Schleif- und Pollermaterial Die Erfindung betrifft ein elastisches Schleif- und Poliermaterial.
Ein Schleifmaterial ist z. B. in Form der sog. Schleifsteine jedermann bekannt. Letztere können wegen ihrer Härte aber insbesondere dann nicht verwendet werden, wenn ausser dem Schleifen eine Polierung einer Oberfläche gewünscht wird. Ist die zu polierende Oberfläche uneben, also z. B. mit Gravierungen versehen, so benötigt man zum<B>Ab-</B> schleifen bzw. Polieren elastische Schleif- bzw. Po lierscheiben. Letztere sind bereits bekannt. Sie be stehen aus einem elastomeren Bindemittel, wie z. B. Schaumgummi, dem eine verhältnismässig grosse Menge an Schleifmittel, wie z.
B. Siliciumcarbid, Korund, Aluminiumoxyd, Chromoxyd usw. beige mengt ist. Die Weichheit bzw. Elastizität derartiger Schleifscheiben hängt von der speziellen Zusammen setzung des Schaumgummis sowie von der Menge des zugesetzten Schleifmittels ab. Den verhältnismä ssig guten Elastizitäts- und Schleifeigenschaften der artiger Schleifscheiben steht jedoch ein entscheiden der Nachteil gegenüber. Bei hohen Umdrehungszah len, die aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht sind, wird das verhältnismässig weiche Material zerrissen.
Es wurde nun gefunden, dass man diese Nachteile mit Hilfe des erfindungsgemässen Schleif- und Polier materials überwinden kann. Letzteres besteht aus einem Faservlies, das gleichmässig mit einem elasto- meren, schleifmittelhaltigen Bindemittel derart<B>im-</B> prägniert ist, dass sowohl das Bindemittel als auch das Schleifmittel gegenüber den Fasern im über- schuss vorhanden ist. Nachfolgend werden Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
<I>Beispiel<B>1</B></I> Ein Faservlies aus Polyamidfasern mit einer Stärke von 12 den,<B>80</B><U>mm</U> und einem Gewicht von <B>100</B> g/m2 wird durch Nadeln vorverfestigt. Die Technik ist z. B. beschrieben im Textile Industries for Sept. <B>19 5 8,</B> Seite<B>117 .</B>
Dieses Faservlies wird mit einer Mischung, be stehend aus
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<B>180</B> <SEP> Teilen <SEP> Naturkautschuk-Latex <SEP> (60%ig)
<tb> 200 <SEP> Korund <SEP> <B>0 <SEP> <I>150 <SEP> g</I></B>
<tb> <B>25</B> <SEP> Wasser
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Alkylsulfonat
<tb> <B>3</B> <SEP> Schwefel
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Zinkoxyd
<tb> <B>1</B> <SEP> Mercaptobenzdiazol
<tb> <B>1</B> <SEP> Mercaptobenzimidazol so imprägniert, dass nach dem Trocknen ein Mate rial von<B>1300</B> g/m# erhalten wird. Dieses Material wird bei einer Temperatur von<B>150'</B> 2 Stunden lang vulkanisiert; anschliessend werden daraus Ringschei ben gestanzt, die nach dem Aufziehen auf einen Dom als weiches Schleifmaterial dienen können.
<I>Beispiel 2</I> Ein Faservlies aus<B>100</B> Teilen Viskosezellwolle, 22 den,<B>80</B><U>mm,</U> mit einem Gewicht von 150g/m2 wird<B>-</B> gehalten durch zwei Siebe<B>-</B> mit der in Beispiel<B>1</B> beschriebenen Mischung so imprägniert, dass nach dem Trocknen ein Material mit einem Gewicht von<B>1700</B> g/ra2 erhalten wird.
Dieses Material wird in einer Presse bei einer Temperatur von<B>150'</B> während<B>15</B> Minuten auf die 5fache Dichte verdichtet. Dadurch tritt gleichzeitig eine Ausvulkanisation des Bindemittels ein. Aus dem resultierenden, verdichteten Material stanzt man wie der Ringscheiben und zieht sie auf einen Dom auf. <I>Beispiel<B>3</B></I> Azetatfasern von einer Stärke von<B>15</B> den und einer Stapellänge von<B>60</B> mm werden mit Benzol- sulfonsäure-butyl-amid bis zu einer Gewichtszunahme von 1055' geschmälzt, anschliessend zu einem Vlies mit einem Gewicht von<B>100</B> g/m# gekrempelt, in einem Wärmekanal verfestigt.
Man erhält ein stabi les, voluminöses Faserflächengebüde. Dieses Material wird mit einer Mischung, bestehend aus
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200 <SEP> Teilen <SEP> eines <SEP> Acrylsäurebutylester-Misch polymerisats,
<tb> 200 <SEP> Siliciumearbid <SEP> <B>0</B> <SEP> 250,u,
<tb> <B>25</B> <SEP> Wasser
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Acrylsulfonat
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Trimethylolmelamin
<tb> <B>1</B> <SEP> Zinkehlorid so imprägniert, dass nach dem Trocknen ein Mate rial mit einem Gewicht von 13009/cm' erhalten wird.
Von diesem Material werden mehrere Lagen aufeinandergelegt und in einer Presse bei einer Tem peratur von<B>150'C</B> während<B>10</B> Minuten verpresst, wobei eine Kondensation des Bindemittels stattfindet. Aus diesem Material werden Schleifscheiben heraus gedreht oder -gestanzt.
<I>Beispiel 4</I> Ein Faservlies wie in Beispiel 2 wird mit einer Imprägniermischung wie in Beispiel<B>1</B> beidseitig be sprüht, so dass nach dem Trocknen ein Gewicht von 1700g/m2 erhalten wird. Dieses Material kann wie in den Beispielen<B>1-3</B> erwähnt weiterverarbeitet wer den.
<I>Beispiel<B>5</B></I> Ein Faservlies von 100g/m2 aus Polyacrylnitril- fasern <B>15</B> den/60 mm wird einseitig mit einem Schaum aus
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<B>250</B> <SEP> Teilen <SEP> Acrylsäureester
<tb> <B><I>5</I></B> <SEP> Ammonoxalat
<tb> 40 <SEP> Alkylsulfonat
<tb> 5074 <SEP> Wasser so beschichtet, dass nur die eine Oberfläche des Faservlieses nach dem Trocknen verfestigt ist. An schliessend wird das Faservlies mit der Mischung von Beispiel<B>1</B> imprägniert und kann nach dem Trocknen nach den Beispielen<B>1-3</B> weiter verarbeitet werden.
Bei den eben geschilderten Beispielen betrug das Verhältnis von Fasern<B>:</B> Bindemittel<B>:</B> Abrasivmittel etwa<B>1 :</B> 4:<B>8.</B> An sich ist es möglich, von diesem Verhältnis abzugehen. Da die Wirkung der Schleif scheibe ausschliesslich auf dem Gehalt der Abrasiv- mittel beruht, wird man sich bemühen, den Schleif- mittelanteil möglichst zu erhöhen. Hierbei sind aber Grenzen gesetzt, da eine prozentuale Erhöhung des Schleifmittelanteils automatisch eine Verminderung des prozentualen Anteils an Fasern und Bindemittel bedingt.
Ein gewisser Bindemittelanteil darf jedoch nicht unterschritten werden, da sonst die Veranke rung der SiO2-Partikeln in der Schleifscheibe be sonders bei hohen Umdrehungszahlen nicht mehr gewährleistet ist. Um schleifen zu können, muss das Korn selbstverständlich mit einer gewissen Kraft in der Oberfläche der Schleifscheibe verankert sein; an sonsten wird es während des Schleifvorganges einfach weggeschoben, ohne dabei eine Schleifwirkung ent falten zu können. Auch der Anteil der Fasern darf nicht zu gering gewählt werden, da man sonst im Grenzfalle zu den bereits bekannten faserfreien Schleifscheiben kommt, die eine zu geringe Eigen- stabflität aufweisen.
Bei besonders hochreissfesten Fasern kann jedoch der Anteil der letzteren unter das in den Beispielen geschilderte Verhältnis ge senkt werden. Wichtig ist lediglich, dass die Mehr zahl der Fasern senkrecht zur schleifenden Ober fläche der Schleifscheibe liegen; mit anderen Wor ten: Von den Verstärkungsfasern berührt lediglich der eKopf die Oberfläche. Würden die Fasern par allel zur schleifenden Oberfläche der Scheibe liegen, so würde während des Schleifens immer gleich die gesamten Verstärkungsfasern, die gerade durch das Abschleifen der darüberliegenden Bestandteile frei gelegt werden, aus dem Verband herausgerissen wer den und so zu einer Schwächung der Scheibe führen.
Bei der angegebenen Arbeitsweise wird die ange strebte Lage der Fasern jedoch automatisch erzielt.