CH373484A - Verfahren zur Durchführung von Prozessen mittels elektrischer Glimmentladungen - Google Patents

Verfahren zur Durchführung von Prozessen mittels elektrischer Glimmentladungen

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CH373484A
CH373484A CH1218754A CH1218754A CH373484A CH 373484 A CH373484 A CH 373484A CH 1218754 A CH1218754 A CH 1218754A CH 1218754 A CH1218754 A CH 1218754A CH 373484 A CH373484 A CH 373484A
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CH1218754A
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Berghaus Bernhard
Bucek Hans
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Berghaus Elektrophysik Anst
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    • H01J37/32018Glow discharge

Description


  Verfahren zur Durchführung von Prozessen mittels elektrischer     Glimmentladungen       Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren  zur     Durchführung    von Prozessen mittels einer elek  trischen Glimmentladung in einem Entladungsgefäss  mit Anschlüssen für die Abführung und     Zuführung     von Gasen.  



  Bei der betriebsmässigen Durchführung von der  artigen technischen Glimmentladungsprozessen sind  gelegentliche Schwierigkeiten entstanden und uner  wünschte Unstabilitäten der Entladung beobachtet  worden. Dabei hat sich auch gezeigt, dass die     einzel-          nen    Massnahmen, beispielsweise die Wahl des Gas  druckes, nicht nur den angegebenen     Gesichtspunkten     entsprechend gewählt, sondern mit allen anderen ge  troffenen Massnahmen in einem     ziemlich    verwickelten  Zusammenhang stehen müssen.

   Die nähere Unter  suchung dieser Verhältnisse hat zu der     Erkenntnis     geführt, dass die im Patent Nr. 355233     erläuterten     Massnahmen zur     Einleitung    und Durchführung der  artiger Glimmentladungsprozesse zwar notwendig,  aber nicht in jedem Falle hinreichend sind.  



  Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung  einer einheitlichen technischen Regel, der sich alle  Bestimmungsgrössen zur Einleitung und Durchführung  derartiger technischer Glimmentladungsprozesse in  klarer Weise unterordnen. Für das erfindungsgemässe  Verfahren ist kennzeichnend, dass in unmittelbarer  Umgebung mindestens der am Prozess     beteiligten     Flächen ein Gasentladungszustand hergestellt und  aufrechterhalten wird, bei dem überall der von den  Flächen emittierte Elektronenstrom seitens des Ionen  stromes zu den betreffenden Flächen mehr als kom  pensiert wird, damit ein Übergang in unstabile Be  reiche der Entladungskennlinie und eine Kontraktion  der Entladung auf einen     Brennfleck    vermieden wird.  



  Vorzugsweise wird für wesentlich unter 0,1 mA/cm2  liegende Elektronenstromdichten der am Prozess be  teiligten Flächen ein Ionenstrom von mindestens    0,1     mA    eingestellt, damit auch bei     örtlich    begrenzten  Überhitzungen an den Flächen und dadurch ver  ursachten lokalen Erhöhungen der Elektronenstrom  dichte die     genannte    Überkompensation gewährleistet  ist, so dass ein Kathodenfall bei einer Gesamtent  ladungsspannung grösser als etwa 100 Volt aufrecht  erhalten wird.  



  Die Erfindung ist nachstehend in einigen     Ausfüh-          rungbeispielen    des Verfahrens und an Hand der  Fig. 1 bis 6 der beigefügten Zeichnungen näher erläu  tert. Hierbei zeigen:  Fig. 1 eine typische Strom-Spannungskennlinie  üblicher Glimmentladungen, im Vergleich mit     einer     nach einem Ausführungsbeispiel :

  des erfindungsge  mässen     Verfahrens    erzielbaren Kennlinie,  Fig. 2 ein Diagramm von thermischen Emissions  strömen     1e,    abhängig von der absoluten Temperatur,  Fig. 3 eine Photographie des Inneren eines Ent  ladungsgefässes mit einer Molybdänröhre als Kathode,  zwecks Wiedergabe des Entladungs-Endzustandes  eines nach einem Ausführungsbeispiel des erfindungs  gemässen Verfahrens durchgeführten Prozesses,  Fig. 4 ein Diagramm über den hier interessieren  den Verfahrensbereich in einem speziellen     Koordi-          natensystem,     Fig. 5 und 6 je eine Photographie des Inneren des  Rezipienten einer Versuchsanordnung, welche im  Schweizer Patent 1\1r. 355233, Fig.

   8, erläutert ist,  sowohl zu Beginn als auch am Ende des     AnJaufvor-          ganges.     



  Es ist bekannt, dass die     Strom-Spannungs-Kenn-          linie    einer elektrischen     Glimmentladung    bisher be  kannter Art einen Bereich     konstanter        Betriebsspan-          nung    und     ,einen    nach höheren Stromwerten sich hieran  anschliessenden Bereich steigender Betriebsspannung  aufweist, wobei sich an den letzteren Bereich bei  einer weiteren Stromsteigerung ein fallender Kenn-      linienteil anschliesst, in dessen unterem Bereich die  Entladung in eine Bogenentladung übergeht.  



  Im Strom-Spannungsdiagramm der Fig. 1 zeigt die  Kennlinie 65 den typischen Verlauf von     Glimmentla-          dungen    bei Gleichspannung gemäss dem bisherigen  Stand der Technik und Wissenschaft (siehe z. B.  Dosse, Mierdel,  Der elektrische Strom im Hoch  vakuum und in Gasen  Hirzel 1945, Seite 317, sowie  Loeb  Fundamental Process of electrical Discharges  in Gases  Verlag Wiley 1947, Seite 606 bis 608).  



  Der normale Bereich X der Entladung endet bei  jenem Strom, bei dem die spannungführenden Elektro  denteile vollständig von Glimmlicht bedeckt sind. Bei  einer weiteren     Spannungssteigerung    nimmt Spannung  und Entladungsstromstärke zu, wobei die grösser wer  dende Spannung, die sich bekanntlich weitgehend auf  den sogenannten Kathodenfall unmittelbar vor der  negativen Elektrode     konzentriert,    bewirkt, dass die  positiven Gasionen mit gesteigerter kinetischer Energie  auf die Elektrodenfläche auftreffen.

   Bei Gleichspan  nungsbetrieb tritt dies an der Kathode dauernd auf,  während b. -i Wechselspannungsbetrieb jede Elektrode  während je einer Halbperiode zur Kathode wird.     Im     Kathodenfallraum stellt sich bei ungestörter     Glimm-          entladung    ein Gleichgewichtszustand zwischen dem  Ionenstrom zur Elektrodenfläche und den dort ausge  lösten Elektroden ein. Die bei einer Spannungs  steigerung zunehmende Energie der aufprallenden  Ionen bewirkt eine Erhitzung der betreffenden Elek  trode, was zu einer thermischen     Elektronenemission     des Elektrodenmetalls führt.

   Dieser thermische Emis  sionsstrom aus Elektronen und andere bisher erst  wenig geklärte Emissionsvorgänge an der Elektro  de in Wechselwirkung mit der benachbarten Gas  schicht, können zu einer Kontraktion der Entladung  auf einen      Brennfleck     und zur Zündung eines Licht  bogens zwischen der Elektrode und der nächstgele  genen Gegenelektrode führen. Dieser Übergang in die  Bogenentladung entspricht ungefähr dem Punkt 67  der Kennlinie 65, der stets dort gelegen ist, wo der  Glimmentladungs-Kathodenfall durch die Elektronen  emission des Elektrodenmetalls weitgehend zum Ver  schwinden gebracht ist. Die Gesamtentladungsspan  nung der Bogenentladung ist stets weniger als die  Hälfte der Glimmentladungsspannung bei Betrieb im  normalen Bereich der Kennlinie.

   Es sei hier ausdrück  lich darauf hingewiesen, dass die physikalischen Ver  hältnisse bei energiereichen     Glimmentladungen    noch  nicht restlos geklärt sind. Beispielsweise besteht die       Möglichkeit,    dass vor der thermischen auch eine  andere Emission stattfindet, etwa eine Sekundärelek  tronenemission, eine Feldemission usw. Auch sind  bereits Lichtbogenentladungen ohne ausgeprägten       Brennfleck    in der Literatur beschrieben worden, für  die aber die gegenüber der Glimmentladungsspannung  viel niedrigere Betriebsspannung ebenso charakte  ristisch ist, wie für die auf einen     Brennfleck    kontra  hierte Bogenentladung.

   Die obengenannte Erläuterung  des Übergangs von einer Glimm- in eine Bogenentla  dung stellt eine der     Erklärungsmöglichkeiten    nach    dem derzeitigen Stand .der Technik dar, dient aber  für das vorliegende Verfahren, das aus experimen  tellen Untersuchungen entwickelt wurde, nur als eine  Arbeitshypothese.  



  Für technische Prozesse mittels Glimmentladungen  muss der Übergang in eine Bogenentladung unter allen  Umständen vermieden werden, da eine solche stets  lokale Überhitzung an einzelnen Punkten der Elektro  denflächen ergibt und keine gleichmässigen,     reprodu-          zierbaren    Prozesse der hier behandelten Art ermög  licht. Dem Bestreben zur Steigerung der Energie  dicht.- der Glimmentladungen war also bisher eine  Grenze gesetzt durch die hierbei auftretende Erwär  mung der Elektroden und deren thermische Elektro  denemission, die unweigerlich zu einem Übergang in  eine Bogenentladung mit mehr oder weniger ausge  prägter Kontraktion der Entladung auf begrenzte  Elektrodenbereiche bei gleichzeitigem Absinken der  Entladungsspannung auf Werte meist weit unter  100 Volt, führen musste.

   Es ist daher in der Vergan  genheit nicht möglich gewesen, bei einer     Steigerung     des     Energie-Umsatzes    der Glimmentladung, den un  stabilen Übergangsbereich der Entladungskennlinie  von der     Glimm-    zur Bogenentladung zu vermeiden.  Es gelingt zwar, durch Probieren der günstigen     Ein-          stelllungen    einen stabilen Betrieb durchzuführen,  jedoch ist die Auffindung einer richtigen Einstellung       schwierig    und eine gewisse Unsicherheit unvermeid  lich.  



  Das vorliegende Verfahren ermöglicht dagegen  nunmehr jede erwünschte Vergrösserung des     Energie-          Umsatzes    der Glimmentladung bis zu beliebigen Tem  peraturen an den am Prozess beteiligten Elektroden  flächen, unter Gewährleistung einer stetig verlaufen  den, stets ansteigenden Kennlinie, etwa wie in Fig. 1  mit 66 bezeichnet. Dies wird ermöglicht durch die  Tatsache, dass die Elektronenemission aller Metalle  und deren Verbindungen für jede Temperatur eine  bestimmte, nicht     überschreitbare    Grösse besitzt. Die  Emission pro     Flächeneinheit    ist für die meisten che  misch reinen Stoffe abhängig von der Temperatur  genau bekannt.

   Gelingt es nun, bei einer     vorgegeb -          nen    erwünschten Temperatur der am Prozess betei  ligten Flächen, in     deren    unmittelbaren Umgebung  einen     Gasentladungszustand    herzustellen und aufrecht  zuerhalten, bei welchem der zur Kathode fliessende  positive     Ionenstrom    über den für das Entladungs  gleichgewicht erforderlichen Wert hinaus grösser,  vorzugsweise sogar ein Vielfaches des von den be  treffenden Flächen emittierten Elektronenstromes ist,  so tritt, wie die Erfahrung gezeigt hat, keine Tendenz  zum Übergang in eine Bogenentladung auf.  



  Die zu erwartende thermische Elektronenemission  der     am    Prozess     beiteiligten    Flächen muss also für die  praktisch vorkommenden Prozesse aus dem     jeweiligen     Material und der erwünschten Temperatur im voraus  ungefähr abgeschätzt werden. Dann muss der Ge  samtstrom der Gasentladung auf mindestens den dop  pelten Wert vorzusweise aber einen wesentlich     höhe-          Z,         ren Wert dieses abgeschätzten Emissionsstromes ein  gestellt     werden.     



  Der thermische Emissionsstrom Ie ist für chemisch  reine Metalle und Metallverbindungen mit     Hilfe    der  sogenannten Richardson-Formel berechenbar und  beispielsweise für Platin (Pt), Wolfram (Wo), Molyb  dän (Mo), Thorium (Th) und Bariumoxyd (BaO) im  Diagramm gemäss Fig. 2 abhängig von der absoluten  Temperatur T aufgetragen. Wie bekannt, tritt bei  chemisch     reinen    Metallen ein merklicher Emissions  strom erst bei relativ hohen Temperaturen über etwa  1000' K auf, während bei Metalloxyden und gewissen  Legierungen eine um     mehrere    Grössenordnungen  höhere thermische Emission feststellbar ist.

   Nun muss  aber berücksichtigt werden, dass in der Praxis die  glimmtechnischen Prozesse fast     ausschliesslich    an  Legierungen oder wenigstens     oberflächlich    nicht che  misch reinen Werkstücken     vorzunehmen    sind, bei  Reduktionen und Schmelzprozessen sogar Metall  oxyde behandelt werden müssen. Dementsprechend  kann bei der     Abschätzung    des eventuell möglichen  maximalen thermischen     Emissionsstromes    nicht von  den Werten für chemisch reine Metalle ausgegangen  werden.  



  Im Diagramm der Fig. 2 sind drei Gerade 68a,  68b, 68c eingetragen, die zur Abschätzung des maxi  mal möglichen     Emissionsstromes    1, für Prozesse nach  dem vorliegenden Verfahren dienen. Dabei stellt die  Linie 68a den Mindeststrom Ie dar, der auch bei  beliebig niedriger Temperatur der am Prozess betei  ligten Flächen als möglicher Emissionsstrom einzu  setzen ist, um eventuell lokale, mit starker Emission  verbundene Oberflächenmängel unwirksam zu ma  chen. Für Prozesse, bei denen Metalle und Metall  Legierungen (mit Ausnahme von Thorium und Legie  rungen, die einen grösseren Prozentsatz von Thorium  enthalten) bei über etwa 1500  K behandelt werden,  wird Ie gemäss der Linie 68b :geschätzt.

   Wird dabei  der Gesamtstrom 1 mindestens doppelt so gross wie  der für die betreffende     Temperatur    T aus Linie 68b  sich ergebende Wert     1"    gemacht, so kann eine stabile  Glimmentladung für jede beliebige Temperatur ge  währleistet werden. Bei Prozessen, bei denen Metall  oxyde an den am Prozess beteiligten Flächen vorhan  den sind, empfiehlt es sich, mit mindestens einem  Emissionsstrom Ie entsprechend dem Verlauf der  Geraden 68c zu rechnen und dementsprechend den  Gesamtstrom I     mindestens    doppelt so gross wie den  für die betreffende Temperatur T aus Linie 68c sich  ergebenden Wert Ie zu machen.

   Es sei aber darauf  hingewiesen, dass diese     für    1, empfohlenen Kalkula  tionswerte     nur    als Anhaltspunkte für die praktische       Verfahrensdurchführung    gedacht     sind,    also keines  wegs behauptet werden soll, dass diese Kalkulations  werte mit den tatsächlichen Werten von Ie überein  stimmen. In der Regel werden     vielmehr    diese Kalku  lationswerte weit über den tatsächlich sich ergebenden  Werten von 1, liegen.

   Diese Kalkulationswerte stellen  jedoch Erfahrungswerte dar, bei deren Zugrunde  legung und -entsprechender Bemessung des Gesamt-    stromes in mindestens doppelter Höhe von diesen  Kalkulationswerten man Glimmentladungen in Kenn  linienbereichen und unter Betriebsbedingungen stabil  aufrechterhalten kann, bei denen     Glimmentladungen     bisher unbekannt waren. Die Neuartigkeit dieses Ent  ladungsbereiches ergibt sich auch aus der Beobach  tung, dass hierbei der Anteil an atomaren     Gasen    in der  Glimmentladungszone wesentlich grösser ist, als er  innerhalb der bekannten Entladungsbereiche erzielbar,  ist.  



  Die     Einstellung    des erforderlichen     Gesamtstromes     erfolgt vor     allem    durch     Steigerung    des Gasdruckes     im          Entladungsgefäss,    der stets -so gross sein muss, dass der  Ionenstrom gleich oder grösser als der geschätzte  Wert Ie ist.

   Dabei ist die erforderliche Betriebsspan  nung stets innerhalb der in Fig. 1 eingezeichneten  Grenzwerte     U1    = 100 V und     U2    =<B>1800</B> V :gelegen,  meist sogar im Bereich von     U3    = 200 V bis  U4 = 900 V, so dass die     vorliegende        Entladungs-          technik    als ein Gebiet stromstarker     Niederspannungs-          Glimmentladungen    bezeichnet werden kann.

   Dieses  Glimmentladungsgebiet unterscheidet sich somit  grundsätzlich von den bereits     früher    vorgeschlagenen  Glimmentladungsprozessen mit .einigen Tausend Volt  Spannung, die stets mit geringeren Ionendichten vor  sich     gingen.       Ein Beispiel für einen .derartigen     Glimmentladungs-          prozess    zeigt die Photographie in Fig. 3, die durch  ein Beobachtungsfenster in der Wandung     eines          Metallrezipienten        während    des Betriebes aufgenom  men wurde.

   Hierbei ist die eine Elektrode ein Molyb  dänrohr von .etwa 4,5 mm .er und 50 mm Länge,  also 14 cm2 Oberfläche, und :die andere Elektrode ein  in etwa 40 mm Abstand hiervorn befindlicher Wolf  rambolzen. Die 50 Hz Wechselspannung an den  Elektroden     beiträgt    etwa 700 Volt und der Rezipient  enthält Wasserstoff mit einem Druck von 9 mm Hg.

    Das Molybdänrohr weist im Entladungsendzustand       eine    Temperatur von etwa 2000  C, auf, bei     einer          Energiedichte    .entsprechend einer Abstrahlung von  etwa 50 Watt/cm2 an der Aussenfläche von 7 cm2,  also einer Gesamtleistung von etwa 350     Watt.    Bei  der genannten Temperatur ist für Molybdän der ther  mische Emissionsstrom gemäss Fig. 2 etwa 4 mA/cm2,  insgesamt also etwa 56     mA.    Dagegen     ist    der das  Molybdänrohr aufheizende Gesamtstrom etwa 500 mA,  also etwa von zehnfacher Grösse als der Emissions  strom.

   Bei diesem Gasentladungszustand in der un  mittelbaren Umgebung :der     Molybdänrohr-Oberfläche     ist     stabile        Glimmentladung    vorhanden, welche die  sehr hohe Energiedichte von :etwa 50     Watt/cm2    Ober  fläche ergibt. Eine     Tendenz    zum     Übergang    in eine       Bogenentladung        besteht    trotz der starken thermischen  Emission nicht.

   Es bereitet keine Schwierigkeiten,  mit     weiterer        Drucksteigerung    und     geringer    Span  nungserhöhung den     Energie-Umsatz    an der Wolfram  drahtoberfläche derart zu steigern, dass das     Molyb-          dänrohr        schmilzt    (etwa 2700  C), ohne dass die       Glimmentladung        unstabil    wird.

        Da der Ionenstrom bei dem vorliegenden Ver  fahren, wie oben bereits erwähnt, grösser als der       emittierte    Elektronenstrom     sein    muss,     dieser    aber  seinerseits vom     Material    und von der Temperatur  der am Prozess beteiligten     Flächen    abhängt, kann  bei     Materialien    mit starker thermischer Emission der       Fall        eintreten,    dass der unbedingt notwendige Ionen  strom den Prozessflächen eine grössere Energie zu  führt,

       als        zur        Aufrechterhaltung        der    dort     erwünschten     Temperatur erforderlich ist. Dies würde also     dazu          führen,    dass die     Temperatur    an den am     Prozess    be  teiligten     Flächen    steigt, was höhere thermische Emis  sion ergäbe und eine Erhöhung des notwendigen  Ionenstromes bedingen würde - somit ist hierbei  ohne besondere Massnahmen .ein stationärer     Ent-          ladungs-Endzustand    nicht erzielbar.  



  Die in     solchen    Fällen     erforderliche    Massnahme  besteht in einer     impulsartigen        Steuerung    der elektri  schen Energiezufuhr derart, dass ein Betriebszustand  mit dem vollen Ionenstrom, und ein anderer Betriebs  zustand mit verringerter     Energiezufuhr    aber genügend  niedriger Spannung periodisch     aufeinander    folgen.  Wie die     Erfahrung    zeigt, lässt sich hierbei ein Um  schlag in eine     Bogenentladung    vermeiden.

   Auf diese    Weise kann erreicht     werden,    dass     einerseits    der für  die Wärmebilanz massgebende zeitliche Mittelwert des  Energie-Umsatzes der jeweils erwünschten Tempera  tur an den am Prozess     beteiligten    Flächen angepasst  wird, anderseits aber während der Betriebsperioden  mit voller Energiezufuhr der zur     Gewährleistung     eines -stabilen Betriebes erforderliche Ionenstrom bei  behalten werden kann.  



  Bei dem vorliegenden     Verfahren    kann also der  Gasdruck<I>p</I> und auch die     Spannung   <I>U</I> an der Ent  ladungsstrecke nicht     willkürlich    gewählt werden, son  dern es sind korrespondierende Werte einzustellen,  um einen stabilen Entladungszustand gewährleisten  zu können. Dies kommt im Diagramm nach Fig. 4  zum Ausdruck, in welchem als Abszisse
EMI0004.0035  
   und als       Ordinate   
EMI0004.0037  
   aufgetragen sind.  



  Im Diagramm nach Fig. 4 sind als Beispiele die  Arbeitskennlinien für die in der nachstehenden Ta  belle aufgeführten Prozesse enthalten, wobei die  ersten drei     Prozesse    .sowohl in bezug auf     Stabilität     wie auch auf Wirtschaftlichkeit als wenig     günstig     festgestellt wurden.

    
EMI0004.0041     
  
    Gesamtstrom- <SEP> Ionenstrom  Prozessfläche <SEP> Gasdruck <SEP> Betriebsspannung
<tb>  Nr. <SEP> in <SEP> cm= <SEP> Gasart <SEP> in <SEP> mm <SEP> Hg <SEP> in <SEP> Volt <SEP> Stromart <SEP> dichte <SEP> i <SEP> dichte
<tb>  in <SEP> mA/cm2 <SEP> in <SEP> mA/cm2
<tb>  70 <SEP> 650 <SEP> H2 <SEP> 1,2 <SEP> 540...1040 <SEP> Gleichstrom <SEP> 0,7 <SEP> ... <SEP> 8 <SEP> 0,68... <SEP> 5,6
<tb>  71 <SEP> 4000 <SEP> N2 <SEP> + <SEP> H2 <SEP> 0,75 <SEP> 370 <SEP> <B>...</B> <SEP> 680 <SEP> Gleichstrom <SEP> 0,4 <SEP> <B>...</B> <SEP> 7,1 <SEP> 0,39 <SEP> <B>...</B> <SEP> 4,4
<tb>  72 <SEP> 650 <SEP> H2 <SEP> 1,4 <SEP> 510...1040 <SEP> Gleichstrom <SEP> 1,2 <SEP> ... <SEP> 5,3 <SEP> 1,14...

   <SEP> 4,3
<tb>  73 <SEP> 4000 <SEP> N2 <SEP> + <SEP> H2 <SEP> 6 <SEP> 250 <SEP> <B>...</B> <SEP> 600 <SEP> Gleichstrom <SEP> 0,43 <SEP> <B>...</B> <SEP> 18 <SEP> 0,42 <SEP> <B>...</B> <SEP> 11,5
<tb>  74 <SEP> 650 <SEP> H2 <SEP> 11 <SEP> 350... <SEP> 500 <SEP> Gleichstrom <SEP> 1,3 <SEP> <B>... <SEP> <I>15,5</I></B> <SEP> 1,23...12,1
<tb>  75 <SEP> 650 <SEP> H2 <SEP> 5,5 <SEP> 240... <SEP> 560 <SEP> Gleichstrom <SEP> 1,3 <SEP> <B>... <SEP> 12,5</B> <SEP> 1,2 <SEP> ...

   <SEP> 9,6
<tb>  76 <SEP> 34000 <SEP> N2 <SEP> + <SEP> H2 <SEP> 5 <SEP> 320 <SEP> <B>...</B> <SEP> 425 <SEP> Gleichstrom <SEP> 0,4 <SEP> <B>...</B> <SEP> 2,1 <SEP> 0,39 <SEP> <B>...</B> <SEP> 1,96
<tb>  77 <SEP> 100 <SEP> H2 <SEP> 30 <SEP> 590 <SEP> Wechselstrom <SEP> 44,3 <SEP> 38,2
<tb>  78 <SEP> 100 <SEP> H2 <SEP> 45 <SEP> 700 <SEP> Wechselstrom <SEP> 58,6 <SEP> 49,1
<tb>  79 <SEP> 50 <SEP> H2 <SEP> 75 <SEP> 610 <SEP> Wechselstrom <SEP> <B>1</B>70 <SEP> 134       Günstige     Beispiele    für das vorliegende Verfahren  kennzeichnen sich durch  
EMI0004.0043     
  
     Innerhalb dieses, im Diagramm durch die Linien  80 bzw.

   81 angedeuteten Bereiches     liegen        sämtliche     Arbeitskennlinien oder Kenndaten der gemäss den  oben beschriebenen     Regeln    durchführbaren Glimm  entladungsprozesse. Der in     den        Beispielen    73 bis 79  umfasste Bereich umfasst dabei eine     Leistung    der  Entladung     von    200 bis 30000 Watt, und eine Strom-    dichte i von 0,4 bis 170 mA/cm2. Sämtliche angege  benen Kennlinien 70 bis 76 wurden experimentell  ermittelt, und die Prozesse entsprechend den Bei  spielen 77, 78, 79 stellen mit hohem Leistungs  umsatz     durchgeführte        Schmelzprozesse    dar.  



  Es sei     noch    ausdrücklich erwähnt, dass auch     inner-          halb    der für das vorliegende     Verfahren        geltenden     und oben angegebenen Grenzen, für den Gasdruck p  günstigere und ungünstigere Werte existieren, nicht  in bezug auf Stabilität, wohl aber in bezug auf den  Wirkungsgrad der Prozesse, also deren     Wirtschaft-          lichkeit.     



  Die oben angegebene Regel - Ionenstrom stets  grösser :als     Elektronen-Emissionsstrom    - zur Vermei  dung unstabiler Bereiche der     Entladungskennlinie,         gilt natürlich nicht nur für den     Entladungs-End-          zustand,    sondern muss auch während des Anlaufvor  gangs berücksichtigt werden. Natürlich ist bei Beginn  des Anlaufvorgangs,     infolge    der meist     niedrigen     Temperatur der am Prozess beteiligten     Flächen,    die  reguläre thermische Elektronenemission gering, so  dass die angegebene Regel normalerweise     einfach     eingehalten werden kann.

   Jedoch     isst    hier zu beachten,  dass neben der     regulären    thermischen Elektronen  emission häufig ein starker Elektronenstrom von ein  zelnen oxydierten oder sonstwie verunreinigten Ober  flächenpunkten     emittiert    werden kann.  



  Derartige spontan und an verschiedenen Stellen  gleichzeitig auftretende Elektronenemissionen können  derartige Stromdichten     besitzen,    dass trotz eines Ionen  stromes von z. B. 0,1 mA/cm2, an der betreffenden  Stelle die Feldverteilung im Kathodenfallraum weit  gehend gestört wird, was leicht zu örtlich begrenzter  Bogenladung führen könnte, würden beim Anlauf  vorgang nicht die besonderen Massnahmen     getroffen     (Syrienimpedanz im Speisestromkreis, trägheitslose  Steuerung zur Strombegrenzung).  



  Ein Beispiel für die Erscheinungen beim Anlauf  vorgang in einem zylindrischen Metallrezipienten von  etwa 350 mm lichter Weite zeigen die hier darge  stellten Fig. 5 und 6, und zwar für die Oberflächen  behandlung eines im     Rezipienten    isoliert     aufgehängten     Stahlrohres von etwa 20 mm lichter Weite, 70     mm     Aussendurchmesser und 2400 mm Länge.

   Bei dieser  Versuchsanordnung, welche im     Schweizer    Patent  Nr. 355233 anhand von Fig. 8 beschrieben wurde,  ist ein Metalldraht gespannt     aufgehängt.        Am    oberen  Ende ist senkrecht oberhalb des Rohres ein     schräg     gestellter Spiegel angeordnet, über den durch ein  Beobachtungsfenster am oberen Ende des Rezipienten  das Rohr und die Innenwand des Rezipienten wäh  rend des Betriebes beobachtet werden können. Die  Aufgabe besteht nun darin, die energiereiche Ent  ladung weitgehend auf die Innen- und Aussenseite des  Rohres zu konzentrieren.  



  Zu Beginn des     Anlaufvorgangs    bei dieser Ver  suchsanordnung bietet das Innere des Rezipienten  das in Fig. 5 wiedergegebene Bild. Es ist ersichtlich,  dass einzelne Stellen der Aussenseite des Rohres un  regelmässige Glimmentladungserscheinungen zeigen,  einige davon mit starker Emission, was Entladungs  bahnen zwischen dem Rohr und der     Innenwandung     des Rezipienten ergibt.

   Stark emittierende .Stellen  würden ohne die oben genannten     Massnahmen    im  Speisestromkreis ziemlich sicher     zu    Bogenentladun  gen zwischen dem Rohr und der Rezipientenwandung       führen.    Die stark emittierenden Stellen der Wandung  des Rohres rühren von     Verunreinigungen,    Oxyd  schichten oder anderen Mängeln der Oberfläche her  und wandern in unregelmässiger Weise über dessen  ganze Aussenseite.  



  Am Ende des Anlaufzustandes     zeigt    sich dagegen  das in Fig. 6 wiedergegebene Bild. Die Glimmentla  dung ist nunmehr weitgehend auf das Rohr konzen  triert und an der Innenwandung des     Rezipienten        sind       nur noch     Glimmspuren    (Anodenlichter) sichtbar.

   Die       Glimmentladung    hat ihren Endzustand mit     vorgege-          benem    Ionenstrom erreicht, wobei im vorliegenden  Fall das Stahlrohr eine Temperatur von 510 'C aufweist  und mit einer Energiedichte von etwa 1,5 Watt/cm2  an der gesamten     Oberfläche    betrieben     wird.    Die wäh  rend des Anlaufvorgangs im     Speisestromkreis        liegende     Serienimpedanz ist ausgeschaltet.

   Die Summe     aller     Impedanzen im Speisestromkreis soll nach     Erreichen     des Entladungs-Endzustandes nicht mehr als höch  stens 30      4,    vorzugsweise weniger als     10-0/a    der Impe  danz     sämtlicher    Entladungsstrecken, .gemessen an den  Anschlüssen der     Versuchseinrichtung        betragen.     



       Inder    Praxis hat es sich als zweckmässig heraus  gestellt, wenn der     Anlaufvorgang    in zwei     Abschnitten     mit unterschiedlichem Betrieb des Entladungsgefässes,  beispielsweise des     Rezipienten    der     Versuchseinrich-          tung,    erfolgt.

       Beim    einen dieser     zeitlich        aufeinander-          folgenden    zwei Abschnitte wird durch     geeignete    Wahl  des Druckes und der Spannung eine     wenigstens    teil  weise Konzentration der     Glimmentladung    auf die       spannungsbeanspruchten        Flächen    der     Stromdurch-          führungen    bewirkt.

   Beim     anderen    Abschnitt     wird        eine          Glimmentladung    erzeugt, die     möglichst        alle        anderen     spannungführenden Teile innerhalb des Entladungs  gefässes     gleichmässig    überzieht.

   Da natürlich die zu  behandelnden Werkstücke und     deren        Halterungen     stets mit den     Stromzuführungen        verbunden    sind, ist  die     Beeinflussung    der     Ausbreitung        und    des     Energie-          Umsatzesder    Glimmentladung zwecks     Dumchführung     der beiden Abschnitte des     Anlaufvorganges        nur        durch     geeignete Einstellung des Druckes im     Entladungs-          gefäss    und der an den  <RTI  

   ID="0005.0082">   Stromzuführungen        liegenden          Spannung    möglich. Diese unterschiedlichen Betriebs  daten werden zwar nacheinander     eingestallt,    jedoch  ist nicht in allen Fällen eine     scharfe        Trennung    der  in beiden Abschnitten erfolgenden     Behandlungen          möglich    und     notwendig.     



  Zur Erzielung einer     Glimmentladung    an den span  nun:gsbeanspruchten Flächen der     Stromdurchführun-          gen    der Versuchsanordnung sind deshalb wesentlich  andere Betriebsdaten .des Entladungsgefässes     erforder-          lich,    weil an derartigen     Stromdurchführungen.        meist     besondere Mittel vorgesehen sind,

   um bei den nor  malen     Betriebsdaten    des     Erntladungs-Endzustandes     diese     spannungsbeanspruchten        Flächen    von     Glimm-          entladungen.    möglichst frei zu halten. Solche Mittel  bestehen beispielsweise in einem .engen,     die    Strom  durchführung     konzentrisch    umgebenden     Spaltsystem     vor dem Isolator.

   Ist ein     bestimmter        Betriebsdruck     vorgesehen, so kann die     Spaltbreite        gering    genug  gemacht werden, dass     im    Spaltinneren nur noch     eine          sogenannte         behinderte         Glimmentladung    entstehen  kann, deren Energiedichte wesentlich niedriger als  diejenige     -einer        normalen    Glimmentladung ist.

   Um also  eine stärkere     Glimmentladung        in    einem derartigen  Spaltsystem, dessen Wandungen     stets    Flächen mit  hoher     Spannungsbeanspruchung    darstellen, zu     er-          zwingen,    muss der     Druck        im        Enthadungsgefäss    gestei  gert werden, normalerweise über den für den Ent-      ladungs-Endzustand vorgesehenen Druck hinaus.

   Der       erforderliche        Druck    für diesen Abschnitt des Anlauf  vorgangs ist weitgehend durch die geometrische Ge  stalt und die     Dimensionen    des     Spaltsystems    bestimmt.

         Besitzen    die Werkstücke und das Gefäss     normale     Zimmertemperatur,     dann        gelingt    durch     Einstellung     eines genügend hohen     Druckes    im     Entladungsgefäss     tatsächlich     ;eine    weitgehende     Konzentration    der       Glimmentladung    auf die     Stromdurchführungen    und  deren Spaltsystem.  



  Die Betriebsspannung wird dabei auf einen Wert  eingestellt, der zur     Erzielung    eines Temperaturanstiegs  an den spannungbeanspruchten, den Spalt begrenzen  den Flächen ausreicht.  



       Durch    die Wirkung der '     Glimmentladung        mit     ihrem Ionenbombardement und die zumindest     ober-          flächliche        Erwärmung    der     spannungsbeanspruchten     Flächen werden andenselben     alle    Mängel beseitigt,  die wie etwa eine Gasabgabe, Verdampfung, Elektro  nenemission und dergleichen zu     Unregelmässigkeiten     der Entladung     Anlass    geben.

   Dieser     Abschnitt    des  Anlaufvorgangs wird     jedenfalls    so lange     fortgesetzt,     bis dies erreicht ist, was - wie die Erfahrung zeigt   stets gelingt.  



  Der andere Abschnitt des     Anlaufvorgangs    kann  dann -gemäss den     im    Patent Nr. 355233     enthaltenen     Angaben durchgeführt werden. Bei allen .beschrie  benen, Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfin  dung bildenden Verfahren werden     stets    auch die  Merkmale des Patentanspruches des Patentes Num  mer 355233 beachtet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Durchführung von Prozessen mit tels einer elektrischen Glimmentladung in einem Ent ladungsgefäss mit Anschlüssen für die Abführung und Zuführung von Gasen, dadurch gekennzeichnet, dass in unmittelbarer Umgebung mindestens der am Prozess beteiligten Flächen ein Gasentladungszustand herge stellt und aufrechterhalten wird, bei .dem überall der von den Flächen emittierte Elektronenstrom seitens des Ionenstromes zu den betreffenden Flächen mehr .als kompensiert wird, damit ein Übergang in unstabile Bereiche :
    der Entladungskennlinie sowie eine Kontraktion der Entladung auf einem Brennfleck vermieden wird. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Gesamtstrom im Entladungs- Endzustand eingestellt wird, der eine Ionenstrom dichte ergibt, die bis zu Temperaturen von 60011K grösser als 0,1 mA/cm2 und bei höheren Tempera turen als 600 K grösser als der durch die Gerade 68c in dem in Fig.2 dargestellten Diagramm Ie = Ie (n gegebene Wert ist.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Gesamtstrom im Entladungs- Endzustand eingestellt wird, der eine Ionenstrom- dichte ergibt, die bis zu Temperaturen von 1460o K grösser als 0,1 mA/cm2 und bei höheren Tempera turen als 14601>K grösser als der durch die Gerade 68b :in dem in Fig. 2 dargestellten Diagramm Ie - Ie (Z3 gegebene Wert ist. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass eine Gesamtspannung an der Ent ladungsstrecke eingestellt wird, die wenigstens im Entladungs-Endzustand zwischen den Werten von 100 Volt und 1800 Voltgelegen ist (Fig. 1). 4.
    Verfahren nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gesamtspannung eingestellt wird, die zwischen den Werten 200 Volt und 900 Volt gelegen ist (Fig. 1). 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass der Gasdruck p im Entladungs gefäss, die Gesamtspannung U an der Entladungs strecke und die Gesamtstromdichte i der am Prozess beteiligten Flächen derart voneinander abhängig ge wählt werden, dass mindestens von einer bestimmten Näherung zum Entladungs-Endzustand an in einem Diagramm der Abhängigkeit EMI0006.0062 die Betriebskennlinie des Glimmentladungsprozesses innerhalb des Bereiches gelegen ist,
    der alle Werte kleiner als EMI0006.0063 umfasst (Fig.4). 6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass im Entladungs-Endzustand die Summe aller Impedanzen in den Speisestromkreisen der Entladungsstrecken niedriger als 30% des Wider standswertes der Entladungsstrecken selbst gehalten wird.
    7. Verfahren nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, d;ass die genannte Summe aller Impe- danzen niedriger als 10,% des Widerstandswertes der Entladungsstrecken selbst gehalten wird.
    B. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch .ge kennzeichnet, :dass der Anlaufvorgang in mehreren zeitlichen Abschnitten vorgenommen wird, darunter mindestens einen Abschnitt, bei dem durch Wahl von Druck und Spannung eine weitgehende Konzen tration der Glimmentladung auf die spannungsbe anspruchten Flächen der Stromdurchführungen er folgt, und ferner mindestens einen anderen Abschnitt, bei dem eine Glimmentladung an möglichst allen anderen spannungsführenden Bauelementen hervor gerufen wird. 9.
    Verfahren nach Unteranspruch 8 in einem Entladungsgefäss, in welchem bei Stromdurchführun gen zur Erschwerung der Ausbildung von Glimment- ladungen beim Betriebsdruck ein Spaltsystem vorge sehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass im erstgenann ten Abschnitt des Anlaufvorgangs der Druck auf einen Wert gesteigert wird, der mindestens in einem Teil des Spaltsystems eine Glimmentladung gewähr leistet. 10.
    Verfahren nach Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass .die an den Stromdurchführun gen wirkende Spannung gesteigert wird, bis der Ener gie-Umsatz in der Glimmentladung eine Erhitzung zumindest der das Spaltsystem begrenzenden Flächen bewirkt. 11. Verfahren nach Unteransprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass .der Anlaufvorgang zeit lich so lange ausgedehnt wird, bis an allen span- nungsbeanspruchten Flächen, einschliesslich denjenigen ,des Spaltsystems, alle zu Unregelmässigkeiten der Glimmentladung Anlass gebende Mängel der Ober fläche beseitigt sind.
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