CH335858A - Elektrisch beheizter Schachtofen - Google Patents

Elektrisch beheizter Schachtofen

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CH335858A
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Wilhelm Dr Brugger
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Goldschmidt Ag Th
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B34/00Obtaining refractory metals
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B1/00Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
    • F27B1/08Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces heated otherwise than by solid fuel mixed with charge

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Description


  Elektrisch     beheizter    Schachtofen    Die vorliegende Erfindung betrifft einen elek  trisch beheizten Schachtofen zur     Halogenierung        oxy-          discher    Erze oder anderer     oxydischer    Verbindungen  zur Gewinnung von wasserfreien Halogeniden. Von  den wasserfreien Halogeniden sind besonders die  wasserfreien Metallchloride, wie z. B.     Cer-,        Zirko-          nium-,        Hafnium-    sowie     Titanchlorid    wichtige     Aus-          gangsmateralien    zur Gewinnung der entsprechenden  Metalle.  



  Es ist schon lange bekannt, dass Oxyde mit Kohle  und Chlor bei hohen Temperaturen zu wasserfreien  Chloriden umgesetzt werden können. So kann zum  Beispiel aus Aluminiumoxyd, Kohle und Chlor Alu  miniumchlorid dargestellt werden:       AI_0.;+3C+3C1,--2AIC1,3+3C0    (1)  2     A1.=03        -I-    3 C + 6<B>C<U>L</U></B> - 4     AIC13    + 3     CO2    (2)  Für den Fall, dass die direkte     Chlorierung    des  betreffenden Oxydes bei Temperaturen von 600 bis  800  C möglich ist, kann bei der Reaktion entspre  chend der Gleichung (2) an Stelle von Kohlenstoff  unter Umständen Kohlenoxyd bzw.

   an Stelle des  Gemisches von Kohlenoxyd und Chlor     Carbonylchlo-          rid    oder sogar auch     Äthylenchlorid,        Tetrachlorkoh-          lenstoff    bzw.     Dischwefeldichlorid    usw. als     Chlorie-          r!mgsmittel    verwendet werden.

   Diese Verhältnisse  liegen zum Beispiel bei der     Chlorierung    von reinem  Aluminiumoxyd,     Magnesiumoxyd    und verschiedenen  andern Oxyden vor:       A1,03    + 3     COCL,    - 2     A1C13    + 3     C0_     2     Mg0    +     CC14    - 2     MgCl,

      +     C0.9     In der Praxis werden aber auch diese verhältnis  mässig stark reaktionsfähigen Oxyde des Aluminiums  und Magnesiums in gemahlenem Zustand     mit    Koh  lenstaub und einem Bindemittel gemischt und zu    Briketts oder andern     granulatähnlichen    Stücken     ge-          presst    als Ausgangsmaterialien für die direkte     Chlo-          rierung    mit Chlorgas verwendet.  



  Die praktische Durchführung der direkten     Chlo-          rierung    bzw.     Halogenierung        oxydischer    Materialien  stellt aber ein derart schwieriges Korrosionsproblem  dar, dass bisher nur verhältnismässig reine und stark  reaktionsfähige Oxyde, wie z. B. Tonerde und Ma  gnesia, als Ausgangsmaterialien zur Herstellung was  serfreier Chloride im technischen Massstab verwendet  wurden. Verbindungen wie Kieselsäure,     Zirkonoxyd,          Berylliumoxyd    und verschiedene andere     oxydische     Erze sind aber viel weniger reaktionsfähig, so dass  zu ihrer Umsetzung mit Kohle und Chlor ausser  gewöhnlich hohe Reaktionstemperaturen erforderlich  sind.

   Dies trifft für Verbindungen verschiedener  Oxyde miteinander, wie z. B. für die Silikate wie       Orthit,        Cerit,        Zirkonsand    usw., zu und auch für Erze  mit hohem Gehalt an     Verunreinigungen,    z.

   B.     Bast-          näsit.    Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten wird  zum Beispiel bei der bekannten Gewinnung von     Zir-          kontetrachlorid    aus     Zirkonsand    zuerst der     Zirkon-          sand    mit     Kohlenstoff    zu     Zirkoncarbid    und flüchtigem       Siliciummonoxyd        umgesetzt    und erst in einer zweiten  Stufe das     Zirkoncarbid    mit Chlor in     Zirkontetrachlo-          rid    umgewandelt.

   Es ist für andere schwer     herstell-          bare    wasserfreie Chloride auch schon vorgeschlagen  worden, zunächst die     Sulfide    darzustellen, und diese  durch direkte     Chlorierung    in die entsprechenden  Chloride zu verwandeln.  



  Die besonderen Schwierigkeiten, welche bei der  direkten     Chlorierung    bzw.     Halogenierung    von  schwerreagierenden     oxydischen    Materialien mit Kohle  und Chlor bzw. Halogen im technischen Massstab  auftreten, sind durch die erforderlichen hohen Reak  tionstemperaturen von etwa 1200-1500  C     bedingt,     da in diesem Temperaturbereich die     feuerfesten         Steine der technischen     Chlorierungsöfen    im Bereich  der Reaktionszone selbst zu wasserfreien Chloriden  umgesetzt werden. Da auch Quarz- oder Porzellan  steine ein     oxydisches    Material darstellen, werden  auch diese unter diesen     Bedingungen    chloriert.

   Durch       Ausmauerung    des innern Ofenschachtes mit     Kohle-          oder        Graphitsteinen    kann auch kein dauerhafter  Schutz für den     Chlorierungsofen    erreicht werden,  weil diese Werkstoffe allmählich durch das     oxy-          dische    Ausgangsmaterial bei den hohen Reaktions  temperaturen oxydiert werden. Eine     Erneuerung    der  innern Steinlagen der     Chlorierungsöfen    bzw. Reak  toren ist schwierig bzw. in der Praxis unmöglich.  



  Der erfindungsgemässe, elektrisch beheizte  Schachtofen besitzt die geschilderten Nachteile nicht  und ist für ausserordentlich hohe Reaktionstempera  turen geeignet. Er besteht aus einem eisenummantel  ten, ausgemauerten, mit     Abstichöffnung    und Ofen  haube mit     Einfüllvorrichtung    und Abgasstutzen     ver-          sehenen    Schachtofen -und einem darin auswechselbar  angeordneten, mit einem Siebboden versehenen,  stromführenden, gegen die     Ausmauerung    abgedich  teten     Kunstkohlenrohr    und einer ebenfalls nach oben  herausnehmbaren Mittelelektrode, die mit dem Sieb  boden in     elektrischer    Verbindung steht.  



  Ein Ausführungsbeispiel und Varianten davon  sind in den beigefügten Zeichnungen veranschau  licht.  



       Fig.    1 zeigt einen äussern Schachtofen mit feuer  fester     Ausmauerung,        Abstichöffnung,    eisernen Ofen  mantel und Zwischenschicht aus Schlackenwolle.  



       Fig.    2 und 3 zeigen einen auswechselbaren       Kunstkohleeinsatz    in verschiedener Ausgestaltung.       Fig.    4     zeigt    eine durchbohrte Mittelelektrode mit  elektrischem     Anschlusskontakt    (Schnitt A -B) und  keramischem Rohr mit Stopfbüchse (Schnitt     C-D).          Fig.    5 zeigt eine Ausführung der Ofenhaube, die  elektrische     Kontaktanschlussplatte    für den Kunst  kohleeinsatz sowie die Abdichtung des     Kunstkohle-          einsatzes    gegen die     Ofenausmauerung.     



       Fig.6    zeigt eine andere Ausführung der Ofen  haube.  



  Es ist bekannt, dass es in der Praxis kein Ma  terial gibt, das eine dauernde Beständigkeit gegen  die gleichzeitige Einwirkung von     Kohlenstoff,    Koh  lenoxyd, Sauerstoff, Chlor bzw. Halogen und Chlor  wasserstoff bzw. Halogenwasserstoff bei Tempera  turen von etwa     -1000-1500 C    besitzt. Aus diesem  Grunde besteht der dargestellte, elektrisch     beheizte     Schachtofen aus einem     gemauerten    äussern Schacht  ofen mit einem leicht auswechselbaren Einsatz aus  Kunstkohle. Dieser Einsatz ist so gebaut, dass das zu  chlorierende bzw. zu halogenfierende Ausgangsmate  rial, z.

   B. die     Formlinge    aus     oxydischem    Erz und  Kohle, in keiner Zone mit dem äussern gemauerten  Ofenschacht in Berührung kommen; ebensowenig  kommt der     Kunstkohleeinsatz    selbst im gesamten  Bereich hoher Temperaturen mit den Steinmateria  lien in Berührung, so dass die     Ofenausmauerung    da-    durch eine aussergewöhnlich grosse Lebensdauer er  hält.  



  Der aus wenigen Einzelteilen bestehende Kunst  kohleeinsatz stellt bei dem dargestellten Schachtofen  neben dem Korrosionsschutz für die praktisch nicht  auszuwechselnden Steinmaterialien gleichzeitig den  elektrischen Heizkörper des Ofens dar. Auf Grund  seiner Formgebung ist bei einfachster Konstruktion  der elektrischen Zuleitungen und     Anschlusskontakte     eine optimale günstige Temperaturverteilung im ge  samten Ofeninnern gewährleistet.  



  Der Schachtofen ist einfach konstruiert     (Fig.    1).  Zu seinem Bau können handelsübliche Schamotte,  säure- und feuerfeste Steine a und a' verwendet wer  den. Die     Ofenausmauerung    dient zur Formgebung  und zur Wärmeisolation. Der unterste Teil des Ofen  schachtes, dessen innere Fläche zweckmässig mit  säurefesten und hitzebeständigen Steinen ausgelegt  ist, dient zur Aufnahme bzw. Sammlung des schmelz  flüssigen Chlorids bzw.     Halogenids.    Durch eine Ab  stichöffnung b kann das schmelzflüssige wasserfreie  Chlorid bzw.     Halogenid    auf einfache Art von Zeit  zu Zeit entnommen werden.  



  Ein eiserner Ofenmantel c ergibt die notwendige  mechanische Stabilität der     Ausmauerung    und die völ  lige Gasdichtigkeit des Ofens. Zur Vermeidung von  mechanischen und thermischen Spannungen befindet  sich zwischen der     Ausmauerung    und dem Ofenman  tel noch eine etwa 3-5 cm starke Schicht aus  Schlackenwolle d oder einem andern ähnlichen Ma  terial.  



  Der stromführende     Kunstkohleeinsatz        (Fig.    2  und 3) besteht zum Beispiel aus einem amorphen       Kohlerohr    e (Einsatzoberteil) und einem     Graphitrohr          f    (Einsatzunterteil) mit Siebboden g zur Auflage einer  vorzugsweise aus mittleren Koksstücken bestehenden  niederen     Füllkörperschicht    h. Dieses geteilte Kunst  kohlerohr wird lose in den Ofenschacht, zweckmässig  auf drei niedere     Graphitscheiben    als Füsse, aufge  setzt, wobei der     Kunstkohleeinsatz    zum Beispiel  500 mm Aussen- und 300 mm Innendurchmesser  hat, während der Ofenschacht 520 mm lichte Weite  besitzt.  



  Der elektrische Stromkreis wird durch eine von  oben in den     Kunstkohleeinsatz        eingeführte.    mit einer  eisernen Kontaktschelle versehene Mittelelektrode n       (Fig.    4) aus Graphit geschlossen. Die Mittelelektrode  wird auf die niedere     Füllkörperschicht        zweckmässi-          gerweise    durch eine federnd gelagerte Aufhängung  mit variablem Druck aufgesetzt. Die elektrische  Wärme wird dabei durch die punktförmige Berüh  rung der elektrisch leitenden Füllkörper h unterein  ander und mit der Mittelelektrode und dem Einsatz  unterteil     f    in diesem Bereich erzeugt.

   Wegen der sehr  hohen Wärmeleitfähigkeit des Graphits wird genü  gend Wärme im Bereich des gesamten     Graphitrohres     (Einsatzunterteil) nach oben und unten abgeleitet,  so dass der gesamte Reaktionsraum, das heisst der  über der niederen     Füllkörperschicht    befindliche freie  Raum des     Graphitrohres,    und auch der Schmelzraum      dieses elektrischen Schachtofens, nämlich der unter  dem Siebboden liegende freie Raum, erwärmt wird.

    Im Vergleich zu Graphit ist die Wärmeleitfähigkeit       (Jcr        amorphen    Kohle gering, so dass der Einsatzober  teil wenig Wärme nach oben ableitet, wodurch die  Temperatur des obern Ofenschachtes, durch welchen  die Abgase und die flüchtigen     Halogenide    bzw.     Chlo-          ri:le        ab-eleitet    werden, im Vergleich zum Reaktions  raum relativ niedrig ist und die Wärmeverluste ge  ring sind.

   Die beiden Teile des     Kunstkohleeinsatzes     können je nach Zweckmässigkeit mit Gewinde ver  sehen und miteinander verschraubt werden, oder sie  können lose     aufeinandergesetzt    oder auch     aufeinan-          dergekittet    werden. Zum Schutz des amorphen Koh  lenrohres (Einsatzoberteil) gegen     Zerstörung    durch  flüchtige Chloride, wie z. B.     Eisen-(3)-chlorid,        Sili-          ciumtetrachlorid,    Aluminiumchlorid,     Zirkontetrachlo-          rid    usw., wird dieses Rohr, z.

   B. mit einer     Silikat-          lösung    oder mit     konz.    Phosphorsäure, imprägniert.  Diese Schutzmassnahme ist beim     Graphitrohr    nicht  notwendig, da dieses sich in einem Temperatur  bereich befindet, in welchem flüchtige Chloride sich  nicht kondensieren können.  



  An Stelle des oben beschriebenen Einsatzunter  teils, nämlich des     Graphitrohres    mit eingebautem  Siebboden, kann auch ein einfaches     Graphitrohr    ver  wendet werden     (Fig.3).    In diesem Falle wird ein  besonderer Siebboden 9 als weiterer     Einzelteil,    eine  einfache, etwa 100-150 mm dicke, mit Löchern  versehene     Graphitplatte,    welche eine grössere kon  zentrische Bohrung besitzt, verwendet. Ein einfacher  runder Graphitstab     i,    der im obern Teil ringförmig  abgesetzt ist, dient als Stütze für diesen auswechsel  baren Siebboden, welcher durch seine Bohrung auf  diese Stütze lose aufgesetzt wird.

   Zur weiteren Ver  besserung kann nun der abgesetzte Teil der Graphit  stütze etwa l20-150 mm über den Siebboden hin  aus durchgeführt und an seinem obern Ende     kuppel-          förmig    ausgebildet sein. Auf diesen Stumpf kann  die durchbohrte Mittelelektrode von zum Beispiel  130 mm Durchmesser     (Bohrung    etwa 15 mm Durch  messer), welche an ihrem untern Ende zweckmässig  mit Schlitzen versehen und kegelförmig nach innen  ausgestaltet ist und damit gleichzeitig zur Einleitung  des Chlors in den Reaktionsraum dient, aufgesetzt  werden. Der auswechselbare Siebboden (Durchmesser  z. B. 295 mm) mit Stütze wird durch das Graphit  rohr     (Einsatzunterteil)    in seiner Lage gehalten.

   Die  Formgebung der obern Kuppe der     Graphitstütze    und  der untern     Querschnittsfläche    der Mittelelektrode  sind dabei so ausgeführt, dass eine gute Berührung  und damit auch gute elektrische Kontaktverhältnisse  gewährleistet sind. Bei dieser     Ausführung    des Ofen  einsatzes aus Kunstkohle wird durch die niedere,  keinerlei mechanischem Druck ausgesetzte     Füllkör-          perschicht    h nur wenig elektrischer Strom übertra  gen.

   Die meiste Elektrowärme wird dagegen hier  durch die elektrisch stark beanspruchten     übergangs-          widerstände        (Mittelelektrode-Graphitstütze,    Graphit  stütze-Siebboden,     Siebboden-Graphitrohr)    erzeugt.    Ausserdem wird je nach     Anpressdruck    der Mittelelek  trode auf die     Graphitstütze    ein regelbar veränder  licher Teil des Ofenstromes durch die im Schmelz  raum sich befindende     Salzschmelze    geleitet. Damit  ist es möglich, den Schmelzraum bei Bedarf schnell  aufzuheizen.

   Ausserdem ergibt diese Anordnung da  mit auch die     Möglichkeit,    den Zustand dieses     Chlo-          rierungs-    bzw.     Halogenierungsofens    bezüglich seiner  Temperatur, der Menge und Temperatur der im  Schmelzraum befindlichen Salzschmelze aus der An  zeige der elektrischen     Messinstrumente    des Ofen  stromkreises zu beurteilen, da alle elektrischen Leiter  innerhalb des Schachtofens einen stark negativen  Temperaturkoeffizienten ihres Widerstandes besitzen.  



  Für besonders hohe thermische Belastungen die  ses Schachtofens treten wegen der damit     zwangläufig     verbundenen, sehr hohen Stromstärken gelegentlich  schwierige elektrische Kontaktverhältnisse am über  gang des elektrischen Stromes von der eisernen Kon  taktschelle 1 in     Fig.    5 zum     Kunstkohleeinsatz    e auf.  Diese Schwierigkeiten können vollständig vermieden  werden, wenn das amorphe     Kohlerohr,    der Oberteil  des     Kunstkohleeinsatzes,    um 100-150 mm verkürzt  -und dafür ein entsprechender     Graphitring    k     (Fig.    3)  für den Einsatzoberteil verwendet wird.

   Wegen der  im Vergleich zur amorphen Kohle höheren elektri  schen Leitfähigkeit, vor allem aber wegen der we  sentlich höheren Wärmeleitfähigkeit des Elektrogra  phits, werden die Übertragungsverhältnisse des Heiz  stromes verbessert und jegliche thermischen Span  nungen an diesen     Stellen    vermieden.  



  Der beschriebene elektrische Schachtofen zur  direkten     Halogenierung        oxydischer    Erze     bzw.    anderer       oxydischer    Verbindungen besitzt einen niederen elek  trischen Widerstand. Je nach der gewünschten Reak  tionstemperatur und der Wärmetönung des betref  fenden     Halogemerungsprozesses    wird dieser Schacht  ofen mit etwa 10-25 V und etwa 1000-2500 A  betrieben. Die eisernen Kontaktschellen des Kunst  kohleeinsatzes und der Mittelelektrode sind deshalb  für hohe Dauerbelastung gebaut.

   Als elektrischer  Kontakt des     Kunstkohleeinsatzes    hat sich eine ring  förmige eiserne Platte mit zum Beispiel 18 auswech  selbaren, symmetrisch angeordneten Einzelkontakten  bewährt, welche den elektrischen Strom über diese  Einzelkontakte 1 und über die horizontale ringför  mige Fläche an das amorphe     Kohlerohr    bzw. den  obersten     Graphitring    überträgt. Mit Hilfe von zum  Beispiel drei starken Schrauben 2 wird die ringför  mige Platte fest auf den     Graphitring        aufgepresst.     Diese eiserne Platte kann auch noch eine Wasser  kühlung 1' aufweisen.  



  Die eiserne Kontaktschelle der Mittelelektrode       (Fig.    4) ist mit senkrechten Nuten L an der Innenseite  und mit Kühlrippen m an     ihrer    Aussenseite versehen,  so dass sowohl die     Stromübergangsfläche    der Mittel  elektrode und der innern Kontaktfläche sowie die  gesamte eiserne Kontaktschelle eine ausreichende  Luftkühlung besitzt.      Die Chlor- bzw.

   Halogeneinleitung für den  Schachtofen     erfolgt    durch die durchbohrte Mittel  elektrode n     (Fig.    4): Zu diesem Zweck wird für die  Chlorzuführung in die Bohrung der Mittelelektrode  ein keramisches Rohr o verwendet, das mittels einer       Asbeststopfenbüchsendichtung    p, welche bis unter  den Bereich der eisernen     Kontaktschelle    reicht, ab  gedichtet ist. Das Chlor wird in den Schachtofen  unmittelbar in den Bereich der     Füllkörperschicht,     also unterhalb des Reaktionsgutes, geleitet, so dass  der nach unten     fliessenden        Halogenidschmelze    das  eingeleitete Halogen     entgegenströmt.     



  Die Abdichtung des     Kunstkohleeinsatzes    in dem  obern Rand der     Ausmauerung    wird auf einfache Art  durch     Einkitten    mit säurefestem Kitt 3 vorgenommen       (Fig.    5).     über    den Säurekitt 3 kann bei Bedarf noch  eine Schicht eines organischen Kunststoffes 4 oder  Harzes, z. B.      Asplit     oder     Kumaronharz,    gegossen  werden, die, falls notwendig, mittels einer von Was  ser durchflossenen Bleischlange 5 gekühlt wird. Diese  Art der Abdichtung gewährleistet einen gasdichten  Verschluss auch bei hohem Gegendruck während des  Betriebes des     Chlorierungsofens.     



  Der     Kunstkohleeinsatz    kann nach Entfernen der  Abdichtung bei Bedarf leicht durch einen neuen Ein  satz ersetzt werden. Das Auswechseln wird zweck  mässig bei heissem Ofen durchgeführt. Es besteht  dabei keine Gefahr, dass die einzusetzenden kalten  neuen     Einsatzteile    beim Einbau in den glühenden  Ofen wegen thermischer Spannungen reissen.  



  Eine eiserne Ofenhaube 6     (Fig.5)    bildet den  obern Abschluss des elektrischen Schachtofens. Diese  Ofenhaube wird durch Asbest 7 oder säurefesten  Kitt dicht mit der elektrischen Kontaktplatte 1 ver  bunden. Sie enthält den Stutzen 8 für die Ofenabgase,  die     Beschickungsöffnungen    9 und die erforderlichen  elektrischen Isolationen 10 zur Vermeidung von  Kurzschlüssen. Die Ofenhaube wird entsprechend der  verschiedenen Arbeitstechnik ausgebildet. So können  bei der Herstellung schmelzbarer Salze die dabei ge  gebenenfalls in geringen Mengen anfallenden flüch  tigen     Halogenide        wertlos    sein, so dass diese nur ab  gesaugt, chemisch zersetzt und neutralisiert zu werden  brauchen.

   Bei gleichzeitiger Herstellung schmelzbarer  und     flüchtiger        Halogenide    ist aber eine dichtschlie  ssende Ofenhaube     (Fig.    6) notwendig, wobei die Ofen  abgase und die     flüchtigen    wasserfreien     Halogenide     durch die sich im Schachtofen bildenden Gase und  das einzuleitende Halogen ausgetrieben werden. Bei  einer     Halogenierung,    bei der nur flüchtige     Halogenide     entstehen, ist diese Ausführungsform ebenfalls     gut     geeignet.

   Es kann in diesem Fall aber auch so ge  arbeitet werden, dass eine vergrösserte     Abstichöffnung     für das Entweichen dieser flüchtigen Verbindungen  und der Ofenabgase benutzt wird. In diesem Falle  wird das Chlor oberhalb der     Füllkörperschicht    h und  der Ofenbeschickung in den Schachtofen geleitet.  Die Ofenhaube besitzt dann keinen Abgasstutzen.  Die     flüchtigen    wasserfreien     Halogenide    können in  einem besonderen Zusatzaggregat auf bekannte Art    durch Kondensation, Absorption oder     Adsorption     isoliert werden.  



  Das in dem Schachtofen zur Umsetzung gelan  gende Schüttgut liegt vorzugsweise in Form von     Press-          lingen    oder Briketts vor, wobei das feingemahlene       oxydische    Erz     bzw,    die andern     oxydischen    Verbin  dungen mit Kohlenstaub unter Zuhilfenahme eines  Bindemittels zu     Presslingen    bzw. Briketts     verpresst     werden, die dann anschliessend über der niederen       Füllkörperschicht    h des Schachtofens chloriert bzw.       halogeniert    werden. Diese     Presslinge    selbst leiten  wegen der geringen elektrischen Ofenspannung prak  tisch keinen Strom.

   Demgegenüber besitzen die aus  Graphit bestehenden Teile, wie Siebboden g mit  Stütze<I>i</I> und unterem     Kunstkohlerohr   <I>f,</I> eine sehr  hohe elektrische Leitfähigkeit. Durch die indirekte  Erwärmung und durch die niedere Spannung bei  gleichzeitig hohen Stromstärken tritt eine gleich  mässige und starke Erwärmung im gesamten Reak  tionsraum auf, wobei selbst bei sehr hohen Tem  peraturen keine Lichtbogen auftreten. Diese könnten  starke örtliche Überhitzung und damit unerwünschte  Nebenreaktion, vor allem beträchtliche     Verdamp-          fungsverluste    verursachen.  



  Der beschriebene     Chlorierungsofen    besitzt eine  durch seine Einfachheit besonders vorteilhafte Kon  struktion. Dadurch, dass die elektrische Stromzufüh  rung sowie die Chlorzuleitung von oben durch den  Ofenschacht und nicht durch das Gemäuer hindurch  erfolgt, können die stromführenden Teile leicht  überwacht und bei Bedarf schnell ausgewechselt  werden.  



  Ein besonderer Vorteil des Schachtofens besteht  darin, dass man in ihm mit sehr hohen Reaktions  temperaturen arbeiten kann. Die obere Grenze der  Reaktionstemperatur ist dadurch gegeben, dass die  Siedepunkte der meisten schmelzflüssigen Chloride  unterhalb     2000 C    liegen. Der Durchsatz durch den  beschriebenen     Chlorierungsofen    ist gross. Es können  bei einem Schachtdurchmesser von 300 mm stünd  lich etwa 50 kg     Zirkonsand    oder 50 kg     Bastnäsit     oder 60 kg     Ceritoxyde    in Form der     Kohle-Erze-Press-          linge    zu den entsprechenden Chloriden bzw. Halo  geniden umgesetzt werden.

   Die obere Grenze des  Ofendurchsatzes ist von der hohen     Gasgeschwindib          keit    abhängig, weil bei     Überschreitung    dieser Grenze  das brikettierte Ausgangsmaterial aus dem Ofen her  ausgeschleudert werden würde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Elektrisch beheizter Schachtofen zur Halogenie- rung oxydischer Erze oder anderer oxydischer Ver bindungen zur Gewinnung von wasserfreien Haloge niden, insbesondere zum Zwecke der Herstellung wasserfreier Chloride, bestehend aus einem eisen ummantelten, ausgemauerten, mit Abstichöffnung und Ofenhaube mit Einfüllvorrichtung und Abgas stutzen versehenen Schachtofen und einem darin aus wechselbar angeordneten, mit einem Siebboden ver- sehenen, stromführenden,
    gegen die Ausmauerung abgedichteten Kunstkohlerohr und einer ebenfalls nach oben herausnehmbaren Mittelelektrode, die mit dem Siebboden in elektrischer Verbindung steht. UNTERANSPRÜCHE 1. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das auswechselbare Kunstkohle rohr aus röhrenförmigen Einzelteilen besteht, die lose aufeinandergesetzt sind. 2. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das auswechselbare Kunstkohle rohr aus röhrenförmigen Einzelteilen besteht, die auf einandergekittet sind. 3.
    Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das auswechselbare Kunstkohle rohr aus röhrenförmigen Einzelteilen besteht, die mit Gewinde versehen und miteinander verschraubt sind. 4. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebboden und zumindest der unterste Teil des Kunstkohlerohres aus einem einzigen Stück bestehen. 5. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebboden als für sich be sonders auswechselbares Einzelteil im untern Teil des Kunstkohlerohres auf einer zentralen Stütze ruht. 6.
    Schachtofen nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Stütze über den Siebboden hinaus durchgeführt ist und die Mittel elektrode trägt. 7. Schachtofen nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Ende der Stütze kup- pelförmig ausgebildet ist. B. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunstkohlerohr aus minde stens zwei rohrförmigen Teilen besteht, auf dessen oberstem aus amorpher Kohle ein auswechselbarer Graphitring angebracht ist. 9.
    Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunstkohlerohr durch Ein kitten gegen die Ofenmauerung abgedichtet ist. 10. Schachtofen nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelelektrode zum Zwecke der Halogeneinleitung durchbohrt ist. 11. Schachtofen nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Kontaktschelle der Mittelelektrode deren Bohrung ein gasdichtes, keramisches, mittels Asbestdichtung abgedichtetes Rohr enthält. 12.
    Schachtofen nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Querschnittsfläche der Mittelelektrode kegelförmig nach innen ausgebil det und mit Gasaustrittsschlitzen versehen ist.
CH335858D 1954-03-05 1955-03-02 Elektrisch beheizter Schachtofen CH335858A (de)

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