CH297067A - Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen. - Google Patents
Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen.Info
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Description
Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen, die durch Elektrophorese oder durch Chromatographie auf Streifen aus porösem Material, insbeson dere Filtrierpapier getrennt und, falls sie keine Eigenfarbe besitzen, angefärbt worden sind. Es ist bekannt, Stoffgemische, beispielsweise aus Farbstoffen, Aminosäuren, Zuckern, Gerbstoffen, Hormonen, Fermenten und andern Wirkstoffen, sowie Eiweisskorpern dadurch zu zerlegen und zu analysieren, dass man ihre unterschiedliche Wanderungsgesehwindigkeit bei der sogenannten Vertei lungschromatogra. phie auf Filtrierpapier oder ihre untersehiedliche Wanderungsgesehwin- digkeit im elektrischen Feld innerhalb eines mit einer Elek : trolyt-bz v. Pufferlösung getränkten Filtrierpapierstreifens ausnützt. (Vergleiche zum Beispiel Th. Wieland und E. Fiseher, Naturw. 35, Seite 29 (1948). Es ist weiterhin bekannt, dass man nicht, gefärbte Substanzen nach Abschluss der Trennung auf dem Filtrierpapier durch Farbreaktionen bzw. durch ein spezifisches Anfärben mittels geeigneter Farbstoffe siehtbar machen kann, um auf diese Weise das Chromatogramm oder Elektrophoresediagramm zu entwickeln. Für (lie quantitative Auswertung der so erhaltenen Diagramme existiert jedoch bisher noch kein völlig befriedigendes Verfahren. Dieser Mangel ist unter anderem besonders störend für die quantitative und ins einzelne gehende Analyse von Eiweissgemischen, wie zum Beispiel von Blutserum, der eine erheb- liche klinische Bedeutung zukommt Die Analyse von Blutserum, das heisst die quanti- tative Bestimmung des Albumins und der versehiedenen Globulinfraktionen (ai-, a2-, ss, y-Globuline) musste daher auf elektropho- retisehem Wege bisher fast aussehliesslich in der ausserordentlich kostspieligen Elektrophoreseapparatur nach Tiselius vorgenommen werden, bei der Menge und Wanderungs- geschwindigkeit der einzelnen Proteinfraktionen mittels sehr komplizierter und empfindlicher optischer Apparaturen verfolgt. werden. Bekannt ist ferner, die durch Elektro- phorese auf Papier erhaltenen Eiweissdia- gramme in Querstreifen zu zerschneiden, den Farbstoff aus jedem einzelnen Streifen getrennt mit geeigneten Lösungsmitteln Zll eluieren und seine Konzentration kolori metriseh zu bestimmen. Wenn dabei Kurvenbilder erhalten werden sollen, die ähnliche Einzelheiten zeigen wie die in der Apparatur nach Tiselius gewonnenen-was für die klinische Diagnostik sehr wichtig ist-so müssen die Diagramme in eine sehr grosse Zahl einzelner Querstreifen zerlegt und diese einzeln eluiert und kolorimetriert werden, ein Verfahren, das sehr umständlich und zeit raubend und mit vielen Fehlerquellen be- haftet ist. Erfindungsgemäss erfolgt die quantitative Bestimmung der Kompon. enten von Stoff gemisehen, die durch Elektrophorese oder durch Chromatographie auf Streifen aus porösem Material, insbesondere Filtrierpapier getrennt und, falls sie keine Eigenfarbe besitzen, angefärbt worden sind, in der Weise, dass man die Streifen durch Einbetten in eine Flüssigkeit, welche den gleichen oder nahezu den gleichen Breehungsindex aufweist wie das Material, aus dem die : Streifen bestehen, liehtdurehlässig macht und anschliessend nach einer quantitativen Methode die Extinktion im durchfallenden Licht, misst. Bei Anwendung des erfindungsgemä#en Verfahrens ist es mit einem minimalen Zeit aufwand moglieh, die Einzelkomponenten von Stoffgemischen quantitativ zu bestimmen. Die benutzte Einbettungsflüssigkeit darf selbstverständlich die auf den Streifen vorhande- nen oder entwickelten Färbungen weder loden oder verändern noch das Streifenmaterial angreifen. Für den erfindungsgemässen Zweck eignen sieh zum Beispiel organische Losungsmittel oder sonstige Flüssigkeiten, deren Breehungsindex demjenigen des porösen Materials, aus dem die Streifen bestehen, nahekommt. Bei Anwendimg von Filtrierpapierstreifen beispielsweise haben sich Anisol, Nitrobenzol, Chlorbenzol und Nitrotoluol und insbesondere WIischungen aus Paraffinöl (DeutsehesArznei- buch VI)und α-Bromnaphthalin bewährt. Eine sicli über die Gesamtlänge des Streifens erstreckende Extinktionskurve kann man dadureh erhalten, dass man den Streifen an n der Blende eines photometrischen Aufnahmegerätes vorbeibewegt. Zweckmässigerweise ver- fährt man dabei so, dass man den beispiels- weise zwischen zwei dünne Glasplatten einge legten und mit den obengenannten Flüssigkeiten durchtränkten Streifen vor einem etwa 1 mm breiten und 19 em langen, zur Längsrichtung des Filterpapierstreifens senkrecht stehenden Spalt eines photometrischenAuf- nahmegerätes vorbeiführt. Der Spalt wird von vorn durch ein paralleles Lichtbündel durchstrahlt und auf seiner Rückseite befindet sich eine Photozelle. Durch eine in der Photometrie an sieh hekannte Kompensationsschal- tung gegen eine zweite Photozelle, die durch einen gleichartigen, leeren Filtrierpapierstreifen hindureh bestrahlt wird, kann dabei erreiclit werden, dass die Aussehläge des Messinstrumentes unmittelbar die Extinktion des angefärbten Streifens anzeigen. Die Auswertung eines Streifens erfordert bei diesem Verfahren nieht mehr als fünf Minuten. Es ist selbstverständlich möglich, die Kurven auch in der Weise automatisch aufzunehmen, dass man den Vorschub des Streifens mit einer üblichen selbsttätigen Registrieranordnung kuppelt. Im folgenden soll die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Beispiel : 0, 01 em3 unverdünntes Serum werden auf einem mit 0, 2 molaremVeronal-Natriumacetat- puffer nach Ilichaelis (Bio. Z. 234, 139, [1931])'getränkten Filtrierpapierstreifen von den Abmessungen 4 X 30 cm in einem feinen Querstrich aufgetragen. Hierauf wird der Streifen in eine feuchte Glaskammer (Innen maRe 16 X 7 X 1 em) freiliegend eingespannt und die beiden Enden in Gefässe mit der gleichen Pufferlosung eingetaucht, die über einem mit Pufferlosung getränkten Tonpfropfen mit den beiden Elektroden verbunden sind. Die elektrophoretische Wanderung erfolgt bei einer Temperatur von etwa 10 (Eiskühlung) und einer Gleichstromspannung von 110 Volt, wobei ein Strom von etwa 0, 8 mA flie#t. Nach etwa 12-18 Stunden wird der Streifen getrocknet und mit einer gesät tigten methanolischen Losung eines Farbstoffes mit hoher Eiweissaffinität, z. B. Amidosehwarz 10 B, die 100/o Eisessig enthält, 10 Minuten angefärbt. Zur Entfernung des über schüssigen Farbstoffes wird wiederholt mit einer Mischung aus Methanol und 10% Eisessig ausgewaschen, bis die von Eiweiss unbe- ladenen Teile des Filtrierpapiers nur noch
Claims (1)
- schwach blau gefärbt sind, was etwa 4-5 Stunden in Anspruch nimmt. Nach dem Trocknen wird der Streifen mit Anisol getränkt, zwischen zwei Glasplatten gespannt und an einem mittels eines starken parallelisierten Strahlenbündels durchstrahlten Spalt ; von etwa 1 X 20 mm, der mit seiner Hauptabmessung quer zur Längsrichtung des Streifens steht, vorbeigeführt, wobei das durch den Streifen gelangende Licht mit einer Photozelle gemessen wird. Die Extinktion des Streifens kann kontinuierlich oder diskonti nuierlieh von Millimeter zu Millimeter gemessen werden.In der beigefiigten Zeichnung zeigt Abb. 1 das auf diese Weise erhaltene Kurvenbild eines normalen, Abb. 2 dasjenige eines patho logisehen Serums (Lebercirrhose).PATENTANSPRUCH : Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen, die durch Elektrophorese oder dureh Chromatographie auf Streifen aus. porösem Material getrennt und, falls sie keine Eigenfarbe besitzen, angefärbt worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Streifen durch Einbetten in eine Fliissigkeit, welche den gleichen oder nahezu den gleichen Brechungsindex aufweist wie das Material, aus dem die Streifen bestehen, lichtdurchlässig maeht und anschliessend nach einer quantitativenMethode die Extinktion im durchfalienden Licht misst.UNTERANSPRUCH : Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eime sich über die Gesamtlänge des Streifens erstreckende Ex tinktionskurve aufnimmt, indem man den Streifen an der Blende eines photometrischen Aufnahmegerätes vorbeiführt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE297067X | 1950-07-10 |
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CH297067D CH297067A (de) | 1950-07-10 | 1951-07-04 | Verfahren zur quantitativen Bestimmung der Komponenten von Stoffgemischen. |
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Country | Link |
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-
1951
- 1951-07-04 CH CH297067D patent/CH297067A/de unknown
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