Tiefbohrer mit Exzenterbohrkrone Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tiefbohrer mit Exzenterbohrkrone, der beim Bohren ein als Aus kleidung für das Bohrloch dienendes Rohr nachfolgt.
Da bei ist am oberen Teil der Bohrkrone eine Exzenterhülse drehbar gelagert, deren am stärksten exzentrischer Teil während des Bohrens dem am stärksten exzentrischen Teil des wirksamen Endabschnittes der Bohrkrone dia metral gegenüberliegt und welche Hülse zwecks Ermög lichung des Aufziehens der Bohrkrone durch das Rohr in bezug auf den genannten oberen Teil um eine halbe Drehung verdrehbar ist. Gegebenenfalls kann der ge nannte obere Teil aus einer in die Bohrkrone einge schraubten Verbindungsstange bestehen.
Bisher bekannte Bohrer dieser Art, wie sie in der schweizerischen Patentschrift 407923 desselben Pa tentinhabers näher beschrieben sind, haben sich insofern als nachteilig erwiesen, als insbesondere bei gewisser Bodenbeschaffenheit losgebohrtes Material in das Aus kleidungsrohr zwischen dessen Wandung und dem Teil der Exzenterhülse gelangt ist, der nicht mit dem als Führungsnocken ausgebildeten Exzenterteil versehen ist, was die relative Verdrehung der Exzenterhülse in bezug auf die Bohrstange zur Ermöglichung des Auf ziehens des Bohrers durch das Rohr erschwerte.
Ziel der Erfindung ist es, die oben angeführten Nachteile der bisher bekannten Tiefbohrer zu beseiti gen. Der erfindungsgemässe Tiefbohrer ist dadurch ge kennzeichnet, dass die Exzenterhülse kreisförmigen, das Auskleidungsrohr ausfüllenden Querschnitt aufweist und auf einer Achse exzentrisch gelagert ist, die sich mittig zwischen der Bohrachse und der Achse des Aus kleidungsrohres befindet, wenn die Exzenterteile der Exzenterhülse und des wirksamen Endteiles axial in Linie zueinander liegen,
so dass die Bohrerachse und die Achse des Auskleidungsrohres zusammenfallen, wenn die Exzenterhülse beim Bohren in ihre diametral entgegengesetzte Stellung verdreht ist. Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezug nahme auf die Zeichnungen beispielsweise näher erläu tert.
Dabei zeigt: Fig. 1 in Perspektive und teilweise im Schnitt den unteren Teil eines erfindungsgemäss ausgebildeten Tief bohrers mit in das Auskleidungsrohr eingezogener Bohr krone, Fig. 2 die gleiche Darstellung mit in Bohrstellung befindlicher Bohrkrone, und Fig. 3 und 4 in Seitenansicht und teilweise im Schnitt den Tiefbohrer in gleicher Stellung wie in Fig. 1 bzw. Fig. 2.
Der Tiefbohrer nach dem gezeigten Ausführungsbei spiel ist für Schlagbohren vorgesehen, bei dem der Boh rer bei jedem Schlag um ca. eine zehntel Umdrehung gedreht wird, und zwar im vorliegenden Fall im Gegen uhrzeigersinn, und mit einem beim Bohren wirksa men, in an sich bekannter Weise exzentrischen Endteil 1 auf einer allgemein mit 2 bezeichneten Bohrkrone versehen ist. Die Bohrstange besteht aus durch Ver bindungshülsen verbundenen Verbindungsstangen, die bis hinauf zu einem in der Bohrmaschine befestigten Anschlussstück reichen. Die unterste Verbindungshülse 3 ist auf einem mit rundem Linksgewinde versehenen Zapfen 4 aufgeschraubt, der mit der Bohrkrone 2 ein- stückig ausgebildet ist.
Die Exzenterbohrkrone ist an ihrem wirksamen End- teil 1 in üblicher Weise mit einer Schneidkante 5 aus Hartmetall versehen. Im vorliegenden Fall ist der Boh rer ausserdem mit einer Führungsbohrkrone 6 mit vier Schneidkanten 7 ausgestattet. Diese Führungsbohrkrone hat jedoch nichts mit der Erfindung selbst zu tun, son dern der Bohrer kann in dieser Hinsicht auch ohne diese Bohrkrone betrachtet werden.
Zur Auskleidung des gebohrten Loches folgt beim Bohren ein Auskleidungsrohr 8 mit, das im gleichen Takt wie der Bohrer eingerammt wird. Der Exzenterteil der Bohrkrone ragt über den Umfang des Auskleidungs- rohres hinaus, damit ein ausreichend grosses Loch für das Auskleidungsrohr entsteht.
Um den Bohrer durch das Rohr nach oben ziehen zu können, muss dieser Exzenterteil somit gegen das Bohrzentrum verschoben werden. Dies wird durch eine Exzenterhülse 9 bewirkt, die um den oberen Teil 10 der Bohrkrone 2 um 180 verdrehbar ist.
Die Hülse 9 ist mit einer nach innen vorstehenden Nase 11 versehen, die in. eine sich über 180 des Umfanges des Teiles 10 erstreckende Nut 12 eingreift. Die Nut 12 ist mit der Stirnfläche 13 des Teiles 10 durch eine axial verlaufen de Nut 14 verbunden, so dass die Nase 11 beim Zu sammenbau des Bohrers in die Nut 12 eingeführt wer den kann. Eine an der Stirnfläche 13 anliegende Sperr hülse 15 hält die Exzenterhülse 9 gegen axiale Ver schiebung fest und bildet einen Anschlag für die Ver bindungshülse 3.
Der Bohrer ist ausserdem mit den üblichen, nicht gezeigten Spüllöchern versehen, die den zentralen Kanal des Bohrers mit zweckmässigen Stellen auf der Bohrkrone und anderen Teilen, verbinden, um Erde, Steinmehl sowie andere Bohrprodukte wegspülen zu können.
Die Exzenterhülse 9 hat kreisförmigen, das Ausklei- dungsrohr 8 ausfüllenden Querschnitt, wobei jedoch auf Grund ihrer exzentrischen Lagerung in bezug auf die Rohrachse a diese letztere in bezug auf die Achse b des Auskleidungsrohres (siehe Fig. 3) verschiebbar ist.
Der Teil 10 hat eine Mittellinie c, die genau mittig zwischen der Bohrerachse a und Rohrachse b liegt, wenn der am stärksten exzentrische Teil der Exzenter hülse mit dem am stärksten exzentrischen Teil des wirk samen Endteiles 1 der Bohrkrone axial in einer Linie liegt (Fig. 3).
Da sich die Rohrachse b bei Verdrehung der Exzenterhülse auf einem Kreisbogen um die Achse c bewegt, fällt demzufolge die Rohrachse b mit der Bohrerachse a zusammen, sobald der am stärksten exzentrische Teil der Exzenterhülse eine Lage einnimmt, die dem am stärksten exzentrischen Teil des wirksamen Endteiles der Bohrkrone diametral gegenüberliegt (Fig. 4). Die Verdrehung der Exzenterhülse in die Bohr stellung erfolgt automatisch beim Verdrehen des Bohrers im Gegenuhrzeigersinn beim Bohren.
Der hier als oberer Teil 10 bezeichnete Teil der Bohrkrone braucht selbstverständlich nicht mit der übrigen Bohr krone einstückig ausgebildet zu sein, sondern kann als entsprechender Teil des Bohrers nach obengenannter Patentschrift durch eine Gewindeverbindung mit der Bohrkrone verbunden sein und dann als Verbindungs stange angesehen werden.
Bei der beschriebenen Ausbildung werden die zu Beginn erwähnten Nachteile dadurch vermieden, dass die den gesamten Rohrquerschnitt ausfüllende Exzenter hülse verhindert, dass sich dort grobe Bohrprodukte ansammeln können, die die Verdrehung der Hülse er schweren. Ausserdem wird eine bessere Führung des Bohrers im Auskleidungsrohr erhalten.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebene Ausführungsform begrenzt, sondern kann z. B. auch bei Rotationsbohrern angewendet werden.