Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilin-Verbindungen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilin-Verbin- dungen der allgemeinen Formel
EMI1.1
worin Rt ein Halogenatom wie C : blor, Brom oder Fluor, ein niedriges Alkylradikal mit vorzugsweise 1-5 Kohlenstoffatomen, ein niedriges Alkoxyradikal mit vorzugsweise 1-5 Kohlenstoffatomen im Alkylteil des Radikals, die Nitro-oder Aminogruppe, und R2 Wasserstoff oder ein niedriges Alkylradikal, vorzugsweise mit 1-5 Kohlenstoffatomen, bedeuten.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist durch die folgenden Stufen gekennzeichnet :
EMI1.2
<tb> <SEP> XtNO2 <SEP> Na2S2 <SEP> XssNO2
<tb> <SEP> Ha-Hal <SEP> NaSSNa
<tb> <SEP> if
<tb> <SEP> Säure
<tb> <SEP> Oxydationsmittel
<tb> <SEP> x-N02 <SEP> Amid-N02
<tb> R2 <SEP> HNSO <SEP> 2 <SEP> : <SEP> o-S02NHR2 <SEP> cis <SEP> 2 <SEP> S02Cl
<tb> <SEP> IV <SEP> III
<tb> <SEP> Reduktionsmittel
<tb> <SEP> Rl <SEP> NHa
<tb> RHNS02-\J-SOsNHR
<tb> <SEP> V
<tb>
In den Reaktionsformeln bedeutet X ein Halogenatom, ein niedriges Alkylradikal, ein niedriges Alkoxyradikal oder die Nitrogruppe, Hal bezeichnet Chlor oder Brom, und R1 und R2 haben die weiter oben genannte Bedeutung.
Das erfindungsgemässe neue Verfahren zur Herstellung der Disulfamylanilin-Verbindungen der Formel V umfasst die Umwandlung eines 2, 4-Dihalogennitrobenzols I durch Behandeln mit Natriumdisulfid in das Dinatriumsalz von 2, 4-Dimercaptonitrobenzol II. Diese Dimercapto-Verbindung wird in einem wässerigen Medium mit Chlor oxydiert zu einem Ni trobenzol-2, 4-disulfonylchlorid III, woraus durch Versetzen mit mindestens 4 Aquivalenten Ammoniak oder einem Amin der Formel H2N-R2 die entsprechende Disulfamyl-Verbindung IV entsteht.
Schliesslich reduziert man die Nitrogruppe des 2, 4-Di sulfamylnitrobenzols IV und erhält so die 2, 4-Disulf amylanilin-Verbindung V, wobei, falls zwei Nitrogruppen vorhanden sind, eine oder zwei der Nitrogruppen reduziert werden.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass es die Verwendung von Chlorsulfonsäure zur Herstellung der Disulfonyl- chlorid-Zwischenprodukte erübrigt. Die Verwendung von Chlorsulfonsäure ist nämlich vom Standpunkt der Grossproduktion unerwünscht, da man, um eine wünschbare Ausbeute zu erhalten, Natriumchlorid mit Chlorsulfonsäure zusammen verwenden muss, wodurch das Reaktionsgemisch im allgemeinen breiig und mechanisch schwierig zu handhaben wird. Auch die Tatsache, dass jede Stufe des erfindungsgemässen Verfahrens bei mässiger Temperatur ausgeführt wird, bedeutet einen Vorteil für dessen Durchführung in grossem Massstab.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens geht man vorzugsweise so vor, dass man eine Lösung von Natriumdisulfid herstellt, welche man einer Lösung des ausgewählten 2, 4-Dihalogennitrobenzols I beimischt. Dabei entsteht das Dinatriumsalz von 2, 4-Dimercaptonitrobenzol II. Die Reaktionspartner können in einem wässerigen Medium oder in Alkohol gelöst werden und werden in einem Verhältnis von mindestens 1 Mol Natriumdisuffid auf je l Mol des ausgewählten 2, 4-Dichlornitro- benzols verwendet. Da diese exotherme Reaktion heftig verläuft, ist es ratsam, eine der Lösungen, beispielsweise die Disulfidlösung, schrittweise zu der tandem Lösung zuzugeben.
Die Dimercapto-Verbindung II wird anschliessend durch Behandlung mit Chlor in-einem durch Zugabe von Essigsäure oder konzentrierter Chlorwasserstoffsäure oder von Mischungen. konzentrierter Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure oder Essigsäure und dergleichen sauer gemachten Medium bei einer Temperatur zwischen 0 bis 10 C oxydiert. Das Chlor wird vorzugsweise langsam in das Reaktionsgemisch einperlen gelassen. Dabei entsteht das entsprechende Nitrobenzol-2, 4-disulfonylchlorid III.
Die Disulfonylchlorid-Verbindung III wird mit mindestens vier Aquivalenten Ammoniak oder eines Monoamins eines niedrigen Alkyls versetzt. Das Ammoniak kann in dieser Reaktionsstufe in irgendeiner Form, beispielsweise als wässeriges oder alkoholisches Ammoniumhydroxyd, wässeriges Ammoniak oder durch Auflösen des Disulfonylchlorids in einem organischen Lösungsmittel und Einpeden von Ammo- niakgas in die Lösung, zugegeben werden. Dabebwird das R : eaktionsgemiseh vorzugsweise tn einem Eisbäd gekühlt und anschliessend erhitzt, vorzugsweise auf dem Dampfbad, wobei man schliesslich das entspre- chende 2, 4-Disulfamylnitrobenzol, Verbindung IV, erhält.
Dann wird die Nitrogruppe des 2, 4-Disulfamyl- nitrobenzols IV zur Aminogruppe reduziert, und zwar entweder katalytisch, beispielsweise unter Verwendung eines Platin-oder Palladium-Kataly sators auf Holzkohle oder durch chemische Reduktion, wie z. B. mit Eisen in saurer oder alkalischer Lösung, etwa mit Eisenpulver in Chlorwasserstoffsäure oder mit Ferrosulfat und Ammo- niumhydroxyd. Die chemische Reduktion kann auch mittels Natriumhydrosulfid und dergleichen erfolgen.
Man erhält die gewünschte 2, 4-Disulfamylanilin Verbindung V.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Disulfamylanilin-Verbindungen sind nütz- liche Pharmakotherapeutika. Sie werden insbesondere infolge ihrer diuretischen, natriuretischen undjoder saluretischen Wirkungen verwendet. Die Disulfamyl anilin-Verbindungen sind femer nützliche Zwischenprodukte zur Herstellung von Sulfamyl-substituierten 1, 2, 4-Benzothiadiazin-1, 1-dioxyd-Verbindungen, welche auch diuretische, natriuretische undoder saluretische Eigenschaften besitzen.
Sowohl die Disulfamylanilin-als auch die Benzothiadiazin-Verbin- dungen sind wirksam bei oraler Verabfolgung in Form von Tabletten oder Kapseln und dergleichen und auch durch Injektion ihrer Lösung in einem verdünnten alkalischen Medium oder in Polyäthylen- glykol. Infolge ihrer obgenannten pharmakotherapeutischen Eigenschaften sind die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Verbindungen insbesondere n tzlich in der Behandlung kongestiver Herzschäden und anderer, Abnormitäten, welche einen ödematösen Zustand im Körper oder eine Störung des Gleichgewichts der Elektrolyt-Konzen- tration im Körper, beispielsweise eine anomale Aufspeicherung von Natrum, zur Folge haben.
Beispiel 1 5-Chlor-2, 4-disulEamylanilin
Stufe A :
Zu einer Lösung von 113 g (0, 5 Mol) von 2, 4, 5 Trichlornitrobenzol in 250 cm3 siedenden Alkohols gibtxrnanXschrittweise, über eine Zeitspanne von 30 Minuten verteilt, eine alkoholische Lösung von Natriumdisulfid (hergestellt aus 175 g Natriumsulfidnonahydrat und 23, 4 g Schwefel). Dann werden 40 g Natriumhydroxyd in wässeriger Lösung während 30 Minuten tropfenweise zugegeben, wobei das Reaktionsgemisch unter Rückfluss erhitzt wird.
Das Reaktionsgemisch wird abgekühlt, in ein Gemenge von 1 kg Eis-und 1, 5 1 Wasser gegossen und anschlie- ssend filtriert. Man säuert das Filtrat mit Chlorwasserstoffsäure an und extrahiert das ausgefällte 2j4-Dimercapto-5-chlornitrobenzol rnit Ather. Das Atherextrakt wird mit zweimal 250-cm'-xVasser ge- waschen und dann-mit zwei Portionen zu je 250 cm3 104/oigen wässerigen Natriumhydroxyds extrahiert.
Stufe B :
Das Stufe A erhaltene Natriumhydroxydextrakt des Natriumsalzes von 2, 4-Dimercapto-5-chlornitrobenzol wird. durch Zugabe von 50. 0 cm3 Wasser-ver- dünnt und in dem. Eisbad gekühlt. Man gibt. 500 cm3 Essigsäure zu und leitet während 2 Stunden Chlor in die Mischung in einer Menge von etwa 2 Blasenl Sekunde. Die Temperatur wird unter 10¯ C gehalten. Durch Dekantieren wird das so erhaltene 5-Chlornitrobenzol-2, 4-disulfonylchlorid von der obenaufschwimmenden Fl ssigkeit getrennt, mit zwei Portionen Wasser zu je 300 cm3. gewaschen und auf dem Filter gesammelt.
Stufe C :
Das oben erhaltene 5-Chlornitrobenzol-2, 4-clin sulfonylchlorid wird schrittweise zu 500 cm3 28"/tigen Ammoniumhydroxyds im Eisbad zugege- ben. Anschliessend wird das Gemisch während 2 Stunden auf dem Dampfbad erhitzt, abgekühlt, und das Produkt wird auf dem Filter gesammelt. Durch Rekristallisation aus wässerigem Alkohol erhält man 5-Chlor-2, 4-disulfamylnitrobenzol.
Stufe D :
Man suspendiert 0, 1 Mol des oben-erhaltenen 5-Chlor-2, 4-disulfamylnitrobenzols in einer Mischung von 50 cm3 Methanol und 95 cm3 Wasser, welche 4 g Cuprichlorid gel¯st enthÏlt, und erhitzt auf dem Dampfbad auf 700 C. Auf eine Zeitspanne von 31/2 Stunden verteilt-gibt man sechsmal je 5 g Eisenpulver, gefolgt von 20 cm3 konzentrierter Chlorwasserstoffsäure, zu. Dabei hÏlt man die Temperatur zwischen 70 und 80 C. Nach der letzten Zugabe von Eisenpulver und konzentrierter Chlorwasserstoffsäure wird das Gemisch wÏh 2 Stunden auf 80 bis 85 C gehalten, anschliessend auf Zimmertemperatur abgekühlt und filtriert.
Man kühlt das Filtrat auf dem Eisbad, neutralisiert mit Natriumhydroxyd und erhält 5-Chlor-2, 4-disulfamylanilin mit dem Schmelzpunkt 251-252 C.
Beispiel 2 5 Propaxy-2, 4-disulfamylanilin
Zu einer Lösung von 0, 5 Mol 2, 4-Dichlor-5nitrophenol in 250 cm3 10 /oigen Natriumhydroxyds gibt man 100 g Propyljodid und erhitzt das Reaktionsgemisch anschliessend auf dem Dampfbad während 1 Stunde. Nach dem Kühlen wird das Produkt mit Ather extrahiert, mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und auf dem Dampfbad verdampft. Man erhält 2, 4-Dichlor-5-propoxynitro- benzol.
Stufe A :
Diese Verfahrensstufe stimmt im wesentlichen mit den Stufen A bis C von Beispiel 1 überein. Anstelle des in Beispiel 1 verwendeten 2, 4, 5-Trichlornitrobenzols verwendet man jedoch eine äquivalente Menge des wie in-Stufe A oben erhaltenen 2, 4-Dichlor-5-propoxynitrobenzols und erhÏlt so 5-Propoxy2, 4-disulfamylnitxobenzol.
Stufe-B. :
Eine Suspension von 0, 10 Mol des so erhaltenen 5-Propaxy-2, 4-disulfamylnitrobenzols in einer Mi schung von 50 cm3 10%igen Natriumhydroxyds und 250 cm3 10%igen Ammoniumhydroxyds wird -so lange auf dem Dampfbad erhitzt, bis sich die Sulfamyl-Komponente aufl¯st. Zu dieser Lösung gibt man'eine Lösung-von 180 g Ferrosulfat in 600 cm Wasser und erhitzt das Reaktionsgemisch während weiterer 2 Stunden auf dem Dampfbad, wonach man es filtriert. Das Filtrat wird mit verdünnter Ghlor- wasserstoffsäure angesäuert,'und 5-Propoxy-2, 4-di- sulfamylanilin fällt aus.
Beispiel 3
5-Methyl-2, 4-di-N-methylsulfamylanilin
Stgfe A :
Man ersetzt das in Stufe A von Beispiel 1 ver wendete 2j4, 5-Trichlornitrobenzol durch eine Ïquivalente Menge 2, 4-Dibrom-5-mefhymitrobenzdl und uhrt im übrigen das'in Beispiel 1,-Stufen und B, beschriebene Verfahren aus, wodurch man 5-Methyl nitrobenzol-2, 4-disulfonylchlorid-erhält.
Stufe B:
Das wie oben beschriebm erhaltene 5-Methylnitrobenzol-2,4-disulfonylchlorid wird in dem Eisbad abgekühlt und portionenweise zu einer ebenfalls in dem Eisbad gekühlten wässerigen Lösung von Methylamin zugegeben. Nachdem dies geschehen ist, wird-das Gemisch wÏhrend 11/2 Stunden auf dem Dampfbad erhitzt, gekühlt,'wonach man das Produkt auf dem Filter sammelt. Durch Rekristallisation aus wässerigem Alkohol erhÏlt man 5-Methyl-2, 4-di-N methylsulfamylnitrobenzol.
Stufe C :
Man ersetzt das in Beispiel 1, Stufe D, verwendete 5-Chlor-2, 4-disulfamylnitrobenzol durch eine äquivalente Menge 5-Methyl-2, 4-di-N-methyl- sulfamylnitrobenzol, welches wie oben beschrieben erhalten wurde, und befolgt im übrigen im wesentlichen das in Beispiel 1, Stufe D, beschriebene Verfahren. Man erhält so 5-Methyl-2, 4-di-N-methyl sulfamylanilin.
Beispiel 4
5-Nitro-2, 4-disulfamylanilin
Stufe A :
Indem man das in Beispiel 1, Stufe A, verwendete 2, 4, 5-Trichlornitrobenzol durch eine äquivalente Menge 2, 4-Dichlor-1, 5-dinitrobenzol ersetzt und im übrigen das in Beispiel 1, Stufen A und B, beschriebene Verfahren befolgt, erhält man 2, 4-Disulfamyl-
1, 5-dinitrobenzol.
Stufe B:
Das wie oben beschrieben erhaltene 2, 4-Disulfamyl-1, 5-dinitrobenzol (0, 1 Mol) wird bei 50-75 C in 500 cm3 Methanol aufgelöst, indem man 80 cm3 10/migen wässerigen Natriumhydroxyds zugibt. Dazugibt man, über eine Zeitspanne von 10-15 Minuten, eine Lösung von Natriumhydrosulfid, welches aus 55, 2 g Natriumsulfid und 19, 3 g Natriumbicarbonat durch Auflösen in 100 cm3 Wasser bei 50 C erhal- ten wurde. Das so erhaltene Gemisch wird während 2 Stunden bei 70 C gehalten und anschliessend im Vakuum konzentriert, bis 300 cm3 Alkohol entwichen sind. Man kühlt den Rückstand in dem Eisbad und sammelt den Festkörper auf dem Filter. Der Filterkuchen wird in ein Becherglas gegeben und mit einem Uberschuss von Chlorwasserstoffsäure behandelt.
Nach Rekristallisation aus Wasser erhält man 5-Nitro-2, 4-disulfamylanilin, welches bei 260 bis 2621, C schmilzt.
Beispiel 5
5-Amino-2, 4-disulfamylanilin
Wie in Beispiel 4, Stufe A, bereitet man eine Suspension von 5 g 2, 4-Disulfamyl-1, 5-dinitrobenzol zu. Diese Suspension wird, zusammen mit 500 mg eines Katalysators, welcher aus 5 /o Palladium auf Holzkohle verteilt besteht, in 100 cm3 50 olefigen Athanols gegeben und in einer Wasserstoffatmosphäre geschüttelt, bis 3 Aquivalente Wasserstoff absorbiert sind. Anschliessend erhitzt man das Reaktionsgemisch zum Sieden, filtriert die hei¯e Lösung und konzentriert, bis das.
Produkt auskristallisiert. Das-so erhaltene 5-Amino-2, 4-disulfamylanilin weist nach der Rekristallisation aus Wasser einen Schmelzpunkt von 245-2659 C auf¯ (Zersetzung).
Process for the preparation of disulfamylaniline compounds
The present invention relates to a new process for the preparation of disulfamylaniline compounds of the general formula
EMI1.1
wherein Rt is a halogen atom such as C: blor, bromine or fluorine, a lower alkyl radical with preferably 1-5 carbon atoms, a lower alkoxy radical with preferably 1-5 carbon atoms in the alkyl part of the radical, the nitro or amino group, and R2 is hydrogen or a lower alkyl radical , preferably with 1-5 carbon atoms.
The method according to the invention is characterized by the following stages:
EMI1.2
<tb> <SEP> XtNO2 <SEP> Na2S2 <SEP> XssNO2
<tb> <SEP> Ha-Hal <SEP> NaSSNa
<tb> <SEP> if
<tb> <SEP> acid
<tb> <SEP> oxidizing agent
<tb> <SEP> x-N02 <SEP> Amid-N02
<tb> R2 <SEP> HNSO <SEP> 2 <SEP>: <SEP> o-S02NHR2 <SEP> cis <SEP> 2 <SEP> S02Cl
<tb> <SEP> IV <SEP> III
<tb> <SEP> reducing agent
<tb> <SEP> Rl <SEP> NHa
<tb> RHNS02- \ J-SOsNHR
<tb> <SEP> V
<tb>
In the reaction formulas, X denotes a halogen atom, a lower alkyl radical, a lower alkoxy radical or the nitro group, Hal denotes chlorine or bromine, and R1 and R2 have the meanings given above.
The novel process according to the invention for the preparation of the disulfamylaniline compounds of the formula V comprises the conversion of a 2,4-dihalogenitrobenzene I by treatment with sodium disulfide into the disodium salt of 2,4-dimercaptonitrobenzene II. This dimercapto compound is oxidized in an aqueous medium with chlorine to a Ni trobenzene-2, 4-disulfonyl chloride III, from which the corresponding disulfamyl compound IV is formed by adding at least 4 equivalents of ammonia or an amine of the formula H2N-R2.
Finally, the nitro group of the 2,4-disulfamylnitrobenzene IV is reduced and the 2,4-disulfamylaniline compound V is thus obtained, with one or two of the nitro groups being reduced if two nitro groups are present.
The particular advantage of the process according to the invention is that it eliminates the need to use chlorosulfonic acid for the preparation of the disulfonyl chloride intermediates. In fact, the use of chlorosulfonic acid is undesirable from the standpoint of large-scale production since, in order to obtain a desirable yield, sodium chloride must be used together with chlorosulfonic acid, which generally makes the reaction mixture mushy and difficult to handle mechanically. The fact that each stage of the process according to the invention is carried out at a moderate temperature also means an advantage for carrying it out on a large scale.
When carrying out the process according to the invention, the procedure is preferably such that a solution of sodium disulfide is prepared, which is admixed with a solution of the 2,4-dihalogenitrobenzene I selected. This produces the disodium salt of 2,4-dimercaptonitrobenzene II. The reactants can be dissolved in an aqueous medium or in alcohol and are used in a ratio of at least 1 mol of sodium disuffide to every 1 mol of the selected 2,4-dichloronitrobenzene. Since this exothermic reaction is violent, it is advisable to add one of the solutions, for example the disulfide solution, gradually to the tandem solution.
The dimercapto compound II is then obtained by treatment with chlorine in one by adding acetic acid or concentrated hydrochloric acid or mixtures. concentrated hydrochloric acid and nitric acid or acetic acid and the like acidified medium is oxidized at a temperature between 0 to 10 C. The chlorine is preferably slowly bubbled into the reaction mixture. The corresponding nitrobenzene-2,4-disulfonyl chloride III is formed.
The disulfonyl chloride compound III is treated with at least four equivalents of ammonia or a monoamine of a lower alkyl. The ammonia can be added in any form in this reaction stage, for example as aqueous or alcoholic ammonium hydroxide, aqueous ammonia or by dissolving the disulfonyl chloride in an organic solvent and pumping ammonia gas into the solution. The reaction mixture is then preferably cooled in an ice bath and then heated, preferably in a steam bath, which finally gives the corresponding 2,4-disulfamylnitrobenzene, compound IV.
Then the nitro group of 2, 4-disulfamyl nitrobenzene IV is reduced to the amino group, either catalytically, for example using a platinum or palladium catalyst on charcoal or by chemical reduction, such as. B. with iron in acidic or alkaline solution, for example with iron powder in hydrochloric acid or with ferrous sulfate and ammonium hydroxide. The chemical reduction can also take place using sodium hydrosulfide and the like.
The desired 2,4-disulfamylaniline compound V is obtained.
The disulfamylaniline compounds prepared by the process of the invention are useful pharmacotherapeutic agents. They are used in particular because of their diuretic, natriuretic and y or saluretic effects. The disulfamyl aniline compounds are also useful intermediates for the preparation of sulfamyl substituted 1,2,4-benzothiadiazine-1,1-dioxide compounds which also have diuretic, natriuretic and / or saluretic properties.
Both the disulfamylaniline and the benzothiadiazine compounds are effective when administered orally in the form of tablets or capsules and the like and also by injection of their solution in a dilute alkaline medium or in polyethylene glycol. As a result of their above-mentioned pharmacotherapeutic properties, the compounds prepared by the process according to the invention are particularly useful in the treatment of congestive heart damage and other abnormalities that result in an edematous state in the body or a disturbance of the balance of the electrolyte concentration in the body, for example abnormal accumulation by Natrum.
Example 1 5-chloro-2,4-disulEamylaniline
Level A:
To a solution of 113 g (0.5 mol) of 2.4.5 trichloronitrobenzene in 250 cm3 of boiling alcohol, an alcoholic solution of sodium disulphide (prepared from 175 g of sodium sulphide nonahydrate and 23.4 g of sodium sulphide) is gradually added over a period of 30 minutes Sulfur). Then 40 g of sodium hydroxide in aqueous solution are added dropwise over 30 minutes, the reaction mixture being heated under reflux.
The reaction mixture is cooled, poured into a mixture of 1 kg of ice and 1.5 l of water and then filtered. The filtrate is acidified with hydrochloric acid and the precipitated 2j4-dimercapto-5-chloronitrobenzene is extracted with ether. The ether extract is washed twice with 250 cm 3 of water and then extracted with two portions of 250 cm 3 of 104% aqueous sodium hydroxide.
Level B:
The step A obtained sodium hydroxide extract of the sodium salt of 2,4-Dimercapto-5-chloronitrobenzene is. diluted by adding 50.0 cm3 of water and in the. Chilled ice bath. One gives. 500 cm3 of acetic acid are added and chlorine is passed into the mixture for 2 hours in an amount of about 2 bubbles / seconds. The temperature is kept below 10¯C. The 5-chloronitrobenzene-2,4-disulfonyl chloride obtained in this way is separated from the liquid floating on top by decanting, with two portions of water of 300 cm3 each. washed and collected on the filter.
Level C:
The 5-chloronitrobenzene-2,4-clinsulfonyl chloride obtained above is gradually added to 500 cm3 of 28 "/ t ammonium hydroxide in an ice bath. The mixture is then heated for 2 hours on the steam bath, cooled and the product is placed on the filter Recrystallization from aqueous alcohol gives 5-chloro-2,4-disulfamylnitrobenzene.
Level D:
0.1 mol of the 5-chloro-2,4-disulfamylnitrobenzene obtained above is suspended in a mixture of 50 cm3 of methanol and 95 cm3 of water, which contains 4 g of dissolved cupric chloride, and heated to 700 ° C. on the steam bath Spread over a period of 31/2 hours, 5 g of iron powder each time are added, followed by 20 cm3 of concentrated hydrochloric acid. The temperature is kept between 70 and 80 C. After the final addition of iron powder and concentrated hydrochloric acid, the mixture is kept at 80 to 85 ° C. for 2 hours, then cooled to room temperature and filtered.
The filtrate is cooled on an ice bath, neutralized with sodium hydroxide and 5-chloro-2,4-disulfamylaniline with a melting point of 251-252 ° C. is obtained.
Example 2 5 Propaxy-2,4-disulfamylaniline
100 g of propyl iodide are added to a solution of 0.5 mol of 2,4-dichloro-5nitrophenol in 250 cm3 of 10% sodium hydroxide and the reaction mixture is then heated on the steam bath for 1 hour. After cooling, the product is extracted with ether, washed with water, dried over sodium sulfate and evaporated on the steam bath. 2,4-dichloro-5-propoxynitrobenzene is obtained.
Level A:
This process step is essentially the same as steps A to C of Example 1. Instead of the 2,4,5-trichloronitrobenzene used in Example 1, however, an equivalent amount of the 2,4-dichloro-5-propoxynitrobenzene obtained as in stage A above is used and 5-propoxy2,4-disulfamylnitxobenzene is thus obtained.
Level-B. :
A suspension of 0.1 mole of the 5-propaxy-2, 4-disulfamylnitrobenzene obtained in this way in a mixture of 50 cm3 of 10% sodium hydroxide and 250 cm3 of 10% ammonium hydroxide is heated on the steam bath until the sulfamyl -Component dissolves. A solution of 180 g of ferrous sulfate in 600 cm of water is added to this solution and the reaction mixture is heated on the steam bath for a further 2 hours, after which it is filtered. The filtrate is acidified with dilute hydrochloric acid, and 5-propoxy-2,4-disulfamylaniline precipitates.
Example 3
5-methyl-2,4-di-N-methylsulfamylaniline
Stgfe A:
The 2j4,5-trichloronitrobenzene used in stage A of Example 1 is replaced by an equivalent amount of 2,4-dibromo-5-mefhymitrobenzene and the procedure described in Example 1, stages and B, is also used, whereby one 5-methyl nitrobenzene-2,4-disulfonyl chloride-obtained.
Level B:
The 5-methylnitrobenzene-2,4-disulfonyl chloride obtained as described above is cooled in the ice bath and added in portions to an aqueous solution of methylamine which is also cooled in the ice bath. After this has happened, the mixture is heated for 11/2 hours on the steam bath, cooled, after which the product is collected on the filter. Recrystallization from aqueous alcohol gives 5-methyl-2,4-di-N-methylsulfamylnitrobenzene.
Level C:
The 5-chloro-2, 4-disulfamylnitrobenzene used in Example 1, Step D, is replaced by an equivalent amount of 5-methyl-2, 4-di-N-methyl-sulfamylnitrobenzene, which was obtained as described above, and is followed the rest of the procedure described in Example 1, Step D, essentially. This gives 5-methyl-2,4-di-N-methyl sulfamylaniline.
Example 4
5-nitro-2,4-disulfamylaniline
Level A:
By replacing the 2,4,5-trichloronitrobenzene used in Example 1, Step A with an equivalent amount of 2,4-dichloro-1,5-dinitrobenzene and following the procedure described in Example 1, Steps A and B for the rest , one obtains 2,4-disulfamyl-
1, 5-dinitrobenzene.
Level B:
The 2,4-disulfamyl-1,5-dinitrobenzene (0.1 mol) obtained as described above is dissolved in 500 cm3 of methanol at 50-75 ° C. by adding 80 cm3 of 10% aqueous sodium hydroxide. A solution of sodium hydrosulfide, which was obtained from 55.2 g of sodium sulfide and 19.3 g of sodium bicarbonate by dissolving in 100 cm3 of water at 50 ° C., is added over a period of 10-15 minutes. The mixture obtained in this way is kept at 70 ° C. for 2 hours and then concentrated in vacuo until 300 cm3 of alcohol have escaped. The residue is cooled in the ice bath and the solid is collected on the filter. The filter cake is placed in a beaker and treated with an excess of hydrochloric acid.
After recrystallization from water, 5-nitro-2,4-disulfamylaniline, which melts at 260 to 2621.degree. C., is obtained.
Example 5
5-amino-2,4-disulfamylaniline
As in Example 4, stage A, a suspension of 5 g of 2,4-disulfamyl-1,5-dinitrobenzene is prepared. This suspension, together with 500 mg of a catalyst which consists of 5 / o palladium distributed on charcoal, is poured into 100 cm3 of 50 olefinic ethanol and shaken in a hydrogen atmosphere until 3 equivalents of hydrogen are absorbed. The reaction mixture is then heated to boiling, the hot solution is filtered and concentrated until the.
Product crystallized out. The 5-amino-2, 4-disulfamylaniline obtained in this way has a melting point of 245-2659 ° C. after recrystallization from water (decomposition).