Elektrostatischer Abscheider zur Abscheidung von festen und/oder flüssigen Partikeln aus einem Gasstrom In der Technik der elektrostatischen Abscheider sind Verfahren bekannt, die es ermöglichen, die Rei nigung des Abscheiders während des Betriebes durch führen zu können. Es handelt sich hierbei im allge meinen um Netzplattenabscheider, die an einer Trans porteinrichtung aufgehängt sind und so bewegt wer den, dass sie in ihrem untersten Bewegungspunkt in ein Gefäss mit Reinigungsflüssigkeiten eintauchen.
Ferner ist es bekannt - wie im Patentanspruch des Hauptpatentes dargelegt - als Abscheideelektrode ein endloses, an Erde liegendes Abscheiderband vor zusehen, das so über zueinander parallele Umlenk- rollen geführt ist, dass es mindestens eine Abscheide zelle begrenzt, durch welche der zu reinigende Gas strom geführt wird und aus welcher die abgeschie denen Partikeln durch Längsbewegen des Bandes weggeführt werden, wobei eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen ist, welche von dem die Zelle verlassenden Bandteil vor dessen Wiedereintritt in die Zelle durch laufen wird.
Es hat sich nun gezeigt, dass solche flexible Elek- trodenbänder mit gewissen Nachteilen behaftet sind. So führt das Biegen der Bänder bei deren Umlenkung durch die oberen Umlenkrollen gerne zu einem Ab blättern bzw. Abspringen der bereits auf dem Band niedergeschlagenen Partikeln.
Demgegenüber ist der im Patentanspruch des Hauptpatentes umschriebene elektrostatische Abschei- der nach vorliegender Erfindung dadurch gekenn zeichnet, dass das Abscheider-Elektrodenband aus mehreren quer zur Bandlängsrichtung in Abstand voneinander angeordneten Lamellen gebildet ist, wel che an ihren Schmalseiten an endlosen Führungsglie dern befestigt sind, die über die zueinander parallelen Umlenkrollen laufen, derart, dass die Bandlamellen die Seitenwände der Abscheidezelle bilden.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausfüh rungsbeispiel des erfindungsgemässen Bandabscheiders dargestellt; es zeigt: Fig. 1 schaubildlich und im Vertikalschnitt einen Teil eines elektrostatischen Bandabscheiders, Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Teil des Ab- scheiders mit vorgebautem Ionisator, Fig. 3 eine Frontansicht des Abscheiders mit teil weise abgenommener Vorderwand,
Fig. 4 schaubildlich eine Variante einer Einzelheit des Abscheiders und Fig. 5 eine weitere Variante für die Führung des Abscheiderbandes.
In der Zeichnung ist 1 ein kastenförmiges Ge häuse, das an seiner Vorder- und Rückseite je eine obere und eine untere Tragleiste 2 (nur eine gezeich net) besitzt. In diesen Tragleisten 2 ist ein oberer und ein unterer Satz von zueinander parallelen, horizon talen Wellen 3 gelagert. Jede Welle 3 ist sowohl im Bereich der Vorderseite als auch im Bereich der Rückseite des Gehäuses 1 mit einer Umlenkrolle 4 versehen, die eine Umfangsnut 5 aufweist. In dieser Umfangsnut 5 liegt ein Führungskabel 6, das zweck mässig durch einen dünnen Stahldraht gebildet ist.
An der Vorder- und Rückseite des Gehäuses 1 ist je ein solches endloses Führungskabel 6 angeordnet, das somit sämtliche auf der jeweiligen Gehäuseseite lie genden Umlenkrollen 4 umschlingt. Im unteren Ge häuseteil sind die Führungskabel durch nicht gezeich nete Umlenkrollen einer Reinigungsvorrichtung ge führt. An den beiden Führungskabeln 6 sind eine Vielzahl von zweckmässig aus Metallblech gebildeten Lamellen 7 befestigt.
Die in geringem Abstand von einander quer zur Kabellängsrichtung angeordneten Lamellen 7 sind an ihren Schmalseiten mit Ösen 8 versehen, mittels welcher die Lamellen 7 auf den durch diese Ösen geführten Kabeln 6 festgeklemmt sind. Die Führungskabel 6 und die mit ihren Ösen 8 auf den letzteren festgeklemmten Lamellenränder lau fen in vertikalen Führungsschienen 9 mit U-förmigem Querschnitt, die in nicht gezeichneter Weise am Ge häuse 1 befestigt sind. Im Bereich der oberen und der unteren Umlenkorgane 3, 4 für das endlose La mellenband sind die Führungsschienen 9 durch Quer bleche 10 miteinander verbunden.
Diese Querbleche 10 bilden somit die obere und untere Begrenzungs wand von zwischen den vertikal verlaufenden Lamel- lenbandteilen gebildeten Kammern 11. In diese Kam mern 11 sind vertikale Rahmen 12 eingesetzt, in welche vertikal verlaufende Drahtelektroden 13 ge spannt sind. Diese Drahtelektroden 13 sind in nicht näher gezeichneter Weise an eine Hochspannungs quelle angeschlossen, während das Lamellenband 6, 7 geerdet ist.
Den vorangehend beschriebenen, an der Vorder- und Rückseite des Gehäuses 1 offenen Kammern 11 ist an der Vorderseite des Gehäuses ein Feld-Ionisator vorgeordnet. Dieser lonisator wird durch eine Mehr zahl von Zylinderelektroden 14 gebildet, in deren Achse je eine von der Frontseite des Filters in den Zylinder hineinragende Spitzenelektrode 15 liegt.
Die Elektrode 15 ragt bis etwa 7/4 der axialen Länge der Gegenelektrode 14 in diese hinein. Die Endkalotte der Elektroden besitzt einen Radius von etwa 10-E cm. Wird beim Betrieb des Ionisators an die Zylinderelektrode 14 eine Gleichspannung von z. B. 3000 bis 6000 V gelegt, so bildet sich zwischen dieser Zylinderelektrode 14 und der an Erde gelegten Spitzenelektrode 15 in dem von der Zylinderelektrode umfassten lonisationsraum ein elektrisches Feld von erheblicher Stärke, durch welches das durchströmende Gas ionisiert wird.
Das starke elektrische Feld im lonisationsraum erteilt den in der unmittelbaren Um gebung der Spitze erzeugten Ionen eine erhebliche Geschwindigkeit in Richtung der Gegenelektrode 14, die sich der axialen Strömungsgeschwindigkeit des Gases und bei Behandlung von Heissgas einer even tuell erheblichen thermischen Bewegung der Gasmole küle überlagert. Die beim Ionisationsvorgang frei wer denden Elektronen und direkt erzeugten Primärionen verwandeln durch Zusammenstösse weitere Luftmole küle in Ionen, was eine unerwartet grosse Ionenaus- beute zur Folge hat.
Beim Betrieb des beschriebenen elektrostatischen Bandabscheiders wird das zu reinigende Gas in Pfeil richtung a (Fig. 1 und 2), d. h. axial bezüglich der Zylinderelektroden 14 des Ionisators in den letzteren eingeführt.
Das starke elektrische Hochspannungsfeld in den einzelnen Ionisationsräumen bewirkt eine elek trische Beladung der im Gasstrom enthaltenen flüs sigen und festen Partikeln durch die im Ionisator er zeugten Ionen; die so beladenen Partikeln werden in -der Folge in den anschliessend vom Gasstrom durchströmten Abscheidekammern 11 unter der Wir kung des dort zwischen den spannungsführenden Drahtelektroden 13 und dem geerdeten Lamellen- band 6, 7 erzeugten Hochspannungsfeld beidseitig auf den Lamellen 7 niedergeschlagen.
Das in nicht näher gezeichneter Weise kontinuierlich angetriebene Lamellenband 6, 7 transportiert die abgeschiedenen Partikeln in die nicht dargestellte Reinigungsvorrich tung, wo diese Partikel von den Lamellen z. B. ab gebürstet oder abgespült werden. Die gereinigten Bandlamellen gelangen anschliessend zu neuer Bele gung in die Abscheidekammern zurück.
Ein Hauptvorteil der Aufteilung des Abscheide bandes in einzelne Lamellen besteht darin, dass diese Bandteile auch an den Umlenkstellen keinerlei Bie gung erfahren, da sie tangential über die Umlenk- rollen laufen. Der abgeschiedene Partikelfilm erleidet somit auf seinem Weg zur Reinigungsvorrichtung kei nerlei Verformung, so dass dieser Film nicht abblät tern kann. Durch die die Abscheidekammern 11 oben und unten abschliessenden Querbleche 10 wird ferner ein Verschmutzen der Umlenkorgane durch eventuell sich dort abscheidende Partikeln vermieden.
Obwohl dies im Normalfall nicht erforderlich ist, kann die Anordnung so getroffen sein, dass auch das in den Abscheidekammern 11 errichtete elektrische Feld noch eine gewisse Ionisationswirkung erzeugt. Anstelle glatter, metallischer Lamellen kann man auch Metallgewebe verwenden bzw. MetallwoIleschichten, die in einem Lamellenrahmen, der im übrigen genau so aufgebaut sein müsste wie die homogenen metalli schen Lamellen, eingebaut sind.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante ist die Um lenkrolle 4 mit einem Zahnkranz 16 versehen, der jeweils in der Art des an sich bekannten Filmtrans portes in in den Lamellen 7 vorgesehene Schlitze 17 eingreift und so einen gleichmässigen Bandantrieb ge währleistet.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Variante tragen die Schmalseiten der Lamellen 7 je einen Lagerbolzen 18, der in einer Gelenkstelle einer Gliederkette 19 ge lagert ist. Jede der beiden endlosen Gliederketten 19 ist über Umlenkrollen in Form von Kettenrädern 20 geführt, die an Stelle der glatten Umlenkrollen 4 des vorangehend beschriebenen Beispiels auf den Wellen 3 vorgesehen sind.
Wie aus den Zeichnungen leicht zu ersehen ist, sind beim Ausführungsbeispiel sowohl sämtliche Merkmale des Patentanspruches des Hauptpatentes als auch sämtliche Merkmale des vorliegenden Pa tentanspruches vorhanden.