein ander und zueinander parallel verlaufenden Führungs schienen 24', 24" montiert, so dass die erstgenannte den Hubständer 4 tragenden Wagen-Baueinheit mit ihren Schutzkästen 16 auf den Wagen 14', 14" dieser weiteren Baueinheiten befestigt werden kann. In den Fig. 2 und 3 sind Einzelheiten einer beispiels weisen Programmsteuerung mit Kreuzschienenverteiler der vorstehend bereits kurz erläuterten Art ersichtlich.
Gemäss Fig. 2 weist die Frontplatte des Steuergerätes 9 eine Vielzahl in vertikalen und horizontalen Achsen angeordnete Löcher 19 auf. In die Löcher können wahlweise Stecker 20 eingeführt werden, und jeder eingeführte Stecker verbindet zwei sich kreuzenden Schie nen des Kreuzschienenverteilers.
Dieses Lochschema umfasst: die Befehlsachsen B, B,,, BZ für Bewegung der Spritzpistole in Richtung der orthogonalen Raumachsen, B@ und B$ für Drehung der Spritzpistole um x'-x' und y'-y', B, für die Vor schubgeschwindigkeit und Bd für die Pulverdosis, eine Anzahl Sollwertachsen zur Einstellung entsprechender Sollwerte,
wobei in Fig. 2 der Einfachheit wegen lediglich zehn Sollwertachsen Wo-W" für ein schrittweises Wei terbewegen der Spritzpistole in Richtung der orthogona- len Raumachsen eingezeichnet sind, und schliesslich eine grössere Anzahl Schrittachsen S,-S" die die Befehls und die Sollwertachsen kreuzen, so dass durch Stecken einer Schrittachse im Feld der Befehlsachsen dem betref fenden Arbeitsschritt ein Arbeitsvorgang u.
durch Stecken derselben Schrittachse im Feld der Sollwertachse das Ausmass dieses Arbeitsvorganges zugeteilt wird. Fig. 3 zeigt das Prinzipschema für eine solche Steuerschaltung, wobei jedoch aus Gründen besserer Übersicht nur die Steuerung der Spritzpistolen-Bewegung in Richtung der orthogonalen Raumachsen x, y, z ausführlicher dargestellt ist.
Jede Befehlsachsen-Schiene B, bis Ba ist an ein Relais R1 bis R7 angeschlossen. Jede der die Befehls schienen kreuzenden Schrittschienen S1 bis S5 ist an einen der in einer Ebene eines Drehwählers Dr liegende Kontakte a bis a5 angeschlossen und der Schleifer 21a dieser Drehwählerebene ist mit einer Stromquelle (nicht dargestellt) für die Erregung der Relais R1 bis R7 verbunden. Jedes Relais R1 bis R7 weist eine Anzahl Arbeitskontakte auf, welche in die betreffende Steuer schaltung mit den entsprechenden Sollwertschienen ge schaltet sind.
Soll beispielsweise im fünften Arbeitsschritt nicht beschichtet werden, so wird im Feld der Befehls achsen der Kreuzungspunkt S5-Bd und im Feld der Sollwertachsen der Kreuzungspunkt S5-Wo gesteckt. Kommt dann der Schleifer 21a des Drehwählers Dr auf den Kontakt a5, so wird das Relais R7 erregt und seine Arbeitskontakte schalten die Pulverzufuhr zur Spritzpi stole ab. Ausführlicher dargestellt ist in Fig.3 eine Gleichstrom-Nachlaufsteuerung für die Bewegung der Spritzpistole in Richtung der orthogonalen Raumachsen.
Jede der diese Sollwertschienen kreuzenden Schrittschie nen S1 bis S5 ist an einen der in einer anderen Ebene des genannten Drehwählers liegenden Kontakte b1 bis b5 angeschlossen. Das eine Ende der Widerstandskette Sp liegt am einen Pol einer Steuerspannungsquelle B und ihr anderes Ende an einem Satz parallel geschalteter Arbeits kontakte r1 1, r12, r13, der Relais R1, R2, R3.
Von jedem Arbeitskontakt führt eine Leitung zum Potentiometer WGl, WG2 bzw. WG3 des zugehörigen Weggebers und von da zum anderen Pol der Steuerspannungsquelle. Die Sollwertschienen Wo bis W6 sind an die einzelnen Stufen eines aus einer Widerstandskette Sp bestehenden Span- nungsteilers angeschlossen und der Schleifer 21b dieser Drehwählerebene liegt am einen Eingang, dem Sollwert eingang eines Brückenverstärkers BV, dessen anderer Eingang,
der Istwerteingang über einen zweiten Satz Arbeitskontakte r21, r22, r23 mit den Abgriffen der Weggeber-Potentiometer verbunden ist. An den Ausgang des Brückenverstärkers BV sind über weitere Arbeits kontakte r31, r32, r33 der genannten Relais R1, R2, R3 Leistungsverstärker LVl, LV2, LV3 angeschlossen, welche die Antriebsvorrichtungen S1, S2, S3 zur Bewe gung der Hubsäule bzw. der Wagen in der beschriebenen Einrichtung steuern bzw. speisen.
Ist beispielsweise im Feld der Befehlsachsen die Schrittachse S3 und die Befehlsachse BZ und im Feld der Sollwertachsen der Sollwert W5 gesteckt, so wird, wenn die Schleifer des Drehwählers die Schrittschienen S3 erreichen, das Relais R3 erregt und seine Arbeitskontakte r13, r23, r33 schliessen. Damit wird der Weggeber WG3 eingeschaltet und der Brückenverstärker erhält an seinen beiden Eingängen das entsprechende Sollwert- und Istwert- Signal zugeführt.
Sind die beiden Signale verschieden, so wird die Differenzspannung im Brückenverstärker ver stärkt und je nach Verstimmung der Brücke wird über die Kontakte r33 ein polarisiertes (Links-Rechts-) Signal an den Leistungsverstärker LV3 abgegeben. Diesem Signal entsprechend werden die Antriebsmotoren in den Wagen-Baueinheiten in Gang gesetzt, und die Wagenein heit mit der Hubsäule wird in z-Richtung verschoben bis das Istwertsignal dem Sollwertsignal gleich ist.
Bei Gleichheit von Ist- und Sollwertsignal wird vom Brük- kenverstärker BV über einen zweiten Ausgang e an den Drehwähler Dr ein Weiterschaltimpuls abgegeben und sein Schleifer tastet die nachfolgende Schrittschiene S4 ab. Die technische Ausbildung eines nach einem solchen oder ähnlichen Prinzip arbeitender Programmsteuerungen ist jedem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig. Schal tungseinzelheiten sind hierbei jeweils durch die speziellen Wünsche oder Anforderungen bestimmt und es sind viele Variationen möglich.
So kann beispielsweise die Sollwert einstellung für die verschiedenen Wegstrecken statt schrittweise auch dekadisch erfolgen, indem z.B. entspre chende Decodiereinrichtungen zugeschaltet werden, wo durch die Lochzahl beim Kreuzschienenverteiler verklei nert wird.
Die Programmsteuerung kann auch so ausge bildet sein, dass während eines Arbeitsschrittes mehrere Befehle gleichzeitig aufgeführt werden können, z.B. eine gleichzeitige Bewegung in allen drei orthogonalen Rich tungen, so dass die Spritzpistole auf einer schrägen Bahn geführt wird, wobei ausserdem die Vorschubgeschwindig- keit in jeder Achsenrichtung verschieden sein kann. In einem solchen Fall wird ein Weiterschaltimpuls an den Drehwähler erst abgegeben, wenn alle Teilbewegungen zuende geführt sind.
Die Betriebsweise der Spritzpistolen-Einrichtung sei an einem einfachen Beschichtungsbeispiel näher erläu tert. Es soll der in Fig. 1 gezeigte einseitig offene Kasten 10 mit einem Pulver elektrostatisch beschichtet werden. Es wird angenommen, dass der gezeigte Kasten beschich tet werden kann, indem die Spritzpistole 1 auf einer zusammenhängenden aus geraden Teilstrecken in Rich tung der orthogonalen Raumachsen zusammengesetzten Bahn 22 bewegt wird.
Diese Bewegungsbahn in Fig. 1 ist strichliert eingezeichnet und besteht, wie ersichtlich aus einer ersten Teilstrecke in x-Richtung, welcher eine Teilstrecke in z-Richtung und eine Teilstrecke in y- Richtung folgen. Daran schliesst sich eine kurze Teil strecke wieder in x-Richtung und eine längere in y- Richtung an usw.
Das ganze Programm wird zweckmäs- sig in Abschnitte aufgeteilt, der erste Abschnitt soll im behandelten Beschichtungsbeispiel z.B. die vorstehend genannten Schritte umfassen. In der Steuereinrichtung wird, z.B. durch öffnen eines Schalters 23 die automati sche Weiterschaltung des Drehwählers Dr ausgeschaltet und der Drehwähler von Hand auf die einzelnen Schritt schienen S1 <B>...</B> S5 eingestellt. Bei ausgeschalteter Spritzpi stole wird nun der erste Programmabschnitt Schritt für Schritt gesteckt.
Zur weiteren Erläuterungsei angenom men, dass die Sollwertachsen WO bis W9 (Fig. 2) für schrittweisen Vorschub reit einer Schrittlänge von z.B. 5 cm ausgelegt sind. Im ersten Arbeitsschritt wird die Spritzpistole in Ausgangsstellung gebracht (Punkt 1 in "Fig.1), wozu ein "Anheben der Pistole um 15 cm erforder lich sein soll.
Auf den Schrittachsen S1 (Fig.2) wird demnach die Befehlsachse B, und der Sollwert WR3 gesteckt. Im nächsten Arbeitsschritt soll sich die Pistole um 25 cm nach links bewegen. Auf den Schritt achsen S2 wird folglich die Befehlsachse B,t und der Sollwert WS gesteckt.
Im dritten Arbeitsschritt soll sich die Spritzpistole in z-Richtung um 20 cm vorbewegen, hierzu werden auf den Schrittachsen S3 die Befehlsach sen BZ und der Sollwert W4 gesteckt. Die im vierten Arbeitsschritt gewünschte Aufwärtsbewegung der Spritz pistole um z.B. 20 cm wird - erreicht, indem auf der Schrittachse S4 die Befehlsachse B, und der Sollwert W7 gesteckt. werden.
Im fünften Arbeitsschritt soll sich -die Pistole um 10 cm nach rechts verschieben, auf Schrittachse S5 wird folglich die Befehlsachse Bx und der Sollwert W3 gesteckt, da beim vorhergehenden y Schritt auf W4 gesteckt worden war. Nachdem auf diese Weise der erste Programmabschnitt gesteckt worden ist, wird die Pistole zurückgeführt und bei -eingeschalteter Automatik zur Probe gespritzt. Eventuell vorhandene Steckfehler werden korrigiert, und dann wird auf den nächsten Programmabschnitt übergegangen. Ist dann das ganze Programm einwandfrei gesteckt, so kann zur automatischen Beschichtung der Werkstücke übergegan gen werden.
Es kann nun vorkommen, dass in einem Betrieb während einer längeren Zeit eine geringe Anzahl ver schiedener Werkstücktypen serienmässig beschichtet wer den. In solchen Fällen empfiehlt es sich zusätzlich zum Kreuzschienenverteiler 11 feste Programmspeicher, wie Lochkarten 26, Lochstreifen oder Magnetbänder zu verwenden. Die Steuereinrichtung erhält dann hierzu geeignete Abtastv´rrichtungen 25, wobei jedoch das jeweils gewünschte Programm zuerst im Kreuzschienen verteiler gesteckt und dann auf den festen Programmspei cher übertragen vrird.
Für kompliziert geformte Werkstücke sind, wie ein gangs bereits erwähnt, meist automatische Beschichtungs- anlagen erforderlich. Wie Fig.4 zeigt, lässt sich eine solche automatische Beschichtungsanlage aus den vorste hend beschriebenen Spritzpistolen-Einrichtungen sehr leicht zusammenstellen. Hierzu werden eine oder mehrere solcher kompletter Einrichtungen 27 oder auch Teilein richtungen 28, 29 in einer Strasse angeordnet, welche von den zu beschichtenden Werkstücken 30 durchlaufen wird.
Am Ende der Beschichtungsstrasse wird eine komplette 'Einrichtung 31 angeordnet, welche die z.B. durch Ausfall irgendeines Programmteiles entstandenen Beschichtungs- fehler zu korrigieren hat. Fällt beispielsweise auf der Beschichtungsstrasse eine" Spritzpistole aus, so erhält diese diese letzte komplette Einrichtung deren Programm zugeteilt, indem sie entweder an die Programmsteuerung der ausgefallenen Pistole angeschlossen wird oder das Programm auf ihren eigenen Kreuzschienenverteiler ge steckt wird.
Die automatische Serienbeschichtung wird hierbei nicht oder nur für ganz kurze Zeit unterbrochen und alle aus der Strasse auslaufenden Werkstücke sind einwandfrei beschichtet.
Eine aus den beschriebenen Spritzpistolen-Einrich- tungen aufgebaute Beschichtungsanlage kann ohne Schwierigkeiten umgestellt, ergänzt und ausgebaut wer den, je nachdem, wie es die gerade vorliegenden Be- schichtungsprobleme erfordern.