Einrichtung zur Erwärmung von Werkstücken mit Hilfe von elektromagnetischen Wechselfeldern Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erwär mung von Werkstücken mit Hilfe von elektromagneti schen Wechselfeldern, wobei sich die Behandlungs organe relativ zur Energiequelle der Wechselfelder be wegen.
Es ist bekannt, einen elektrischleitenden Körper im Feld einer mit Wechselstrom gespeisten Spule durch Induktion zu erhitzen. Weiter ist es bekannt, dass ein isolierender Körper im Wechselfeld eines.
Kondensators vermöge der in ihm auftretenden dielektrischen Ver-, luste, erwärmt werden kann. Diese Art der Energie übertragung wird durch die Verwendung von hoch- frequenten Wechselfeldern begünstigt. Bei hohen Fre quenzen kann die elektromagnetische Energie überdies relativ einfach übertragen werden, sei es durch Trans formatoren,
die nicht notwendigermassen ferromagne- tische Kreise enthalten müssen, sei es mit Hilfe von Kondensatoren oder schliesslich mittels Schaltungen, die sowohl Transformatoren als auch Kondensatoren ver wenden.
Bei bekannten Einrichtungen zur Hochfrequenz erwärmung werden die Objekte, z. B. mittels eines Transportbandes, durch ein Hochfrequenzfeld geführt. Ein solches Durchlaufverfahren hat jedoch den Nach teil, dass die örtliche Verteilung der Erhitzung in den Objekten bzw. deren zeitlicher Verlauf meist nicht frei wählbar sind.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, .eine Einrich tung zur Erwärmung von Werkstücken durch elektro magnetische Wechselfelder anzugeben, welche die ge nannten Nachteile der bekannten Einrichtungen nicht aufweist und in der die Übertragung der Hochfrequenz energie von einem Hochfrequenzgenerator zu diesen Organen mit einfachen Mitteln, ohne eine Verwendung von flexiblen Verbindungen oder Schleifkontakten er folgt, wobei die Möglichkeit besteht, die Einrichtung so auszubilden,
dass die Organe zur Erzeugung des Behandlungsfeldes sich mindestens während der Be- handlung mit den zu behandelnden Objekten jeweils im gleichen Bewegungszustand befinden.
Die, Einrichtung gemäss der Erfindung ist gekenn zeichnet durch mindestens ein Behandlungsorgan für die zu erwärmenden Werkstücke auf mindestens einem Support, durch eine Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer Bewegung des Supports relativ zu einem als Energiequelle dienenden Wechselspannungsgenzrator, durch mindestens ein mit detr Energiequelle ver bundenes primäres Kopplungsorgan und mindestens ein mit einem zugehörigen Behandlungsorgan verbun denes,
mit dem Support relativ gegen das primäre Kopp lungsorgan bewegtes sekundäres Kopplungsorgan.
Die Erfindung wird anhand der Figuren beispiels- weise erläutert, in welchen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Appa rates zur Induktionserhitzung gibt, welcher die Löturig, Schweissurig oder eine thermische Behandlung von ver schiedenen Objekten erlaubt und bei dem als Support für die Behandlungsobjekte ein Drehteller vorgesehen ist, Fig. 2 einen schematischen Aufriss einer Härte einrichtung mit beweglicher Induktionsspule zeigt,
Fig. 3 einen Apparat zur dielektrischen Erwärmung darstellt.
Der Apparat gemäss Fig. 1 enthält einen Antriebs- mechanismus 1, welcher gemäss dem zu erreichenden Zweck eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Dre hung eines zur Aufnahme der Werkstücke A bestimm ten Drehtellers 2 bewirkt. Auf dem Drehteller 2 sind mehrere Induktionsspulen 3 von geeigneter Form an geordnet, die je ein zu erwärmendes Werkstück A um- schlingen.
In der Fig. 1 sind aus Gründen der übersichtlich- keit nur zwei Induktionsspulen dargestellt. Ihre An zahl ist jedoch im Prinzip nicht beschränkt. Jede In duktionsspule 3 ist mit einer zugehörigen sekundären Kopplungsschleife 4 verbunden. Ein Hochfrequenzgenerator B ist mit seinem Aus gang mit einer feststehenden, als primäres Kopplungs organ dienenden Spule 5 verbunden.
Im Laufe der Rotation des Drehtellers 2 befinden sich die sekun dären Kopplungsschleifen 4 in bestimmten Augenblik- ken im Magnetfeld der mit einem Hochfrequenzstrom gespeisten Spule 5.
Diese feststehende Spule 5 erstreckt sich nur über einen Teil der den Drehteller 2 um gebenden Zone, so dass die verschiedenen Induktions spulen 3 nur dann, wenn sie sich im Bereich der Spule 5 befinden, mit Hochfrequenzenergie gespeist wer den und die Erwärmung der Werkstücke A bewirken. In der Zeit, während der sich die Induktionsspulen 3 ausserhalb dieses Bereiches befinden, werden sie nicht gespeist und die zugehörigen Werkstücke auch nicht erhitzt. Diese Zeit kann z.
B. benutzt werden, um die Werkstücke auf den Drehteller 2 aufzubringen, sie zu kühlen bzw. nach der Behandlung wieder abzuwerfen.
Im obigen Beispiel erfolgt die Speisung der Induk tionsspulen mit Hochfrequenzenergie (z. B. 0,5 MHz). Die Einrichtung kann gemäss einer anderen Variante unter Verwendung von geeigneten ferromagnetischen Kreisen auch für mittlere .Frequenzen ausgelegt werden.
Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung wird der Drehteller durch die Induktions- bzw. Kopplungs spulen selbst gebildet.
Bei den beschriebenen Varianten formt das fest stehende Spulensystem einen Teil des Ausgangsschwing- kreises eines elektronischen Generators.
Die induktiv gespeisten Arbeitskreise werden da bei, wenn nötig mit Hilfe von Kondensatoren, an die Arbeitsfrequenz angepasst.
Bei höheren Belastungen können die Spulensysteme durch besondere Massnahmen gekühlt werden.
Gemäss einer weiteren Variante ist eine zur Aus führung gemäss Fig. 1 inverse Anordnung vorgesehen, bei der um den Drehteller mehrere feststehende Werk stücke mit den zugehörigen Induktions- und sekundären Kopplungsspulen vorgesehen sind, während auf dem Drehteller mindestens eine primäre an einen Hoch frequenzgenerator angeschlossene Kopplungsspule an geordnet ist.
Ein Vorteil der beschriebenen Anordnungen besteht darin, da.ss die Erwärmung der Werkstücke mehr oder weniger brüsk eingeleitet oder beendet werden kann, je nachdem, wie die Rotationsbewegung gesteuert wird, also z. B. diskontinuierlich oder kontinuierlich abläuft bzw. welche Formen die primären und sekundären Kopplungsspulen aufweisen.
Anhand von Fig. 2 sei nun als weiteres Beispiel eine Einrichtung zur Härtung von langgestreckten Werk stücken beschrieben, bei der die erhitzte Zone längs dem Werkstück fortschreitet. Diese Einrichtung enthält ein Gestell 6 mit einer Gleitbahn, auf der ein Support 7 zur Ausführung einer linearen Bewegung von einer Spindel 8 angetrieben wird. Das zu behandelnde Werk stück 10 ist zwischen Spitzen gelagert und wird mittels des Motors 11 einer Drehbewegung unterworfen.
Auf dem Support 7 ist eine das Werkstück 10 umschlingende Induktionsspule 12 sowie eine Duscheinrichtung 13 an geordnet. Die sekundäre Kopplungsspule 14 ist an die Induktionsspule 12 angeschlossen und bewegt sich bei einer Bewegung des Supports 7 im Feld einer fzst- stehenden primären Kopplungsspule 14, die ihrerseits an einen Hochfrequenzgenerator B angeschlossen ist.
Die Einrichtung ist schliesslich mit einer geeigneten, in der Figur nicht dargestellten Abschirmung zur Ver hinderung einer störenden Abstrahlung versehen.
Bei den bisher beschriebenen Beispielen erfolgt die Energieübertragung mittels induktiver Kopplung. Anhand von Fig. 3 soll nun ein Apparat beschrieben werden, der mit einer kapazitiven Kopplung zur Ener gieübertragung arbeitet, und der sich besonders zur dielektrischen Erwärmung bei hohen Frequenzen eig net. Dieser Apparat eignet sich besonders für Kle bengen, zum Schweissen von Plastik, für Trocknungs- verfahren usw.
Der Apparat enthält ein feststehendes. Gestell 16, an dem ein durch zwei Spindeln angetriebener Support 17 gleitet, der zwei Elektroden 18, 19 trägt, welche einen Schweisskondensator formen. Jede dieser Elek troden 18, 19 ist mit einer zugehörigen beweglichen Platte 20 eines Kopplungskondensators verbunden, des sen zweite Platte 21 jeweils feststeht. Die Platten 21 werden über einen Transformator mit einem Hoch frequenzstrom gespeist.
Die beweglichen Platten 20 sind kleiner als die feststehenden Platten 21 und so angeordnet, dass die Kapazitätswerte der durch sie geformten Kondensatoren über einen Teil des Weges konstant bleiben. Eine Röhre, die aus einem im Hochfrequenzfeld verschweissbaren Material besteht, enthält eine abzufüllende Flüssigkeit und wird mit Hilfe einer in der Figur nicht dargestellten Vorrichtung in axialer Richtung vertikal nach unten bewegt.
Im Betrieb wird die Bewegung des Supports 17 derart gesteuert, dass er jeweils über einen vorgegebenen ZOtabschnitt der Bewegung der Röhre folgt, wonach er möglichst rasch wieder in seine Ausgangsstellung zurückgebracht wird. Während dieses Zeitabschnitts werden die Elektroden 18 und 19 gegeneinander be wegt, pressen die Röhre zusammen und bewirken auf grund der dielektrischen Erwärmung des Rohrmaterials eine Verschweissung der Rohrwände in eine Form ent sprechend der Kontur der Elektroden.
Die übertra- gung der Hochfrequenzenergie auf die Elektroden 18, 19 erfolgt während der Bewegung des Supports 17 jeweils so lange, wie die Kapazitäten der durch die Elektroden 18, 19 einerseits und die beweglichen und feststehenden Platten 20, 21 anderseits gebildeten Kon densatoren einen genügend grossen. Wert haben.
Wenn im Laufe der Bewegung des Supports 17 die beweg lichen Platten 20 den Bereich der feststehenden Platten 21 verlassen, vermindern sich die Kapazitätswerte der durch sie gebildeten Kondensatoren schliesslich so weit, dass die Übertragung von Hochfrequenzenergie wegen der Entkopplung der Kreise unterbrochen wird, so dass sich die Schweissstelle danach abkühlen kann. Gegen Ende der Abwärtsbewegung des Supports. 17 werden die Elektroden 18, 19 wieder auseinander bewegt.