CH401028A - Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q

Info

Publication number
CH401028A
CH401028A CH7542359A CH7542359A CH401028A CH 401028 A CH401028 A CH 401028A CH 7542359 A CH7542359 A CH 7542359A CH 7542359 A CH7542359 A CH 7542359A CH 401028 A CH401028 A CH 401028A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
coenzyme
isooctane
quinone
ethanol
solution
Prior art date
Application number
CH7542359A
Other languages
English (en)
Inventor
Loring Crane Frederick
Leonard Lester Robert
Ezra Green David
Original Assignee
Wisconsin Alumni Res Found
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US758838A external-priority patent/US3162654A/en
Application filed by Wisconsin Alumni Res Found filed Critical Wisconsin Alumni Res Found
Publication of CH401028A publication Critical patent/CH401028A/de

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/12Ketones
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C50/00Quinones
    • C07C50/26Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms
    • C07C50/28Quinones containing groups having oxygen atoms singly bound to carbon atoms with monocyclic quinoid structure
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/66Preparation of oxygen-containing organic compounds containing the quinoid structure

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung eines neuartigen Chinons, welches als Coenzym Q bezeichnet wird. Dieses Chinon wirkt als Coenzym, indem es während der Substrat-Oxydation in Mitochondrien cyclisch oxydiert und reduziert wird.



   Es wurde nun gefunden, dass Materialien mit hoher Atmungsgeschwindigkeit im allgemeinen gute Quellen für die Gewinnung von Coenzym Q sind.



  Beispielsweise konnte das Chinon aus Rinderherz Mitochondrien, Rinderleber-Mitochondrien, Taubenbrustmuskel-Cyclophorase, N.-crassa, Torula, Azotobakter, Bäckerhefe usw. gewonnen werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q ist nun dadurch gekennzeichnet, dass man Rinderherzgewebe einschliesslich Rinderherz-Mitochondrien, Azobakter vinelandii, Torula oder   Bäckerhefe    mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert und aus dem Auszug das Coenzym Q abtrennt.



   Ein bevorzugtes und allgemein anwendbares Verfahren besteht darin, diese Materialien mit wässerigem Alkylihydroxyd in einem Lösungsmittel, wie Äthanol, in Gegenwart von Pyrogallol zu verseifen und das verseifte Gemisch mit Isooctan und Heptan zu extrahieren, gegebenenfalls unter nachfolgendem Chromatographieren des Auszugs auf einer Säule.



  Pyrogallol wird verwendet, da das Chinon in alkalischen Lösungen irreversibel zerstört wird, wenn das   Verseifungsmedium    nicht Pyrogallol oder ein gleichwertiges Antioxydationsmittel enthält. Falls man chromatographiert, z. B. auf Tonerde, Magnesiumsilikat (Forisil), Natriumaluminosilikat (Decalso), Fullererde usw., wendet man vorzugsweise Isooctanoder   Heptanlösungen    an, wobei man mit einem etwas   stairker    polaren Lösungsmittelgemisch eluiert, welches z. B. aus 5 %   Athyläther    und Isooctan besteht. Die   Coenzym-Q-Präparate    können auch durch Umkristallisieren aus Äthanol, Methanol, Amylalkohol, Äthylacetat, Aceton oder Essigsäure gereinigt werden.



   Als Lösungsmittel zum Extrahieren bevorzugt man Heptan oder Isooctan gegenüber Ather, Petrol äther, Pentan und dergleichen, da diese letzteren, niedrig siedenden Lösungsmittel erheblich mehr unerwünschte Stoffe extrahieren. Beim Extrahieren mit Heptan und Isooctan treten als hauptsächliche Verunreinigungen Carotinoide und Steroide auf, welche sich glücklicherweise durch Chromatographieverfahren   und/oder    Differential-Kristallisation vom Chinon abtrennen lassen.



   Nach gleichen oder verschiedenen Verfahren aus verschiedenen Quellen gewonnene   Coenzym-Q-Prä-    parate sind in ihren wesentlichen Eigenschaften grund  sätzlich    gleich. Alle Produkte sind gelborange, neutrale, niedrig schmelzende Feststoffe, unlöslich in Wasser und löslich in organischen Lösungsmitteln wie Pentan, Heptan (n-Heptan), Isooctan (2, 2, 4-Tri  methylpentan),      Petroläther,    Cyclohexan, Benzol, Toluol, Äthyläther, Aceton, niedrigen Alkanolen   (z.    B. Methanol, Äthanol oder Amylalkohol), Äthylacetat, Essigsäure, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und Pyridin, wobei die Löslichkeit in den nichtpolaren (Kohlenwasserstoff-) Lösungsmitteln am grössten ist.



   Die gelbe Farbe des Chinons wird durch Reduktionsmittel, wie Kaliumborhydrid   (KBH), Ascorbin-    säure, Zink usw., gebleicht, und die erhaltene reduzierte Verbindung wird an der Luft langsam oxydiert und in Gegenwart von Silberoxyd   (Ag20) rasch zu    Coenzym Q, das heisst der oxydierten Form von Coenzym Q, regeneriert. Auch die chromatographischen Eigenschaften auf gelartigem, ausgefälltem Na triumaluminosilikat (käuflich unter der Marke      Decalso  )    sind gleich. Coenzym   Q,    beispielsweise in   Isooctanlösung,    wird auf Decalso adsorbiert und lässt sich mit verdünnten ätherischen   (3-10 % Äthyläther)    Lösungen von Isooctan eluieren.

   Alle Coenzym-Q Präparate vermögen ein   Succinoxidasesystem,    dessen   Coenzym-Q-Gehalt    erschöpft ist, zu reaktivieren.



   Auch die Ultraviolett-Absorptionsspektren für Coenzym Q sind im sichtbaren Gebiet qualitativ identisch, indem alle Präparate in   Athanol    Maxima bei etwa 275 mu, mit einer breiteren Bande bei 405 mu, aufweisen. Diese Maxima verschwinden bei der Re  duktion    mit Borhydrid   (KBH4),    und es erscheint ein einzelnes Maximum von geringerer Stärke bei 290   mu.   



  In Fig.   Ia    und 1b entspricht die ausgezogene Linie dem Spektrum der oxydierten Form von Coenzym   Q,    die gestrichelte Linie dem Spektrum der reduzierten Form von Coenzym   Q.   



  Aus dem Spektrum ergibt sich auch die Existenz von Zwischenstufen bei der Reduktion. Schüttelt man Coenzym Q in Äthanol, beispielsweise mit festem Kaliumborhydrid, so verschwindet die Spitze bei 275   m, u,    und es erscheinen Spitzen bei 248 und 312   m, u.    Diese letzteren beiden Banden verschwinden rasch, worauf die einzelne stabile Bande bei 290 m, u entsteht. Auch erscheint im sichtbaren Bereich, wenn man eine   äthanolische    Lösung von Coenzym Q mit kleinen Mengen Kaliumborhydrid schüttelt, eine rosarötliche Farbe, bevor die gelbe Farbe ausgebleicht wird. Die   rosarötliche    Farbe erscheint wiederum beim Schütteln der gebleichten Lösung an der Luft.

   Beobachtet man diese Reduktion mit Kaliumborhydrid in Äthanol in einem aufzeichnenden Spektrophotometer, so erfolgt sofort eine starke Zunahme der Auslöschung im ganzen sichtbaren Bereich unter vor  übergehender    Bildung von zwei scharfen Banden bei 420 und 442   m, u. Die Auslöschung    nimmt dann rasch ab, bis der gebleichte Zustand erreicht ist. Auch diese Eigenschaft wird bei allen Coenzym-Q-Präparaten, unabhängig von deren Herkunft, beobachtet.



   Hydriert man Coenzym Q bei Zimmertemperatur und Atmosphärendruck in einem Warburg-Manometer in   Athylalkohol    mit Palladium auf Holzkohle als Katalysator (2-3 mg   Palladium/mg    Chinon), so erfolgt augenblicklich Wasserstoffaufnahme, welche nach einigen Minuten beendet ist, wobei 1, 2 bis 1, 3 Mol   H/100    g Chinon absorbiert werden. Unter gleichen Bedingungen wurde unter Verwendung von Platinoxyd in Athanol ein etwas höherer Wert erreicht.



   Auch die Infrarotspektra von aus verschiedenen Quellen nach gleichen oder verschiedenen Verfahren erhaltenem Coenzym Q sind qualitativ identisch. Dieses Spektrum wird in Fig. 2 dargestellt unter Verwendung von Kaliumbromidpillen. Wie hier gezeigt wird, zeigt Coenzym Q im Infrarotbereich des Spektrums charakteristische Absorptionsbanden bei folgenden Wellenlängen, ausgedrückt in,   u :    3, 45 ; 3, 52 ; 4,   37    ; 6, 08 ;   6,    20 ; 6, 90 ; 7, 21 ; 7, 77 ; 7, 92 ; 8, 32 ; 8, 67 ; 9, 03 ; 9, 78 ; 10, 42 ; 11, 39 ; 12, 55 ; 13, 27.



   Coenzym Q bildet in der reduzierten Form einen Acetatester (Diacetat), welcher wie folgt hergestellt werden kann : 400   mg Coenzym Q,    das aus Rinderherz-Mitochondrien erhalten wurde, 400 mg Zinkstaub, 10 cm3 Acetanhydrid und 2 cm3 Triäthylamin werden etwa 5-10 Minuten lang erwärmt. Das Gemisch wird durch Glaswolle filtriert und in einen Scheidetrichter gegeben, welcher 50 cm3 Cyclohexan enthält. Die Cyclohexanphase wird zweimal mit je 25   cm3    0, 3n Salzsäure und dreimal mit je 50 cm3 Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel wird im Vakuum abdestilliert, und das halbfeste Produkt wird in 20 cm3 heissem absolutem   Athanol    gelöst und bei 5 C stehengelassen. Nach 2 Tagen wird der gebildete praktisch weisse Niederschlag abgenutscht und in 10 cm3 absolutem Athanol wieder gelöst.

   Nach Stehenlassen über Nacht bei Zimmertemperatur trennt man das ausgefällte Diacetat ab. Nach 2 Tagen bei   5  C    kann eine weitere kleine Menge gewonnen werden. Nach Entfernung der   Mutterlösung    durch Zentrifugieren und nach dem Trocknen des Niederschlages im Vakuum erhält man das Diacetatderivat von Coenzym-Q-10 (siehe unten) in Form eines wei ssen Feststoffes, welcher bei 39  C erweicht und bei   40  C    schmilzt.



   Die Absorptionsspektra der oxydierten und reduzierten Form von Coenzym Q stehen in   Überein-    stimmung mit der Anwesenheit einer   aje-ungesättig-    ten Carbonylfunktion, welche reversibel oxydiert und reduziert wird. Daraus geht hervor, dass Coenzym Q ein Chinon und wegen der Farbe ein   p-Chinon    ist. Es ist auch ein tetrasubstituiertes Chinon indiziert, da Coenzym Q einen negativen Craven-Test gibt. Auch andere Befunde, wie die Löslichkeit in   Fettlösungs-    mitteln, weisen auf die Anwesenheit einer chinoiden Gruppe oder eines chinoiden Kerns mit einer (ungesättigten) aliphatischen Seitenkette hin.

   Durch Oxydation von Coenzym Q mit Permanganat (unter Verwendung von   I C KMnO4    in 0, 3m KOH) erhält man Lävulinsäure nebst Bernsteinsäure und andern Zersetzungsprodukten, inbegriffen teilweise oxydierten Produkten. Die Lävulinsäure (identifiziert als 2, 4 Dinitro-phenylhydrazon) weist auf die Anwesenheit von isoprenoiden Gruppen
EMI2.1     
 in der Seitenkette von Coenzym Q hin.



   Die Unterschiede in den Schmelzpunkten und   R-    Werten (siehe Tabelle 1) sowie auch die erwähnten Unterschiede in den Löslichkeitseigenschaften in niedrigen Alkanolen (z. B. bei verschiedenen Temperaturen) bestätigen, dass die aus den unten beschriebenen Quellen erhaltenen Chinone (Coenzym Q) verschieden sind. Aus den derzeitigen Befunden geht hervor, dass es sich um eine homologe Reihe von Verbindungen mit dem gleichen chinoiden Chromophor, zwei Alkoxylsubstituenten und einer langen Seitenkette von isoprenoidem Charakter handelt. Die Verbindun gen scheinen sich, mindestens zum grössten Teil, nur durch die Länge dieser Kette zu unterscheiden, insbesondere, um eine Anzahl von 5 Kohlenstoffeinheiten (Isopreneinheiten).

   Dies geht aus Tabelle   1    hervor, welche die Eigenschaften von verschiedenen, aus verschiedenen Quellen erhaltenen   Coenzympräpara-    ten angibt.



   Tabelle 1    Quelle Coenzym Molekular-Empirische Schmelzpunkt Rf-Wert gewicht Formel t    Rinderherz Q-10 849, 3   C58H8804    49, 9 0, 27 T. utilis Q-9 781, 2   C53H8004    45, 2 0, 36
Form mit hohem Schmelzpunkt A. vinelandi   Q-8    713, 1   C48H7204    37, 0 0, 42 T. utilis   Q-7    644, 9 C43H6404 30, 5 0, 49
Form mit niedrigem Schmelzpunkt (Die   Rf-Werte    wurden bei der   Papierchromatographie    mit Phasenumkehr in   n-Propanol/H2O    8 : 2 [Volumen/Volumen] erhalten).



   Mit den Angaben der obigen Tabelle stände die Annahme in   Dbereinstimmung,    dass die Alkoxylgruppen Methoxygruppen sind und dass die Coenzyme   Q-10,      Q-9,    Q-8 und   Q-7    10 bzw. 9 bzw. 8 bzw. 7 Isopreneinheiten   (CH$)    aufweisen. Das aus Bäckerhefe isolierte Coenzym Q ist das nächst niedrige Homologe mit 6 Isopreneinheiten, das heisst Coenzym   Q-6.    Es hat einen Schmelzpunkt von   16     C und ein Molekulargewicht (bestimmt durch   FeCl3-    Dipyridyl-Titration) von etwa 590. Aus der in Tabelle 2 angeführten chemischen Analyse geht hervor, dass keines der kristallinen   Coenzympräparate    Stickstoff, Schwefel oder Halogen enthält.



   Tabelle 2 Verbindung Q-10 Q-9 Q-8 Q-7 C berechnet 82, 02 81, 48 80, 85 80, 07 gefunden 82, 24 81, 44 81, 01 79, 48 H berechnet 10, 44 10, 32 10, 18 10, 00 gefunden 10, 38 10, 11 9, 83 9, 84
Versuche haben ferner gezeigt, dass Coenzym Q keine Vitamin-K-oder Vitamin-E-Wirkung besitzt und den Prothrombin-Spiegel von Ratten, welche mit Warfarin behandelt wurden, nicht wieder herstellt.



   Auf Grund der Zeisel-Bestimmung wurde gefunden, dass in allen Coenzym-Q-Präparaten Methoxygruppen anwesend sind ; die erhaltenen Werte sind in Tabelle 3 angegeben. Ein weiteres beständiges Merkmal aller Chinone ist die Anwesenheit einer   beträcht-    lichen Zahl verzweigter Methylgruppen gemäss Bestimmung nach Kuhn-Roth. Die Titration der reduzierten Form von Coenzym Q mit einer alkoholischen Lösung von   FeCl3-a, a'-dipyridyl    diente als Grundlage für die Bestimmung der in Tabelle 3 angegebenen   Äquivalentgewichte.    Unter Verwendung von Palladium auf Holzkohle als Katalysator, wie oben er  wähnt,    absorbierten die verschiedenen in Tabelle 3 genannten Chinone die angegebene Anzahl Mol   H2/    Mol Coenzym   Q.   



   Tabelle 3 Coenzym Q-10 Q-9 Q-8 Q-7   Alkoxyl % CH3    6, 78 7, 95 8, 33 9, 79 Äquivalentgewicht 447 417 387 331 Anzahl Mol H2/Mol   11, 0    10, 2 8, 9 7, 9
Die in Tabelle 1 angegebenen Molekulargewichte und empirischen Formeln entsprechen den   verfüg-    baren Daten am besten, wenn auch die Zahl der den Formeln zugeschriebenen C-Atome etwas abgeändert werden könnte, ohne dass ein ernsthafter Widerspruch zu den analytischen Werten aufträte. Es ist auch möglich, dass sich die einzelnen Chinonverbindungen hinsichtlich der Verzweigung in der Seitenkette sowie der Anzahl und Lage der Doppelbindungen in der Seitenkette ein wenig unterscheiden und dass geometrische Isomeren auftreten, die in verschiedenen Kombinationen vorkommen.

   Es ist auch möglich, dass der chinoide Kern zwei Seitenketten mit Isopreneinheiten anstatt nur einer einzigen Seitenkette von isoprenoidem Charakter aufweist.



   Beispiel 1    Q-10    (aus Rinderherz-Mitochondrien)
Stufe 1-Verseifung
Etwa 1057 g Eiweiss aus Rinderherz-Mitochondrien wurden ansatzweise in folgender Weise aufgearbeitet : Man gab 1   Volumteil    einer wässerigen Suspension (60-70 mg Protein/cm3) zu 2 Volumteilen 10% iger Kalilauge in 95% igem Athanol, welches eine Pyrogallol-Menge enthielt, welche dem Gewicht des   Mitochondrien-Eiweisses    entsprach. Dieses Gemisch wurde dann 30 Minuten lang auf Rückfluss erhitzt.



   Stufe 2-Extraktion
Das oben erhaltene verseifte Gemisch wurde dreimal je mit einem Sechstel seines Volumens an Heptan extrahiert. Die vereinigten   Heptanauszüge    wurden mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen, bis der pH der wässerigen Auszüge unverändert blieb.



   Stufe 3-Verdampfung
Die oben erhaltenen gewaschenen   Heptanauszüge    wurden mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, worauf das Heptan im Vakuum abdestilliert wurde.



   Stufe   4-Entfernung der   Cholesterin-Fraktion     
Der oben erhaltene Rückstand, welcher die ge  wünschte    Chinonverbindung, verunreinigt mit Cholesterin und ähnlichen Stoffen, enthielt, wurde in 250 cm3 warmem Isooctan gelöst. Die erhaltene Lösung wurde mehrere Tage lang bei etwa   5  C    gehalten. Der gebildete Niederschlag wurde abgenutscht und mit 50 cm3 kaltem Isooctan gewaschen. Dieser Niederschlag bestand zur Hauptsache aus Cholesterin.



  Das Filtrat und die Waschflüssigkeiten wurden vereinigt, und die   Isooctanlösung    wurde über Nacht auf -20 C gestellt. Die dabei gebildete kleine Menge Niederschlag wurde abfiltriert und verworfen.



   Stufe 5-Chromatographie
Diese Reinigungsstufe wurde vorgenommen unter Verwendung einer Natriumaluminosilikat (Decalso   50/80    Maschen) enthaltenden Säule. Das Decalso wurde zunächst mit etwa 500 cm3 Isooctan gewaschen, worauf das in Stufe 4 erhaltene Chinon Isooctan-Konzentrat auf die Säule gegeben wurde.



  Das Eluieren geschah wie folgt, wobei Fraktionen von ungefähr 500 cm3 gesammelt wurden : Fraktion Volumen    Fraction Losungsmittel (CM3) Beschreibung des Eluats
Nr. (c3)       1-3    Isooctan 1250   1,    2 : gelbe Farbe ; 3 : farblos
4-8   5 % Athyläther-Isooctan    2750 Hauptteil der gelben Farbe in 4, 5, 6 ;    Rostmengen    in 7, 8.



   Das   Äthereluat    enthält das gewünschte Chinon, und der grösste Teil davon erscheint in den Fraktionen 4-6.



      Rückehromatographie   
Das Äthereluat (insbesondere die Fraktionen 4, 5 und 6) kann gewünschtenfalls in einer zweiten gleichartigen Decalso-Kolonne rückchromatographiert werden, wie folgt : Fraktion Volumen
Fraktion   Lösungsrmitlel (cms) Aussehen   
1 Isooctan 500 farblos
2-4 5% Äthyläther-Isooctan 1500 einzelnes gefärbtes Band Hauptmenge in 2 ;
4 fast farblos.



   Stufe   6-Letzte    Reinigung
Die Fraktionen 2 und 3 der zweiten Säule wurden im Vakuum zu einem Öl konzentriert. Das Öl wurde auf dem Dampfbad mit 100 cm3 absolutem Äthanol erhitzt, und die das Chinon enthaltende heisse   äthano-    lische Lösung wurde durch Dekantieren von einer kleinen Menge unlöslichen bräunlichen Öls getrennt.



  Nach etwa eintägigem Stehen bei 5 C bildete sich in der   äthanolischen    Lösung ein gelber Niederschlag.



  Dieser Niederschlag wurde abfiltriert und nach Entfernung einer sehr kleinen Menge eines   alkoholunlös-    lichen Öls aus 100 cm3 absolutem Äthanol umkristallisiert. Das umkristallisierte   Q-10-Produkt    hatte einen Schmelzpunkt von etwa   49  C.   



   Beispiel 2
Q-10 (aus Rinderherz-Mitochondrien, ohne Chromatographie)
Rinderherz-Mitochondrien wurden mit   10% iger    alkoholischer Kalilauge in Gegenwart von Pyrogal  lussäure    wie in Stufe 1 von Beispiel 1 verseift. Der erste Heptanauszug (siehe Stufe 2 von Beispiel 1) des verseiften Gemisches wurde eingedampft, und der Rückstand wurde in Äthanol aufgenommen, wobei ein roter Rest von   äthanolunlöslichem    Material zu  rückblieb.    Die das gewünschte Chinon enthaltende   äthanolische    Lösung wurde über Nacht   bei-15  C    gehalten, und die weissen Kristalle, welche sich bildeten (hauptsächlich Cholesterin), wurden durch Filtrieren entfernt und verworfen.

   Die orangefarbene   Mutterlösung    wurde während etwa 48-72 Stunden bei-15  C gehalten, bis das Chinon in Form von orangefarbenen Kristallen kristallisierte. Die Kristalle wurden durch Dekantieren abgetrennt und in warmem,   100% igem Athanol    wieder gelöst. Der rote Niederschlag, welcher sich bei Zimmertemperatur bildete, wurde durch Zentrifugieren entfernt, und die   äthanolische    Lösung wurde über Nacht bei-15  C gehalten. Die orangefarbenen Kristalle, welche sich bildeten, wurden abgetrennt, in warmem   Athanol    wieder gelöst und wiederum über Nacht oder bis zur Farblosigkeit der   Mutterlösung    bei-15  C gehalten.



  Nach Abtrennung von der Flüssigkeit zeigten die Kristalle des gewünschten Q-10-Chinons einen Schmelzpunkt von etwa 45-47  C. 



   Beispiel 3    Q-10    (aus ganzem Rinderherzgewebe)
Rinderherzgewebe wurde von Fett-und Bindegewebe befreit und durch eine Fleischhackmaschine gelassen. Auf je 454 g Herz gab man 600 cm3   10 % igues    Natriumhydroxyd in 95   % igem Äthylalkohol    sowie 30 g   Pyrogallussäure    zu und erhitzte das Gemisch in einem Wasserbad von   90  C    eine halbe Stunde lang auf Rückfluss. Das erhaltene Gemisch wurde gekühlt, in einen Scheidetrichter gegeben und zweimal mit je etwa 100 cm3 Heptan extrahiert. Die   Heptanauszüge    wurden vereinigt und dreimal mit 4 Volumteilen destilliertem Wasser gewaschen. Die gewaschenen   Heptanauszüge    wurden etwa 2 Stunden lang über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.

   Das Heptan wurde unter reduziertem Druck bei mässigem Erhitzen durch einen langsamen Dampfstrom entfernt. Der Rückstand, bestehend aus einem dünnen weissen, mit orangefarbenen und gelben Kristallen überdeckten Film, wurde in 20 cm3 Äthylalkohol aufgenommen und über Nacht bei   5     C stehengelassen. Nach Entfernung eines beim Stehen allfällig gebildeten Niederschlags wurde der Alkohol unter reduziertem Druck sorgfältig abgedampft unter Vermeidung von zu starkem Spritzen in der Schlussphase.



  Der Rückstand wurde in einem möglichst kleinen Volumen Isooctan aufgenommen und   auf-15  C    gekühlt. Bei dieser Kühlbehandlung allfällig gebildete weisse Plättchen (Cholesterin) wurden abfiltriert. Die   rötlichorangefarbene      Isooctanlösung    wurde dann auf eine Säule von Natriumaluminosilikat (Decalso   50/80    Maschen) gegeben. (Für einen Extrakt aus 1, 36 kg Rinderherz genügt eine Säule von 31, 7 mm Innendurchmesser und 203 mm Länge.) Vor der Zugabe des Auszuges wurde die Säule mit über Natriumsulfat getrocknetem Isooctan gewaschen.



   Die Säule wurde mit getrocknetem Isooctan eluiert, bis das erste gelbe Band (Carotine) vollständig eluiert war (dazu waren etwa 300   cm3    Isooctan nötig).



  Das Chinon wurde dann mit 5 % wasserfreiem Äthyl äther in Isooctan eluiert (das Chinon kann als gelbes Band identifiziert werden, und es werden etwa 300 cm3   Ätherlösung    benötigt). Im Eluat können in den letzten gelben Fraktionen oder unmittelbar nachher Cholesterin und andere Verunreinigungen auftreten, so dass die Restfraktionen des Chinons nicht mit der Hauptmenge des Materials aus dem Hauptteil des gelben Bandes vermischt werden sollen. Die gelben Eluate, welche den Hauptteil des gelben Chinonbandes enthielten, wurden zusammengegeben, und das Lösungsmittel wurde abgedampft. Das verbleibende gelbe Öl wurde in einem möglichst kleinen Volumen heissen Äthanols aufgenommen und über Nacht bei   5     C stehengelassen.

   Die sich beim Stehen bildenden orangefarbenen Kristalle wurden durch Filtrieren entfernt und mit kaltem   (5  C} Athanol    gewaschen. Die Kristalle des gewünschten Q-10-Chinons können ge  wünschtenfalls    durch weiteres Chromatographieren auf Decalso, durch Umkristallisieren aus Äthanol oder durch beide Massnahmen weiter gereinigt werden.



  Durch Aufarbeiten der   Mutterlösung    mit Hilfe einer zweiten chromatographischen Säule kann auch noch weiteres Material gewonnen werden.



   Beispiel 4
Q-8 (aus Azotobakter vinelandii)
Dieses Verfahren wurde entsprechend Beispiel 1 ausgeführt, jedoch unter Fortlassung von Stufe 4, und umfasste das Verseifen, Extrahieren, Eindampfen und Chromatographieren eines Isooctankonzentrats wie in Beispiel   1.    Das gewünschte Q-8-Chinon hatte nach Kristallisieren aus Äthanol, Eisessig und Methanol einen Schmelzpunkt von etwa 36, 5-37,   5     C.



  Durch weiteres Umkristallisieren konnte der Schmelzpunkt nicht erhöht werden. Die Infrarotspektra des aus Azotobakter erhaltenen Q-8-Chinons und des aus   Rinderherzmaterial    erhaltenen   Q-10-Chinons    stimmen überein und scheinen, abgesehen von dem Unterschied des Schmelzpunktes und vom Umstand, dass    f3    das Azotobakter-Chinon in Methanol, Äthanol und Eisessig besser löslich ist, identisch zu sein.



   Beispiel   5   
Q-7 und   Q-9    (aus Torula)
Stufe 1-Verseifung
Das folgende Gemisch wurde 30 Minuten lang auf Rückfluss erhitzt :   1    Liter 15 % ige Kalilauge (Gew./Vol.) in   95% igem Sithanol,    37 g Pyrogallol und   330 g    in 800 cm3 Wasser   aufgeschlämmtes    Torula-Pulver   (Nährstoffqualität).    In dieser Weise wurden 8 Ansätze gemacht.



   Stufe 2-Extraktion
Jeder Ansatz wurde dreimal mit je   400    cm3 Isooctan in einem Scheidetrichter extrahiert. Der letzte Auszug jedes Ansatzes wurde verwendet zum Extrahieren eines neuen Ansatzes. Die vereinigten Iso  octan-Auszüge    wurden über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum auf ein Volumen von 500 cm3 eingedampft. Nach Stehenlassen über Nacht   bei-20     C bildete sich ein Niederschlag, welcher nach dem Zentrifugieren verworfen wurde. Die überstehende Lösung enthielt 8, 15 g unreines Coenzym   Q,    das heisst ein Gemisch aus Q-9 und 0-7.



   Stufe 3-Chromatographie auf Kieselsäure
Das Material von Stufe 2 wurde auf einer Säule aus 300 g Kieselsäure und 150 g Diatomeenerde (Super-Cel), die mit Isooctan ins Gleichgewicht gebracht worden war, adsorbiert. Das Material wurde mit Chloroform/Isooctan 1 :   1      (Vol./Vol.)    eluiert. Die Coenzym Q enthaltenden Fraktionen, welche als tief orangefarbenes Band erschienen, wurden vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingedampft.



   Auch die Chromatographie auf   Decalso-Säulen    wurde für die Stufe mit Erfolg angewendet, im wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben.



   Stufe 4 - Trennung von Q-9 und Q-7 durch
Papierchromatographie mit umgekehrter Phase
Der Rückstand der vorausgehenden Stufe wurde in 50 cm3 Athanol gelöst. Diese   äthanolische    Lö sung wurde 4 cm vom Boden auf Whatman-Filterpapier Nr. 17 (1 mg Coenzym   Q/cm)    aufgetragen).



  Das Papier wurde zuvor mit Silicon (Dow Corning Nr. 550) behandelt. Das Papier wurde dann in die Chromatographiekammer gehängt, worauf man innert etwa 24 Stunden mit   n-PropanoltH2O      7    : 3   (Vol./          Vol.) das Gleichgewicht einstellen liess. Nach der Ausgleichungsperiode wurde das Material mit dem oben genannten Lösungsmittelsystem aufsteigend chromatographiert. Nachdem die Lösungsmittelfront 20 cm oder mehr vorgedrungen war, konnten zwei deutliche gelbe Bänder beobachtet werden. Die Papiere wurden dann luftgetrocknet, und die entsprechenden Bänder wurden ausgeschnitten. Die oberen und die unteren Bänder enthielten die tiefer schmelzende   (Q-7)    bzw. die höher schmelzende   (Q-9)    Verbindung.

   Die Chinone wurden separat mit warmem Äthanol von dem Papier eluiert, bis keine Farbe   zurückblieb.    Die Alkoholeluate wurden zur Entfernung von Papierteilchen filtriert und dann zur Trockne eingedampft.



  Die kleine Siliconmenge, welche nun anwesend war, wurde durch Chromatographie im wesentlichen wie in Stufe 3 beschrieben, jedoch unter Verwendung kleinerer Kolonnen, entfernt. Aus diesen Kolonnen erhielt man 80 mg höher schmelzende   Q-9-Verbindung    und 465 mg niedriger schmelzende   Q-7-Verbindung.   



   Stufe   5-Letzte    Reinigung a) Höher schmelzende Verbindung
Das Q-9-Eluat der   Kieselsäurekolonne    wurde zur Trockne gebracht, und der Rückstand wurde in 10 cm3 absolutem Athanol gelöst. Nach eintägigem Stehenlassen bei 5  C hatte sich eine kleine Menge eines   weisslichen    Niederschlages gebildet, welcher nach dem Zentrifugieren verworfen wurde. Die   über-    stehende Flüssigkeit wurde über Nacht auf-20  C gestellt. Der gelbe Niederschlag, welcher sich gebildet hatte, wurde abzentrifugiert, in 8 cm3 warmem   Methanol-Athanol    1 :   1      (Vol./Vol.)    wieder aufgelöst und auf 5  C gestellt.

   Die sich bildenden gelben Kristalle wurden aus 4   cm3      Äthanol-Methanol-Lösung    bei Zimmertemperatur umkristallisiert. Man erhielt 44 mg   Q-9,    Schmelzpunkt   43-45  C.    Aus den Mut  terlösungen    lassen sich noch weitere Mengen der Verbindung erhalten. b) Niedrig schmelzende Form
Das Q-7-Eluat von der   Kieselsäurekolonne    wurde zur Trockne gebracht. Der Rückstand wurde in 36   cm3 Äthanol/Methanol    4 :   1      (Vol./Vol.)    aufgenommen und über Nacht auf 5  C gestellt. Es schied sich eine kleine Menge farbloses Öl ab, welches nach dem Zentrifugieren verworfen wurde. Die überstehende Flüssigkeit wurde über Nacht auf -20  C gestellt.

   Der gelbe Niederschlag, welcher sich bildete, wurde abzentrifugiert, in 12 cm3 Äthanol/ Methanol 4 :   1    wieder aufgelöst und 2 Tage lang auf   5  C    gestellt. Die gebildeten Kristalle wurden an der Kälte abfiltriert und aus 7 cm3   Äthanol-Methanol    umkristallisiert, wobei man 233 mg Q-7-Kristalle, Schmelzpunkt   30  C,    erhielt. Aus den verschiedenen   Mutterlösungen    lassen sich weitere Materialmengen erhalten.



   Beispiel 6
Q-10 (aus Rinderherz-Mitochondrien)
Direkte Extraktion Man extrahierte Rinderherz Mitochondrien in einer Suspension von etwa einem gleichen Volumen Wasser mit 10   Volumteilen    Äthanol über Nacht bei Zimmertemperatur. Der   äthano-    lische Auszug wurde gekühlt und über Nacht bei -15  C gehalten, und der Niederschlag, welcher sich bildete, wurde durch Filtrieren abgetrennt. Das Lösungsmittel wurde dann abgedampft, und der   Rück-    stand wurde in einem möglichst kleinen Volumen   Petroläther    (Siedepunkt   30-60  C) aufgenommen.   



  Der   Petrolätherauszug    wurde langsam in 10 Volumteilen Aceton gegossen, und der Niederschlag wurde durch Filtrieren entfernt. Das Aceton wurde abgedampft, und das   Acetonlösliche    wurde in einer möglichst kleinen Menge Heptan aufgenommen und auf eine mit Säure gewaschene chromatographische   Tonerdesäule    gegeben. Die Säule wurde mit Heptan eluiert, bis die Carotine (erstes gelbes Band) entfernt waren. Die Säule wurde dann mit   2%igem Äthyl-    äther in Heptan eluiert, bis das zweite gelbe Band, welches das gewünschte Chinon enthielt, entfernt war.



  Die   Ätherfraktionen    wurden dann erneut auf Tonerde chromatographiert unter Anwendung des gleichen Verfahrens wie oben. Das Lösungsmittel der das Chinon enthaltenden Fraktionen (das heisst der   Ather-Heptan-Fraktionen)    wurde entfernt, und das zurückbleibende rote Öl wurde in einer minimalen Menge warmer Essigsäure gelöst. Beim Stehenlassen über Nacht bildeten sich orangefarbene Kristalle von   Q-10,    welche nach Umkristallisieren aus Essigsäure einen Schmelzpunkt von etwa   50  C    hatten.



   Beispiel 7
Q-9 und   Q-7    (aus Torula utilis)
Direkte Extraktion Die trockene Torula-Hefe wurde während etwa 1-2 Tagen intermittierend mit Isooctan gerührt, worauf man die Hefe sich setzen liess und die gelbe überstehende Flüssigkeit abheberte.



  Es wurde so viel Isooctan verwendet, dass die   über-    stehende Flüssigkeit etwa einem Fünftel des Gesamtvolumens der Suspension entsprach. Die überstehende   Isooctanlösung    wurde in eine Säule mit Decalso (Natriumaluminosilikat) gegeben, bis das Chinon durchzulaufen begann, worauf eine neue Säule angefangen wurde. Aus allen Säulen wurde das Chinon mit 5    S    Äthyläther in Isooctan eluiert. Das Eluat wurde zu einem orangefarbenen Öl konzentriert. Zum Chromatographieren kann man auch Fullererde und dergleichen verwenden, worauf durch Kristallisieren aus Äthanol und dergleichen weiter gereinigt werden kann, wie oben beschrieben.



   Die aus Torula durch fraktionierte Kristallisation in Methanol oder Äthanol erhaltenen Coenzym-Q Produkte enthalten zwei nahe verwandte Substanzen, wie oben angegeben. Obschon das eine Produkt (Q-9) nach mehrmaligem Umkristallisieren einen  Schmelzpunkt von 45,   2     C, das andere Produkt (Q-7) einen Schmelzpunkt von etwa 30,   5     C aufwies, hatten beide Produkte das gleiche Spektrum im sichtbaren Bereich und das gleiche Ultraviolettspektrum, wie es für alle Coenzym-Q-Produkte charakteristisch ist.



  Coenzym-Q-6 kann aus der nicht verseifbaren Fraktion von   Bäckerhefe    entsprechend Beispiel 5 gewonnen werden.



   In den obigen Beispielen wird in Beispiel 1-5 Verseifung und in den Beispielen 6 und 7 direkte Extraktion angewendet. Offensichtlich ist Coenzym   Q,    welches durch direktes Extrahieren mit   Lösungsmit-    teln und anschliessendes Reinigen durch Chromatographieren und Kristallisieren erhalten wurde, enzymatisch wirksamer als Coenzym Q, welches nach einem Verfahren isoliert wurde, bei welchem Verseifung angewendet wird. Coenzym   Q-10    beispielsweise, welches durch direkte Extraktion aus Rinderherz erhalten wurde, kann in Gegenwart katalytischer Mengen von Mitochondrien, Cyanid und Succinat vollständig reduziert werden, während Coenzym-Q-10, das durch Verseifen aus Rinderherz erhalten wurde, nur teilweise enzymatisch reduziert werden kann, selbst, wenn es chemisch vollständig reduzierbar ist.



   Coenzym-Q-Produkte sind milde Antikoagulationsmittel, das heisst, sie haben eine schwache anti Vitamin-K-Wirkung. Durch Extrahieren von Coenzym Q aus Mitochondrien wird die Succinoxidase Wirkung herabgesetzt, während durch Zugabe von Coenzym Q die ursprüngliche Aktivität wieder hergestellt wird.



   Zufolge dieses Umstandes kann Coenzym Q verwendet werden zur Untersuchung auf Bernsteinsäure oder das Succinatradikal. Es stellt somit ein wertvolles Laboratoriumshilfsmittel für Versuche auf diesem Gebiet dar. Die Untersuchung lässt sich leicht durchführen, indem man Mitochondrien mit Isooctan extrahiert, den extrahierten Mitochondrien (welche nun für Bernsteinsäure oder das Succinatradikal spezifisch sind) Coenzym Q zusetzt und dann die zu untersuchende Probe zugibt. Durch Messung der Sauerstoffaufnahme lässt sich leicht sowohl die Menge als auch die Anwesenheit von Bernsteinsäure oder des   Succinatradikals    in der Probe ermitteln. Coenzym Q lässt sich, wie erwähnt, reversibel oxydieren und reduzieren. Trotzdem es aus natürlichen Produkten stammt, ist jedoch in der Natur weder die oxydierte noch die reduzierte Form bekannt.

   In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, dass, während gemäss den Beispielen isoliertes kristallines Coenzym Q nicht wasserlöslich ist und ein Ultraviolett-Absorptionsmaximum bei etwa 405   m, u    aufweist, der aktive Coenzym-Q-Faktor, wie er in der Natur in Lipoprotein auftritt, wasserlöslich ist und das entsprechende Maximum bei etwa 425   m,      u besitzt.    Es wurde auch gezeigt, dass der aktive Coenzym-Q-Faktor, wie er in der Natur in Lipoprotein auftritt (offenbar als Lipoprotein-Coenzym-Q-Komplex) bezüglich der Wiederherstellung der   Succinoxydase-Aktivität    in mit Isooctan extrahierten Mitochondrien etwa 5mal wirksamer ist als die erfindungsgemäss erhaltenen kristallinen Coenzym-Q-Produkte.

   Diese Zahl der 5mal   grö-    sseren Wirksamkeit wurde auch festgestellt, wenn man den Versuch in Gegenwart von Phospholipid vornahm, trotzdem bekannt ist, dass einige Phospholipidsubstanzen aus dem Lipoprotein die Verwertung von Coenzym Q durch mit Isooctan extrahierte Mitochondrien erleichtern.



   Aus den bis heute durchgeführten Untersuchungen geht hervor, dass Coenzym Q durch folgende Grundformel dargestellt werden kann :
EMI7.1     

Darin bedeutet n =   6-10.    Für Q-10 ist n = 10, für   Q-6    ist n = 6 usw. Die Hydrochinonform von Coenzym Q und ihre Derivate entsprechen der Formel
EMI7.2     
 worin   n=6-10    und   R=H,    Acyl usw. Das Hydrochinon   (R = H) lässt sich herstellen    durch Reduktion   mitKalium-    borhydrid in Athanol, wie oben beschrieben, und die Acylderivate (R = Acyl) lassen sich aus dem Hydrochinon (Coenzym Q in reduzierter Form) in der oben im Zusammenhang mit der Herstellung des Diacetatesters beschriebenen Weise gewinnen.



   Hydriertes Coenzym Q (das heisst mit gesättigter Seitenkette) lässt sich in der Hydrochinonform herstellen durch Hydrieren über einem   Hydrierungskata-    lysator, wie oben beschrieben. Hydriertes Coenzym Q kann auch in der Chinonform in folgender Weise erhalten werden :
Die Hydrierung von Coenzym Q-10 über Raney Nickel-Katalysator in ätherischer Lösung oder über Platinkatalysator in   Dioxanlösung    wurde bei 1 Atmosphäre Druck vorgenommen. Es wurden llmolare Äquivalente Wasserstoff absorbiert, wobei die Hydrochinonform von hydriertem Coenzym Q gemäss nachfolgender Formel III (R = H,   n= 10    entstand. Diese Verbindung wurde durch Filtrieren zur Entfernung des Katalysators und anschliessendes Eindampfen zur Entfernung des Lösungsmittels in Form eines farblosen Öls erhalten.

   Das Hydrochinon lässt sich durch Behandeln mit Acetanhydrid in geringem Überschuss acetylieren (Formel III, R = Acyl). 



   Oxydiert man das ölige Hydrierungsprodukt durch Behandeln mit Silberoxyd (in ätherischer Lösung), so erhält man das Eicosahydrocoenzym entsprechend nachstehender Formel IV   (n = 10), (Isooctan)    278   m, u, El% 187.   



   Analyse : berechnet für   C"HI"04 : C    80, 19 H 12, 55 gefunden : C 80, 30 H 12,   36   
EMI8.1     
 R = H, Axyl usw., n =   6-10.   
EMI8.2     
 n = 6-10.



   In den obigen Formeln stellt Formel I Coenzym Q oder, wie es manchmal bezeichnet wird, Coenzym Q in seiner oxydierten oder Chinonform   dar ;    Formel II (R = H) stellt Coenzym Q in seiner Hydrochinonform oder, wie sie manchmal bezeichnet wird, in der reduzierten Form dar. In beiden Formeln I und II bleibt die Kohlenwasserstoffseitenkette ungesättigt. In den Formeln III und IV ist die Seitenkette gesättigt ; Formel III (R = H) zeigt das hydrierte Coenzym Q in seiner Hydrochinon-oder reduzierten Form, und Formel IV stellt das hydrierte Coenzym Q in seiner Chinon-oder oxydierten Form dar.



   Coenzym Q ist somit, wie oben ausgeführt, gekennzeichnet durch einen chinoiden Kern, welcher als Substituenten zwei Methoxygruppen und eine Methylgruppe sowie eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette am Chinonring aufweist. Die ungesättigte Kohlenwasserstoffseitenkette ist, wie aus den Angaben hervorgeht, von veränderlicher Länge und dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Mehrzahl von Isopren-oder ähnlichen ungesättigten Gruppen besteht.



  Soweit bekannt ist, stellt diese Struktur, das heisst die Struktur von Coenzym Q, einen grundsätzlich neuartigen Typus eines substituierten Chinons dar. Es lassen sich Derivate herstellen, wie hervorgeht aus dem Umstand, dass die Hydroxylgruppen der reduzierten oder Hydrochinonform   reaktionsfähig    sind und leicht acyliert, z. B. in niedrige Acylderivate wie das oben beschriebene Diacetat übergeführt werden können. Auch die Seitenkette ist   reaktionsfähig,    wie aus der oben beschriebenen Hydrierung hervorgeht, und es lassen sich ausser der entstehenden gesättigten Seitenkette auf Grund bekannter Verfahren durch Umsetzen mit verschiedenen mit ungesättigten Kohlenwasserstoffen reagierenden Substanzen weitere Derivate herstellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q, dadurch gekennzeichnet, dass man Rinderherzgewebe einschliesslich Rinderherz-Mitochondrien, Azotobakter vinelandii, Torula oder Bäckerhefe mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert und aus dem Auszug das Coenzym Q abtrennt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die genannten Materialien zunächst in einem ein Alkalihydroxyd und Pyrogallol enthaltenden Reaktionsgemisch verseift und hierauf mit dem organischen Lösungsmittel extrahiert.
    2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verseifung in einem wäs- serig-äthanolischen Reaktionsgemisch vornimmt.
    3. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als organisches Lösungsmittel zum Extrahieren Heptan oder Isooctan verwendet.
    4. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das gewonnene rohe Coenzym Q in Isooctanlösung chromatographiert und mit einer ätherischen Lösung von Isooctan eluiert.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man zum direkten Extrahieren der genannten Materialien Athanol verwendet, das erhaltene rohe Coenzym Q in Isooctanlösung chromatographiert und mit einer ätherischen Lösung von Isooctan eluiert.
CH7542359A 1958-07-07 1959-07-07 Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q CH401028A (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US74678758A 1958-07-07 1958-07-07
US758838A US3162654A (en) 1958-09-03 1958-09-03 Tetra-substituted benzoquinones and derivatives of the same

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH401028A true CH401028A (de) 1965-10-31

Family

ID=27114647

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH7542359A CH401028A (de) 1958-07-07 1959-07-07 Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q

Country Status (4)

Country Link
BE (1) BE580391A (de)
CH (1) CH401028A (de)
ES (1) ES250767A1 (de)
GB (1) GB925581A (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3426125A (en) * 1965-04-07 1969-02-04 Yukio Shigeta Method of treating diabetes mellitus
US4525350A (en) * 1975-02-20 1985-06-25 The New England Institute, Inc. Methods of stimulating host defense system with coenzymes Q4 to Q.sub.1
IT1284873B1 (it) * 1996-07-26 1998-05-22 Idi Farmaceutici Spa Derivati stabili di ubichinolo procedimenti per la loro produzione e loro impiego farmaceutico

Also Published As

Publication number Publication date
GB925581A (en) 1963-05-08
BE580391A (fr) 1960-01-06
ES250767A1 (es) 1960-03-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
Crane et al. Studies on the electron transport system: XVIII. Isolation of coenzyme Q (Q275) from beef heart and beef heart mitochondria
Wollner et al. Isolation of a physiologically active tetrahydrocannabinol from Cannabis sativa resin
DE2236930A1 (de) Verfahren zur herstellung von desmosterol
CH401028A (de) Verfahren zur Gewinnung von Coenzym Q
AT232191B (de) Verfahren zur Gewinnung des Coenzyms Q
DE1103868B (de) Verfahren zur Gewinnung des Coenzyms Q
DE2019835C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Solanesol
DE1217390B (de) Verfahren zur Desmethylierung von CoIchicein- und Thiocolchicein-alkyläthern
DE1642646A1 (de) Verfahren zur Herstellung der Coenzyme Q9,Q10,Q11 und Q12
US3162654A (en) Tetra-substituted benzoquinones and derivatives of the same
DE1793478A1 (de) Alisol-Verbindungen
DE3213095C2 (de)
DE1028118B (de) Verfahren zur Herstellung von Vitamin A-aldehyd, -alkohol bzw. dessen Estern
DE705312C (de) Verfahren zur Herstellung des Wirkstoffes aus hydriertem Tachysterin
DE677866C (de) Verfahren zur Herstellung entbitterter Praeparate aus Getreidekeimen
AT160395B (de) Verfahren zur Darstellung von Monohalogenverbindungen gesättigter Ketone bzw. von ungesättigten Ketonen der Pregnanreihe.
Lin et al. Triterpenoids. II Isolation of triterpenoid sapogenins from the fruits of Barringtonia racemosa Blume
DE954331C (de) Verfahren zur Abtrennung von Aldosteron aus Nebennierenextrakten
Clark Toxicarol. V. 7-Hydroxytoxicarol and Related Compounds
DE955058C (de) Verfahren zur Herstellung von 14ª‡-Oxyprogesteron
DE719438C (de) Verfahren zur Darstellung von alkylierten 2-Dialkyl-6-oxychromanen
AT139605B (de) Verfahren zum partiellen Abbau von Digitalisglucosiden.
DE870407C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxydationsprodukten von Cholesten und seinen Derivaten
DE1668665C (de) Verfahren zur Herstellung von 13-Alky 1-gona-1,3,5( 10)-trienen. Ausscheidung aus: 1443123
DE659882C (de) Verfahren zum Abtrennen des antirachitischen Vitamins aus Naturstoffen