Reibahle Die Erfindung betrifft eine Reibahle.
Bei herkömmlichen Reibahlen sind die Schneidkan ten der Messer längsseitig am Umfang des Schneidkop fes angeordnet, wobei die Messer mit einem Hinter- schliff versehen sind. Mit dieser Anordnung sind aber nur kleine Spanabnahmen von 0,2-0,3 mm im Durch messer möglich. Ausserdem wird der Durchmesser des Schneidkopfes nach jedem Nachschleifen der Messer kleiner.
Dies hat zur Folge, dass die Reibahle nach jedem Nachschleifen für einen anderen Durchmesser zu verwenden ist, oder die Messer müssen verstellbar angeordnet sein, damit der Durchmesser des Werkzeu- ges nach dem Nachschleifen auf den ursprünglichen Wert nachgestellt werden kann.
Die Erfindung bezweckt, ein Reibahle zu schaffen, welche grösseres Spanabnehmen zulässt, und deren Durchmesser konstant bleibt, ohne die Messer nach stellen zu müssen. Die erfindungsgemässe Reibahle ist dadurch ge kennzeichnet, dass die radial äussersten Flächen der Messer auf einer gemeinsamen, wenigstens annähernd zylindrischen Mantelfläche liegen und dass sich die Schneidkanten der Messer auf der Stirnseite des Werk- zeuges befinden.
Bei solchen Reibahlen müssen jeweils nur die stirnseitigen Schneidkanten der Messer nachge schliffen werden, wobei der Durchmesser des Werkzeu- ges konstant bleibt. Die Spanabhebung der erfindungs gemässen Reibahle kann verglichen mit früheren Werkzeugen erheblich (bis zu 9 mm) grösser sein, wobei die Bohrung auch vorgegossen sein kann. Die Genauigkeit der fertigen Bohrung wird von der vorge bohrten bzw. vorgegossenen Bohrung nicht beeinträch tigt.
Vorzugsweise sind die radial äussersten Flächen der Messer entsprechend der Mantelfläche des Schneidkopfes rundgeschliffen und dienen dazu, nach dem Bohren die verhältnismässig rauhe Oberfläche einzuwalzen bzw. einzurollen.
Zur Bearbeitung von Leichtmetallen wird zweck- mässigerweise ein Brustwinkel angeschliffen, dessen Grösse je nach der Art des zu bearbeitenden Material bestimmt wird.
Die Reibahle kann an einer äusseren Kühl- bzw. Schmiermittelzuführung angeschlossen und mit inneren Kühlkanälen versehen sein, um den Schneidkopf wäh rend des Arbeitsvorganges kühlen bzw. schmieren zu können.
Wenn die Reibahle in Verbindung mit einer Bohr lehre benutzt wird, kann sie mit einer auf den Schneidkopf aufsetzbaren, gegen Federkraft nach hin ten verschiebbaren Überwurfhülse versehen werden, um die Messer von Verletzungen beim Einführen in die Bohrlehre zu schützen.
Nachfolgend werden nun Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung beschrieben.
Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, einer Reib ahle mit einer Kühlmittelzuführung.
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1, Fig.3 einen Schnitt durch den Schneidkopf der Reibahle nach Fig. 1, wobei die Messer nicht einge setzt sind, und Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel, wobei eine, ;zwecks Verwendung mit einer Bohrlehre, mit einer Überwurfhülse versehene Reibahle dargestellt ist.
Die in Fig. 1-3 dargestellte Reibahle besitzt einen länglichen Schaft, welcher einen zum Einsetzen ins Bohrfutter einer Bohrmaschine bestimmten konisch ausgebildeten, an seinem Ende mit einem Vierkant 1 versehenen hinteren Teil 2, einen zylindrischen mittle ren Teil 3, und einen zylindrischen vorderen Teil 4 aufweist.
Der mittlere Teil 3 ist speziell zur Aufnahme eines ein Kühlmittel zuführenden Ringes 5, dessen Funktion später beschrieben wird, ausgebildet. Der vordere Abschnitt des Vorderteiles, 4 bildet zusammen mit den in diesem Abschnitt eingesetzten Messern 6 den Schneidkopf 7 des Werkzeuges.
Im Schneidkopf 7 sind die Hartmetall-Messer 6 in Nuten 8 (Fig. 3) des Schaftes eingesetzt und festgelötet. Die Messer 6 sind sowohl stirnseitig als auch radial vorstehend angeordnet. Die Schneidkanten 9 der Mes ser 6 befinden sich auf der Stirnseite des Werkzeuges. Die längs einer gedachten gemeinsamen Mantelfläche verlaufenden, radial vorstehenden Flächen 10 der Mes ser 6 sind entsprechend dieser Mantelfläche rundge schliffen. Diese gedachte Mantelfläche verläuft von der Stirnseite des Werkzeuges nach hinten bis zum Ende des Schneidkopfes leicht konisch, wobei der Unter schied zwischen grösstem und kleinstem Radius max. 0,01 mm beträgt.
Die rundgeschliffenen, radial vorste henden Flächen 10 der Messer 6 dienen dazu, nach dem Bohren die verhältnismässig rauhe Oberfläche der Bohrung einzuwalzen. Der Schneidkopf 7 weist zwi schen den Messern 6 rinnenförmige Aussparungen 11 auf.
Der Schaft der Reibahle ist mit einer von seinem mittleren Teil 3 zum Schneidkopf 7 führenden zentra len Längsbohrung 12 versehen, welche an deren stirn- seitigem Ende mit einem eingeschraubten Zapfen 13 verschlossen ist. Diese Längsbohrung 12 ist im mittle ren Teil 3 des Schaftes über eine Querbohrung 14 nach aussen offen. Ueber den mittleren Teil 3 des Schaftes ist der bereits erwähnte Ring 5 aufgesetzt, mittels Klemmringen 15 gegen Verschiebung in Längs richtung gesichert und fest mit einer Zuführleitung 16 für Kühl- bzw. Schmiermittel verbunden. Im mittleren Bereich des Ringes ist ein innerer Ringkanal 17 ausge bildet, in welchen einerseits die Zuführleitung 16, an derseits die Querbohrung 14 mündet.
Die Reibahle ist innerhalb des Ringes 5 drehbar. Beidseitig des Ringka nals 17 ist je eine Dichtung in Form eines O-Ringes 18 angeordnet.
In jeder der Aussparungen 11 des Schneidkopfes 7 sind jeweils zwei in Längsrichtung versetzt angeordnete Öffnungen 19 vorhanden, welche über schräg nach innen verlaufende Querbohrungen 20 (Fig. 3) mit der Längsbohrung 12 verbunden sind. Das über die Lei tung 16 zugeführte Kühl- bzw. Schmiermittel wird durch den Ringkanal 17, durch die Querbohrung 14, durch die Längsbohrung 12, sowie durch die Querboh rungen 20 den Messern 6 des Schneidkopfes 7 zuge führt.
In Fig. 4 und 5 ist eine andere Reibahle dargestellt, welche zwecks Verwendung in Verbindung mit einer Bohrlehre 21 mit einer über ihrem Schneidkopf aufge setzten Überwurfhülse 22 versehen ist. Diese Reibahle weist teilweise den gleichen Aufbau wie die vorstehend beschriebene, in Fig.1-3 dargestellte Reibahle auf. Daher sind bestimmte Teile der nachfolgend beschrie benen Reibahle mit den gleichen Hinweisziffern verse hen wie die entsprechenden Teile der in Fig. 1-3 dar gestellten Reibahle. Wie bereits erwähnt, ist über dem Schneidkopf 7 die Überwurfhülse 22 aufgesetzt. Diese Überwurfhülse 22 ist nach hinten verschiebbar ange ordnet und wird mittels einer Feder 23 in ihrer vorde ren, den Schneidkopf 7 überdeckenden Lage gehalten.
Die Feder 23 ist zwischen einer Schuler 26 der Über wurfhülse 22 und einer auf einer am Vorderteil 4 des Werkzeugkörpers ausgebildeten Schulter 24 aufge schraubten Mutter 25 angeordnet. In der Ruhelage drückt die Feder 16 die Überwurfhülse 22 nach vorne bis diese mit ihrer Anschlagfläche 27 auf dem Rücken des Schneidkopfes 7 aufliegt. Beim Einführen des Werkzeuges in eine Bohrbüchse 28 bleibt die über- wurfhülse 22 bis zum Anschlag mit ihrer Vorderseite 29 an das Werkstück 30 in dieser vorderen Lage, wodurch die Schneidkanten der Messer 6 gegen Be schädigungen geschützt sind.
Die Reibahle wird dann in die zu bearbeitende Bohrung 31 des Werkstückes 30 eingeführt, und die Überwurfhülse 22 wird bezüglich des Werkzeuges gegen Federkraft nach hinten verscho ben. Die Kühlung bzw. Schmierung der Messer wäh rend des Arbeitsvorganges geschieht auf die gleiche Weise, wie bei der in Fig. 1-3 dargestellten Ausfüh rung.