<U>Vorrichtung zum Stanzen von Löchern in</U> <U>die Wandung von Hohlkörpern beliebigen</U> <U>Querschnitts</U> Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen von Löchern in die Wandung von Hohlkörpern beliebigen Querschnitts, insbe sondere von langen Rohren, wobei im Innern des Hohlkörpers eine Matrize vorgesehen ist.
Hohlkörper, insbesondere Rohre, werden vor allem für den Zusammenbau zu Regalen, Geländern, Zäunen, Trennwänden, Möbelge stellen u.dgl. sowie für Wärmeaustauscher und Stahlkonstruktionen der verschieden sten Art benötigt. Dabei ist es erforder lich, in den Rohrmantel Löcher oder Loch reihen unterschiedlichen, frei wählbaren oder vorbestimmten Abstandes zu stanzen.
Das Stanzen, ein spanloser Schneide vorgang, ist nur dann einwandfrei durch führbar, wenn Stempel und Matrize zueinan der axial genau angeordnet sind und der erforderliche Schnittspalt genauestens berücksichtigt ist. Andernfalls setzt der Stempel auf die Matrize auf und beschä digt oder zerstört sie. Zumindest ist ein sauberer Schnitt nicht erzielbar.
Das Stanzen von plattenähnlichen Körpern, z.B. Blechen, wird voll beherrscht, da die genaue axiale Anordnung von Stempel und Matrize sich leicht verwirklichen lässt.
Bei Hohlkörpern kurzer Länge bis etwa 0,5 m verfährt man üblicherweise so, dass der zu bearbeitende Körper auf einen ein seitig fest eingespannten, biegesteifen Matrizendorn geschoben wird und der Stanz- vorgang entsprechend der Werkzeuganord nung durchgeführt wird. Durch Umstecken des zu bearbeitenden Körpers können dann Arbeitslängen von etwa 1 m erreicht werden. Gegebenenfalls können dabei die am Loch vorgang beteiligten Elemente nach Bedarf verstellt und damit verschiedenartige Löcher gestanzt werden. Es ist auch ein Verfahren und eine Ein richtung bekannt, um bei. dünnwandigen Hohl körpern grosser Präzision verschiedenarti ge Löcher anzubringen.
Das geschieht mit tels eines Lochstempels, der den Abmes sungen des kleinsten vorkommenden Loches entspricht. Der Lochstempel führt etwa 1000 Stösse pro Minute aus, das heisst die gewünschten Löcher werden "genibbelt". Das zu lochende Rohr wird dabei zwischen einer Auflage und einem Schnittdorn eng geführt. Der Schnittdorn ist sehr genau an den Innendurchmesser des zu lochenden Rohres angepasst, Dieses Verfahren eignet sich beispielsweise für runde, relativ kurze, nahtlose Präzisionsrohre, die mit einer Vielzahl von individuellen Löchern in kleinen Serien hergestellt werden. Hierfür kommen unter anderen Steuerschieber oder Verteilerrohre für Raketenmotore in Frage.
Weiterhin ist eine Einrichtung zum Lochen von Rohren bekannt, bei der eine zweitei lige Matrize vorgesehen ist, die zwei keil förmige Hälften aufweist. Diese werden über Stangen betätigt und erlauben so ein Anpassen der Matrize an die Innenwand des Hohlkörpers. Mit dieser Vorrichtung können zwar auch Rohre gelocht werden, die grössere Herstellungstoleranzen haben, das Arbeiten mit der bekannten Einrichtung ist jedoch umständlich und nur -jerhältnismässig lang sam möglich.
Bei längeren zu bearbeitenden Hohlkör pern, bis etwa 3 m Länge, muss der Matri- zendorn bekanntermassen an beiden Enden genau gelagert sein. Bei Längen über 3 m aber ist diese Arbeitsweise wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Sie ist auch technisch nicht einwandfrei durchzuführen, weil ins besondere eine genaue Anordnung vom Stem pel zu Matrize in jeder Lage nicht mehr sichergestellt werden kann. Neben der um ständlichen Vorbereitung für den Arbeits gang, dem jeweiligen genauen Justieren von Stempel und Matrize und der Schwierigkeit, den Körper auf den langen Dorn mit not wendigerweise nur wenig Zwischenraum auf zuschieben, sind insbesondere die langen Werkzeuge sehr teuer.
Abgesehen davon, dass in diesem Fall die Matrize für jedes vorgesehene Loch die entsprechende Ausneh- mung haben muss, ist auch die Lochanord nung (Abstand von Mitte Loch zu Mitte Loch) an das entsprechend ausgelegte Werkzeug ge bunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Hohlkörper, vor allem sehr lange Rohre, solche von mehr als 3 m Länge, mit wirt schaftlich vertretbarem Aufwand schnell und genau zu lochen. Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung nach der Erfindung zum Stanzen von Löchern in die Wandung von Hohlkörpern beliebigen Querschnitts, ins besondere von langen Rohren, wobei im Innern des Hohlkörpers eine an einer Stange ange brachte Matrize vorgesehen ist, dadurch gelöst, dass Mittel vorhanden sind, durch die der zu lochende Hohlkörper seitlich unverrückbar geführt und die Matrize in Querrichtung an eine Innenwand des Hohl körpers gedrückt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel der Vorrichtung und der Erfindung in zwei Abbildungen in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt.
Mit 1 ist die Presse bezeichnet, die einer Stempel 2 hat, unter welchem die festste hende Matrize 3 angeordnet ist. Auf dem seitlich der Presse 1 vorgesehenen Ständer 4 sind mit Hilfe von Spannvorrichtungen 5 Stangen 6 befestigt, die durch über teleskol artige Führungen verschiebbare Halterungen 7 unterstützt sind. Jede der Stangen 6 ist an ihrem freien Ende mit einer gleichachsig zum Stempel 2 justierbaren Matrize 8 bestückt, die sich an eine Seiten-Innenwand des Rohres 12 an lehnt.
Das Justieren der Matrize 8 kann durch Feingewinde geschehen, das am ein gespannten Ende der Stangen 6 bei den Spannvorrichtungen 5 vorgesehen ist. Am Ständer 4 ist der Schlitten 9 beweglich angeordnet, der durch den Antrieb 10 be wegt wird. Auf dem Schlitten 9 ist die Klemmvorrichtung 11 angebracht, mit deren Hilfe das auf die Matrize 8 und die Stange 6 geschobene Rohr 12 auf dem Schlitten festgehalten wird. Auf der gegenüberlie genden Seite ist ein Rollgang 13 mit der Treibrolle 14 vorgesehen, welcher das zu lochende Rohr 12 über die Matrize 8 und die Stange 6 schiebt und das gelochte Rohr 12 wieder abzieht.
Durch das Einspannen des zu lochenden Rohres 12 durch die auf dem Schlitten 9 befindliche Klemmvorrichtung 11 und das Vorhandensein der Treibrolle 14 in Zusam menwirkung mit dem Rollgang 13 wird das Rohr 12 seitlich unverrückbar, abgestützt geführt. Durch diese starre (äussere) Führung des Rohres 12 und dadurch, dass die Matrize 8 an eine Seiten-Innenwand des Rohres 12 gedrückt ist, ist der Schnitt spalt zwischen Stempel 2 und Matrize 8 nur von der verhältnismässig kleinen Toleranz der Wandstärke des Rohres 12 abhängig.
Da gegen geht bei nahezu allen bekannten Ver fahren, bei denen der Hohlkörper auf eine genau an seinen Innendurchmesser angepasste Matrize geschoben wird, beim Lochen die relativ grosse Toleranz des Innendurchmes sers des Hohlkörpers eine Ein besonderer Vorteil der erfindungs- gemässen Vorrichtung besteht noch darin, dass Hohlkörper 12 sicher und genau durchlocht werden können, was auf die be sondere Art der sich an eine Innenwand anlehnenden Matrize 8 zurückzuführen ist. Das heisst, die obere und die untere Wand können in einem Arbeitsgang mit Löchern versehen werden. Dabei wird der obere Stanzbutzen vor dem Stempel 2 hergeschoben und zum Lochen des unteren Ausschnittes be nutzt.
Das bewirkt, dass der Stempel 2 eine hohe Lebensdauer hat.
Fluchten Stempel 2 und Matrize 8, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht ganz genau, so tritt nicht gleich eine Beschädigung der Matrize ein; sie ist im Innern des Hohlkörpers 12 beweglich ange ordnet, durch mechanische, pneumatische oder hydraulische Mittel an eine Innenwand gedrückt, so dass sie sich bei kleinen Ab weichungen quasi dem Stempel 2 anpassen kann. Darin ist ein weiterer Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung zu sehen.