Espagnolette-Schloss Die vorliegende Erfindung betrifft ein Espagno- lette-Schloss für den rechts- und linksseitigen Anschlag an Kasten-, Schrank- und Türflügeln mit einer beim Umstellen auf die jeweils andere Gebrauchsart um 180 zu drehenden Oberdeckel.
Die bisher bekannten derartigen Espagnolette- Schlösser befriedigen insofern nicht, als sie entweder infolge ihres komplizierten Aufbaues zu teuer sind oder im Sinne der wirtschaftlichen Herstellung mecha nisch zu schwach oder dass sie bezüglich Konstruktion ungeeignet sind, da sie im Gebrauche klemmen. Die vorliegende Erfindung bezweckt, diesen Übelständen zu steuern.
Das erfindungsgemässe Espagnolette-Schloss ist gekennzeichnet durch einen doppelt geführten Riegel. Aus festigkeitstechnischen Gründen ist es zweck- mässig, den Riegelschluss geschlossen auszuführen. Zweckmässigerweise werden zur Führung des Rie gels zwei Riegelführungsdorne im Schlosskasten an geordnet.
Der Erfindungsgegenstand wird anschliessend an hand von Figuren erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung, teilweise im Schnitt mit teilweise abgehobenen Teilen eines Espagnolette-Schlosses mit Schlüssel, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Rie gels zum Espagnolette-Schloss gemäss Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Zu haltung mit Zuhaltungsklinke des Schlosses gemäss Fig. 1.
Das in den Figuren dargestellte Espagnolette- Schloss besitzt einen Schlosskasten 1 mit vier Eckboh- rungen 2 für die Befestigungsschrauben sowie zwei mittig übereinander liegenden Bohrungen 3 und 4, in welche je nach Verwendung des Schlosses für den rechts- oder linksseitigen Anschlag die eine oder andere der Aufnahme des Endes des Schlüsselschaftes dient. Im Bereiche der zwei Schmalseitenwände des Schlosskastens 1 befinden sich zwei sich gegenüber liegende Riegelführungsdorne 5 und 6, welche durch Nietung mit dem Schlosskasten 1 verbunden sind.
Der eine der Riegelführungsdorne 5 bzw. 6 ist mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme einer Befesti gungsschraube versehen.
Die Schmalseitenwände des Schlosskastens 1 sind mit Nuten 7 und 8 sowie mit je einer Ausnehmung 10 und 11 zur Aufnahme von Schliessstangen 53 ver sehen und die eine der Wände ferner mit einer Öff nung 9. Die eine Längswand des Schlosskastens 1 weist eine Riegelöffnung 12 auf.
Der in Fig. 2 dargestellte Riegel 15 besitzt einen Riegelkopf 16 sowie zwei symmetrisch angeordnete Führungsschlitze 17 und 18, welche bei montiertem Schloss die Führung des Riegels 15 mittels der Riegel führungsdorne 5 und 6 ermöglichen.
Ein sechseckförmiger, geschlossener Riegelschluss 19, bei welchem zwei sich gegenüberliegende Ecken Ausrundungen 20 und 21 aufweisen, dient dem ein geführten Schlüsselbart als Käfig, dessen Lage mit der Drehlage des Schlüsselbartes ändert. Der Riegel 15 ist ferner mit einem Zuhaltungsfederdorn 23 ver sehen, auf dem in dargestellter Weise eine spiral förmige Zuhaltungsfeder 22 befestigt ist. Auf der dem Riegelkopf 16 abgewandten Längsseite des Rie gels 15 befinden sich zwei Führungsbolzen 24 und 25, während in einer der Ecken des Riegels 15 ein Ax- bolzen 26 angeordnet ist.
Der Riegel 15 besitzt weiter hin ein Fenster 27, dessen Funktion an späterer Stelle beschrieben wird.
In Fig. 3 ist eine Zuhaltung 30 ersichtlich mit einem Führungsschlitz 31, welcher der Führung der Zuhaltung 30 mittels der Führungsbolzen 24 und 25 auf dem Riegel 15 dient. Diese Zuhaltung 30 ist fer ner mit zwei Verriegelungsnuten 32 und 33 versehen, wobei die Nute 32 die Zuhaltung bzw. den Riegel in seiner offenen Stellung verriegelt, während die Nute 33 die Verriegelung in geschlossenem Schloss- zustande bewerkstelligt.
Gegenüber den Verriegelungsnuten 32 und 33 befindet sich an der Zuhaltung 30 ein Steuerbalken 34, an welchem der sich drehende Schlüsselbart an greift, um die Verriegelung zwecks Bewegens des Riegels zu entriegeln.
Die Zuhaltung 30 ist ferner mit einer Eingriffsnase 35 versehen, welche zum Eingreifen in eine Steuer lücke 38 einer Zuhaltungsklinke 36 vorgesehen ist. Die Klinke 36 weist eine Bohrung 37 auf, welche dazu dient, die Klinke auf dem Axbolzen 26 schwenk bar zu lagern. Die Klinke 36 besitzt ferner eine Steuernase 39, die funktionsmässig den gleichen Zweck erfüllt wie der Steuerbalken 34, aber in der andern Gebrauchslage des Schlosses.
Ein Führungsdeckel 40, der mit einer Nase 41 und einem Schlitz 42 zum Durchstecken des Schlüssel bartes sowie einer Führung 43 zur Aufnahme der Mitnehmernuss 54 versehen ist, dient dazu, den im Schlosskasten 1 angeordneten Riegel 15 und die auf dem Riegel 15 mittels der Führungsbolzen 24 und 25 verschiebbar gelagerte Zuhaltung sowie die auf dem Riegel 15 schwenkbar angeordnete Zuhaltungsklinke 36 im Schlosskasten 1 festzuhalten.
Ein Oberdeckel 45 mit zwei sich gegenüberliegen den Nocken 46 und 47, die zum Einführen in die Ausnehmungen 7 und 8 der Seitenwände des Schloss- kastens 1 vorgesehen sind, weist eine Öffnung 48 sowie eine Schlüsselpfeife 49 auf, welche dem Führen und gezielten Einstecken eines Schlüssels 50 mit einem Schlüsselbart 51 und einem Schlüsselschaftende 52 dienen. Die Stange 53 steckt in einer Mitnehmernuss 54, deren Mitnehmer 55 in das Fenster 27 des Riegels 15 eingreift.
Zum Betätigen des Espagnolette-Schlosses bei beispielsweise linksseitigem Anschlag an einer Ka sten-, Schrank- oder andern Tür, wird der Schlüssel 50 mit dem Bart 51 und dem Schlüsselschaftende 52 in der Schlüsselpfeife 49 geführt durch die Öffnung 48 im Oberdeckel 45 und anschliessend durch den Schlitz 42 im Führungsdeckel 40 geschoben. Das Schlüssel schuftende 52 gelangt hierbei in die Bohrung 4 des Schlosskastens 1, während der Bart 51 auf der Rück wand des Schlosskastens 1 aufliegt und sich im Innern des Riegelschlusses 19 befindet.
Das Schloss sei ge öffnet und der Riegel 15 liege derart im Schlosskasten, dass der Riegelkopf 16 nicht aus der Riegelöffnung 12 austrete. Wird nun zum Schliessen des Schlosses der Schlüssel und mit ihm dessen Bart 51 im Gegen uhrzeigersinn gegen den Riegel 15 hin gedreht, so läuft der Bart 51 auf der Wurzel des Steuerbalkens 34 auf und schiebt bei weiterm Drehen, auf dem Steuerbalken 34 anliegend, die Zuhaltung 30 entgegen dem Druck der Spiralfeder 22 in Richtung der an grenzenden Schlosskastenwand,
wobei die Verriege- lungsnute 32 den Riegelführungsdorn 6 freilegt.
Durch Weiterdrehen des Schlüssels 50 erfasst der Bart 51 die anstossende Flanke des Riegelschlusses 19 und schiebt den Riegel 15 in seine Schliessstellung. Während dieser Bewegung des Riegels 15 wird der Mitnehmer 55, der ins Fenster 27 des Riegels vorsteht, erfasst und die Mitnehmernuss 54 mitsamt der Stange 53 gedreht. Die sich am Ende der Stange 53 befin denden zusätzlichen hakenförmigen Schliessorgane (nicht dargestellt) gelangen damit ebenfalls in ihre Schliessstellung.
Soll das Schloss geöffnet werden, so wird der Schlüssel in der entgegengesetzten Richtung, d. h. im Uhrzeigersinn gedreht, wobei der Schlüsselbart 51 am freien Ende des Steuerbalkens 34 angreift, um die auf dem Bolzen 24 und 25 geführte Zuhaltung 30 nach der Seite der anliegenden Schlosskastenwand zu drücken, und damit den Riegel 15 durch Wegfahren der Verriegelungsnute 33 vom Riegelführungsdorn 6 zu entsichern, wobei im weitern Verlauf des Drehens des Schlüssels 50 die eine Wand des Riegelschlusses 19 erfasst wird und der ganze Riegel 15 mitsamt dem Riegelkopf 16 in seine Öffnungslage gelangt.
Dabei wird über den Mitnehmer 55 auch die Stange 53 in ihre Öffnungslage gedreht. In dieser Lage presst nach Ablaufen des Schlüsselbartes 51 auf dem Steuerbalken 34 die Spiralfeder 22 die Zuhaltung 30 wiederum in ihre Ruhelage, in welcher die Verriegelungsnute 32 den Riegelführungsdorn 6 teilweise umfasst und damit das Schloss sichert.
Soll das Espagnolette-Schloss für rechtsseitigen Anschlag Verwendung finden, so wird der Ober deckel 45 auf dem Schlosskasten 1 um 180 gedreht und wiederum eingesetzt. Hierauf kann der Schlüssel 50 in der chon beschriebenen Art in das Schloss eingeführt werden, wobei nun das Schlüsselschaftende 52 in die Bohrung 3 zu liegen kommt.
Beim Schliessen des Schlosses gelangt der Schlüsselbart 51 beim Dre hen des Schlüssels auf die Wurzel der Steuernase 39 und schiebt diese Nase beim Drehen des Schlüssels in Uhrzeigerrichtung gegen den Riegelführungsdorn 5 hin, so dass die Zuhaltungsklinke 36, um den Ax- bolzen 26 schwenkend, eine Gegenuhrzeigerdrehung ausführt und die Steuerlücke 38 über die Eingriffs nase 35 die Zuhaltung 30 entgegen dem Druck der Spiralfeder 22 von sich wegschiebt.
Dabei gelangt die Verriegelungsnute 32 ausser Eingriff mit dem Riegel führungsdorn 6 und durch weiteres Drehen des Schlüs sels, während welchem der Bart auf die eine Flanke des Riegelschlosses drückt, wird der Riegel 15 in die Öffnungslage geschoben, wobei auch die Stange 53 in beschriebener Weise in ihre Verschlusslage gedreht wird.
Das Öffnen des Schlosses erfolgt in analog um gekehrter Weise, wobei das Entsichern durch Ver schieben der Zuhaltung 30 mittels der Zuhaltungs- klinke 36 erfolgt.
Das beschriebene Espagnolette-Schloss ist äusserst einfach in der Herstellung, robust in der Bauart und daher betriebssicher und billig. Es kann einfach, von rechts- auf linksseitigen Anschlag umgestellt wer- den, wozu es keiner Änderung oder Versetzung be weglicher Schlossteile bedarf.
Espagnolette lock The present invention relates to an espagnolette lock for right-hand and left-hand hinges on box, cabinet and door leaves with an upper cover that can be rotated by 180 when changing to the other type of use.
The previously known such Espagnolette locks are unsatisfactory in that they are either too expensive due to their complicated structure or mechanically too weak in terms of economic production or that they are unsuitable in terms of construction because they jam in use. The present invention aims to control these inconveniences.
The Espagnolette lock according to the invention is characterized by a double-guided bolt. For reasons of strength, it is advisable to close the bolt lock. Conveniently, two bolt guide pins are arranged in the lock case to guide the bolt.
The subject of the invention is then explained using figures. It shows: Fig. 1 is a perspective view, partially in section with partially lifted parts of an Espagnolette lock with key, Fig. 2 is a perspective view of the latch for the Espagnolette lock according to FIG. 1, Fig. 3 is a perspective view of the zu hold with tumbler catch of the lock according to Fig. 1.
The Espagnolette lock shown in the figures has a lock case 1 with four corner holes 2 for the fastening screws and two centrally superimposed holes 3 and 4, in which depending on the use of the lock for the right or left-hand stop one or the other of the Used to receive the end of the key shaft. In the area of the two narrow side walls of the lock case 1 there are two opposing bolt guide pins 5 and 6 which are connected to the lock case 1 by riveting.
One of the bolt guide pins 5 and 6 is provided with a threaded hole for receiving a fastening screw.
The narrow side walls of the lock case 1 are provided with grooves 7 and 8 and each with a recess 10 and 11 for receiving locking rods 53 and one of the walls also has an opening 9. One longitudinal wall of the lock case 1 has a bolt opening 12.
The bolt 15 shown in Fig. 2 has a bolt head 16 and two symmetrically arranged guide slots 17 and 18, which allow the guide of the bolt 15 by means of the bolt guide pins 5 and 6 when the lock is mounted.
A hexagonal, closed bolt lock 19, in which two opposite corners have fillets 20 and 21, is used for a guided key bit as a cage whose position changes with the rotational position of the key bit. The bolt 15 is also seen ver with a tumbler spring pin 23 on which a spiral tumbler spring 22 is attached in the manner shown. On the longitudinal side of the bolt 15 facing away from the bolt head 16 there are two guide bolts 24 and 25, while an axial bolt 26 is arranged in one of the corners of the bolt 15.
The bolt 15 also has a window 27, the function of which will be described later.
In FIG. 3, a tumbler 30 can be seen with a guide slot 31 which is used to guide the tumbler 30 on the bolt 15 by means of the guide pins 24 and 25. This tumbler 30 is further provided with two locking grooves 32 and 33, the groove 32 locking the tumbler or the bolt in its open position, while the groove 33 brings about the locking in the closed state of the lock.
Opposite the locking grooves 32 and 33 is on the tumbler 30, a control bar 34 on which the rotating key bit engages to unlock the lock for the purpose of moving the bolt.
The tumbler 30 is also provided with an engaging lug 35, which gap 38 of a tumbler pawl 36 is provided to engage in a control. The pawl 36 has a bore 37 which is used to store the pawl on the Axbolzen 26 pivotable bar. The pawl 36 also has a control lug 39, which in terms of function fulfills the same purpose as the control bar 34, but in the other position of use of the lock.
A guide cover 40, which is provided with a nose 41 and a slot 42 for inserting the key beard and a guide 43 for receiving the driver nut 54, is used to lock the bolt 15 in the lock case 1 and the bolt 15 on the bolt 15 by means of the guide pin 24 and 25 to hold the displaceably mounted tumbler and the tumbler pawl 36 pivotably arranged on the bolt 15 in the lock case 1.
An upper cover 45 with two opposing cams 46 and 47, which are provided for insertion into the recesses 7 and 8 of the side walls of the lock case 1, has an opening 48 and a key whistle 49, which allows the guidance and targeted insertion of a key 50 with a key bit 51 and a key shaft end 52 are used. The rod 53 is inserted in a driver nut 54, the driver 55 of which engages in the window 27 of the bolt 15.
To operate the Espagnolette lock at, for example, the left-hand stop on a box, cabinet or other door, the key 50 with the bit 51 and the key shaft end 52 in the key whistle 49 is passed through the opening 48 in the top cover 45 and then through the Slit 42 in guide cover 40 pushed. The key sluggish 52 enters the bore 4 of the lock case 1, while the beard 51 rests on the rear wall of the lock case 1 and is located inside the bolt lock 19.
The lock is opened and the bolt 15 is in the lock case in such a way that the bolt head 16 does not emerge from the bolt opening 12. If the key is now to close the lock, and with it its bit 51 is turned counterclockwise against the bolt 15, the bit 51 runs on the root of the control bar 34 and pushes the tumbler as it is turned, resting on the control bar 34 30 against the pressure of the spiral spring 22 in the direction of the adjoining lock case wall,
the locking groove 32 exposing the locking guide pin 6.
By turning the key 50 further, the bit 51 grasps the abutting flank of the bolt lock 19 and pushes the bolt 15 into its closed position. During this movement of the bolt 15, the driver 55, which protrudes into the window 27 of the bolt, is grasped and the driver nut 54 together with the rod 53 is rotated. The additional hook-shaped closing elements (not shown) located at the end of the rod 53 thus also move into their closed position.
If the lock is to be opened, the key is turned in the opposite direction, i. H. turned clockwise, with the key bit 51 engaging the free end of the control bar 34 to press the tumbler 30 guided on the bolts 24 and 25 to the side of the adjacent lock case wall, and thus the bolt 15 by moving the locking groove 33 away from the bolt guide mandrel 6 Unlock, whereby in the further course of turning the key 50 one wall of the bolt lock 19 is grasped and the entire bolt 15 together with the bolt head 16 moves into its open position.
The rod 53 is also rotated into its open position via the driver 55. In this position, after the key bit 51 has run down on the control bar 34, the spiral spring 22 presses the tumbler 30 again into its rest position, in which the locking groove 32 partially surrounds the bolt guide mandrel 6 and thus secures the lock.
If the Espagnolette lock is to be used for the right-hand stop, the top cover 45 is rotated 180 on the lock case 1 and used again. The key 50 can then be inserted into the lock in the manner already described, with the key shaft end 52 now coming to lie in the bore 3.
When the lock is closed, the key bit 51 reaches the root of the control lug 39 when the key is turned and pushes this lug when the key is turned clockwise against the bolt guide pin 5, so that the tumbler pawl 36, pivoting about the axle bolt 26, moves a Executes counterclockwise rotation and the control gap 38 via the engagement nose 35 pushes the tumbler 30 against the pressure of the coil spring 22 away from you.
The locking groove 32 comes out of engagement with the bolt guide mandrel 6 and by further turning the Schlüs sels, during which the beard presses on one flank of the bolt lock, the bolt 15 is pushed into the open position, with the rod 53 in the manner described in their locking position is rotated.
The lock is opened in an analogous manner in the opposite direction, the unlocking being carried out by sliding the tumbler 30 by means of the tumbler pawl 36.
The Espagnolette lock described is extremely simple to manufacture, robust in construction and therefore reliable and cheap. It can easily be switched from the right-hand to the left-hand stop, which does not require any change or relocation of movable lock parts.