CH377618A - Verfahren zum Schweissen von legiertem oder unlegiertem Stahl - Google Patents

Description

  Verfahren zum Schweissen von legiertem oder unlegiertem Stahl    Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren  zum Schweissen von legiertem oder unlegiertem Stahl.  Im allgemeinen, wenn ein Stahl- oder Legierungs  stahldraht oder -stück beim Schweissen rasch erhitzt  und abgeschreckt wird, so wird auch die Schweiss  stelle abgeschreckt und gehärtet, und die Schweiss  stelle wird leicht     zerstört.    Demzufolge kommt das  Niedertemperaturschweissen im allgemeinen zur An  wendung, um solche unerwünschte Wirkungen zu ver  meiden.  



  Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines  Schweissverfahrens für legierten oder unlegierten  Stahl, bei dem die beim Schweissen auftretende Härte  wirkung vermieden wird, insbesondere um ein Här  ten der aneinander zu schweissenden Stellen zu ver  hindern.  



  Beim erfindungsgemässen Verfahren werden die  aneinanderzuschweissenden Stellen von Stahlstücken  entkohlt und die entkohlten Stellen anschliessend mit  einander verschweisst.  



  Vorzugsweise würde jede der zu schweissenden  Stellen in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer  Temperatur, bei welcher der Stahl ein austenitisches  Gefüge aufweist, erhitzt, und dabei entkohlt, so dass  das Selbsthärten des Materials     vermindert    wird.  



  Anhand der beiliegenden Zeichnung wird das er  findungsgemässe     Verfahren    beispielsweise näher er  läutert; es zeigen:  Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine Vor  richtung zur Durchführung des erfindungsgemässen  Verfahrens, wobei eine Flüssigkeit als Heizmedium  verwendet wird,  Fig. 2 die Entkohlungszonen, die der geschweiss  ten Stelle benachbart sind,  Fig. 3 eine, der in Fig. 1 gezeigte, ähnliche Vor  richtung, bei welcher Gas zum Erhitzen der Schweiss  stelle verwendet wird.    In Fig. 1 wird ein eiserner Schmelztiegel 1 in  einem elektrischen Widerstandofen 6 erhitzt, und ein  entkohlendes schmelzbares Mittel 3 im Schmelztiegel  wird mittels eines elektrischen Wärmeelementes 5 ge  schmolzen.

   Die Teile 4 von zu schweissenden legierten  oder unlegierten Stahlstücken 2 ,werden zum     Entkoh-          len    in das geschmolzene Entkohlungsmittel eingeführt.  



  Vorzugsweise wird die Entkohlungstemperatur in  einem Bereich gehalten, in welchem der Stahl ein  austenitisches Gefüge aufweist. Da bei höherer     Ent-          kohlungstemperatur    eine grössere Kohlenstoffdiffusion  stattfindet, wird die Behandlungsdauer verkürzt, wäh  rend eine zu hohe Behandlungstemperatur ein zu  grosses Korn ergibt, wodurch der Stahl spröde wird.  Dementsprechend liegt die günstigste Temperatur zwi  schen 800-950 . Die Entkohlungsdauer hängt von der  Art des Legierungsstahles ab.  



  Zum Beispiel genügt eine Behandlungsdauer von  einer     Stunde    bei etwa 900  C für ein     Schnellstahlband     von 1 mm Dicke und 25 mm Breite. Bei nieder  legiertem Stahl wird eine kurze Behandlungsdauer  genügen, da der Diffusionskoeffizient grösser ist als  bei Schnellstahl.  



  Infolge der Behandlung eines Stahlstückes, wie  oben beschrieben, wird der Kohlenstoffgehalt der be  handelten und nachher geschweissten Stelle     reduziert,     so dass er "schwer zu     härten    ist und leicht um 180   gebogen werden     kann,    ohne zu brechen.  



  Eine nachfolgende Vergütung des Stahles wird  leicht durchgeführt, wie bei einem Stahl mit niedrigem  Kohlenstoffgehalt, und die geschweisste und behan  delte Stelle ist sehr zäh und elastisch.  



  In     Fig.    3 ist eine Vorrichtung gezeigt, bei welcher  anstatt einer Flüssigkeit wie in     Fig.    1 ein Gas zum       Entkohlen    verwendet     wird,    wobei das Prinzip bei  beiden Ausführungsarten das gleiche ist. In     Fig.    3  wird das zu schweissende Stahlstück 2 in einem Elek-      troofen 6' eingeführt und mittels der Heizelemente 9,  welche zum Beispiel Widerstandsdrähte sein können,  und mittels des Entkohlungsgases, wie z. B. dampf  enthaltendes Wasserstoffgas, erhitzt. Das     Entkoh-          lungsgas    tritt in den Ofen 6' durch den Eintritt 7 ein  und verlässt ihn durch den Austritt 8, wobei die Gas  temperatur zwischen 800 und 950  gehalten wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Schweissen von legiertem oder un- legiertem Stahl, dadurch gekennzeichnet, dass die an einander zu schweissenden Stellen von Stahlstücken entkohlt und die entkohlten Stellen anschliessend mit einander verschweisst werden. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass das Entkohlen in einer oxydieren- den Atmosphäre bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei welcher der Stahl ein austenitisches Gefüge aufweist. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass das Entkohlen mit Hilfe eines schmelzbaren Entkohlungsmittels durchgeführt wird. 3.

   Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass das Entkohlen in einem elektri schen Ofen zum Erhitzen des Entkohlungsmittels vor genommen wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Entkohlungsgas durch den Ofen zirkulieren gelassen wird. 5. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, dass das Entkohlungsgas Wasserstoff gas mit Dampf ist.