CH339233A - Verfahren zur Herstellung von Kompost aus Hausmüll - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kompost aus Hausmüll

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CH339233A
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CH
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compost
household waste
fresh
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household
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Petrus Jhr Beelaerts Van Jacob
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Beelaerts Van Blokland Jacob P
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F9/00Fertilisers from household or town refuse
    • C05F9/04Biological compost
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    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A40/00Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
    • Y02A40/10Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
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Description


  Verfahren zur Herstellung von Kompost aus     Hausmüll       Es ist     bekannt,    dass Kompost aus Hausmüll be  reitet werden kann, entweder dadurch, dass man den  frischen Hausmüll sortiert, zerkleinert und siebt und  das auf diese Weise erhaltene Produkt während kur  zer Zeit reifen lässt, oder dadurch, dass man diesen  Müll zunächst längere Zeit reifen lässt und das Sor  tieren, Zerkleinern und Sieben nachträglich durch  führt. Der auf die erstgenannte Weise erhaltene Kom  post hat unter anderem den     Vorteil    eines hohen Ge  haltes an organischen Stoffen, jedoch einen noch un  genügenden Gehalt von sogenannten Spurenelemen  ten, das heisst Stoffen wie Kupfer, Mangan, Bor,  Zink und andere Elemente, in einer für Pflanzen       aufnehmbaren    Form.

   Der auf die zweitgenannte  Weise erhaltene Kompost zeigt im Vergleich mit  Kompost der erstgenannten Art einen niedrigeren  Gehalt an organischen Stoffen, aber einen grösseren  Gehalt an Spurenelementen in     aufnehmbarer        Form.     Ein Gemisch beider Sorten wäre daher günstig. Es  ist ohne weiteres möglich, die beiden Sorten mitein  ander zu mischen, aber in der Praxis lässt sich dies  aus wirtschaftlichen Gründen schwierig durchführen,  weil die Transportkosten des Kompostes einer Sorte  nach demjenigen der andern Sorte - sie werden  praktisch nie am gleichen     Ort    produziert - für ein  so billiges Massenprodukt zu     hoch    sind.  



  Die vorliegende Erfindung bezweckt, diesen übel  stand zu beheben, und zwar durch Schaffung eines  Verfahrens zur Bereitung von Kompost aus Haus  müll, der mit niedrigen Investierungskosten herge  stellt werden kann, und die Vorteile der     obenstehend     genannten Kompostsorten in sich vereinigt.  



  Dieser Zweck wird erfindungsgemäss dadurch  erzielt, dass man den frisch geschütteten frischen  Hausmüll mit altem, gereiftem Hausmüll oder mit  Kanalschlamm zudeckt. Durch diese     Zudeckung,     welche z. B. innerhalb 24 Stunden nach der Schüt-         tung    ausgeführt wird, kommt man dem Auftreten  von unliebsamen Gerüchen oder dem     Anziehen    von  Insekten und Ratten zuvor. Dies hat den Vorteil,  dass Kompost in der Nähe einer Ortschaft zubereitet  werden kann. Dadurch werden sehr hohe Transport  kosten für das Fördern von Hausmüll zu weit ent  fernten     Kompostieranlagen    erspart.  



  Es ist an sich bekannt, frischen Hausmüll nach  dem Schütten mit einer     Erd-    oder     Steinschlagschicht     zuzudecken. Auch dadurch wird dem Auftreten von  unliebsamen Gerüchen und dem Anziehen von In  sekten und Ratten vorgebeugt, aber die Kompostie  rung des Hausmülls wird durch das Eindringen von  Sand oder Steinschlag beeinträchtigt oder gegebenen  falls ganz unmöglich gemacht. Dieses     Verfahren    wird  denn auch ausschliesslich für das Wegschaffen von  Hausmüll benutzt. Man wird dabei immer neue Stel  len zum Schütten des Mülls suchen müssen, was mit  dem fortschreitenden Abnehmen des Brachlandes  Schwierigkeiten ergibt.  



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren schafft auch  in dieser Hinsicht einen Ausweg, indem nach dem       Reifen    des Kompostes dieser abtransportiert und  verwendet werden kann. Hierdurch wird ein be  stimmter Ort nach einiger Zeit immer wieder frei  für das Schütten von neuem Hausmüll.

   Bei einer  richtigen Behandlung und einer genauen     Bestinvnung     des     Reifungstermins    entsteht ein Produkt, das zum  Teil aus gereiftem, aus dem frischen Hausmüll erziel  ten Material besteht und zum Teil aus gereiftem,  gegebenenfalls sortiertem, für die     Zudeckung    be  nutztem altem Hausmüll, der sich während dieser       Zudeckung    schon teilweise mit dem frischen Haus  müll gemischt hat und übrigens bei der weiteren  Verarbeitung (Abgraben,     Zerkleinern    und Sieben) mit  dem frischen Müll gemischt wird, ohne dass dafür       spezielle    Massnahmen erforderlich sind.

        Es ist bekannt, dass der     Düngungswert    von Kom  post durch Beimischung von Fäkalien oder Kanal  schlamm erhöht werden kann. Diese Beimischung  hat jedoch den grossen Nachteil, dass sie eine gewisse  Gefahr mit sich bringt, nämlich die Verbreitung von  Infektionskrankheiten, Wurmeiern, Pflanzensamen  (Tomaten) und dergleichen.  



  Man kann frischen Hausmüll vor dem Zudecken  mit Fäkalien     und,,'oder    Kanalschlamm mischen, z. B.  durch Besprengen des frischen Hausmülls mit diesen       Stoffen    in flüssiger Form. Durch die hohe Tempera  tur, welche     während    des Reifens, zufolge der Bakte  rienwirkung und der chemischen Umsetzung entsteht  (etwa 70  C), findet     eine        Pasteurisierung    statt, wo  durch die angegebene Gefahr völlig vermieden wird,  ohne dass die Qualitätsverbesserung, welche durch  die Beimischung erzielt wird, darunter zu leiden hat.  



  In Fällen, wo die genannte Gefahr nicht akut ist,  z. B. wo der Kompost für Urbarmachung bestimmt  ist, kann die Beimischung von Kanalschlamm in vor  teilhafter und einfacher Weise dadurch erfolgen, dass  der frische Hausmüll statt mit     altem    Müll, mit  trockenem Kanalschlamm zugedeckt wird. Hier  durch wird ebenfalls einem Auftreten von     Geruchent-          wicklung    oder einer Anziehung von Insekten und  Ratten     vorgebeugt.    Dieses System kann mit Vorteil  an Stellen angewendet werden, wo noch kein alter  Hausmüll zur Verfügung steht und in nicht zu grosser  Entfernung eine Kanalisationsanlage vorhanden ist.  



  Eine zweckmässige Durchführung des erfindungs  gemässen Verfahrens ergibt sich, wenn man den fri  schen Hausmüll auf einen bestehenden Komposthau  fen schüttet und mit Material zudeckt, das aus  diesem Haufen abgegraben wird. Die Förderkosten  werden dabei auf ein     Minimum    beschränkt, während  die Möglichkeit zu einer kontinuierlichen Herstellung  von Kompost entsteht.  



  Zweckmässig wird man den Komposthaufen sek  torweise aufbauen und abgraben. Dabei entsteht ein  Sektor mit geschüttetem Hausmüll, der sich in zu  nehmender Reifung befindet. Dem Radius an der  einen Seite des Sektors entlang, ist die Reifung  vollendet und dem Radius an der andern Seite ent  lang,     liegt    das eben geschüttete Material. Der Winkel  des freien Sektors wird durch Wahl des Radius des  Sektors (abhängig von der     täglich        zugeführten    Menge)  derart     bestimmt,    dass ein grosser Spielraum zwischen  dem     Zufuhrtempo    von frischem     Hausmüll    und dem       Abfuhrtempo    des fertigen Kompostes möglich ist.

    Auf diese Weise kann während eines Zeitraumes von  geringer Nachfrage viel Kompost, der in einem Zeit  punkt grosser Nachfrage für einen günstigen Preis  verkauft werden kann, angesammelt werden, wobei  der Winkel des freien Sektors abnimmt.  



  Diese Arbeitsweise hat noch den weiteren Vor  teil, dass in der Mitte des Haufens ein freier Raum  gelassen werden kann für die Aufstellung einer Bear  beitungsanlage (Sortieren, Zerkleinern, Sieben). Dieser       Anlage    kann dann über einen, der betreffenden Seite    des Sektors     strahlweise        entlangliegenden    Förderer  das gereifte Material zugeführt werden. Dabei kann  eine mobile Anlage benutzt werden. Diese kann auf  einanderfolgend in verschiedenen Komposthaufen  verwendet werden, was eine viel wirtschaftlichere  Ausnutzung einer solchen Anlage ermöglicht.  



  Mit Rücksicht auf den ungünstigen     Einfluss    des  Windes wird man beim Abgraben des gereiften Teils  um den Komposthaufen einen Wall stehen lassen  bzw. aufwerfen.  



  Die Erfindung wird nachstehend an Hand der  beiliegenden Zeichnung, in der einige Ausführungs  beispiele des neuen Verfahrens dargestellt sind, näher  erläutert.  



       Fig.    1 stellt eine Draufsicht auf einen Kompost  haufen dar, wobei eine erste Variante des erfindungs  gemässen Verfahrens angewandt ist.  



       Fig.    2 und 3 zeigen weitere Varianten des neuen  Verfahrens.  



  In     Fig.    1 ist ein neben einem Kanal 1 liegender  Schüttplatz 2 dargestellt. Der frische Hausmüll wird  an der einen Seite 4 des Haufens 3 zugeführt und  der fertige Kompost wird an der andern Seite 5 ab  gegraben. Um diesen Schüttplatz befindet sich ein  Wall 6, bestehend aus dem     überrest    eines abgegra  benen Komposthaufens oder aus aufgeschütteter Erde  oder anderem Material. In diesem Wall können eine  oder mehrere Öffnungen 7 vorgesehen sein zum  Durchlassen der Müllwagen und dergleichen. An der  Seite 5 wird täglich eine kleine Menge Kompost ab  gegraben und zum Zudecken des bei 4 frisch ge  schütteten Hausmülls verwendet.

   Wenn ein Posten  Kompost abgeliefert werden muss, kann das abge  grabene Material, nach dem Passieren einer Bearbei  tungsanlage zum     Sortieren,    Zerkleinern und Sieben,  in ein Schiff oder einen Frachtwagen geleert werden.  



  In     Fig.    2 ist eine Ausführungsvariante dargestellt,  bei der von einer Seite 8 her     sektorweise    geschüttet  und abgegraben wird. Dieses Schütten kann auf ver  schiedene Weise erfolgen, z. B. schichtenweise oder  in Form einzelner Haufen. Letzteres kann erwünscht  sein, unter anderem mit Rücksicht auf eine reichliche  Luftzufuhr.  



       Fig.    3 zeigt eine weitere Variante, bei welcher  kontinuierlich hinzugeschüttet und abgegraben wer  den kann. Im Zentrum 9 kann die Verarbeitungs  anlage aufgestellt werden, wenn ein Kompostauftrag  abgeliefert werden soll. Mittels eines Förderers wird  das von der einen Seite 5 abgegrabene Material zu  der Anlage geleitet. Der Winkel des Sektors 3, be  stehend aus Hausmüll, der einigermassen kompostiert  ist, nimmt während einer Stillstandsperiode in der  Ablieferung zu. In einem Zeitpunkt grosser Nach  frage kann eine solche Menge verarbeitet und abge  liefert werden, dass noch gerade ein Sektor vorhanden  ist mit einer Seite 5, die aus genügend gereiftem  Material besteht, das zum Zudecken des frisch ge  schütteten frischen Hausmülls an der Seite 4 benö  tigt wird.

   Die Grösse des Komposthaufens kann un-      abhängig der pro Zeiteinheit zugeführten Hausmüll  menge, der Leistung der Verarbeitungsanlage und  andern betriebstechnischen oder wirtschaftlichen  Faktoren angepasst werden. Für jede Stadt können  mehrere solche Komposthaufen gemacht werden.  Hierdurch werden die Transportkosten des Haus  mülls erniedrigt.  



  Im Hinblick darauf, dass mittels des neuen Ver  fahrens an beliebig vielen über das ganze Land ver  teilten Orten Kompost produziert werden kann, wer  den nicht nur die Produktionskosten des Kompostes  herabgesetzt, sondern auch die Transportkosten für  längere Strecken vermieden. Daher kann dieser für  die     Landwirtschaft    so wichtige Dünger gegen einen  erschwinglichen Preis geliefert werden, ohne dass die  Behörden beträchtliche Beträge für die Wegfuhr des  Hausmülls auszugeben brauchen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Kompost aus Hausmüll, dadurch gekennzeichnet, dass man den frisch geschütteten, frischen Hausmüll mit altem, gereiftem Hausmüll oder mit Kanalschlamm zudeckt. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man den frischen Hausmüll vor dem Zudecken mit Fäkalien mischt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man den frischen Hausmüll vor dem Zudecken mit trockenem Kanalschlamm mischt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man den frischen Hausmüll vor dem Zudecken mit Fäkalien und trockenem Kanal schlamm mischt.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und den Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man den frischen Hausmüll neben einen bestehenden gereiften Komposthaufen schüttet und mit aus diesem Haufen abgegrabenen Material zudeckt. 5. Verfahren nach Patentanspruch und den Un teransprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man den Komposthaufen sektorweise aufbaut und abgräbt. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch und den Un teransprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man beim Abgraben des gereiften Teils um den Komposthaufen einen Wall stehen lässt.
CH339233D 1954-10-02 1955-10-01 Verfahren zur Herstellung von Kompost aus Hausmüll CH339233A (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT521231A1 (de) * 2018-05-09 2019-11-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf offenen, nicht überbaubaren Standorten
AT521230A1 (de) * 2018-05-09 2019-11-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf überbaubaren Standorten

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT521231A1 (de) * 2018-05-09 2019-11-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf offenen, nicht überbaubaren Standorten
AT521230A1 (de) * 2018-05-09 2019-11-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf überbaubaren Standorten
AT521230B1 (de) * 2018-05-09 2020-02-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf überbaubaren Standorten
AT521231B1 (de) * 2018-05-09 2020-03-15 Magistrat Der Stadt Wien Magistratsabteilung 42 Wiener Stadtgaerten Verfahren zur Herstellung eines Substrates für Straßenbäume auf offenen, nicht überbaubaren Standorten

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