Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkorpern, insbesondere Platten Dite Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur lIerstellung von Form korpern, insbesondere Platten, aus wasserhaltigen Fasermassen. Die Formlinge können aus organischen Faserstoffen, wie z. B. Säge- öder Hobelspäne, und einem Bindemittel bestehen, weleh letzteres ein Kunstharz sein oder auch durch entsprechende Behandlung der HolzabfÏlle aus der Holzsubstanz selbst gewonnen werden kann.
Die Formgebung und HÏrtung solcher Formkörper erfolgt allgemein in Warmpressen, welche bekanntlich einen be- sonders kostspieligen Teil der Fabrikations- anlage darstellen und daher aus wirtschaft- liehen Gr nden im Betrieb mögliellst weitgehend ausgen tzt werden sollen.
Weisen die wu verpressenden Formlinge einen relativ hohen Wassergehalt auf, so wäre die Troc- nung derselben in einer Warmpresse sehr unwirtschaftlieh, da diesfalls die Wassermenge, die nieht durch Druek, sondern nur durch die Verdampfung entfernbar ist, gross ist und ihre Verdampfung erhebliehe Zeit. erfordert, wäh- rend weleher die Presse untätig sein muss.
Bei der Herstellung von Pappe aus einem wasserhaltigen Papierfaserbrei und bei ähn- lichen Pressvorgängen ist es bereits bekannt, die Formkörper unter Zwischenschaltung von Sieben und Platten in Form eines Stapels zuerst kalt zu pressen, wobei das Presswasser entfernt wird, und das Pressgut anschliessend zu u trocknen Es ist auch bekannt, die zwisehenliegenden Platten eines solchen Stapels dureh Anbringen einer elektrischen Wider standserhitzung heizbar auszubilden und ihnen während des Pressvorganges'Wärme zuzu- führen.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht demgegenüber darin, dass die zu pressenden wasserhaltigen Formlinge unter Zwischen- schaltung von einen oder mehrere Durchström- kanÏle enthaltenden Zwischengliedern gestapelt, der Stapel in der Presse in einem Spannrahmen eingeschlossen und sodann ausserhalb der Presse im eingespannten Zustand getrock- net wird, wobei vorzugsweise ein Heizmedium dureh die Durchstr¯mkanÏl e der Zwischenglieder geleitet wird. Dadurch wird die Pressdauer auf ein Mindestmass herabgesetzt, und die Trocknung wird ausserhalb der Presse clurehgefiihrt, so dass letztere sehr bald zum Pressen eines neuen Stapels zur Verfügung steht.
Da der Stapel in der Presse in eine Einspannvorrichtung eingesehlossen wird, kann er auch nach Entnahme aus der Presse nnter Druek gehalten werden. Verziehungen der Formkörper beim Durchleiten eines Heizmediums durch die Durehströmkanäle und der dadurch bewirkten Aushärtung des Bindemit- tels werden daher sieher vermieden.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sieh insbesondere zur Herstellung von mittel- harten, relativ porösen Platten mit einem spez.
Gewicht von etwa 700-800 kg/m3. Solehc Platten weisen eine befriedigende Isolierwir- kung, daneben aber gegenüber typisehen Dämmplatten auch höhere Festigkeit auf.
Auch typische Dämmplatten mit niedrigerem pez. Gewieht können naeh dem Verfahren ? emäss Erfindung erzeugt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand einer beispielsweisen Vorrichtung zur Herstellung von Platten schematisch darge relit.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Stapel in Vorder-bzw. Seitenansicht.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in grösserem Ma ss- stab einen Teil eines solehen Stapels in Ansicht bzw. Draufsicht.
Fig. 5 ist ein lotrechter Schnitt durch eine Trockenkammer.
Es sei beispielsweise angenommen, dass Platten aus einer Masse herzustellen sind, die etwa aus gleichen (Tewiehtsteilen Trockensubstanz und Wasser besteht. Gemäss den Fig. 1 und 2 werden Formlinge 1 aus dieser llasse abwechselnd mit Zwisehenplatten 2 zu einem Stapel übereinandergesehiehtet. Gemäss den Fig. 3 und 4 besteht jede Zwischenplatte 2 aus zwei in Abstand verlaufenden Stahl- blechen 3, zwisehen denen eine Reihe paralleler Stege 4 aus Stahlblechstreifen angeordnet ist.
Die Verbindung zwischen den Bleehen 3 und den Stegen 4 erfolgt z. B. durch Punktsehwei- ssung, deren Durchführung insbesondere dadureh erleichtert wird, dass die Bleche 3 mit zahlreichen Íffnungen, z. B. in Form von Sehlitzen a, versehen sind, an denen die Stege 4 nach au¯en hin freiliegen. WATie in Fig. 4 dargestellt, zeigen die Stege 4 einen zickzaek- förmigen (oder auch wellenförmigen) Verlauf, dessen Vorteile nachstehend angegeben sind.
Die oberste Zwisehenplatte @ des Stapels ist mit einer Reihe von parallelen Trägern 6 verbunden, deren Enden beiderseits ber den Stapel vorstehen. In gleicher Weise ist die unterste Zwisehenplatte 2 mit untern Trägern 7 verbunden. Je zwei übereinanderliegende TrÏger 6 und 7 können durch Aufstecken eines hügelförmigen Zuggliedes 8 auf ihre Enden miteinander verbunden werden.
Der zwischen den aus den Trägern 6 und 7 gebildeten Querhäuptern angeordnete Stapel aus Formlingen l und Zwischenplatten 2 wird in der in Fig. l durch einen obern und untern Stempel 9 bzw. 10 angedeuteten Presse ohne WÏrmezufuhr einem Druck von z.
B. 30 bis 50 at ausgesetzt, wodureh ein Grossteil des 'Wassergehaltes der Formlinge entfernt und die Dicke der letzteren stark herabgesetzt wird.
Hierauf werden die Bügel 8 aufgebracht, so da¯ der Stapel nach Lüften der Presse weiter unter Druck gehalten wird. Die Querhäupter 6, 7 und die Bügel 8 können mannigfach abge- ändert werden. Wesentlich ist blo¯ die tus- bildung einer den Stapel umfassenden Ein spannvorrichtung, welche des Stapel unter Druck zu halten.
Die Zwischenplatten 2 sind zur Aufnahme erheblicher Pre¯st cke fÏhig, da die Kraft durch zahlreiche Stege 4 übertragen wird und diese relativ niedrig sind (die Gesamthohe einer Zwisehenplatte 2 betrÏgt z. B. 20 mm), so daB sie erhebliche Knickbeanspruchungen aufnehmen können. Durci die Zickzack- oder Wellenform ist überdies eine wirksame Ver- steifung der Stege gegen Knicken gegeben.
Der Stapel wird nunmehr auf einem Wagen 15 in eine Trockenkammer 11 1 gefahren. die mit einem Einla¯ 12 und einem Ausla¯ 13 f r das Heizmedium, z. B. Heissluft, versehen ist. Als Heizmedium können selbstverständ- lich auch zur Verfügung stehende heisse Abgase bzw. Rauchgase verwendet werden. Der Stapel nimmt in der Trockenkammer eine solche Stellung ein, da¯ die zwischen den Stegen 4 der Zwischenplatten gebildeten KanÏle in der Stromungsriehtung des Heizmediums. also in Fig. 5 von links nach rechts verlaufen.
Durch eine dem Umriss des Stapels angepasste Haube 14 wird dafür gesorgt, dass die ge- samte Menge des Heizmediums durch die ge- nannten KanÏle streicht. Hierbei werden die Blechplatten 3 und clamit aneth jeder einzelne Formling 1 intensiv geheizt. Der entwickelte Wasserdampf kann niche blo¯ an den Platten rändern, sondern auch durch die zahlreiehen Schlitze 5 austreten.
Der zickzackformige bzw. wellenf¯rmige Verlauf der Stege 4 hat auch einen wÏrmetechnischen Vorteil, da das zn einer gewundenen Bahn gezwungene Heizmedium die Stege 4 intensiver bestreicht und erhitzt, die ihrerseits ihre WÏrme durch Lei tung an die Bleehe 3 und somit an das Trokkengut abgeben. Das Heizmedium kann auch umgewÏlzt werden, wie dies bei Trockenver- fahren an sich bekannt ist. Die Trocknung ist in etwa zwei Stunden beendigt, während der Pressvorgang bloss wenige Mi- nuten dauert, so dass die Presse in kurzen Zeitabständen mit nettes Stapeln besehickt werden kann.
Nach beendeter Trocknung und Entfernung der B gel 8 wird der Stapel zerlegt und die fertigen Platten entnommen.