Verfahren und Vorrichtung zur Spaltkühlwasser- und Druckluftversorgung bei hydraulischen Kreiselmaschinen im Leerlauf Bei Wasserkraftwerken werden in Zeiten geringer Belastung die Generatoren, die zur Erreichung eines möglichst einfachen Auf baues meistens mit der Turbine starr verbun den sind, als Phasensehieber verwendet. Zu diesem Zweck werden auf der Oberwa.sser- seite die Absperrorgane in der Zuflussleitung zur Turbine geschlossen. Bei einer Lage des Turbinenlaufrades unterhalb des Unterwas- serspiegels wird der Spiegel im Gehäuse der Maschine dann durch Druckluft abgesenkt.
Diese Absenkung beseitigt den beträchtlichen mechanischen Reibungsverlust, der durch das Waten des Laufrades in dem im Gehäuse noch vorhandenen Wasser hervorgerufen wird. Das Laufrad läuft alsdann leer in Luft mit. Dieser Leerlauf erfordert nun eine Kühlung des ver hältnismässig engen Spaltes zwischen Lauf rad und Gehäuse durch Wasser. Weiterhin muss, da durch Undichtigkeiten des Gehäuses und durch Absorption von Luft im Wasser ständig Druekluft verloren geht, diese ersetzt werden.
Bei den bisher gebauten Wasserkraftan lagen entnimmt man Spaltkühlwasser einer Druekleitung oder dem normalen Kühlwasser system der Anlage, drosselt es durch Blenden auf die erforderliche Menge und einen ge eigneten Druck und leitet es dann der Turbine zu. Diese Blenden werden meistens als runde Scheiben mit einer zentrischen Bohrung aus geführt. Sie neigen infolge der hinter den . Blenden auftretenden Kavitation zu störenden Geräuschen.
Mehrere hintereinandergesc-hal- tete Blenden, die den Kühlwasserzufluss in mehreren kleinen Druckstufen drosseln, be heben zwar diesen Nachteil, erfordern aber einen grösseren Aufwand an Vorrichtungen. Zur Erzeugung der erforderlichen Di uckluft für das Leeren und Leerhalten der Turbine verwendet man bei den bisher bekannten An lagen elektromotorisch angetriebene Kompres soren. Die erzeugte Druckluft strömt durch eine zusätzliche Leitung über schwimmerge steuerte Luftventile an einer geeigneten Stelle der Turbine zu.
Diese Aufteilung der Anlage in eine Spaltkühlwaeserversorgung und eine Druckluftversorgimg bedarf natürlich eines grossen Raumes im Kraftwerk, grosser Mon tagearbeit und hoher Kosten bei der Anlage.
Die vorliegende Erfindung hat in erster Linie zum Gegenstand ein Verfahren zur Ver sorgung von hydraulischen Kreiselmaschinen im Leerlauf mit Spaltkühlwasser und mit Druckluft zum Absenken des Wasserspiegels im Maschinengehäuse und zum Aufrechterhal ten des so abgesenkten Wasserspiegels, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die Erzeugung der erforderlichen Druckluft wenigstens für den einen der beiden angege- benen Zwecke allein durch das Spaltkühlwas ser erfolgt. Durch diese Vereinfachung ist auch bei kleinen Kraftwerken, bei denen sich eine grosse Anlage mit Kompressoren usw. nicht lohnt, die Möglichkeit gegeben, bei ge ringer Belastung den Generator als Phasen schieber weiterlaufen zu lassen.
Wird in einer fakultativen Ausführungsweise des erfin dungsgemässen Verfahrens die erforderliche Druckluft zusammen mit dem Spaltkühlwas ser, also durch eine gemeinsame Leitung, den zu kühlenden Spalten der Kreiselmaschine zugeleitet, so wird nicht. nur die Zahl der er forderlichen Zuleitungsanschlüsse an der Tur bine verringert, sondern auch die Zahl der Rohrleitungen innerhalb des Kraftwerkes. Da die mit dem Kühlwasser in den Spalt zuge führte Druckluft ebenfalls zur Kühlung bei trägt, kann durch diese gemeinsame Zufüh rung die erforderliche Spaltkühlwassermenge herabgesetzt werden. Eine geringere Kühl wassermenge senkt die mechanischen Verluste des laufenden Turbinenläufers.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist minde stens einen in der Spaltkühlwasserzuleitung angeordneten Luftinjektor auf, der die Druck luft erzeugt. Ein Luftinjektor ermöglicht es auch, die Drucklift einfach und zweckmässig mit. dem Kühlwasser zusammen dem zu küh lenden Spalt zuzuführen.
Es kann der Luftinjektor beispielsweise so ausgeführt werden, dass er direkt als Spalt kühlwasserblende dient, wobei durch die in dem Wasser mitgeführte Luft die störenden Geräusche der Blende vermieden werden.
Weiterhin kann beispielsweise die als Blende dienende Düse dieses Luftinjektors zur Anpassung an die erforderliche Kühlwas sermenge auswechselbar ausgeführt werden.
Die Erfindung kann mit den angeführten Merkmalen nicht nur bei Turbinen, sondern, auch bei allen andern hydraulichen Kreisel maschinen, beispielsweise bei Pumpen von Speicherkraftwerken, die zeitweise in Luft laufen, Anwendung finden. Die zur Durch führung des Verfahrens vorgeschlagene Vor- richtung ist in der Zeichnung in einem Aus führungsbeispiel dargestellt. An Hand dieser Zeichnung wird auch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert..
Fig. 1 zeigt im Schnitt die linke Hälfte eines Turbinenlaufrades mit den angrenzen den feststehenden Teilen, den Spalten und Zuleitungen, und Fig. 2 zeigt im grösseren Massstab einen Luftinjektor mit Blende und Zuleitungen im Schnitt. ' .
Auf der Welle 1 ist das Laufrad 2 der Turbine befestigt, das zur besseren Abdeckung des Spaltes zwischen dem Turbinengehäuse 7 und dem Laufrad 2 mit zwei ringförmigen Erhöhungen 3 und 4 versehen ist. Diese lau fen in Nuten 5 und 6 des Gehäuses 7. Durch die Bohrung 8 bzw. 9 erfolgt gleichzeitig die Zuführung des Spaltkühlwassers und der Druckluft. Mit 10 ist die Leitung des Spalt kühlwassers bezeichnet, die in die beiden Teil zuleitungen 10a- und 10b aufgeteilt ist. Vor dem Turbinengehäuse ist in jeder Spaltkühl wasserteilzuleitung 10a und 10b ein Luftin- jektor 11 angeordnet.
Die Fig. 2 zeigt in vergrössertem Massstab den Luftinjektor 11 mit Spaltkühlwasserteil- ztuleitung 10a., Luftsaugstutzen 12 und aLus- wechselba.r er Blende 13. Mit 14 ist. ein Rück- sehlagv entil in dem Luftsaugstutzen bezeich net, das bei Antrieb der Turbine durch Druck wasser einen Austritt von Spaltwasser verhin dert.
Wird bei Phasensehieberbetrieb am Ober wasserspiegel das Absperrorgan geschlossen und die Spaltkühlwasserzuleitung geöffnet, so wird beim Durchströmen des Kühlwassers durch die Luftinjektoren 11 Luft. durch den Saugstutzen 12 angesaugt und als Druckluft zusammen mit dem Spaltkühlwasser durch die Bohrungen 8 und 9 der Turbine zugeführt. Der Wasserspiegel im Gehäuse der Maschine wird durch die Druckluft abgesenkt und durch Verwendung einer geeigneten Blende so gehalten, dass das Laufrad in Luft läuft, und dass ein genügener Spaltkühlwasserzulauf vorhanden ist.