Registraturanlage. Uni eine möglichst rationelle Ausführung der Büroarbeiten zu erreichen, wird allgemein eine Reduzierung des manuellen Arbeits- und Bewegungsaufwandes angestrebt. Gegrenüber i [er bereits weitgehend erreichten hlechani- sierung der Sehreib-, Rechen- und Buchungs arbeiten durch neuzeitliche Büromaschinen werden Büromöbel von Art der Registratur-, Kartei- und Ablegeeinriehtungen fast immer von Hand benützt,
und diese Einrichtungen -erden, abgesehen von kleineren fahrbaren Tisehen und Karteitrommeln, nach wie vor meist. in Schrankform für stationäre und ma nuelle Benutzung gebaut und aufgestellt.
Da. in Bürobetrieben oft fortlaufend auf abgelegte oder eingeordnete Unterlagen in der Form von beispielsweise Karteikarten, Scliriftwecliseln, Prospekten usw. zurückge griffen werden muss, bringt das Holen und Wiederwegschaffen bzw. die Einsichtnahme in die in Registraturschränken eingeordneten Unterlagen häufig einen erheblichen Zeitver lust mit sich.
Um nun eine mechanische Heranführung eingeordneter Unterlagen zum Benutzer da zit ermögliehen, wo häufig auf dieselben zu- rüekgegriffen werden muss, um also eine schnelle Benutzung des ganzen Inhaltes auch grösserer Registratur- oder Ablegeeinrichtun- gen von einer Stelle in der Nähe eines festen Arbeitsplatzes aus zu ermöglichen, wurde die nachfolgend beschriebene Registraturanlage gemäss der Erfindung entwickelt.
Diese An- lage bezweckt die einfachere und schnellere Benutzung des Ablagegutes.
Die Registraturanlage gemäss der Erfin dung zeichnet sich dadurch aus, dass an einer in der Registraturanlage eingebauten, durch einen Motor angetriebenen endlosen Trans portvorrichtung Ablegevorrichtungen ange ordnet sind, wobei die Transportvorrichtung derart ausgebildet ist,
dass die Ablegevorrich- tungen innerhalb einer Verschalung an min destens einer in derselben ausgesparten Ein- sichts- und Entnahmeöffnung vorbeilaufen und jede Ablegevorriehtung an der Einsichts- und Entnahmeöffnung zum Stillstand ge bracht werden kann.
In den Zeichnungen sind vier bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispiels weise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 die Vorderansicht einer Registratur anlage von vertikaler Bauart, bei teilweise aufgeschnittenem Gehäuse, Fig. 2 deren Seitenansicht, bei teilweise aufgeschnittenem Gehäuse, Fig. 3 die Draufsicht auf eine Registratur anlage von horizontaler Bauart, bei teilweise aufgeschnittenem Gehäuse, Fig. -1 deren Seitenansicht, bei teilweise aufgeschnittenem Gehäuse,
Fig. 5 die perspektivische 'Seitenansicht einer weiteren Registraturanlage trommelför- miger Bauart, Fig. 6 deren Draufsicht, bei teilweise auf geschnittenem Gehäuse, Fig.7 eine gegenüber Fig.3 abgeänderte Ausführungsform einer Registraturanlage, Fig.8 einen Teilschnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig.7.
Die vertikale Ausführungsform der Regi- straturanlage gemäss Fig. 1 und 2: weist ein schrankförmiges Gehäuse auf, welches aus einem nichtgezeichneten Traggestell und einer Verschalung 2 aus Sperrholz, Blech, Hart faserplatten oder dergleichen besteht. Die Verschalung 2 weist an der Arbeitsseite einen pultförmigen Vorsprung 2a auf.
Die schräg nach vorn geneigte Oberseite dieses Vorsprun ges 2a enthält eine Einsichts- und Entnahme öffnung 8 (Fig. 1), die durch einen Rolladen l0 mit Sicherheitsschloss verschlossen werden kann. An Stelle eines Rolladens kann auch ein Aufklappdeckel vorgesehen sein. Das Ge häuse könnte auch glatt ausgeführt sein und an einer oder zwei vertikalen Wänden je eine Einsiehts- und Entnahmeöffnung aufweisen.
Im Innern des Gehäuses ist eine Trans porteinrichtung untergebracht, welche die ein zelnen behälterförmigen Ablegev orrichtungen 1 nach Art eines Paternosteraufzuges bewegt. In die einzelnen Ablegevorrichtungen sind ein oder mehrere Ablegebehälter, Körbe, Mappen usw. verschiebbar und abhebbar eingesetzt bzw. eingehängt. Dies je nachdem, ob zum Bei spiel kleine Karteikarten oder Prospektblät ter usw. unterzubringen sind. Die Transport einrichtung weist einen auf einer Abstützung 15 gelagerten Elektromotor 3 auf, auf dessen. verlängerter Motorwelle 13 zwei Antriebsräder 4 angeordnet sind.
Diese übertragen die Dreh bewegung der Welle 13 unter Zwisehensehal- tung von Übertragungsrädern 11 auf zwei zu beiden Seiten der Anlage in Schienen geführte Transportbänder 6 bzw. Ketten oder sonstige geeignete Organe, an welchen mittels Zapfen 12 die Ablegevorrichtungen 1 schwenk- und aushebbar eingehängt sind.
An Stelle der Schienenführung kann zur Umlenkung der Transportbänder 6 am Kopf der Registraturanlage je ein Führungsrad 7 (Fig.2) vorgesehen sein, während die Um lenkung der Transportbänder 6 in dem pult förmigen Vorsprung 2a des Gehäuses durch je eine oder mehrere Führungsrollen 1.1 unter stützt. wird.
Die Ablegevorriehtungen1 können an ihrem Boden je ein Besehwerungsgewieht aufweisen, um. ein Kippen derselben während des Um laufes zu verhindern, wenn sie leer sind.
In Ruhestellung können die schwenkbaren Ablegevorriehtungen im Bereiche der Ein- siehts- und Entnahmeöffnung 8 vermittels Bolzen an der Verschalung ? oder durch eine Klemmvorrichtung an den Zapien 12 mecha- nisch festgestellt werden.
Zur Steuerung der Anlage dient eine an sieh bekannte elektrische Sehalteinrieh- tung, deren Schaltknöpfe 5 seitlich des pult förmigen Vorsprunges 2a bzw. der Einsiehts- und Entnahmeöffnung S sichtbar sind. Die Schalteinrichtung kann eine grössere Anzahl von Schaltknöpfen aufweisen, so dass unter der Entnahmeöffnung bei Bedienung eines bestimmten Schaltknopfes jeweils eine be stimmte Ablegev orriehtung 1 erscheint.
Die Transporteinrielitung kann mit einem Motor für Vor- und Rüekwärtslauf versehen sein, so da.ss die gewünschte Ahlegev orriehtling in jeder Stellung auf dem kürzesten Weg bis zur Einsiehts- und Entnahmeöffnung 8 ge bracht werden kann.
Bei der Einsiehts- und Entnahmeöffnung 8 kann eine farbige Signallampe in den Strom kreis der Sehalteinrielitung eingeschaltet seid, die durch Aufleuchten auf Distanz erkennbar macht, wenn die Transporteinrichtung still steht bzw. in Bewegung ist. Ferner kann die Registraturanlage an der Einsichts- und Ent nahmeöffnung 8 mit photoelektrischen Zellen versehen sein, die mit der Schalteinrichtung verbunden sind, und die beispielsweise den Motor abstellen, wenn sieh eine Ablegevorrieh- tung hinter der Einsiehts- und Entnahmeöff nung befindet.
Die in. den Fig. 3 und .l dargestellte hori zontale Ausführungsform der Registraturan- lage entspricht im wesentlichen der vorstehend beschriebenen vertikalen Ausführungsform, mit dem Unterschied, dass der pultförniige Vorsprung am Gehäuse wegfällt, da bei An ordnung von je einer Einsiehts- und Ent- nahmeöffnung 8 an den beiden abgeschrägten Kopfseiten des Gehäuses die Ablegevorrich- tungen 1 durch diese Öffnungen von oben eingesehen werden können.
Die Führung des Transportbandes 6 kann gleich wie beim Beispiel nach Fig. 1 und 2 entweder mittels Schienen oder mittels Füh rungsräder oder mittels einer Kombination von beiden erfolgen.
Um ein Pendeln der jeweils -unter der be treffenden Entnahmeöffnung 8 zum Stillstand kommenden Ablegevorrichtung 1 zu verhin dern, können diese aus ferromagnetischetn Metall bestehen, wobei dann im Bereich der Einsichts- und Entnahmeöffnungen 8 ein Elektromagnet anzuordnen ist, der beim Aus schalten der Transporteinriehtung eingeschal tet wird und die der betreffenden Einsiehts und Entnahmeöffnung 8 am nächsten liegende Ablegevorrichtung anzieht.
Die Ablegevorricb- t.ungen können aber auch je um eine quer zur Transportrichtung verlaufende Achse schwenkbar und an dieser Achse feststellbar sein.
Die Registraturanlage nach den Fig. 3 und -1 kann auch in breiterer tischförmiger Bau art ausgeführt werden mit mindestens einer nach oben offenen Einsichts- und Entnahme öffnung in der horizontalen, als Tischplatte dienenden, obern Verschalung.
Bei der Registraturanlage nach den Fig. 5 und 6 handelt es sich um eine trommelför mige Ausführung. Die Ablegeiorriehtungen 1 sind als Schubladen gruppenweise in Kästen l a. übereinander angeordnet, die gruppenweise radial auf einem um eine vertikale Achse drehbaren Gestell 6 montiert sind. Das Gestell 6 trägt eine kreisförmige Zahnstange 4b als f'bertragangsorgan, in welches ein Ritzel 4a auf der -Welle des Antriebsmotors 3 eingreift.
Das Gestell 6 mit den Kästen 1 ist, auf Rollen 7(t gelagert und leicht drehbar, In der fest stehend angeordneten Verschalung 2 sind drei riaeh der Seite offene Einsichts- bzw. Ent nahmeöffnungen 8 vorhanden, deren eine in Fig. 6 zufolge der dort weggebrochenen Ver schalung 2 nicht erkennbar ist. Es könnten selbstverständlich auch mehr oder weniger als drei solche Öffnungen, zum Beispiel auch nur eine einzige solche, vorgesehen sein. Auf der Oberseite der Verschalung 2 sind über den Einsichts- und Entnahmeöffnungen 8 die Schaltknöpfe 5 angeordnet.
Fig.7 und 8 zeigen ein Ausführungsbei spiel, das demjenigen gemäss Fig. 3 und 4 ähn lich ist und sich von jenem zur Hauptsache dadurch unterscheidet, dass die Zapfen 12 der Ablegevorrichtungen 1 nicht -unmittelbar mit den beiden Transportbändern 6 verbunden sind, sondern in den freien Enden von Trag armen 16 drehbar gelagert sind, deren andere Enden starr an den Transportbändern 6 be festigt sind.
Für jede Ablegevorrichtung 1 sind vier solche Tragarme 16 vorhanden, je zwei für jeden Zapfen 12, Es könnte aber auch nur ein einziger Tragarm für jeden Zapfen 12 vorgesehen sein. Von den Transportbändern 6 stehen die Tragarme 16 nach aussen hin ab, so dass die Zapfen 12 im Bereich der Füh rungsräder 7 für die Transportbänder 6 einen kreisbogenförmigen '\1reg mit grösserem Radius beschreiben als die Transportbänder 6 selbst. Zur Führung der Zapfen 12 sind an den Seitenwänden der Verschalung 2 im Quer schnitt U-förmige Führungsschienen 17 be festigt, in welche die Zapfen 12 eingreifen.
Diese Art der Aufhängung der Ablegevor- richtungen 1 hat den Vorteil, dass letztere beim Umlaufen der Führungsräder 7 weiter ausein ander zu liegen kommen als längs den gerad linig verlaufenden Partien der Transportbän der 6, weil die Tragarme 16 benachbarter Ab legevorrichtungen 1 im Bereich der Führungs- räder 7 eine schräg zueinander verlaufende Stellung einnehmen, wie deutlich Fig. 7 veran schaulicht.
Dadurch ergibt sieh die Möglich keit, die gegenseitigen Abstände der Ablege v orrichtungen 1 bzw. derer Tragarme 16 an den geradlinigen Partien der Transportbänder 6 kleiner zu halten, ohne dass eine Kollision der benachbarten Ablegevorrichtungen 1 beim Umlaufen der Führungsräder 7 zu befürch ten ist.
Neben jedem Führungsrad 7 ist noch eine Führungsscheibe 18 angeordnet, die mit dem Führungsrad 7 drehfest verbunden ist und an ihrem Umfang gegen aussen hin offene Ausnehmungen 19 aufweist, in welche die Zapfen 12 der Ablegevorrichtungen 1 hinein gleiten, sobald die letzteren die Führungs räder 7 zu umlaufen beginnen. Dadurch wird eine Entlastung der Arme 16 erreicht, weil das Grewicht der Ablegevorrichtungen 1 mittels der Zapfen 12 auf die Scheiben 18 übertra-en wird, wenn die betreffenden Zapfen mit den Ausnehmungen 19 in. Eingriff stehen.
Die Scheiben<B>18</B> können gegebenenfalls aber auch weggelassen sein.
Form, Breite und Höhe der Registratur anlage gemäss der Erfindung richten sich nach den Massen der darin unterzubringen den Unterlagen und damit nach der Art und der Form der jeweils benutzten Ablegevorrieh- tungen. Die in Fig. 1 und 2 gezeigte vertikale Ausführungsform erlaubt es, bei knapper Bo denfläche die Raumhöhe voll auszunutzen; sie kann auch durch die Räume übereinanderlie- gender Stockwerke hindurchgeführt sein.
Bei dieser Ausführung wird auch der sonst für das Herausziehen von Schubladen vor Schubladen schränken freizuhaltende Raum eingespart. Die in den Fig. 3 und .4 bzw, 7 und 8 gezeig ten horizontalen, zum Beispiel mit zwei Ein- sichts- und Entnahmeöffnungen vorgesehenen Ausführungsformen erlauben eine gemeinsame Benutzung der Registraturanlage von mehre ren aneinandergrenzenden Räumen aus.
Die Ausführungsform gemäss Fig.5 und 6 lässt sich bei entsprechender Aufstellung leicht von einem oder mehreren festen Plätzen, zum Bei spiel Schreibplätzen, aus bedienen und be nützen.
Wie aus der Beschreibung der Ausfüh- x-xxngsbeispiele hervorgeht, können also die Einsichts- und Entnahmeöffnungen nicht nur schräg, sondern auch vertikal oder horizontal in der Verschalung angeordnet sein, wobei in jedem Fall die Ablegevorrichtungen auf der Innenseite der Verschalung an der oder den Einsiehts- und Entnahmeöffnungen vorbeige- führt werden.