DE956993C - Elektrisch beheizter Schachtofen zur direkten Halogenierung oxydischer Erze - Google Patents

Elektrisch beheizter Schachtofen zur direkten Halogenierung oxydischer Erze

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DE956993C
DE956993C DEG13884A DEG0013884A DE956993C DE 956993 C DE956993 C DE 956993C DE G13884 A DEG13884 A DE G13884A DE G0013884 A DEG0013884 A DE G0013884A DE 956993 C DE956993 C DE 956993C
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Dr Wilhelm Brugger
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Evonik Operations GmbH
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TH Goldschmidt AG
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • C22B1/02Roasting processes
    • C22B1/08Chloridising roasting

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Description

  • Elektrisch beheizter Schachtofen zur direkten Halogenierung oxydischer Erze Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Schachtofen mit auswechselbarem Einsatz für die direkte Halogenierung, insbesondere Chlorierung oxydischer Erze oder anderer oxydischer Verbindungen mit Kohle und Halogen, insbesondere Chlor bei hohen Temperaturen, bei der sämtliche oxydischen Bestandteile der zu haloge nierenden Stoffe zu wasserfreien schmelzbaren oder flüchtigen Halogeniden umgesetzt werden. Von den wasserfreien Halogeniden sind besonders die wasserfreien Metallchloride, wie z. B. Cer-, Cerft-, Zirkon-, Hafnium- sowie Titanchlorid die wichtigsten Ausgangsmaterialien zur Gewinnung dieser unedlen Metalle. Es ist schon lange bekannt, daß Oxyde mit Kohle und Chlor bei hohen Temperaturen zu wasserfreien Chloriden umgesetzt werden können. So kann z. B. aus Aluminiumoxyd, Kohle und Chlor Aluminiumchlorid dargestellt werden Ale 03 -I- 3 C -f 3 C12 2 A1 C13 + 3 C O 2A12 03 + 3 C + 6C12 4 A1 C13+3C02 (2) Für den Fall, da.B die direkte Chlorierung des betreffenden Oxydes bei Temperaturen von etwa 6öo bis 8oo° C möglich ist, kann bei der Reaktion entsprechend der Gleichung (2) an Stelle von Kohlenstoff unter Umständen Kohlenoxyd oder an Stelle des Gemisches von Kohlenoxyd und' Chlor Carbonylchlorid oder sogar auch Äthylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff oder Dischwefeldichlorid usw. als Chlorierungsmittel verwendet werden. Diese Verhältnisse liegen z. B. bei der Chlorierung von reinem Aluminiumoxyd, Magnesiumoxyd und verschiedenen anderen Oxyden vor: A1203-1-3 COC12 2AIC13+3 C02 2Mg0+CC14 2MgC12+CO2 In der Praxis werden aber auch diese verhältnismäßig stark reaktionsfähigen Oxyde des Aluminiums und Magnesiums in gemahlenem Zustand mit Kohlenstaub und einem Bindemittel gemischt und zu Briketts oder anderen granulatähnlichen Stücken gepreßt als Ausgangsmaterialien für die direkte Chlorierung mit Chlorgas verwendet.
  • Die praktische Durchführung der direkten Halogenierung, insbesondere Chlorierung oxydischer Materialien stellt aber ein derart schwieriges Korrosionsproblem dar, daß bisher nur verhältnismäßig reine und stark reaktionsfähige Oxyde, wie Tonerde und Magnesia, als Ausgangsmaterialien zur Herstellung wasserfreier Chloride im technischen Maßstab verwendet wurden. Verbindungen wie Kieselsäure, Zirkonoxyd, Berylliumoxyd und verschiedene andere oxydische Erze sind aber viel weniger reaktionsfähig, so daß zu ihrer Umsetzung mit Kohle und Chlor außergewöhnlich hohe Reaktionstemperaturen erforderlich sind. Dies trifft für Verbindungen verschiedener Oxyde. miteinander, z. B. für die Silikate wie Orthit, Cerit, Zirkonsand zu und auch für Erze mit hohem Gehalt an Verunreinigungen, z. B. Bastna-esit. Zur Umgehung dieser Schwierigkeiten wird z. B. bei der bekannten Gewinnung von Zirkontetrachlorid aus Zirkonsand zuerst der Zirkonsand mit Kohlenstoff zu Zirkoncarbid und flüchtigem Siliciummonoxyd umgesetzt und erst in einer zweiten Stufe das Zirkoncarbid mit Chlor in Zirkontetrachlorid umgewandelt. Es ist für andere schw-r herstellbare wasserfreie Chloride auch schon vorgeschlagen worden, zunächst die Sulfide darzustellen und diese durch direkte Chlorierung in die entsprechenden Chloride zu verwandeln.
  • Die besonderen Schwierigkeiten, welche bei der direkten Chlorierung oder sonstigen Halogen.ierung von schwer reagierenden oxydischen Materialien mit Kohle und Chlor oder anderem Halogen im technischen Maßstab auftreten, sind durch die erforderlichen hohen Reaktionstemperaturen von etwa i2oo bis i5oo° C bedingt, da in diesem Temperaturbereich die feuerfesten Steine der technischen Chlorierungsöfen im Bereich der Reaktionszone selbst zu wasserfreien Chloriden umgesetzt werden. Da auch Quarz- oder Porzellansteine ein oxydisches Material darstellen, werden auch diese unter diesen Bedingungen chloriert. Durch Ausmauerung des inneren Ofenschachtes mit Kohle-oder Graphi;tsteinen kann auch kein dauerhafter Schutz für den Chlorierungsofen erreicht werden, weil diese Werkstoffe allmählich durch das oxydische Ausgangsmaterial bei den hohen Reaktionstemperaturen oxydiert werden. Eine Erneuerung der inneren Steinlagen der Chlorierungsöfen oder Reaktoren ist schwierig oder in der Praxis unmöglich.
  • Der erfindungsgemäße neuartige elektrische Schachtofen mit auswechselbarem Einsatz besitzt die geschilderten Nachteile nicht und ist für außerordentlich hohe Reaktionstemperaturen geeignet.
  • Zur Erläuterung dieses neuartigen Halogenierungsofens dienen die Zeichnungen.
  • Abb. i zeigt den äußeren Schachtofen mit feuerfester Ausmauerung, Abstichöffnung, eisernem Ofenmantel und Zwischenschicht aus Schlackenwolle; Abb. 2 und 3 zeigen den auswechselbaren Kunstkohleeinsatz in verschiedener Ausgestaltung; Abb. q. zeigt die durchbohrte Mittelelektrode mit elektrischem Anschlußkontakt (Schnitt A-B) und keramisches -Rohr mit Stopfbüchse (Schnitt C-D) ; Abb. 5 zeigt eine Ausführung der Ofenhaube, die elektrische Kontaktanschlußplatte für den Kunstkohleeinsatz sowie die Abdichtung des Kunstkohleeinsatzes gegen die Ofenausmauerung; Abb. 6 zeigt eine andere Ausführung der Ofenhaube.
  • Es ist bekannt, daß es in der Praxis kein Material gibt, das eine dauernde Beständigkeit gegen die gleichzeitige Einwirkung von Kohlenstoff, Kohlenoxyd, Sauerstoff, Halogen und Halogenwasserstoff bei Temperaturen von etwa iooo bis i5oo° C besitzt. Aus diesem Grunde besteht der erfindungsgemäße elektrisch beheizte Schachtofen aus einem gemauerten äußeren Schachtofen mit einem leicht auswechselbaren Einsatz aus Kunstkohle. Dieser Einsatz ist so gebaut, daß das zu halogenierende Ausgangsmaterial, d. h. die Formlinge aus oxydischem Erz und Kohle, in keiner Zone mit dem äußeren gemauerten Ofenschacht in Berührung kommen; ebensowenig kommt der Kunstkohleeinsatz selbst im gesamten Bereich hoher Temperaturen mit den Steinmaterialien in Berührung, so daß die Ofenausmauerung dadurch eine außergewöhnlich große Lebensdauer erhält.
  • Der aus wenigen Einzelteilen bestehende Kunstkohleeinsatz stellt bei dem erfindungsgemäßen Schachtofen neben dem Korrosionsschutz für die praktisch nicht auszuwechselnden Steinmaterialien gleichzeitig den elektrischen Heizkörper des Ofens dar. Auf Grund seiner Formgebung ist bei einfachster Konstruktion der elektrischen Zuleitungen und Anschlußkontakte eine optimale günstige Temperaturverteilung im gesamten Ofeninneren gewährleistet.
  • Der Schachtofen ist einfach konstruiert (Abb. i). Zu seinem Bau werden handelsübliche Schamotte, säure- und feuerfeste Steine a und ä verwendet. Die Ofenausmauerung dient zur Formgebung und zur Wärmeisolation. Der unterste Teil des Ofenschachtes, dessen innere Fläche zweckmäßig mit säurefesten und hitzebeständigen Steinen ausgelegt ist, dient zur Aufnahme des schmelzflüssigen Halogenids. Durch eine Abstichöffnung b kann das schmelzflüssige wasserfreie Halogenid auf einfache Art von Zeit zu Zeit entr.)mmen werden. Ein eiserner Ofenmantel c ergibt die notwendige mechanische Stabilität der Ausmauerung und die völlige Gasdichtigkeit des Ofens. Zur Vermeidung von mechanischen und thermischen Spannungen befindet sich zwischen der Ausmauerung und dem Ofenmantel noch eine etwa 3 bis 5 cm starke Schicht aus Schlackenwolle d oder einem anderen ähnlichen Material.
  • Der stromführende Kunstkohleeinsatz (Abt. 2 und 3) besteht aus einem amorphen Kohlerohr e (Einsatzoberteil) und einem Graphitrohr f (Einsatzunterteil) mit Siebbaden g zur Auflage einer vorzugsweise aus mittleren Koksstücken bestehenden niederen Füllkörperschicht. Dieses geteilte Kunstkohlerohr wird lose in den Ofenschacht, zweckmäßig auf drei niedere Graphitscheiben als Füße, aufgesetzt, wobei der Kunstkohleeinsatz z. B. 5oo mm Außen- und 300 mm Innendurchmesser hat, während der Ofenschacht 52o mm lichte Weite besitzt.
  • Der elektrische Stromkreis wird durch eine von oben in den Kunstkohleeinsatz eingeführte, mit einer eisernen Kontaktschelle versehenen. Mittelelektrode aa (Abt. ¢) aus Graphit, welche auf die niedere Füllkörperschicht durch ihre federnd gelagerte Aufhängung mit variablem Druck aufgesetzt wird, geschlossen. Die elektrische Wärme wird dabei durch die punktförmige Berührung der elektrisch leitenden Füllkörper h untereinander und mit der Mittelelektrode und dem Einsatzunterteil f in diesem Bereich erzeugt. Wegen der sehr hohen Wärmeleitfähigkeit des Graphits wird genügend Wärme im Bereich des gesamten Graphitrohres (Einsatzunterteil) nach oben und unten abgeleitet, so daß der gesamte Reaktionsraum, d. h. der über der niederen Füllkörperschicht befindliche freie Raum des Graphitrohres und auch der Schmelzraum dieses elektrischen Schachtofens, nämlich der unter dem Siebboden liegende freie Raum, erwärmt wird. Im Vergleich zu Graphit ist die Wärmeleitfähigkeit der amorphen Kohle gering, so daß der Einsatzoberteil wenig Wärme nach oben ableitet, wodurch die Temperatur des oberen Ofenschachtes, durch welchen die Abgase und die flüchtigen Halogenide abgeleitet werden, im Vergleich zum Reaktionsraum relativ niedrig ist und die Wärmeverluste gering sind. Die beiden Teile des Kunstkohleeinsatzes können je nach Zweckmäßigkeit mit Gewinde versehen und miteinander verschraubt werden, oder sie können lose aufeinander gesetzt werden. Zum Schutz des amorphen Kohlenrohres (Einsatzoberteil) gegen Zerstörung durch flüchtige Chloride, wie Eisen (3) -chlorid, Siliciumtetrachlorid, Aluminiumchlorid, Zirkontetrachlorid usw., wird dieses Rohr, z. B. mit einer Silikatlösung oder mit konzentrierter Phosphorsäure, imprägniert. Diese Schutzmaßnahme ist beim Graphitrohr nicht notwendig, da dieses sich in einem Temperaturbereich befindet, in welchem flüchtige Chloride sich nicht kondensieren können.
  • An Stelle des oben beschriebenen Einsatzunterteils, nämlich des Graphitrohres mit eingebautem Siebboden, kann auch ein einfaches Graphitrohr verwendet werden (Abt. 3). In diesem Falle wird ein besonderer Siebboden als weiteres Einsatzteil, eine einfache etwa ioo bis i5o mm dicke, mit Löchern versehene Graphitplatte, welche eine größere konzentrische Bohrung besitzt, verwendet. Ein einfacher runder Graphitstab i, der im oberen Teil ringförmig abgesefzt ist, dient als Stütze für diesen auswechselbaren Siebboden, welcher durch seine Bohrung auf diese Stütze lose aufgesetzt wird. Zur weiteren Verbesserung kann nun der abgesetzte Teil der Graphitstütze etwa i2o bis ,5o mm über dem Siebboden durchgeführt und kuppelförmig ausgebildet werden. Auf diesen Stumpf wird die durchbohrte Mittelelektrode von z. B. 130 mm Durchmesser (Bohrung etwa 15 mm Durchmesser), welche an ihrem unteren Ende zweckmäßig mit Schlitzen versehen und kegelförmig ausgestaltet ist und damit gleichzeitig zuT Einleitung des Chlors in den Reaktionsraum dient, aufgesetzt. Der auswechselbare Siebboden (Durchmesser z. B. 295 mm) mit Stütze wird durch das Grap,hitrohr (Einsatzunterteil) in seiner Lage gehalten. Die Formgebung der oberen Kuppe der Graphitstütze und der unteren Querschnittsfläche der Mittelelektrode sind dabei so ausgeführt, daß eine gute Berührung und damit auch gute elektrische Kontaktverhältnisse gewährleistet sind. Bei dieser Ausführung des Ofeneinsatzes aus Kunstkohle wird durch die niedere, keinerlei mechanischem Druck ausgesetzte Füllkörperschicht nur wenig elektrischer Strom übertragen. Die meiste Elektrowärme wird dagegen hier durch die elektrisch stark beanspruchten Übergangswiderstände (Mittelelektrode-Graphitstütze, Graphitstütze-Siebboden, Siebboden-Graphitrohr) erzeugt. Außerdem wird je nach Anpreßdruck der Mittelelektrode auf die Graphitstütze ein regelbar veränderlicher Teil des Ofenstromes durch die im Schmelzraum sich befindende Salzschmelze geleitet. Damit ist es möglich, den Schmelzraum bei Bedarf schnell aufzuheizen. Außerdem ergibt diese Anordnung damit auch die Möglichkeit, den Zustand dieses Halogenierungsofens bezüglich seiner Temperatur, der Menge und Temperatur der im Schmelzraum befindlichen Salzschmelze aus der Anzeige der elektrisehen Meß-instrumente des Ofenstromkreises zu beurteilen, da alle elektrischen Leiter innerhalb des Schachtofens einen stark negativen Temperaturkoeffizienten ihres Widerstandes besitzen.
  • Für besonders hohe thermische Belastungen dieses Schachtofens treten wegen der damit zwangläufig verbundenen sehr hohen Stromstärken gelegentlich schwierige elektrische Kontaktverhältnisse am Übergang des elektrischen Stromes von ,der eisernen Kontaktschelle i in Abb. 5 zum Kunstkohleeinsatz e auf. Diese Schwierigkeiten können vollständig vermieden werden, wenn das amorphe Kohlerohr, der Oberteil des Kunstkohleeinsatzes, um ioo bis i5o mm verkürzt und dafür ein entsprechender Graphitring k (Abt. 3) für den Einsatzoberteil verwendet wird. Wegen der im Vergleich zur amorphen Kohle höheren elektrischen Leitfähigkeit, vor allem aber wegen der wesentlich höheren Wärmeleitfähigkeit des Elektrographits, werden die Übertragungsverhältnisse des Heizstromes verbessert und jegliche thermischen Spannungen an diesen Stellen vermieden.
  • Der erfindungsgemäße elektrische Schachtofen zur direkten Halogenierung oxydischer Erze oder anderer öxydi.scher Verbindungen besitzt einen niederen elektrischen Widerstand. Je nach der gewünschten Reaktionstemperatur und der Wärmetönung des betreffenden Halogenierungsprozesses wird' diese; Schachtofen mit etwa io bis 25 V und etwa iooo bis a5oo A betrieben. Die eisernen Kontaktschellen des Kunstkohleeinsatzes und der Mittelelektrode sind deshalb für hohe Dauerbelastung gebaut. Als elektrischer Kontakt des Kunstkohleeinsatzes hat sich eine ringförmige eiserne Platte mit z. B. achtzehn auswechselbaren, symmetrisch angeordneten Einzelkontakten bewährt, welche den elektrischen Strom über diese Einzelkontakte i und über die horizontale ringförmige Fläche an das amorphe Kohlerohr bzw. den obersten Graphitring überträgt. Mit Hilfe von z. B. drei starken Schrauben z wird die ringförmige Platte fest auf den Graphitring aufgepreßt. Diese eiserne Platte kann auch noch wassergekühlt i' sein.
  • Die eiserne Kontaktschelle der Mittelelektrode (Abb. 4) kann mit senkrechten Nuten l an der Innenseite und mit Kühlrippen m an ihrer Außenseite versehen werden, so daß sowohl die Stromübergangsfläche der Mittelektrode und der inneren Kontaktfläche sowie die gesamte eiserne Kontaktschelle eine ausreichende Luftkühlung besitzt.
  • Die Halogeneinleitung, insbesondere Chloreinleitung für den erfindungsgemäßen Schachtofen erfolgt durch die durchbohrte Mittelelektrode n (Abb. 4). Zu diesem Zweck wird für die Chlorzuführung in die Bohrung der Mittelelektrode ein keramisches Rohr o verwendet, das mittels einer Asbeststopfenbüchsendichiung p, welche bis unter den Bereich der eisernen Kontaktschelle reicht, abgedichtet ist. Das Chlor wird in den Schachtofen unmittelbar in den Bereich der Füllkörperschiebt, also unterhalb des Reaktionsgutes, geleitet, so daß der nach unten fließenden Halogenidschmelze das eingeleitete Halogen entgegenströmt.
  • Die Abdichtung des Kunstkohleeinsatzes in dem oberen Rand der Ausmauerung wird auf einfache Art durch Einkitten mit säurefestem Kitt vorgenommen. Über den Säurekitt 3 kann bei Bedarf noch eine Schicht eines organischen Kunststoffes 4 oder Harzes, z. B. Asplit oder Kumaronharz, gegossen weiden, die, falls notwendig, mittels einer von Wasser durchflossenen Bleischlange -5 gekühlt wird. Diese Art der Abdichtung gewährleistet einen gasdichten Verschluß auch bei hohem Gegendruck während des Betriebes des Chlorierungsofens.
  • Der Kunstkohleeinsatz kann nach Entfernen der Abdichtung bei Bedarf leicht durch einen neuen Einsatz ersetzt werden. Das Auswechseln wird zweckmäßig bei heißem Ofen durchgeführt. Es besteht dabei keine Gefahr, daß die einzusetzenden kalten neuen Einsatzteile beim Einbau in den . glühenden Ofen wegen thermischer Spannungen reißen.
  • Eine eiserne Ofenhaube 6 bildet den oberen Abschluß des elektrischen Schachtofens. Diese Ofenhaube wird durch Asbest 7 oder säurefesten Kitt dicht mit der elektrischen Kontaktplatte i verbunden. Sie enthält den Stutzen 8 für die Ofenabgase, die Beschickungsöffnungen 9 und die erforderlichen elektrischen Isolationen io zur Vermeidung von Kurzschlüssen. Die Ofenhaube wird entsprechend der verschiedenen Arbeitstechnik ausgebildet. So können bei der Herstellung schmelzbarer Salze die dabei gegebenenfalls in geringen Mengen anfallenden flüchtigen Halogenide wertlos sein, so daß diese nur abgesaugt, chemisch zersetzt und neutralisiert zu werden brauchen. Bei gleichzeitiger Herstellung schmelzbarer und flüchtiger Halogenide ist aber eine dicht schließende Ofenhaube (Abb. 6) notwendig, wobei die Ofenabgase und die flüchtigen wasserfreien Halogenide durch die sich im Schachtofen bildenden Gase und das einzuleitende Halogen ausgetrieben werden. M. einer Halogenierung, bei der nur flüchtige Halogenide entstehen, ist diese Ausführungsform ebenfalls gut geeignet. Es kann in diesem Fall aber auch so gearbeitet werden, daß eine vergrößerte Abstichöffnung für das Entweichen dieser flüchtigen Verbindungen und: der Ofenabgase benutzt wird. In diesem Falle wird das Chlor oberhalb der Füllkörperschicht und der Ofenbeschickung in den Schachtofen geleitet. Die Ofenhaube besitzt dann keinen Abgasstutzen. Die flüchtigen wasserfreien Halogenide, können in einem besonderen Zusatzaggregat auf bekannte Art durch Kondensation, Absorption oder Adsorpti.on isoliert werden.
  • Das in dem Schachtofen zur Umsetzung gelangende Schüttgut liegt in Form von Preßlingen oder Briketts vor. Das feingemahlene oxydische Erz oder die anderen oxydischen Verbindungen werden mit Kohlenstaub unter Zuhilfenahme eines Bindemittels zu Preßlingen oder Briketts verpreßt, die dann anschließend über der niederen Füllkörperschicht des Schachtofens halogeniert werden. Diese Praßlinge selbst leisten wegen der geringen elektrischen Ofenspannung praktisch keinen Strom. Demgegenüber besitzen die aus Graphit bestehenden Teile wie Siebboden mit Stütze und unterem Kunstkohlerohr eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit. Durch die indirekte Erwärmung und durch die niedere Spannung bei gleichzeitig hohen Stromstärken tritt eine gleichmäßige und starke Erwärmung im gesamten Reaktionsraum auf, wobei selbst bei sehr hohen Temperaturen keine Lichtbogen auftreten. Diese könnten starke örtliche Überhitzung und damit unerwünschte Nebenreaktion, vor allem beträchtliche Verdampfungsverluste verursachen.
  • Der erfindungsgemäße Chlorierungsofen besitzt eine durch seine Einfachheit besonders vorteilhafte Bauart: Dadurch, daß die elektrische Stromzuführung sowie die Chlorzuleitung von oben durch den Ofenschacht und nicht durch das Gemäuer hindurch erfolgt, können die stromführenden Teile leicht überwacht und bei Bedarf schnell ausgewechselt werden.
  • Ein besonderer Vorteil- des Schachtofens besteht darin, daß man in ihm mit sehr hohen Reaktionstemperaturen arbeiten kann. Die obere Grenze der Reaktionstemperatur ist dadurch gegeben, daß die Siedepunkte der meisten schmelzflüssigen Chloride unterhalb 2ooo° liegen. Der Durchsatz durch den beschriebenen Chlorierungsofen ist groß. Es können bei einem Schachtdurchmesser von 300 mm stündlich etwa 5o kg -Zirkonsand oder 5o kg Bastnaesi.t oder - 6o kg Ceritoxyde in Form der Kohle-Erze-Preßlinge zu dien entsprechenden Halogeniden umgesetzt werden. Die obere Grenze des Ofendurchsatzes ist von der hohen Gasgeschwindigkeit abhängig, weil bei Überschreitung dieser Grenze das brikettierte Ausgangsmaterial aus dem Ofen herausgeschleudert werden würde.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisch beheizter Schachtofen zur direktenHalogenierungoxydischerErze oder anderer oxydischer Verbindungen zur Gewinnung von wasserfreien, schmelzbaren und/oder flüchtigen Halogeniden,- insbesondere zur Herstellung wasserfreier Chloride, bestehend aus einem eisenummantelten ausgemauerten, mit Abstichöffnungen und Ofenhaube mit Einfüllvorrichtung und Abgasstutzen versehenen Schachtofen und darin auswechselbar lose aufeinandergestellten, aus einem oder mehreren Stücken bestehenden, mit einem Siebboden versehenen stromführenden, gegen die Ausmauerung abgedichteten Kunstkohlerohr und einer ebenfalls von oben eingeführten ausschwenkbaren, federnd auf dem Siebboden oder einer Koks- oder Kunstkohlefüllkörperschicht gelagerten Mittelelektrode.
  2. 2. Auswechselbarer Kunstkohleeinsatz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß diie röhrenförmigen Einzelteile lose aufeinandergesetzt oder aufeinandergeleittet oder mit Gewinde versehen miteinander verschraubt sind.
  3. 3. Auswechselbarer Kunstkohleeinsatz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unterste röhrenförmige Einsatzteil einen mit diesem Einsatzteil aus einem Stück bestehenden Siebboden enthält.
  4. 4. Auswechselbarer Kunstkohleeinsatz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebboden als für sich besonders auswechselbares Einzelteil im untersten röhrenförmigen Einsatzteil auf einer zentralen Stütze ruht, wobei gegebenenfalls diese zentrale Stütze über den Siebboden hinaus durchgeführt und gegebenenfalls kuppelförmig ausgebildet ist.
  5. Auswechselbarer Kunstkohleeinsatz nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem obersten röhrenförmigen Einsatzteil aus amorpher Kohle ein auswechselbarer Graphitring angebracht ist.
  6. 6. Elektrisch beheizter Schachtofen mit auswechselbarem Einsatz aus Kunstkohle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieser aus einem oder mehreren Kunstkohlerohrabschnitten bestehende Einsatz durch Einkitten gegen die Ofenmauerung abgedichtet ist.
  7. 7. Elektrisch beheizter Schachtofen mit auswechselbarem Einsatz aus Kunstkohle und ebenfalls von oben eingeführter schwenkbarer Mittelelektrode nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß diese Mittelelektrode zum Zwecke der Halogeneinleitung durchbohrt ist. B. Mittelelektrode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits im Bereich der Kontaktschelle die Bohrung ein gasdichtes keramisches mittels Asbestdichtung abgedichtetes Rohr enthält. g. Mittelelektrode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ihre untere Querschnittsfläche kegelförmig nach innen ausgebildet und mit Gasaustrittsschlitzen versehen ist.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1187586B (de) * 1960-06-11 1965-02-25 Degussa Verfahren zur Chlorierung von Quarz und Silikaten in Gegenwart von Kohlenstoff

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