Vorrichtung zur Bestimmung der Radioaktivität von Proben
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Be stimmung der Radioaktivität von Proben, mit einem Gehäuse, das eine Anordnung zum Haltern der zu untersuchenden Proben. und mindestens eine strahlungsempfindliche Einrichtung, die beim Empfang von. Strahlung aus einer Probe ein impulsförmiges Ausgangssignal liefert, enthält.
Die Anwendung der Radioaktivitätsverdünnungs- methode zur Bestimmung des Blutvolumens ist allgemein bekannt. Das Verfahren besteht, kurz gesagt, darin, dass man eine kleine Menge von Serumalbu- min, roten Blutkörperchen oder einem anderen Be standteil des zirkulierenden Blutes mit einer genau bekannten Menge eines radioaktiven Isotops markiert. Nachdem dieses Material sich gut vermischt hat, entnimmt man eine Blutprobe und bestimmt die Aktivität eines sehr genau abgemessenen Volumens dieser Probe.
Das Volumen des zirkulierenden Blubes lässt sich sodann nach der folgenden Gleichung errechnen : Y=A v a wobei V = das unbekannte Zirkulationsvolumen, v = das Volumen der gemessenen Probe, a = die Aktivität dieser Probe, q = die Gesamtaktivität des verabreichten
Isotops.
In der Praxis hat sich dieses Verfähren bisher nicht recht durchsetzen können, weil die vorzuneh- menden Massnahmen kompliziert sind und geübtes Personal benötigt wird. So muss man zunächst einmal eine genau bekannte sterile Dosis in für die Injizierung geeigneter Form zusammen mit einer Ver gleichsdosis zubereiten, wobei man für beide Dosen volumetrische Glasbehälter, einen für Laboratori- umszwecke geeigneten PrÏzisions-SzintillationszÏhler und geeignete Strahlungsnormale ben¯tigt. Danach muss das Volumen der nach stattgefundener Vendün numg entnommenen Blutprobe genau gemessen und die AktivitÏt der Probe unter Berücksichtigung der Vergleichsdosis bestimmt werdsn. In beiden.
Fällen muss man die Eigenaktivität des Szintillationszählers sowie etwaige statistische Fehler berücksichtigen. Der Arzt mu. ss daher praktisch einen ganzen Tag lang auf das Ergebnis der vorgenommenen Blutvolumenunter- suchung warten, und zwar hauptsächlich wegen der vielen en Verfahrensschritte, wie den mehrfach vorzu- nehmenden Volumenmessungen einschliesslich Pipet tierungen, Verdünnungen, Arbeiten mit Strahlungs- quelle. n, un, d schlies. slich vier Zählerdurchgänge, n mit zusätzlicher Einberechnung der Eigenaktivität, wobei zweimal subtrahiert und zweimal multipliziert werden muss.
Zm, allgemeinen werden daher mindestens zwei Leute benötigt und die Messungen müssen in einem Forschungslabor vorgenommen werden. Resultate stehen normalerweise erst Stunden nach der vorgenommenen Untersuchung zur Verf gung und man benötigt für das Verfahren verhältnismässig gut aus gebildete Spezialisten. Die Folge ist, dass Blutvolu menbestimmungsn bisher im wesentlichem eine labor- technische Angelegenheit geblieben sind und die Chirurgen und sonstigen praktizierenden KlinikÏrzte verhältnismässig selten klinischen Gebrauch von dem Verfahren machen, obwohl seine Zweckmässigkeit in vielen Situationen sehr wohl erkannt wird.
Zweck der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe sich z. B. das Blutvolumen innerhalb von Minuten bestimmen lässt, so dass die Blutvolumenbestimmung nunmehr in der chirugischen wie auch in der allgemeinen klinischen Praxis eingeführt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der strah lungsempfindlichen Einrichtung mindestens zwei in verschiedenen Abständen von ihr angeordnete Pro benhalterungen, von denen aus Strahlung die strah lungsempfindlicheiEinrichtung erreichen kann, zuge- ordnet sind.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass man das Blutvolumen an einem entsprechenden Instrument direkt ablesen kann, ohne e dass volumetrische Pipettierungen, Berechnungen oder die Tätigkeit besonders ausgebildeten Personals erforderlich sind, und dass weit voneinander abwei chende Aktivitätswerte, beispielsweise der Dosis und der Probe, effektiv miteinander verglichen, zu starke oder zu schwache Dosen wahrgenommen werden k¯nnen.
Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 eine teilweise als Blockschaltbild ausgeführte schematische Darstellung der erfindungsge- mässen Vorrichtung ;
Fig. 2 ein die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäss Fig. 1 veranschaulichendes Diagramm ;
Fig. 3-5 Querschnittsansichten der wichtigsten baulichen Elemente der erfindungsgsmässen Vorrichtung ; und
Fig. 6-8 Einzelschaltbilder bestimmter, in Fig. 1 in Blockform gezeigter Baueinheiten, einschliesslich der Schaltung des erfindungsgemässen reversiblen Impulsspeicherzählgerätes.
Wie in Fig. 1 gezeigt, besteht die Vorrichtung allgemein aus einem baulichen Teil zum Anordnen der Dosen und Proben, derart, dass sie mittels zweier Szintillatoren und lichtempfindlicher Einrichtungen gemessen werden können, sowie geeigneten Schal tungseinrichtungen zum Addieren, Subtrahieren und Speichern der Zählimpulse und zum Bestimmen und Anzeigen der Zählzeiträume, sowie zum Bereitstellen. von Zu stark¯- und Zu alt¯-Signalen, entsprechend den Grundgedanken der vorliegenden Erfindung.
Wie man aus Fig. 1 sieht, bestehen die neuartigen baulichen Elemente, aus einem als Ganzes mit 12 bezeichneten, mit einem Bleimantel abgeschirmten Ge häuserohr. An den Enden des Rohres 12 befinden sich Einblicköffnungen, in denen geeignete Sekundär- elektronenvervielfacherröhren (SEV) 22, 32 angeordnet werden können.
Die Röhren 22, 32 sind an geeignete Verstärker-Impulsgenerator-und Zähler- einrichtungen 24 bzw. 34 angeschlossen, in denen die von den Röhren empfangenen Lichtimpulse in für Speicherungs-und anderweitige Zwecke geeignete Ausgangsimpulse umgewandelt werden. Das Gehäu- serohr 12 ist mit drei Íffnungen versehen: Eine Mit telöffnung 40 durchsetzt das Rohr senkrecht unid radial in der Mittelebene und zwei gegen die Rohr- mittelebene versetzte Öffnungen 26, 36 verlaufen gleichfalls in vertikaler Richtung quer durch das
Rohr 12 zwischen der Mittelöffnung 40 und dem ent sprechenden Rohrende und sind von Szintillatoren 28 bzw. 38 umgaben.
Jede dieser Öffnungen kann von einem rohrförmigen Teil durchsetzt sein, das zur Halterung radioaktiven Materials in geeigneten Testr¯hrchen, ReagenzglÏsern oder dgl. dient. Im
Rohr 12 können ferner Filter oder ähnliche Elemente zum Beeinflussen der Strahlungsverteilung und-In- tensität vorgesehen sein. Vorzugsweise befinden sich solche Filter 44 unmittelbar angrenzend an, die Szin tillatoren 28 und 38, und jedes Filter trägt an seiner Innenfläche ein konzentrisches Scheibenelement 42 zum Beeinflussen der Strahlungsverteilung der Dosis, um den Einfluss der Lage der Dosis auf die Messun ; gen auszuschalten oder zumindest zu verringern.
Durch derartige strahlungsmodifizierende Elemente wird es möglich, mehr als nur ein Radioisotop zu verwenden, ohne dass eine e Neueinstellung der Vorrichtung erfond rlich ist. Die Szintillatoren können aus irgendeinem geeigneten bekannten Material bestehen ; vorzugsweise umgeben sie die Öffnungen 26 bzw. 36. Die Szintillatoren haben flache Enden und einen zylindrischen Querschnitt mit einer senkrecht ber ihren Durchmesser verlaufenden Öffnung zur Aufnahme des die Probe enthaltenden Gefässes.
Bei einer derartigen Anordnung zählen die beiden SEV entweder die Szintill, ationen, die von einer in der Mittelöffmung befindlichen Dosis erzeugt werden, oder sie zählen gleichzeitig Ungemischt-und Ge mischtproben, die sich in den seitwärtigen Öffnungen befinden ; jede Röhre zählt dabei jeweils nur die Szintillationen des ihr benachbarten, Szintillators.
Die Ausgangssignale der beiden SEV-VerstÏrker Impulsgenerator-unid Zählereinheiten 24, 34 werden mittels geeigneter Schalter 50, 52, 54 alternativ weitengeleitet, und zwar in der Dosis -Schaltstellung zwecks DosiszÏhlun über den Zähler 60 zur Vor wärtsklemme 71 des reversiblen (vorwärts und rück- wärts zählenden) Speicherzählgerätes 70, in der Rest¯-Schaltstellung zwecks RestzÏhlung ber den Zähler 60 zur Rückwärtsklemme 73 des reversiblen Speicherzählgerätes 70, oder in, der Proben Schalt- stellung zwecks gleichzeitiger ZÏhlung beider Proben,
sowohl zur Vorwärts-als auch zur Rückwärtsklemme des reversiblen Speicberzählgerätes 70, wobei die zur Ungemischtprobe gehörigen Schaltungselemente an die Vorwärtsklemme und die zur Gemischtprobe geh¯rigen Schaltungselemente an die Rückwärts- klemme des Speicherzählgerätes angeschlossen sind.
Ausserdem ist noch eine Lösch Schaltstellung vorgesehen. Wie weiter unten näher erläutert wenden wird, ist das reversible Speicherzählgerät 70 in der Lage, Zählwerte zu speichern und mittels den entsprechenden Eingangsklemmen zugef hrter Impulse auf die gespeicherten Zählwerte aufzuaddieren oder von den gespeicherten Zählwerten wegzusubtrahie- ren, sowie Ausgangssignale abzugeben, die das Erreichen des NullzÏhlwertes¯ nach einem AbzÏhlvorgang anzeigen, sowie auch anderweitige Operationen zu leisten. Drei Ausgänge führen vom reversiblen SpeicherzÏhlgerÏt 70 nach der Steuerstufe 100.
Der eine Ausgang liefert das Zu stark¯-Signal f r das Anzeigegerät 80, ein anderer Ausgang das Zu alt - Signal für das Anzeigegerät 90, und der dritte Ausgang als wichtigster von allen das Nullzählwert Signal bei Erreichen des Nullzählwertes im SpeicherzÏhlgerÏt 70 nach einem AbzÏhlvorgang.
Um eine vorbestimmte Betriebszeit für die Speicherung der Dosis- und Restimpulse einstellen und die Zeitdauer der Abzahlung der Ungemischtprobe abzüglich Gemischtprobe beim Subtrahieren derselben von dem im reversiblen Speicherzählgerät 70 aufgespeicherten Dosisnettozählwert bestimmen zu können, sind Zeitgebereinrichtungen vorgesehen, die aus einem über die Steuerstufe 100 an einen Zeitgeber 120 angeschlossenen Oszillator 110 bestehen ; der Zeitgeber 120 ist seinerseits mit einem DigitalXa- log-Wandler 125 zum Steuern eines Anzeigemessge- rätes 130 verbunden.
Die Steuerstufe 100 ist ferner mit den SEV-Impulsverstärkem 24, 34 verbunden, so dass diese mit der Impulserzeugung beginnen, wenn die Steuerstufe durch den Schalter 56 betätigt wird, woraufhm Ausgangsimpulse über die Schalter 50, 52, 54 in : das reversible Speicherzählgerät einge- speist werden. Zusätzlich ist die Steuerstufe 100 an , die In Ordnunge-, Zu starke-und Zu alte-Anzei- ger 135, 80 bzw. 90 angeschlossen.
Die oben beschriebene Vorrichtung arbeitet bei einer Blutvolumenbestimmung wie folgt :
Der Ablauf der Zählvorgänge ist in Fig. 2 gra phisch veranschaulicht. Zunächst wird die in einer geeigneten Injektionsspritze enthaltene Dosis biologi- scher Flüssigkeit, beispielsweise Serumalbumin, das ein Radioisotop von bekannter ursprünglicher An- fangs-aktivität enthält, in die Mittelöffnung 40 eingesetzt, und der Bedienungsknopf, der vorzugsweise die Schalter 50, 52, 54, 516, 58 alle gleichzeitig betätigt, wird von der Lösch -Stellung in die Stellung Dosis geschaltet.
Daraufhin fängt das reversible SpeicherzäMgerät 70 an, über den Zähler 60 Impulse in seiner Vorwärtsrichtung zu empfangen. Die von den beiden SEV 22, 32 empfangenen Impulse werden bei dieser Arbeitsweise addiert und im Speicher- zählgerät 70 gespeichert. Während diese Dosiszäh- lung im Ganige ist, kann man dem Patienten eine Un gemischt-BBlutprobe entnehmen. Diese wird in ein Probenrö'hrchen abgefüllt und beiseitegelegt, bis sie später benötigt wird. Nach einer vorher festgesetzten Zeitspanne, beispielsweise einer Minute, wird durch den Zeitgeber 120 das ZÏhlen der Dosis gestoppt.
Dabei ergibt sich eine der folgenden drei möglichen Situationen : a) Der In Ordnung -Anzeiger 135 zei,t an, dass die Dosisstärke annehmbar ist ; in diesem Fall kann die bedienende Person zum nächsten Ver fahrensschritt bergehen. b) Der Zu alte-Anzeiger 90 zeigt an, dass die Dosis zu alt ist ; in diesem Fall muss die bedienende Person die Dosis gege n eine frischere austauschen. c) Der Zu Starke-Anzeiger 80 zeigt an, dass die Dosis zu stark ist ; in diesem Fall muss die bedienende Person die Dosis gegen eine schwächere austauschen.
Angenommen die Dosisstärke sei richtig, so kann nunmehr der Dosisbehälter aus der Mittelöffnung 40 entfernt und die Dosis dem Patienten intravenös injiziert werden. Bevor man dem Patienten nach der In jektion eine Gemischtprobe entnimmt, müssen fünf bis zehn Minuten verstreic'hen, damit eine einwand- freie Vermischung gewährleistet ist.
Während dieser Zeitspanne kann man die Dosisrestaktivität messen, indem man die Dosisinjektionsspritze erneut in die Mittelöffnung 40 einführt und den Bedienungsknopf auf Rest schaltet. In dieser Schaltstellung werden die von beiden FotozellenverstÏrkern kommenden Impulse von der Gesamtzahl der im Speicherzählge rät 70 gespeicherten Dosisimpulse subtrahiert, und zwar über den gleichen vorher festgesetzten Zeitraum, über welchen zuvor die Dosisimpulse gezählt worden sind. Auf diese Weise erhält man einen korrigierten DosisnettoimpulszÏhlwert, wie in Fig. 2 graphisch veranschaulicht ist.
Nachdem man ungefähr fünf bis zehn Minuten nach Injizierung der Dosis abgewartet hat, entnimmt man eine Gemischt4Blutprobe und gibt sie in ein Pro benröhrchen. Die in dem Röhrchen enthaltene Blutprobe wird sodann in die Gemischtprobenöffnung 26 eingesetzt, während die vorher abgenommene Unge- mischtprobe in einem ähnlichen Röhrchen in die Un gemischtprobenöffnung 36 eingesetzt wird. Der Be dienurngsknopf wird a, uf Probe geschaltet, woraufhin das gleichzeitige Abzählen beider Proben beginnt.
Dabei werden die Zählwerte der aktiveren Gemischtprobe von den im Speicherzählgerät 70 gespeicherten n Zählwerten subtrahiert, während die Zählwerte der schwächeren Ungemischtprobe zu den im SpeicherzÏhlgerÏt 70 gespeicherten Zählwerten addiert werden. In dem Augenblick, da die gespeicherten Zähl- werte den Wert Null erreichen, wird der Zählvorgang automatisch beendet. Die Zeigemadel des Anzeigege- rätes 130 gibt dann direkt, das Blutvolumen an.
Dies ist graphisch in Fig. 2 veranschaulicht, wo die relativen Zeitwerte, direkt proportional dem Verhältnis der Dosisaktivität zur Probenaktivität sind. Zu beachten ist jedoch, dass das Zeitenfverhältnis in Wirklichkeit sehr viel grösser ist, als in Fig. 2, die lediglich der bequemen Veranscbaulichung der Grundprinzipien des Verfahrens dient.
In Fig. 3, 4 und 5 sind mehr ins Einzelne gehend die neuartigen baulichen Merkmale der Vorrichtung dargestellt. Wie man sieht, besteht das allgemlein mit 12 bezeichnete Ge'häuserdhr au, s zwei beabstandeten Zylinderrohren, nämlich einem Innenrohr 14 und einem Aussenrohr 16, der Zwischenrau, m zwischen den beiden Rohren ist mit einem Material 15 wie zum Beispiel Blei gefüllt, um den Stra'hlungsaustritt aus dem Inneren der Anordnung zu verringern.
Das In, nenrohr ist mit einem ebenfalls aus Blei gefertigten Verschlusstopfen 17 versehen. An ihrem Ende 'hat die Anondnunlg einen Schlitz 18, durch den die Leitungsdrähte von der im Innenrohr 14 befindlichen Fotozellenr¯hre 22 herausgeführt werden können.
Wie auch in Fig. 1 gezei, gt, hat das Gehäuse 12 eine allgemein mit 40 bezeichnete vertikale Mittelöffnung und zwei ähnlich ausgebildete, allgemein mit 26 und 36 bezeichnete seitwärtige Öffnungen, von letzteren ist in Fig. 3 bis 5 lediglich die Íffnung 26 gezeigt, da , die beiden Hälften der Anordnung symmetrisch zu der die Achse der Mittelöffnung 40 enthaltenden Mit telebene ist.
Die Mittelöffnung 40 weist eine Bohrung 41 durch die untere Rohrwandung und-zwei konzentri- sche Bohrungen 43 und 45 durch die obere Rohrwan- dung auf. Die obere konzentrische Bohrung 45 ist grösser als die untere, so dass zwischen den beiden konzentrischen Bohrungen eine ringförmige Schulterfläche 49 gebildet wird. Im Innenrohr 14 sind an den Innenflächen der Szintillatoren 28, 38 Filter 44 befe stigt, die konzentrisch zur Achse des Rohres 14 ein scheibenförmiges Element 42 tragen.
Dieses Element erstreckt sich über einen begrenzten, jedoch beträcht- lichen Teil des Rohrquerschnittes und hat eine abge- schrägte Aussenkante, um den Mittelbereich mit der stärksten Strahlungsintensität des von einem annä- hernd in der Mitte der Öffnung 40 angeordneten Behälter ausgehenden Strahlungsfeldes zu beeinflussen , und zu steuern.
Eine solche Steuerung ist deshalb wichtig, weil sie die Kontrolle der erforderlichen geometrischen Verhältnisse der Anordnung zwecks Ge winnung einheitlicherer Zählwerte bei Verwendung von Materialien unterschiedlicher Radioaktivität erleichtert sowie eine einfachere Bestimmung der geometrischen Verhältnisse zwischen der Mittelöffnung 40 und den seitwärtigen Öffnungen 26 und 36 ermög- ; licht.
Die Ringfläche 49 am Boden der grösseren oberen Bohrung 45 dient d, azu, ein Hohlgefäss 47 aus Kunststoff zu'haltern, das seinerseits eine gewöhnli- che Kunststoffinjektionsspritze 46 so haltert, dass sich die in der Spritze enthaltene Dosis radioaktiven Materials im Serumalbumin 48 etwa in der Mitte des Rohres und des Elementes 42 befindet. Derartige In jektionsspritzen sind an sich al1gemein bekannt ; sie bestehen aus einem Kunststoffzylinder und einem Kolben mit einer an seinem Ende angeordneten Kanüle. Eine nähere Beschreibung dürfte sich daher erubrigen.
Jede der beiden seitwärtigen Öffnungen 26 und 36 weist eine durch beide Wanidungen des Gehäuses 12 geführte vertikale Bohrung 27 auf, deren Durch- messer so bemessen ist, dass sich ein Metallröhrchen 21 einführen lässt, dessen Ende zwecks Halterung in der Bohrung nach awssen erweitert ist. Das Metallröhrchen 21 hat an seinem anderen Ende einen Gum mistopfen 23, der dazu dient, ein zylindrisches Glasröhrchen 25 darin zu haltern. Das Glasröhrchen 25 enthält eine Probe 29 des Materials, dessen Aktivität gemessen werden soll, beispielsweise menschlichen Blutes.
Ein üblicher Szintillatorkristall 28 umgibt das Metallröhrchen 21. Wie man in den Zeichnungen , sieht, hat dieser Kristall flache Enden und einen zylindrischen Querschnitt mit einer durchgehenden Bohrung zur Aufnahme des Röhrchens 21, die zugleich dazu, dient, den Kristall in seiner Lage im Gehäuse zu fixieren. Die Kristalle können aus irgendei- nem geeigneten Material, beispielsweise NaJ, bestehen und brauchen, da sie allgemein bekannt sind, hier nicht näher beschrieben zu werden.
Es ist wichtig, dass ein spezifisches Volumen der zu messenden Probe, und zwar sowohl der Ungemischt-als auch der Gemischtprobe, genau bekannt ist. Dies wird bei der vorliegenden Anordnung in einzigartiger Weise dadurch erreicht, dass man ein die Probe enthaltendes Röhrchen 25 verwendet, das sich über den gesamten Durchmesser des Innenrohres 14 erstreckt und einen gegenüber dem Innenrohr kleinen Durchmesser von beispielsweise 10 bis 30 lo des In nenrohrdurchmessers hat.
Die im Röhrchen 25 enthaltene Probe 29 wird dabei so gehialtert, dass sie sich in Säulenform längs des Rohrdurchmessers von unterhalb bis oberhalb der Ro'hrinnenwand erstreckt, dadurch ist dann ein Erfassen eines ganz bestimmten Probenvolu, mens gewährleistet. Es ist also nur erfor derlich, eine genügende Menge der zu untersuchen- den n Probenflüssigkeit 29 in das Röhrchen, 25 zu geben und dass sich die Probe zwecks Abtastung eines bestimmten Volumes über die gesamte lichte Weite des Rohres erstreckt.
Dies ist ein für die Wir kungsweise der Vorrichtung wichtiger Gesichtspunkt, da. die erforderliche volumetrische Messung durch die Verwendung einer Probe in Form einer Flüssigkeits- sÏule in Verbindung mit der Gehäusekonstruktion automatisch erreicht wird.
Zum Unterschied vom Volumen der Probe 29, ist das Volumen der Dosis 48 nicht wichtig. Dagegen ist es notwendig, dass ihre Gesamtaktivität gemessen wird. Zu diesem Zweck ist bei dieser Konstruktion automatisch dafür gesorgt, dass eine gewöhnliche In jektionsspritze in der Mitte des Rohres gehaltert wird, um ihren radioaktiven Inhalt in. der durch die Scheibe 42 und das strahlungsdämpfende Filter 44 modifizierten Form zu messen. Das Filter kann beispielsweise aus Blei oder Kupfer bestehen.
Dieses Filter macht es möglich, ein kürzeres Gehäusero'hr zu verwenden, da wegen der Abschwächung der Strah lungsintensität der hochaktiven Dosis 48 diese näher an die Kristalle 28, 38 herangerückt werden und dadurch die Gesamtlänge des Gehäuses verringert werden kann. Ferner erleichtert das Filter die Verwen dung verschiedenartiger Radioisotope, ohne dass eine Neueinstellung der Vorrichtung, erforderlich ist.
Die SEV-R¯hren 22, 32 sind innerhalb der Ge häuseen ! den so angeordnet, dass sie mit ihren Stirnflä- chen dicht an dem dazugehörigen Kristall liegen, wie es in Fig. 3 und 5 für die Röhre 22 und den Kristall 28 gezeigt ist. Man verwendet hierfür Sekundärelek- tronenvervielfacherröhren üblichen Typs in bekannter Schaltungsanordnung. Eine nähere Beschreibung erübrigt sich daher.
Die oben beschriebene Anordnung kann in irgendeiner geeigneten Weise so montiert sein, dass ihre drei oberen Offnungen sich für die bequeme Einführung und Entfernung der jeweiligen Proben darbieten, während die elektronischen Einrichtungen in irgendainer zweckmässigen Weise darunter. ange- ordnet sein können. Zu beachten ist jedoch im Zu sammenhang mit Fig., 3 und 5, dass die Vorrichtung niemals in der Weise benutzt wird, dass sowohl der Dosisbehälter als auch der Probembehälter gleich- zeitig eingesetzt sind ; dies ist in den Zeichnungen lediglich zur Erläuterung der Anordnung gezeigt.
Fig. 6 bis 8 zeigen die speziellen Schaltbilder der in Fig. 1 in Blockform dargestellten Einheiten, wobei in Fig. 6 und 7 das reversible Speicherzählgerät und in Fig. 8 das Steuergerät für den Betrieb der Vorrichtung dargestellt ist. Von einigen Elementen sind keine Detailschaltbilder gezeigt, da disse Elemente allgemein bekannt sind und in herkömmlicher Weise ver- wendet werden. Dies gilt zum Beispiel für die Sekun- därelektronenfvervielfacherröhren und die dazugehö- rigen Impulsgeneratoren, die bei Empfang eines Ein gangssignales entsprechende Ausgangsimpulse an den Schaltern 50, 52 erzeugen.
Ebenso stellen der Oszillator 110 und der Zeitgeber 120 allgemein übliche Elemente dar ; der Zeitgeber ist ein gewöhnliches Impulszählgerät, das irgendeinen geeigneten Digital Analog-Wandler steuert, der seinerseits eine geeignete Ausgangsspannung für die Betätigung des Mess anzeigegerätes 130 liefert.
Das reversible Speicherzählgerät, wie es in Fig. 6 und 7 gezeigt ist, besteht aus zehn Fortschaltregister- stufen, deren jede einem, GedÏchtnisstromkreis und einen Steuerstromkreis aufweist. Davon, sind in der Zeichnung nur die Stufen 1, 2 und 10 dargestellt, wobei die übrigen, nicht gezeigten Stufen gleich ausgebildet sind wie die Stufe 2 (mit Ausnahme eines weiter unten zu erörternden zusätzlichen Merkmals).
Die Stufen befinden sich jeweils innerhalb der mit gestrichelten Linien umnandeten Blöcke und tragen die Bezugszahlen 140-1, 140-2 bzw. 140-10. Das Gedächtniselement in den einzelnen Stufen ist von allgemein üblicher Ausbildung und braucht daher hier nicht näher beschrieben zu werden, zumal es in der Zeichnung. speziell gezeigt ist. Der Steuerkreis wie in der Zeichnung gezeigt besteht aus zwei Und Gattern sowie einem ¸Oder¯-Gatter, so dass bei Empfang eines entsprechenden Eingantgssignales das entsprechende Ausgangssignal des betreffenden Ge dächtniskreise, herausgegriffen und an den Gedächt- niskreis der nächstfolgenden Stufe weitergeleitet wird.
Zusätzlich zu den üblichen Speiseleitungen und Masseanschlüssen für die einzelnen Stufen sowie zu einer Rückstell-oder Löschleitung sind eine Vor wärtsschaltleitung 141 und eine Rückwärtsschaltlei- tung 142, die sämtlichen Stufen gemeinsam sind, vorgesehen. Ferner ist eine Eingangsleitung 144 vorhanden, über die die erste Stufe l40-1 Eingangsimpulse zum Zählen erhält. Die letzten vier Stufen haben spezielle Ausgangsleituogen, jeweils entsprechend der -Leitung 145, zum Betätigen des Zu u stark¯-Anzeigers 80.
Die drei letzten Stufen haben besondere, jeweils der O-Leitung 146 entsprechende Aus gangsleitungen,über die der Zu alt¯-Anzeiger 90 betätigt wird. Die Ausgangsleitung 148 der Endstufe 1140-10 ist an das Steuergerät 100 angeschlossen ; sie fiv'hart das Signal, das anzeigt, dass im Speicherzählge- rät beim AbzÏhlen der Ungemischt- minus Gemischt proben-ilmpulse der Nullzählwert erreicht ist.
Mit den Stufen 140-1 bis 14-10 ist ein Polaritäts-FTip- Flop 152, wie in Fig. 6 gezeigt, gekoppelt, der diie Aufgabe h, at, selektiv entweder die Rückwärtsleitung 142 oder die Vorwärtsleitung 141 zu erregen, je nachdem ob ein Eingangssignal am der Rückwärts- klemme 73 oder an der Vorwärtsklemme 71 des Speicherzählgerätes 70 erscheint.
Zusätzlich dazu, das, s die Eingangsimpulse dazu verwendet werden, das Speicherzählgerät je nach der Herkunft der Impulse entweder zum Subtrahieren nach rückwärts oder zum Addieren nach vorwärts fortzuschalten, werden die Rückwärts-und Vor wärtsimpulse ausserdem durch einen Diodenkreis 154 ohne Rücksicht auf ihre Herkunft addiert, so dasssie .sichunabhängigvon der Richtung, auf die das Spei cherzählgerät über die Vorwärtsleitung141 bzw. die Rückwärtsleitung 142 geschaltet worden ist, als Zähl- impulse verwenden lassen.
Dies wird dadurch er reicht, dass. die gemeinsamen Bin, gan ; gssignale vom Additionsdiodenkreis1'54einemVerzögerungsuni- vibrator 156 zugeleitet werden, dessen Ausgang an den Eingang 144 der ersten Registerstufe 140-1 angeschlossen ist, so dass die aufeinanderfolgenden Stufen jeweils im Sinne einer Zählung gesteuert wenden.
Wie oben erwähnt, werden die letzten vier Stufen des Speicherzählgerätes 70 ausserdem dazu verwen- det, Ausgangssignale für die Betätigung tdes Zu stark¯-Anzeigers 80 und des Zu alt -Anzeigers 90 zu liefern. Und zwar wind der Zu stark¯-Anzeiger 80 immer dann in Tätigkeit gesetzt, wenn am Ausgang 145 jeder der vier letzten Stufen über die angeschlossenen Additionsdioden 81, 82, 83 und 84 (Fig. 8) ein ¸1¯-Signal erscheint.
Der Zu alt Anzei- ger 90 wird immer dann betätigt, wenn am Ausgang 146 jeder der drei letzten Stufen über die angeschlos- senen Dioden 9. 1, 92 und 93 (Fig. 8) ein 0-SignaI, zusammen mit einem Signal vom Steuer-Flip-Flop 1, 64, auftritt.
Das Steuergerät ist in Fig. 8 gezeigt. Sein Eingang 112 ist an die Dosis-, Rests--und Probe 4Klem- men des Schalters 56 angeschlossen. Ferner ist sein EingangübereinegeeigneteVerzögerungsstufe161 mit einem SteueraFlip-iFlop 160 verbunden, der eine Gatterstufe 162 steuert, die einerseits den Oszillator
110 über die Leitung163 mit dem Zeitgeber 120 verbindet und andererseits ein Ausgangssignal an einen zweitenSteuer-iFlip-jFlop1(64liefert, der seinerseits mit seinem Ausgang 165 die zu den Fotozellenröhren gehörigenImpulsgeneratoren 24, 34 einschaltet.
Der Oszillator 110 wird mittelsdesSchalters 58 auf zwei i verschiedene Frequenzen geschaltet, wobei die niedri- gere Frequenz während der Probenzählungverwen- det wird. um die Probenzählzeit gegenüber der Dosis zählzeit zu verlängern. Ferner sind Mittel vorgesehen, um bei Eintritt einer Reihe verschiedener Bedin gu, ngen die SteueriFlipqFlops 160 und164 ausser Tätigkeit zu setzen.
Und zwar sind diese Bedingungen oder Ereignisse folgende : Auftreten eines Nullzähl- wert -Signals vom Ausgang 143 des Spe, icherzáhlgez rätes an der Klemme 1, 70 ; Auftreten eines Signals vom Zeitgeber 120 gleichfalls an der. Klemme 170 oder Auftreten eines Signales vom Zu stark"-Flip Flop 166 an dessen Klemme 167, das zugleich dazu dient,, den Zu Starke-Anzeiger 80 zu betätigen. Tritt eines der genannten Signale auf, so wird es beiden Steuer-Flip-Flops 160, 164 zugeleitet, wodurch beide Flip-Flops rückgestellt bzw. gelöscht werden.
Wenn am Ende der DosiszÏhlzeit die Dioden 91, 92, 93 Nulb-SignaIe vom Speicherzählgerät 70 empfan gan., so wird ber die Diode 94 der Zu altiFlip- Flop 168 betätigt. Ein an dessen'Klemme 169 erscheinendes Signal setzt daraufhin den Zu schwach bzw. Zu alt -Anzeiger 90 in Tätigkeit. Ist die Dosis weder zu stark noch zu alt , so erregt am Ende der Dosiszählzeit die Und -Diodenstuè 136 den Verstärker 134, der über seine Ausgangsklemme 138 den In Ordnunge-Anzeiger 13. 5 in Tätigkeit setzt.
Ein an die L¯sch"-Klemme des Schalters 56 angeschlossener Löschverstärker 116 dient dazu, die verschiedenen Elemente der gezeigten Schaltung zu löschen n bzw. auf ihren ursprünglichen Zustand zurückzustellen.
Was die in den Zeichnungen nicht speziell angegebenen Schaltungselemente anbelangt, so bestehen die den Sekundärelektronenvervielfacherröhren nachgeschalteten Stufen 24, 34 vorzugsweise aus Zählern üblicher Art in Sechzehnerstufumg mit einem geeigneten Gatter zum Einsahalten des Zählers mit tels eines Signales von der Klemme 165 des Steuergerätes, so dass der Impulsausstoss des Zählers über einendurch den Zeitgeber 120 festgelegten Zeitraum gesteuert werden kann.
Denartige Zähler und Gatter sind als Elemente des zweiseitig gerichteten Speicher- zÏhlgerÏte. und des Steuergerätes bereits gezeigt ; sie werden auch in den Stufen 24, 34 in durchaus übli- cher Weise verwendet und brauchen daher nicht noch einmal im einzelnen gezeigt zu werden. Der Zähler 60 ist einfach ein gewöhnliches Impulszählgerät, wie es bereits als Element anderer Schaltungseinheiten gezeigt ist und daher gleichfalls nicht mehr näher beschrieben zu werden braucht.
Auch bei dem Zeitgeber 120 handeltessich um ein gewöhnliches Impuls- zählgerät, dessen Ausgangssignale beispielsweise in einer Additionsstufe vereinigt werden, so dass ein Ausgangsstrom erzeugt wird, mit, dem man ein ge wöhnliches Messgerät 130 in der Weise steuert, dass die Anzeige des Messgerätes mit dem Anwachsen der Zählwerte vorrückt.
Nachdem nunmahr die speziellen baulichen und elektronischen Elemente der Vorrichtung im einzelnen beschrieben worden sind, kann jetzt die Wir kungsweise und Bedeutung bestimmter Elemente etwas genauer erläutert werden, als es anlässlich der kurzen Beschreibung der Arbeitsweise, wie sie weiter oben gegeben wurde, möglich war.
Der erste Schritt bei der Durchführung des Verfahrens zur Bestimmung des Blutvolumens, ausgehend davon, dass die Schaltung im gelöschten Zustand ist und die Schalter 50, 52, 54, 56 und 58 sich in der Lösch-SteHungbefinden,bestehtdarin,dass man die in einem abgeschlossenen Behälter, beispielsweise einerInjektionsspritze 46, enthaltene Dosis in die Mittelöffnung 40 des Rohrgehäuses 12 ein, setzt, wie es in Fig. 3 und 5 gezeigt ist, wobei in , diesem Stadium des Betriebes keine der beiden Proben sich in dem Gehäuse befindet.
Sodann schaltet man die Schalter 50, 52, 54, 56 und 58 auf Dosise, so dass die von der Dosis 48 emittierte, auf die Kristalle 28 und 38 auftreffende und dort Szintiüationen hervorrufende Strahlung von den Fotozellenröhren 22, 32 wahrgenommen, und mittels der dazugehörigen Impulsgeneratoren 24, 34, die bei Einrücken der Schalter in die "Dosis"-Stellung ber das Steuergerät 100 eingeschaltet worden sind, in Impulse. umgewandelt werden.
Solange die Ausgangsschalter 50, 52 der r Stufen 24, 34 auf Dosisgeschaltetsind,werden die Impulse von den SEV zusammenaddiert, dabei wird die Impulszahl durch den Zähler 60 zweckmässiger- weise um einen Faktor von 64 reduziert. Die resultierenden Zählwerte werden der Vorwärtsklemme 71 des reversiblen Speicher. zählgerätes 70 zugeleitet.
Da unter diesen Bedingungen lediglich Vorwärtsimpulse in das Speicherzählgerät 70 eingespeist werden, wird durch den PolaritÏts-Flip-Flop 152 lediglich die Vor wärtsleitumg 141 des Speicherzählgerätes 70 gesteuert, so dass der SpeicherzÏhler beim ZÏhlen der am Eingang 144 eintreffenden Impulse jeweils nach vorwärts schaltet. Zum gleichen Zeitpunkt, wie das Steuergerät die Impulsgeneratoren 24, 34 in Tätigkeit gesetzt hat, ist durch das Steuergerät auch der Zeitgeber 120 durch den Oszillator 110 in Gang gesetzt wor- den, so dass der Zeitgeber 120 angefangen hat, über einen vorher festgelegten Zeitraum zu laufen.
Wenn nach Ablauf dieses Zeitraumes von beispielsweise einer Minute der Zeitgeber 120 ausschaltet, schickt er einen Impuls auf den Eingang 170 des Steuergerätes 100. Daraufhin stoppt das Steuergerät die Tätigkeit der Jmpulsgenenatoren 24, 34 mittels eines Signales von der, Klemme 105, was zur Folge hat, dass keine weiteren Impulse mehr in das Speicherzählgerät 70 eingespeist werden. Jedoch bleiben die während der Dosisza'hl, ung gespeicherten Impulse erhalten, da in diesem, Stadium das Speicherzählgerät nicht gelöscht wird.
Damit der Betrieb weiter voranschreiten kann, muss jedoch der Zustand des Speicherzählgerätes so sein, dass die Anzahl der gespeicherten Zählwerte weder gross tgenug ist, um den Zu Starke-Anzeiger 80 auszulösen, noch klein genug ist, um den Zu alt Anzeiger 90 auszulösen, wobei der letztere so gesteuert wird, dass er erst nach dem Abschalten des Zeitgebers 120 in Tätigkeit gesetzt werden kann.
Auf jeden Fall leuchtet zu dem Zeitpunkt, da der Zeitge ber abschaltet und damit die Impulsspeicherung im Speicherzählgerät 70 abgebrochen wird, einer der drei Anzeiger, entweder der Zu stark Anzeiger 80 oder der Zu alt -Anzeiger 90 oder der In Ord- nung"-Anzeiger 1@5 auf oder gibt eine anderweitige Anzeige von sich, so dass die Person, die die Vorrich tung bedient, weiss, ob mit der Volumenbestimmung fortgefahren werden kann odermiteinerneuen Dosis von vorn begonnen wenden muss.
Der nächste Schritt des Verfahrens bei Verwen- dungderdargestellten. Vorrichtung besteht darin, dass über, den gleichen Zeitraum wie zuvor die Aktivität des Restes, der nach Injizierung der Dosis in den Patienten, dessen Blutvolumen bestimmt werden soll, in der Spritze 46 verblieben ist, gemessen wird.
Dies geschieht in der Weise, dass man die Schalter . auf Rest stellt, nachdem man die entleerte Injektionsspritze 46 wie zuvor in die Öffnung 40 eingesetzt hat. In dieser Schalterstellung bleibt die Einstellung der Schaltung die gleiche wie zuvor, ausser dass die Ausgangsimpulse des ZÏhlers 60 jetzt an die Rück wärtsklemme 73 des Speicherzählgerätes 70 ge- schickt werden, so dass von den bereits im Speicher- zählgerät gespeicherten Impulsen subtrahiert und so ein korrigierter oder Nettodosiszählwert erhalten wird. Dies ist graphisch in Fig. 2 veranschaulicht.
Unter diesen Verhältnissenarbeitet der reversible Speicherzähler 70 genau wie zuvor, ausser dass jetzt durch den Polaritäts-Flip8Flop 152 seine Rückwärts- leitung 142 gesteuert und dadurch die dem Eingang 144 der ersten Stufe zugeleiteten Impulse rückwärts gezählt werden. Wiederum wird bei Abschalten des Zeitgebers 120 der Impulsausstoss der Generatoren 24, 34 abgebrochen.
Im Anschluss an die Dosis-. und Restzahlung wird die leere Spritze 46 aus d r Mittelöffnung entfernt, die Gemischtprobe in ihrem Röhrchen 25 wird in die Íffnung 26 eingesetzt,unddieUngemischtprobe wird in die Öffnung 36 eingesetzt. Wie bereits er wähnt, ist es wesentlich, dass das Volumen der Pro benflüssigke, it in den Behälterröhrchen so, gross ist, dass es sich über die gesamte lichte Weite des Innen- rohres 14 des Gehäuses erstreckt, da man nur dann ein vorbestimmtes, genau bekanntes Volumen für den Vergleich mit dem unbekannten Volumen zur Verfügung hat.
Normalerweise ist das Volumen des dem Patienten entnommenen Blutes so klein gegen- über dem Gesamtvolumen, dass es vernachlässigt werden kann. In manchen Fällen kann es sich jedoch als notwe, ndig erweisen, das entnommene Volumen vom Gesamtvolumen zu subtrahieren, um das Netto Nutvolumen zu bestimmen, was allerding keinen Ei fluss auf die Wirkungsweise des Verfahrens und der Vorrichtung hat.
Wegen der verhältnismässig geringen Aktivität der Gemischtprabe und der Ungemischtprobe, ist die erfindungshgemässe Vorrichtung zweckmässig so aus gebildet, dass die Proben dicht an die entsprechenden
Szintillatoren 28 bzw.
38 angekoppelt sind, um so viel wie möglich von ihrer Aktivität auszun tzen, wobei der Abstand zwischen den beiden Szintillato- ren genügend gross ist, um die Möglichkeit einer Be- einflussung der Szintillatoren durch die jeweils andere Probe auszuschliessen. Auf diese Weise werden effektiv die beiden Proben getrennt, jedoch gleichzeitig gemessen, so idass Hintergrundeffekte, die bei- spielsweise von einem in der Nähe befindlichen Röntgengerät. stammen, beide Messungen identisch beeinflussen und sich aufheben, wie weiter unten ersichtlich werden wird.
Sind die ProbenimGehäuse'1(2eingesetzt, so stellt man die Schalter 50,. 52, 54, 58 auf Probe.
Dadurch werden die Impulsgeneratoren 24, 34 so geschaltet, dass die Ausgangsimpulse des Impulsgene- rators 24, derdieAktivitätderGemischtprobe,der h¯her aktiven, der beiden Proben, erfasst, direktaui die Rückwärtsklemme 73 des Speicherzählgerätes 70 und die Ausgangsimpulse des Impulsgenerators 34, der die Aktivität der Ungemischtprobe erfasst, direkt auf die Vorwärtsklemme 71 des Speicherzählgerätes 70 gekoppelt werden.
Zugleich beginnt das Speicher zählgerät 70 die, eingespeisten Impulse zu zählen. Da jedoch die Rückwärtsklemme an die höher aktive Probe in der Öffnung 26 angeschlossen ist, ist t der über die Rückwärts-und Vorwärtsklemmen in das Speicherzählgerät gelangende Nettozählwert negativ, so dass die während der Dosiszählung im Speicherzählgerät gespeicherten Zählwerte sich fortlaufend vermindern.
Diese Verminderung dauert so lange an, bis der Zählwert im Speicherzähl- gerät den Wert Null erreicht, worauf der nächst- folgende Einzelzählwert am Ausgang 148 des Speicherzählgerätes 70 erscheint und als Nullzähl wert-Signal an das Steuergerät 100 weitergeleitet wird und dieses stoppt. Inzwischen hat während die- ses Herunterzählvorganges der Zeitgeber 120 den Anzeiger 130 aus seiner Nullstellung über die Skala vorgerückt, so dass die Stellung des Anzeigers 130 diejenigeZeitspanneanzeigt,während welcher das Rückwärtszählen bis zum Nullzählwertp andauerte, wie aus dem Diagramm in Fig. 2 ersichtlich ist.
B, ei geeigneter Bemessung des Anzeigers 130 gibt die An zeigernadeldirektdasBlutvolumenan, so dass die Vorrichtung bei Beendigung der Zahlung, die nicht mehr als ein paar Minuten beansprucht,eine.unmit- telbare Anzeige desBlutvolumens im Patienten liefert, und zwar des Blutvolumens des Patienten, abz g lich derjenigen,gewöhnlichvemaohläss.igbaren, Blutmenge, die für die Proben entnommen worden ist.
Nachdem die Blutvolumenbestimmung somit be endet ist, kann man die Vorrichtungfüreineneue Messung r ckstellen bzw. l¯schen, indem man ein fach die Schalter 50, 52, 54,56, 58 auf "L¯schen" stellt. Dadurch wird mittels des Löschverstärkers 116 die ganze Schaltung in üblicher Weise gelöscht. Die Proben werden entfernt, so dass nunmehr alles für die ZÏhlung der neuen Dosis bereit ist.
Um noch etwas näher auf die Arbeitsweise des Speicherzählgerätes 70 b, gleichzeitigen Zählen der beiden Proben einzugehen, sei bemerkt, dass jeder einzelne dernacheinanderamentwederder Vor wärtsklemme 71 oder der Rückwärtsklemme 73 eintreffenden Impulse imstande ist, den gesamten Spei cherzähler je nach der Herkunft des Impulses entweder vorwärts oder rückwärts zu schalten, so dass der Impuls, wenn er nach Durchlaufen der Additionsstufe 154 und der Verzögerungsstufe 156 auf den Eingang 144 gelangt, entweder subtrahiert oder addiert wird.
Es ist daher nicht nur dafür gesorgt, dass der Speicherzähler 70 für die Addition oder die Subtraktion konditioniert wird, indem bei Eintreffen eines Eingangsimpulses an entweder dem Vorwärts- eingang oder dem Rückwärtseingang sämtliche Zäh- lerstufen auf die entsprechende Fortschaltrichtung geschaltet werden, sondern es werden zusätzlich die an beidsnEingängenerscheinendenImpulse zum Zwecke der Zählungnach dem Fortschalten in entweder der Vorwärts-oder der Rückwärtsrichtung addiert. Das Nullzä'hlwertSignal wird durch einen l -Ausstoss aus der letzten Stufe geliefert.
Ein sol- ches ls"iAusgangssignal wird dann erzeugt, wenn der Speicherzähler um den ersten weiteren Schritt nach rückwärts geschaltet wird, nachdem sämtliche Stufen den 0 JZustan, d erreicht haben, was bedeutet, dass im gesamten Speicherzähler der Zäihlwert 0 vorhanden ist, d. h. keine Impulse gespeichert sind. In ähnlicher Weise kann man den Speicherzäh- ler auf anderweitige Bedingungeneinstellen,die geeignet sind, einen Null -Zustand zu definieren.
Die Stufenza'hl im Speicherzähler ist so gross gewählt, dass sie hinreicht, die maximal zu erwartenden Zählwerte zu verarbeiten. Im vorliegenden Fall dürften zehn Stufen mit einem maximalen Zählwert von 2' ausreichen. Man kann aber selbstverständlich das Speicherzählgerät mit jeder beliebigen Anzahl von Stufen ausrüsten.
Besonders zu beachten ist, dass die bauliche und schaltungsmässigeAusgestaltung der Vorrichtung zw-ckmässig so gewählt ist, dass der Strahlungspegel der hochaktiven Dosis auf einen Wert reduziert wird, der etwa in der GrössenordnungdesStrahlungspegels der weit weniger aktiven Proben liegt, um so, einen effektiven VergleichderZählwertezuermöglichen.
Diesem Zweck dient nicht nur der Zähler 60, der die dem Speicherzähler 70 zugeleiteten Dosis-und RestzÏhlwerte um den Faktor 64 reduziert, sondern auch die Anordnun, g der Dosis in einem beträchtlichen Ab- stand von den Szintillatorkristallen 28, 38 sowie die Verwendungdes die Strahlungsintensitätverringern- den Filters 44 und der Mittelscheibe 42, die dazu dient, die direkte Strahlung zu verringern,ohne die mehr indirekte Strahlung zu beeinflussen.
Letzteres ist besonders wertvoll für die Gewinnung eines einheitlicheren Strahlungspegelsübereinenweiteren Bereich, was nicht nur eine grössere Messgenauig- keit, sondern sogar auch die Verwendung verschie- denartiger Radioisotope ohne Nachstellung der Vorrichtung ermöglicht. Dies ist besonders nützlich für dis medizinische Praxis, wo zwei derartige Isotope, nämlich Jod 13dundChrom 51, häufig verwendet werden.
Abschliessend kann gesagt werden, dass durch die Erfindung eine Vorrichtung zum Bestimmen des Volumes von Substanzen, die auf irgend eine Weise verdünntodergemischtwerdenkönnen,auf radioak- tivem Wege geschaffen worden ist, wobei die Vorrichtung sich besonders für die Messung des menschlichen Blutvolumens eignet.
EineweitereMöglichkeitzurBestimmungeines unbekanntenVolumensbesteht darin, dass man nacheinander die Aktivität der Dosis'und die Aktivität der Probe misst und auf diese Weise Zählwerte der gleichen Grössenoidnung dadurch erhält, dass man die Dosis in einem entsprechend grösseren Abstand von der strahlungsempfindlichen Einrichtung anordnet als die Probe.
Sodann kann die Vorrichtung zum Bestimmen des Alters biologischer Flüssigkeiten verwendet werden, wobei eine bekannte Menge eines Radioisotops einer vorbestimmten Menge einer solchen Flüssigkeit kurz nach deren Zubereitung zugesetzt und sodann, zu einem unbekannten Zeitpunkt nach der Zuberei tung, die Radioaktivität der Flüssigkeit gemessen wird. Das Alter der Flüssigkeit wird dann durch Vergleich der gemessenen Radioaktivität mit der bekannten ursprünglichen Radioaktivität, deren Halbwerts- zeit, b, ekannt ist, ermittelt.