CH473738A - Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus Glas - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus GlasInfo
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Description
Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus Glas Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus Glas, unter Verwendung von mindestens einem pyrogenen anorgani schen Oxyd. Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen licht streuende Beläge durch Verwendung pyrogener Oxyde erzeugt werden. Die Oxyde werden dabei entweder während der Verbrennung der Ausgangsverbindungen auf dem erhitzten Glase festhaftend niedergeschlagen oder durch harzartige Bindemittel an der Glasoberflä che verankert. Im ersteren Falle ist es namentlich bei grossen Flächen schwierig, eine gute Gleichmässigkeit des Überzuges, zu erzielen, im zweiten Falle ist die Härte und Temperaturbeständigkeit der Schicht für manche Zwecke nicht ausreichend. Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, als Bindemittel eine Was serglaslösung zu verwenden, jedodch hat sich gezeigt, dass solche Überzüge in der Wärme leicht rissig werden und zum Abbröckeln neigen. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das pyro- gene Oxyd in einer filmbildenden Lösung mindestens eines Metallsäure- oder Halbmetallsäure-Esters suspen diert wird, die Suspension auf die Oberfläche der Ge genstände gebracht und dann die Gegenstände erhitzt werden. Unter filmbildenden Esterlösungen sind im allge meinen solche verstanden, welche die Eigenschaft haben, festhaftende, optisch klare, kontinuierliche Überzüge auf Glasoberflächen zu bilden, wenn sie für sich allein in an sich bekannter Weise niedergeschlagen und in beschriebener Weise thermisch behandelt wer den. Besonders geeignet sind die Verbindungen, die man bei der Veresterung der Halogenide von Elemen ten aus der Gruppe IV des Periodischen Systems er hält, z. B. des Siliziums, Titans; Zirkons, Zinns, wobei als Lösungsmittel beispielsweise Alkohole, Alkylester oder Tetrachlorkohlenstoff in Betracht kommen, denen zur Einleitung der Hydrolyse auch Wasser zugemischt werden kann. Ausser der erwähnten Halogenide kann auch ein Halogenid des Antimons verwendet werden. Als suspendierte Oxyde eignen sich vorzugsweise AI,03, Zn0, Mg0, SiO2, TiO2, Zr02 oder, soweit Färbungen erwünscht sind, Fe-, Ni-, Co- oder Cr-Oxyde, sowie Mischungen dieser Oxyde. Am gün stigsten für den Einbau in die filmbildende Träger schicht ist eine haufwerkartige Struktur der Oxyde, bei der sie im Ausgangszustand ein möglichst hohes Schüttvolumen von mindestens 10 cm' pro Gramm aufweisen, da sie sich dann am festesten verankern las sen. Aus diesem Grund sind die durch Verbrennung von dampfförmigen Verbindungen hergestellten Oxyde besonders vorteilhaft. Die Schüttgewichte solcher Oxyde liegen bei 100 gr/Ltr. und darunter. Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Verfah rens besteht darin, dass es erlaubt, ganz verschiedenar tige Streuwirkungen hervorzubringen, je nachdem, wel che Brechungsunterschiede zwischen der Trägersub stanz und den eingebauten Oxyden bestehen und mit welcher Feinheit die letzteren dispergiert sind. Wählt man insbesondere einen Ester, der von demselben Ele ment abgeleitet ist wie das pyrogene suspendierte Oxyd, so ist die Brechung der fertigen Schicht nahezu einheitlich und es entsteht eine Steuung, die im wesent lichen nur auf den feinen Unebenheiten des erzeugten Überzuges beruht und daher hohe Transparenz besitzt, während sie gleichzeitig - je nach der mittleren Schicht dicke und dem Gehalt des Überzuges an pyrogenem Oxyd - eine mehr oder minder diffuse Reflexionscha rakteristik aufweist. Die Wirkung ist dann ähnlich der einer Seidenmattätzung, die man bekanntlich häufig bei der Verglasung von Bildern oder Instrumenten an strebt, aber mit einfacheren und zuverlässigeren Mit teln zu erreichen. Da sowohl die genannten pyrogenen Oxyde als die filmbildenden Schichten nach ihrer thermischen Um wandlung weit höhere Schmelz- bzw. Erweichungs- punkte aufweisen als die üblichen technischen Gläser, ist es ferner möglich, die belegten Gläser anschliessend thermisch zu krümmen, ohne dass der Belag in seinen Eigenschaften merklich verändert wird. Bei geätzten Oberflächen und den nach bisher bekannten Verfahren hergestellten Überzügen würde dabei in den meisten Fällen die Oberfläche in ihren Streueigenschaften un günstig verändert oder beschädigt. Es ergibt sich dar aus der Vorteil, dass man auch für gebogene Glasab- schlusscheiben, z. B. Fernsehvorsatzscheiben, von grossformatigen Tafeln ausgehen kann, bei denen die Aufbringung des lichtstreuenden Überzuges schon vor her vorgenommen wurde, und Vorrichtungen zum Nie derschlagen des Überzuges, die der jeweiligen Form an- gepasst sind, somit unnötig sind. Wünscht man eine streuende Oberfläche mit beson ders niedrigem Fresnel'schen Reflexionsfaktor, so kann man das Verfahren durch folgende an sich bekannte Massnahmen ergänzen: Man kann entweder den film bildenden Lösungen Stoffe zusetzen, die sich bei Erhit zen verflüchtigen, wie z. B. Ammonchlorid, Kampfer, Harnstoff oder dgl., so dass die fertige Schicht mikro porös und daher relativ niedrigbrechend wird; oder man schlägt auf einer Streuschicht höherer Brechung eine zweite, niedriger brechende Deckstreuschicht, z. B. aus Si0z nieder, wobei sich nach bekannten In terferenzwirkungen ein. sehr kleiner effektiver Refle xionsfaktor erzielen lässt. Der streuenden Schicht können auch dauerhafte transparente Färbungen erteilt werden, wenn man den filmbildenden Lösungen entsprechende Stoffe zusetzt. Die mittlere Dicke des Überzuges kann je nach dem Anwendungszweck etwa bis zu 50 ,I4 betragen. Die Mindestdicke wird im. allgemeinen durch die geforderte Streuwirkung bestimmt sein und ist zweckmässig durch einige Vorversuche festzulegen. Die maximale Dicke wird durch die Stabilität der filmbildenden Träger schicht begrenzt. In den meisten Fällen bewähren sich mittlere Dicken von einigen ,u. am besten. Die durch die Unebenheit der eingebauten Oxydpartikel bewirk ten lokalen Dickenschwankungen sind dabei meist schon so gross, dass Interferenzerscheinungen zwischen einer von aussen angelegten Planplatte sich untereinan der ausgleichen und daher unsichtbar bleiben. Dies ist bekanntlich z. B. bei der Projektion von Stehbildfilmen eine wesentliche Bedingung. Nachfolgend wird ein Durchführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens beschrieben: 150 g zur Di-Stufe kondensierter Ortho-Kieselsäu- remethylester (Tetra-methoxy-di-silanol) werden mit 300 cm3 Alkohol vermischt und in der Lösung 8 g pyrogene Kieselsäure mit einem Schüttgewicht von 40 g./Liter durch Einrühren suspendiert. In der Lösung, der man vorteilhaft noch ein Netzmittel zusetzen kann, werden Glasplatten eingetaucht und mit gleichmässiger Geschwindigkeit von etwa 0,5 cm/sec herausgezogen. Nach kurzem Erhitzen der Platten auf 400 C ergibt sich ein fester Überzug von seidenmattartigem Ausse hen, hoher Transparenz und diffuser Reflexionsvermö gen, der selbst Krümmungen des Glases auf kleine Radien praktisch unverändert übersteht.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus Glas, unter Verwendung von mindestens einem pyroge- nen anorganischen Oxyd, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Oxyd in einer filmbildenden Lösung mindestens eines Metallsäure- oder Halbmetallsäure-Esters suspen diert wird, die Suspension auf die Oberfläche der Ge genstände gebracht und dann die Gegenstände erhitzt werden. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern von Säuren entspre chender Elemente aus der Gruppe IV des Periodischen Systems, z. B. Silizium, Titan, Zirkon, Zinn. 2. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern der Antimonsäuren. 3. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Ver wendung von pyrogenen Metalloxyden, z. B.Oxyden des Aluminiums, Magnesiums, Zinks., Titans, Zirkoni- ums, Chroms oder den Metallen der Eisengruppe. 4. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Ver wendung von pyrogenem Silizium-Oxyd. 5. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verwen dung pyrogener Oxyde, die vor dem Einbringen in die Lösung ein Schüttvolumen von mindestens 10 cm3 pro Gramm aufweisen. 6.Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein pyrogenes Oxyd in einer Lösung suspendiert wird, die einen von demselben Element wie das Oxyd abgeleite ten Ester enthält. 7. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die filmbildende Lösung Stoffe enthält, die sich bei Erhit zung verflüchtigen, um eine poröse Struktur des Über zuges zu erzielen. B. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf einen zuerst hergestellten lichtstreuenden Überzug von höherer Brechung eine niedriger brechende ebenfalls lichtstreuende Deckschicht niedergeschlagen wird. 9.Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die filmbildende Lösung färbende Stoffe enthält. 10. Verfahren nach Patentanspruch und den Unter ansprüchen 1 bis 9, zum Herstellen eines lichtstreuen- den Überzuges auf flachen Gegenständen, dadurch ge kennzeichnet, dass die mittlere Dicke des Überzuges so gewählt wird, dass von lokalen Dickenschwankungen herrührende Interferenzerscheinungen beim Auflegen einer Planplatte unmerklich bleiben.
Applications Claiming Priority (1)
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DEJ19210A DE1183413B (de) | 1960-12-23 | 1960-12-23 | Verfahren zum Herstellen lichtstreuender UEberzuege auf festen Gegenstaenden, insbesondere Glaesern |
Publications (1)
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CH473738A true CH473738A (de) | 1969-06-15 |
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ID=7199967
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CH1305561A CH473738A (de) | 1960-12-23 | 1961-11-11 | Verfahren zum Herstellen eines lichtstreuenden Überzuges auf festen Gegenständen, insbesondere aus Glas |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0176345A1 (de) * | 1984-09-28 | 1986-04-02 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Ein lichtstreuender Überzug und seine Herstellung und eine Lampe mit diesem Überzug |
WO2004090418A2 (en) * | 2003-04-07 | 2004-10-21 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Luminaire |
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1961
- 1961-11-11 CH CH1305561A patent/CH473738A/de not_active IP Right Cessation
- 1961-12-07 BE BE611280A patent/BE611280A/fr unknown
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0176345A1 (de) * | 1984-09-28 | 1986-04-02 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Ein lichtstreuender Überzug und seine Herstellung und eine Lampe mit diesem Überzug |
US4721877A (en) * | 1984-09-28 | 1988-01-26 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Light diffusive coating and a lamp having the coating |
WO2004090418A2 (en) * | 2003-04-07 | 2004-10-21 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Luminaire |
WO2004090418A3 (en) * | 2003-04-07 | 2005-05-06 | Koninkl Philips Electronics Nv | Luminaire |
Also Published As
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BE611280A (fr) | 1962-03-30 |
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