Verfahren zur Herstellung von photographischem Material mit aufgerauhter, praktisch nichtmattierter Oberfläche Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von photo graphischem lIaterial mit aufgerauhter, prak tisch nichtmattierter Oberfläche zur Verhü tung der Entstehung von Flecken, insbeson dere bei Verwendung von photographischem Material mit feinkörniger Emulsion.
Beim Lagern von photographischem Mate rial in Rollen kann es vorkommen, dass durch die Einwirkung der mit Farbstoffen ver setzten Antihalosehicht auf die benachbarte Emulsionsschieht der nächsten Rollenlage infolge einer stellenweisen Desensibilisierung Flecken entstehen. Besonders die feinkörnigen Filme mit glänzender Oberfläche sind diesem Fehler unterworfen. Normale glatte Schutz- scbichtüberzüge (beispielsweise aus Gelatine oder andern Bindemitteln) verhindern diese Fleckenbildung nicht, sondern erhöhen viel mehr die Gefahr ihrer Entstehung.
Eine derartige völlig glatte Oberfläche des photographischen Materials begünstigt ferner auch beim Kontaktkopieren von Film vorlagen auf emulsionierte Filme oder emul- sionierte Glasplatten im pneumatischen Rah men das Auftreten von unerwünschten optisch verursachten Flecken.
In beiden Fällen ist die Erscheinung auf den zu hohen Grad der Glätte der miteinander in Kontakt gebrachten Oberflächen zurück zuführen, da es hierbei zu einem unregel- n iässi-en * und meist zu innigen Kontakt <B>C</B> kommt. An solchen Stellen innigsten und zu gleich im Verhältnis zur Korngrösse der licht empfindlichen Emulsion ausgedehnten Kon taktes, der durch hohe Luftfeuchtigkeit noch besonders begünstigt wird, beobachtet man gleichmässig dunkle, unregelmässig begrenzte Flecken.
Ferner treten an solchen Stellen, bei denen sich zwischen beiden Oberflächen. vielfach Luftschichten von der Dicke i@ eniger Lichtwellenlängen eingeschlossen befinden, die bekannten Newtonschen Ringe auf.
Es ist bekannt, dass grobkörnige Filme den beschriebenen Fehlern weniger unter worfen sind als feinkörnige Filme; ferner ist auch bekannt, dass Filme, deren Gelatine schicht durch Zusatz von Stärke oder andern undurchsichtigen Körnern mattiert worden ist, der erwähnten Fleckenbildung gleichfalls wenig ausgesetzt sind.
Die Erklärung für diese Beobachtung ist darin zu erblicken, dass solche Filme wegen ihrer grobkörnigen Emulsion oder wegen des eingelagerten Mattierungsmittelss eine aufge- rauhte Oberfläche besitzen.
Bei einer solchen Oberfläche entsteht beim Anpressen gegen eine zweite Oberfläche nirgends ein inniger Kontakt auf einer im Verhältnis zu der Korn grösse der Emulsion ausgedehnten Berüh rungsfläche; vielmehr kann ein satter Kon takt nur an den mikroskopischen Unebenheits stellen der rauhen Oberfläche erfolgen, welche Stellen grössenordnungsmässig den eingela- fierten groben Emulsionskörnern bzw.1VIattie- rungskörnern entsprechen.
Die einzelnen Stellen, in denen ein inniger Kontakt statt- f inden kann, sind somit von der Grössen ordnung der lichtempfindlichen Körner der Emulsion und können daher keine Flecken bildung verursachen.
Bisher musste man für diesen Vorteil in dessen entweder eine grobkörnige lichtemp findliche Emulsion oder eine Mattierung der lichtempfindlichen Schicht mit in Kauf neh men.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung be steht nun in der Herstellung von photogra phischem Material, welches eine Oberfläche mit aufgerauhter, z. B. narbiger oder körniger Struktur, besitzt, wobei die photographische Schicht praktisch weder mattiert ist noch durch eine grobkörnige Emulsion gebildet wird. Diese aufgerauhte Struktur kann sieh auf der Oberfläche der Emulsionsschicht selbst, des Schutzüberzuges oder der Anti- haloschicht befinden.
Erfindungsgemäss wird eine solche auf gerauhte, praktisch nicht mattierte, z. B. narbige oder körnige Struktur dadurch er zeugt, dass in die Oberfläche des photogra phischen Materials fein verteilte, nicht oder praktisch nicht lichtempfindliche Zusätze eingelagert werden. Diese Zusätze können der Emulsionsschieht, dem Schutzüberzug, der Antihaloschieht oder allen Schichten gleich zeitig beigefügt werden.
Bei einer Ausführungsform des erfin dungsgemässen Verfahrens werden als Zu sätze solche fein verteilte Stoffe verwendet, die während und nach der Verarbeitung des photographischen Materials in der Oberflä- ehenschicht verbleiben. Solche. Zusätze<B>*</B> dür- 0 fen indessen keine sichtbare Mattierung, wie dies beim Zusatz von Stärke und andern Mattierungsmitteln der Fall ist, hervorrufen, d. h. sie müssen für aktinisehes Licht durch lässig sein.
Als derartige Zusätze können durchsichtige fein gepulverte feste anorga nische Materialien, wie beispielsweise fein körniges Glaspulver oder feinkörniges Quarz pulver verwendet werden; ferner lassen sich auch feingepulverte durehsiehtige feste orga nische Materialien, speziell durchsichtige Kunststoffe verwenden, so beispielsweise fein gepulvertes Polymethvlmet.hacrvlat, z. B. Plexiglas (eingetragene Marke), fein ge- pulvertes Polvsty rol, fein gepulverte Harn stoff-Formaldehy dharze und andere.
Gemäss einer weiteren, besonders vorteil haften Ausführungsform des erfindungsge mässen Verfahrens werden solche Zusätze ver wendet, welche sieh im Verlauf der Verarbei tung des photographischen Materials wieder aus der Oberflächenschicht herauslösen lassen, so dass nur die aufgerauhte Struktur der Oberflächenschicht, aber keine Mattierung verbleibt. Als solche Zusätze eignen sich unter anderem Silberhalogenidkristalle, deren Licht empfindliclikeit entweder durch Desensibili- sierung praktisch beseitigt wurde oder ohne hin so gering ist., dass beim Kopieren und Ent wickeln der Filme keine zusätzliche Schwär zung entsteht.
Die praktische Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens ergibt sich aus folgenden Beispielen <I>Beispiel 1</I> Einer -photographischen feinkörnigen Sil- berhalogenid-Emulsion,werden vordem Giessen pro kg flüssiger Emulsion 3 g feinstkörniges Silikatglaspulver mit einer Korngrösse zwi schen 0,5 p. und 5 ,u. zugesetzt und darin gleichmässig verteilt.
Die Emulsion wird auf eine Celluloseacetatfolie aufgegossen. Der er haltene feinkörnige photographische Film be sitzt eine nichtmattierte und gleichzeitig auf- gerauhte Oberfläche.
Beispiel <I>2</I> Man verteilt 100 g feinstkörniges Plexi- glas -Pulver mit einer Korngrösse zwischen 0,5 ,u und 5 @u gleichmässig in einem kg Binde- iiiittel auf Gelatinegrundlage und giesst das erhaltene Gemisch in dünner Schicht auf einen photo=graphischen Film. auf.
Die erhalten( Schutzschicht ist, klar durchsichtig und be sitzt zugleich eine rauhe Oberfläche. <I>Beispiel 3</I> Ein photographischer Film wird mit einer Schutzschicht überzogen, welche ausser den üblielien Zusätzen noch fein verteiltes, desensi, bilisiertes Silberbromid mit einer Korngrösse zwischen 1 y und 3 ,u. in solchem Mengenver hältnis enthält, dass die erzeugte Schutz- seliielit von durchschnittlich 1,5,u Dicke 0,
5 g Silberhalogenid pro m2 enthält. Die erhaltene Schutzschicht besitzt eine raube Oberfläche.
Nach dem Entwickeln des Films wird der selbe in einem üblichen, Natriumthiosulfat enthaltenden Fixierbad fixiert, wobei gleich zeitig die desensibilisierten Silberbromid- kiii-per der Schutzschicht herausgelöst werden, so dass auf der Vorderseite des Films eine raube Oberfläche mit narbigen Vertiefungen zui-üekbleibt.
Beispiel <I>4</I> Man giesst auf die Rückseite eines photo- gi-apliisclien Films eine Lösung von 8 g Gela tine in<B>1.00</B> em3 Wasser, welche ausser Anti- lia.lofarbstoffen und andern, Zusätzen noch fein verteiltes Santocel C (Monsanto) mit einer Korngrösse zwischen 1 ,u und \' u pro kg flüssiger Gelatinelösung enthält.
The present invention relates to a process for the production of photographic material with a roughened, practically unmatted surface to prevent the formation of stains, in particular when using photographic material with a fine grain Emulsion.
When storing photographic material in rolls, it can happen that the effect of the antihalosis layer with dyes on the adjacent emulsion layer of the next roll layer results in localized desensitization. Fine-grained films with a glossy surface are particularly prone to this defect. Normal, smooth protective layer coatings (for example made of gelatine or other binders) do not prevent these stains from forming, but rather increase the risk of their formation.
Such a completely smooth surface of the photographic material also favors the appearance of undesired optically caused spots when contact copying of film originals onto emulsified films or emulsified glass plates in a pneumatic frame.
In both cases, the phenomenon is due to the excessive degree of smoothness of the surfaces brought into contact with one another, since this leads to irregularities * and mostly intimate contact <B> C </B>. Evenly dark, irregularly delimited spots are observed at such places, which are the most intimate and at the same time extensive in relation to the grain size of the light-sensitive emulsion, which is particularly favored by high humidity.
Also occur in those places where there is between two surfaces. in many cases air layers of the thickness of some light wavelengths are enclosed, the well-known Newton's rings.
It is known that coarse-grained films are less subject to the errors described than fine-grained films; Furthermore, it is also known that films whose gelatin layer has been matted by adding starch or other opaque grains are likewise not very exposed to the staining mentioned.
The explanation for this observation can be seen in the fact that such films have a roughened surface because of their coarse-grained emulsion or because of the incorporated matting agent.
With such a surface, when pressed against a second surface, there is nowhere intimate contact on a contact surface that is extended in relation to the grain size of the emulsion; rather, a full contact can only be made at the microscopic unevenness of the rough surface, which areas correspond in terms of size to the embedded coarse emulsion grains or varnish grains.
The individual points in which intimate contact can take place are therefore of the same size as the light-sensitive grains of the emulsion and can therefore not cause any staining.
Up to now, either a coarse-grained lichtemp-sensitive emulsion or a matting of the photosensitive layer had to be accepted for this advantage.
The aim of the present invention is now be in the production of photographic material, which has a surface with a roughened, z. B. pitted or grainy structure, the photographic layer is practically neither matted nor formed by a coarse-grained emulsion. This roughened structure can be found on the surface of the emulsion layer itself, the protective coating or the anti-halo layer.
According to the invention, such a roughened, practically non-matt, z. B. pitted or granular structure thereby he testifies that finely distributed, not or practically not light-sensitive additives are stored in the surface of the photographic material. These additives can be added to the emulsion layer, the protective coating, the anti-halation layer or all layers at the same time.
In one embodiment of the method according to the invention, such finely divided substances are used as additives which remain in the surface layer during and after the processing of the photographic material. Such. Additions <B> * </B>, however, must not cause any visible matting, as is the case with the addition of starch and other matting agents. H. they must be permeable to actinic light.
As such additives, transparent, finely powdered solid inorganic materials such as fine-grained glass powder or fine-grained quartz powder can be used; also finely powdered durehsichtige solid organic materials, especially transparent plastics can be used, for example finely powdered Polymethvlmet.hacrvlat, z. B. Plexiglas (registered trademark), finely powdered polystyrene, finely powdered urea-formaldehyde resins and others.
According to a further, particularly advantageous embodiment of the method according to the invention, those additives are used which allow the photographic material to be removed again from the surface layer during processing, so that only the roughened structure of the surface layer remains, but no matting. Such additives include silver halide crystals whose light sensitivity has either been practically eliminated by desensitization or is so low that no additional blackening occurs when the films are copied and developed.
The practical implementation of the process according to the invention results from the following examples <I> Example 1 </I> A photographic fine-grain silver halide emulsion, 3 g of very fine-grained silicate glass powder with a grain size between 0.5 μm per kg of liquid emulsion are poured prior to casting . and 5, u. added and evenly distributed therein.
The emulsion is poured onto a cellulose acetate film. The fine-grain photographic film obtained has a non-matt and at the same time roughened surface.
Example <I> 2 </I> 100 g of very fine-grained plexiglass powder with a grain size between 0.5 and 5 μm are evenly distributed in one kg of gelatin-based binding agent and the resulting mixture is poured in a thin layer a photo = graphic film. on.
The obtained (protective layer is clear and transparent and at the same time has a rough surface. <I> Example 3 </I> A photographic film is coated with a protective layer which, in addition to the usual additives, also contains finely distributed, desensitized, bilized silver bromide with a grain size contains between 1 y and 3, and in such a proportion that the protective seliielite produced is on average 1.5, u thickness 0,
Contains 5 g of silver halide per m2. The protective layer obtained has a rough surface.
After developing the film, it is fixed in a conventional fixing bath containing sodium thiosulphate, and at the same time the desensitized silver bromide kiii-per of the protective layer is removed, so that a rough surface with pitted pits remains on the front of the film.
Example <I> 4 </I> A solution of 8 g of gelatin in <B> 1.00 </B> em3 water is poured onto the back of a photogi-appliqué film, which, in addition to anti-iliac dyes and others, Additions also contains finely divided Santocel C (Monsanto) with a grain size between 1, u and \ 'u per kg of liquid gelatin solution.