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Überspannungsableiter mit Löschfunkenstrecken und spannungsabhängigen Widerständen Überspannungsableiter mit Löschfunkenstrecken und spannungsabhängigen Widerständen werden, insbesondere wenn sie zur Verwendung in Freiluft bestimmt sind, vorzugsweise in atmungsdichten Gehäusen z. B. aus keramischem Werkstoff eingeschlossen. Um eine unzulässige Drucksteigerung im Inneren des Gehäuses in Störungsfällen oder bei Überlastung, die zum explosionsartigen Zerspringen des Gehäuses führen könnte, zu vermeiden, werden Überdruckmembranen angeordnet, die den Innenraum atmungsdicht abschliessen und bei einem genau definierten Überdruck platzen.
Es ergibt sich bei derartigen Ableitern das Problem, die beiden Anschlüsse für den im Innern des Isolators untergebrachten aktiven Teil des Ableiters aus dem atmungsfest abgedichteten Isolator nach aussen zu führen. Diese Aufgabe ist für einen Anschluss, meist handelt es sich um den Kopfanschluss, durch eine einfache durchgehende und abgedichtete Verschraubung zu lösen, jedoch ergeben sich hierbei an dem mit der Membran verschlossenen Teil des Ableitergehäuses Schwierigkeiten.
Eine bekannte, weit verbreitete Ausführung einer solchen Stromdurchführung bei einem derartigen Überspannungsableiter ist in Fig. 1 dargestellt. Dabei ist mit 1 der keramische Gehäuseisolator bezeichnet und mit 2 die Überdruckmembran, die meist aus Metall besteht und die über die Dichtungen 3 und 4 unter Verwendung einer aufgebördelten Bodenkappe 5 mit dem keramischen Gehäuse verbunden ist.
Zum Zweck der Stromdurchführung erhält die Gehäusekappe 5 eine zentrische Auflage 6 mit dem An- schlussbolzen 7, die Durchführung aus dem Innern des Gehäuses erfolgt mittels des Formstückes 8, das mit der Doppeldichtung 9 und 10 abgedichtet ist und mit der Schraube 11, die nachträglich durch die Lö- tung 12 gedichtet wird, in dem Auflagestück 6 be- festigt ist. Auf dem Formstück 8 ist dann über eine entsprechende Halterung 13 der aktive Teil, etwa die Widerstandsscheiben 14 und 15, die beispielsweise durch einen Isolierzylinder 16 zentriert sind, gelagert.
Diese zunächst kompliziert erscheinende Strom- durchführung ist erforderlich, um die hohen, in einem Ableiter kurzzeitig auftretenden Ströme, die bei den vorgeschriebenen Prüfungen bis auf etwa 100 kA ansteigen können, nach aussen zu führen, ohne dass die Überdruckmembran verletzt wird.
Die Benützung der Membran selbst zur Stromführung scheidet aus, da sie im Hinblick auf ihre Funktion sehr dünn gehalten werden muss und bei den hohen Strömen unvermeidliche Schmorstellen und unzulässige Verletzungen auftreten würden. Diese Stromdurchführung hat sich zwar gut bewährt, jedoch ist die Druckhaube 5 mit der zentrischen Auflage in der Herstellung sehr teuer, ebenfalls die weiteren zur Stromdurchführung gehörenden Teile einschliesslich der erforderlichen Verlötung 12.
Ein weiterer Nachteil dieser Ausführung ist darin zu sehen, dass der Austrittsquerschnitt, der von der Überdruckmembran nach deren Aufreissen unter einem bestimmten inneren Überdruck freigegeben wird, durch die zentrische Auflage 6 in störendem Mass reduziert wird. Dies wirkt sich vor allem bei relativ kleinem Durchmesser des Isoliergehäuses sehr ungünstig aus.
Die geschilderten Mängel werden durch die Erfindung beseitigt. Sie besteht darin, dass bei einem Überspannungsableiter, bei dem im Innern eines Hohlisolators Löschfunkenstrecken mit spannungsabhängigen Widerständen angeordnet sind, eine vakuumdichte Stromdurchführung vorhanden ist und eine Überdruckmembrane an der Isolatorstirnwand das Innere des Isolierkörpers nach aussen dicht ab- schliesst, erfindungsgemäss zwischen der Stirnwand
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des Isolators und der Überdruckmembrane eine an ihrer Befestigungsstelle vakuumdicht abschliessende Kontaktscheibe vorgesehen ist,
die die elektrische Kontaktverbindung zwischen einem im Innern des Hohlisolators befindlichen elektrischen Teil mit der ausserhalb der Überdruckmembran befindlichen An- schlussarmatur herstellt.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Mit 1 ist wieder das Gehäuse bezeichnet, während 17 die Kontaktscheibe darstellt. Diese ist zwischen den Dichtungen 18 und 19 gelagert, wobei die Dichtung 19 an der Überdruckmembran 20 anliegt. Zur Herstellung eines zuverlässigen Kontaktes zwischen der Kontaktscheibe 17 und der Anschlusshaube 21, die ihrerseits den Anschluss 22 trägt, ist ein metallischer Zwischenring 23 vorgesehen, der leicht so ausgebildet werden kann, dass zwischen der Kontaktscheibe 17 und der Abschlusshaube 21 auch für hohe Stromstärken eine sichere Verbindung hergestellt wird.
Die Kontaktscheibe 17 ist nun in Fig. 2 so ausgebildet, dass sich auf ihr gleichzeitig die aktiven Innenteile des überspannungsableiters, etwa wieder die Widerstandsscheiben 14 und 15 und der Isolierzylin- der 16, abstützen können.
Ein weiterer Vorteil der Kontaktscheibe besteht darin, dass diese so geformt werden kann, dass die Dichtungen 18 und 19, die ja aus elastischem Material bestehen müssen, gegen eine mechanische überbeanspruchung, d. h., gegen Fliessen und damit Nachlassen der Dichtung, geschützt sind. Im vorliegenden Fall wird dieser Schutz der Dichtungen 18 und 19 dadurch erreicht, dass die Kontaktscheibe auf ihren beiden Seiten einen erhöhten Stützrand erhält.
Schliesslich ist ein weiterer Vorteil der vorliegenden Kontaktscheibe und der dadurch ermöglichten Ausbildung der Abschlusshaube 21 noch darin zu sehen, dass die nutzbare Membranfläche durch in der Mitte vorgesehene Abstützungen nicht reduziert wird und weiter darin, dass mittels eines einfachen Deckels 24, der nur leicht eingedrückt wird, die empfindliche überdruckmembrane 20 gegen mechanische Beschädigung geschützt werden kann.