Kurbelantrieb, insbesondere für Kolbenpumpen mit sternförmig angeordneten Zylindern Die Erfindung betrifft einen Kurbelantrieb, ins besondere für Kolbenpumpen mit sternförmig ange ordneten Zylindern.
Bei diesem ist eine Exzenter büchse um einen begrenzten Verstellbereich verdreh bar auf dem Kurbelzapfen .angeordnet und mit ihm durch ein drehfederndes Organ gekuppelt, so dass bei wachsendem Drehwiderstand an der Exzenterbüchse automatisch eine Verdrehung der Exzenterbüchse auf dem Kurbelzapfen und eine entsprechende Verminde rung des Aktivkurbelradius eintritt.
Ein Kurbelantrieb dieser Gattung mit stufenlos veränderbarem Kurbelradius ist z. B. in der schweize rischen Patentschrift 204332 gezeigt. Mit der Erfin- dung wird eine Weiterentwicklung solcher Antriebe bezweckt.
Aus der Praxis, namentlich von Biege und Tiefziehpressen, ergibt sich, dass die Verstellung des maximalen Enddruckes der Flüssigkeitspumpen zu solchen Maschinen allein nicht genügt, um die Arbeit rationell zu gestalten.
Vielmehr ist eine ge wisse Anpassungsmöglichkeit der Fördercharakteri- stik an das vorgesehene Arbeitsprogramm erwünscht. Zum Beispiel bei Matrizen mit Gummi- oder hydrau lischen Kissen und tiefen Werkstücken oder beim Fliesspressen, wo der Druck in der Regel erst gegen Ende des Arbeitsvorganges steil ansteigt, ist es zur Beschleunigung der Operation zweckmässig, von einem bestimmten Druck an, die weiche Haupt feder auszuschalten.
Auch das Heisspressen pulver förmiger Materialien (Sinterstoffe) benötigt nach dem Vorpressen eine möglichst kurze Fertigoperation.
Das gesteckte Ziel wird mit der Erfindung da durch erreicht, dass das drehfedernde Organ wenig stens zwei in Serie geschaltete drehfedernde Elemente aufweist und dass an der Kurbelwelle des Kurbel antriebes ein Blockieranschlag vorhanden ist, welcher die Nachgiebigkeit wenigstens eines der drehfedern- den Elemente nach einem bestimmten, von der Stel lung bei maximalem Aktivradius ausgehenden Ver- drehwinkel ausschaltet, so d'ass für die restliche Ver- drehmöglichkeit nur die anderen drehfedernden Ele mente nachgeben können.
Eine besonders zweckmässige Ausgestaltung ergibt sich, wenn als zweite Torsionsfeder ein Torsions- stab gewählt wird, der die Kurbelwelle in, Längsrich tung durchsetzt und am einen Wellenende mit der ersten Feder verbunden ist, die im allgemeinen eine Schrauben- oder Spiralfeder sein wird.
Diese Anord nung ermöglicht nämlich im Falle der Anwendung auf eine Sternkolbenpumpe, das mit der Exzenter büchse versehene Kurbelwe'llenende samt dem Pum penkörper in ein Ölbad zu stecken und .das andere Wellenende ins Freie ragen zu lassen, wodurch eine gute Zugänglichkeit zu den Federn und ihren Einstell vorrichtungen erreicht wird.
Die Zeichnung stellt ein. Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar: Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Kurbel- welle bei grösstem Kurbelradius, Fig.2 einen Schnitt nach der Linie 11-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie IV-IV bei Kur belradius = 0, Fig.6 ein p,Q-Diagramm, Charakteristik einer Ölpresspumpe, die durch eine Kurbelwelle nach der Erfindung angetrieben wird.
Die Kurbelwelle 1, die in dien Lagern L gehalten ist, wird von dem mit ihr verkeilten Schneckenrad 2 angetrieben. Sie besitzt einen Kurbelzapfen 1' mit der Exzentrizität E1, auf welchem die Exzenter Büchse 3 mit der Exzentrizität E2 verdrehbar ange ordnet ist. Diese trägt den Zapfen 4 sowie den Innen ring des Kugellagers 5.
Auf den äusseren Lagerring üben die radial zum Drehzentrum angeordneten Kol ben einer nicht dargestellten Flüssigkeitspumpe ihre mit P bezeichneten Drücke aus, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist. Der Zapfen 4 greift in einen radialen Schlitz 6' des Hebels 6.
Die Nabe des Hebels 6 ist mit dem einen Ende des Torsionsstabes 7 verkeilt, der verdrehbar in einer zentralen Bohrung der Kur belwelle liegt und diese durchsetzt. Anstatt dieser Keil verbindung könnte auch eine solche mittels Kerbver- zahnung verwendet werden. Das andere Ende des Stabes 7 ist mit dem Flansch 8 verkeilt.
In diesem ist der Zapfen 9 zum Einhängen des äusseren Endes der Bandspiralfeder 10 befestigt. Das innere Ende 10' der Feder 10 steckt in der Nabe des Spannflansches 11 (Fig. 2), welcher eine Reihe von radialen Löchern 11' aufweist. Eine Reihe von axialen Löchern 11" dient zur wahlweisen Aufnahme des Endzapfens einer Schraube 12, die im Rad 2 befestigt ist. Der Blockieransch'lagnocken 13 ist in einer Rundnute 2" des Rades 2 verstell- und fixierbar.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende. <I>Ruhezustand:</I> Mittels eines in ein Loch der Lochreihe 11' ge steckten Dornes wird durch Verdrehen des Spann flansches 11 im Sinne der Drehrichtung u der Band spiralfeder 10 eine gewisse kleine Vorspannung ge geben, welche sich durch den Zapfen 9 und den Verspannanschlag 2' auf das Rad 2 überträgt. Die Stellung des Spannflansches 11 gegenüber dem An triebsrad 2 wird dann mit Schraube 12 gehalten und gesichert.
Das Zentrum des die Pumpenkolben betäti- genden Kugellagers 5 befindet sich dabei in Stellung des grössten Kurbelradius (El + E2) (Fig. 3).
<I>Lauf in Richtung des Pfeiles u:</I> Die Kurbelwelle werde durch das Schneckenrad 2 im Sinne des Pfeiles u angetrieben. Mit dem Anstei gen der auf die Pumpenkolben ausgeübten Drücke P verdreht sich nun die Exzenterbüchse 3 sukzessive um die Achse des Kurbelzapfens 1', und zwar ent gegengesetzt der Umlaufrichtung u, das heisst im Sinne des Pfeiles v. Das Zentrum C der Exzenter büchse 3 durchläuft dabei relativ zum Kurbelzapfen 1' den Kreisbogen<B>C -D</B> (Fig. 3), entsprechend dem Winkel a (Fig. 6).
Dabei werden die beiden in Serie zueinander arbeitenden Rückstell'federn 10 und 7 allmählich stärker gespannt. Sobald der Zapfen 9 den verstellbaren Blockieranschlag 13 in Stellung A er reicht, wird die Bandspiralfeder 10 blockiert. Ein wei teres Zurückdrehen der Exzenterbüch.se 3 bis auf 180 (Stellung B) ist nun nur noch durch die weitere Verdrehung des Torsionsstabes 7 allein, und zwar um den Winkel ss möglich (siehe auch Fig. 4 und 5).
In Fig. 6 ist dieser Vorgang im Druck-Mengen- diagramm p,Q einer mit einem Kurbelantrieb nach der Erfindung versehenen Presspumpe dargestellt, wobei Q das Fördervolumen in 0/a des Höchstwertes, p den Flüssigkeitsdruck im Druckraum der Pumpe und a, ss die Verdrehwinkel bedeuten.
Das Kurven stück<I>a</I> entspricht der resultierenden Charakteristik <I>k'</I> der beiden Federn. Diese lässt sich nach der Formel <I>k' =</I> k1 <I>+</I> k2 berechnen, wobei k1 die Charakteristik (Einfederung,'Kraft) der Spiralfeder, k. diejenige der Drehstabfeder bedeuten. Beim Punkt W beginnt das Kurvenstück c, welches der Federcharakteristik k2 des Torsionsstabes 7 allein entspricht.
Das Kurven- stück b stellt die gedachte Fortsetzung der resultie renden Charakteristik, das heisst des Kurvenstückes a dar.
Da alle Verstellvorrichtungen ausserhalb dem Be reich der in der Höhe des Kurbelzapfens liegenden Ste.rnkolbenpumpe angeordnet sind, können sie leicht überwacht und nachgestellt werden.