Elektrischer Apparat. Die vorliegende Erfindung bezieht sieh auf einen elektrischen Apparat mit einem in einem dichten Gehäuse angeordneten und da gegen isolierten elektrischen Leiter.
Es ist in der Elektroindustrie bekannt, in geschlossenen elektrischen Apparaten ein flüs siges Dielektrikum anzuwenden, in dein die darin betriebenen elektrischen Elemente untergetaucht sind, und zwar zur Kühlung der elektrischen Elemente und zur elektri schen Isolation der Elemente gegeneinander, als auch von dem Gehäuse, in dem dieselben untergebracht. sind.
Es haben sieh jedoch da bei gewisse Nachteile gezeigt, die bei der Iler- s -tellung <B>-</B> und beim Gebrauch solcher durch ein flüssiges Dielektrikum isolierten Apparate entstehen. Ein Nachteil ist die Notwendigkeit, grosse Mengen des flüssigen Dielektrikums verwenden zit müssen, beispielsweise Öl,
chlo riertes Diphenyl oder dergleichen. Transfor inatoren erfordern etwa 1,900 Liter des flüs sigen Dielektrikums für 1,000<B>kV A</B> Leistime:. Die flüssigen Dielektrika erfordern fiberwa- ehung und Wartung, da dieselben durch die Reaktionen mit in den Transformator eindrin gender Feuchtigkeit oder Luft verunreinigt und geschädigt werden und dabei eine Ver- schlechterung ihrer Isolationswerte erleiden.
Ein elektrischer Lichtbogen, der sich inner halb eines mit einem flüssigen Dielektrikum gefüllten Apparates ausbildet, führt entweder zu einer Explosion oder zu Bränden, wenn das flüssige Dielektrikum ein Mineralöl ist, während andernfalls korrosive und schädi gende Halogendämpfe entstehen, falls ein chloriertes Flüssigkeitsdielektrikum verwandt ist, mindestens aber zu einer Korrosion des Innern des Apparates.
Eine neuere Entwicklung elektrischer Ap parate sind die sogenannten Trockentypen, gasgefüllte oder luftgekühlte Transforma toren, welche verschiedene Nachteile vermei den, die beim Gebrauell flüssiger Dielektrika entstehen. Immerhin besitzt. auch der gas gefüllte Transformator eine Anzahl beson derer Nachteile, beispielsweise die Notwen digkeit, in den Wicklungen entsprechende Mittel zur Eindringungs. und Durchfluss- möglichkeit der Luft oder des andern Gases vorzusehen, um eine genügende Kühlung der elektrischen Elemente zu gewährleisten.
Da bei sind feste Isolierzwischenlagen zwischen den Wicklungen und geerdeten Teilen nur beschränkt anwendbar, wegen der Notwendig keit, Luftleitungen hinter den Wieklungen anzuordnen; beim Fehlen solch fester Isolier- zwisehenlagen begrenzt aber die h\berschlags- oder Durchschlagsspannung zwischen den Wieklungen und den geerdeten Teilen die anwendbaren Spannungen.
Der Kern und die Spule eines gasgefüllten Transformators sind für eine bestimmte Nennleistung grösser als in einem flüssigketsgekühlten Transformator. Der Trockentransformator stellt auch be trächtlich grössere Fertigungsprobleme als der flüssigkeitsgekühlte Transformator. Dies be- dingt eine bedeutend sorfältigere, konstruk tive Vorarbeit. So müssen die festen Isolatio nen in den Wieklungen viel schwerer aus geführt werden als bei einem mit flüssigem Dielektrikum gefüllten Apparat.
Luftgefüllte Transformatoren haben eine sehr gerinne Überlastungskäpazität, was ihre Fähigkeit zum Betrieb oberhalb ihrer Nennwertska.pa- zität begrenzt. und ihre Zuverlässigkeit beein trächtigt, im Gegensatz zu einem mit einem flüssigen Dielektrikum gefüllten Apparat.
Der elektrische Apparat gemäss der vor liegenden Erfindung kennzeichnet sieh da durch, dass Mittel angeordnet sind zur Ver teilung einer dünnen Schicht eines flüssigen, Fluor und Kohlenstoff enthaltenden Dielek- i.rikums über den elektrischen Leiter, so dass die Kühlung des Leiters hauptsächlich durch Verdampfung des zugeführten, flüssigen Dielektrikums bewirkt wird, und die Dämpfe des Dielektrikums zur Isolation des Leiters dienen.
Ein vorzugsweises Ausführungsbeispiel ist. im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeich nung erläutert.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen Transformator gemäss der Erfindung.
Fis. ? ist eine graphische Darstellung der Durchschlagsspannung in Kilovolt (Ordinate) in Abhängigkeit des Druckes gewisser Gase in Zentimeter-Quecksilbersäule (Abszisse).
Fis. 3 ist eine graphische Darstellung der Stossspannungfestigkeit von Dielektrika in Kilovolt in Abhängigkeit des Gasdruckes in Zentimeter-Quecksilbersäule.
Ein geschlossener elektrischer Apparat, gemäss der vorliegenden Erfindung, besitzt. in vielen Hinsichten die Vorzüge der mit einem flüssigen Dielektrikum gefüllten Bauart und ebenso die Vorzüge der gasgefüllten Bauart elektrischer Geräte, während er nur wenige Nachteile jedes dieser Apparatetypen auf- weist, und enthält darüber hinaus verschie dene, nur ihm eigene Vorzüge. Im besonderen werden die unter Strom stehenden Elemente oder Wicklungen des Apparates durch ein Übergiessen oder Übersprühen mit flüssigem Fluorkohlenstoff 'gekühlt, dessen Siedepunkt. zwischen 50 und 150 C bei Atmosphären druck liegt.
Der Fluorkohlenstoff kühlt die elektrischen Windungen hauptsächlich duren seine Verdampfung. Die entwickelten Fluor kohlenstoffdämpfe schlagen sieh entweder an den Innenwänden des umschliessenden (Tehäu- ses nieder, in weleheiu die Wieklungen ange ordnet sind, und kondensieren durch die Be rührung mit den verhältnismässig kalten Wän den desselben, oder werden in einem besonde ren Kühler oder dergleielien kondensiert.
Der kondensierte, flüssige Fluorkohlenstoff und diejenige Fluorkohlenstoffnienge, welche nicht. verdampft w2irde, während sie über die elektrischen Wicklungen gesprüht oder gegos sen wurde, wird hernach gesammelt und aufs Neue über die Wieklun gen gesprüht oder ge gossen. Es hat sich gezeigt, dass eine geringe ':Henge flüssigen Fluorkohlenstoffes zu einer wirksamen Kühlung eines gegebenen elektri schen Apparates ausreicht.
So sind beispiels weise für einen Transformator mit einem Nennwert von 1000 kVA ungefähr 38 Liter Fluorkohlenstoff genügend. Ein grösserer Be trag von Fluorkohlenstoff kann jedoch als Sicherheitsfaktor angewandt werden.
Die Fluorkohlenstoffdämpfe haben ausser gewöhnliche elektrische Isolationseigenschaf ten. Sie sind denjenigen anderer Gase über legen, beispielsweise in ihren elektrischen Iso lationswerten wie Durchlagsfestigkeit, Dielek- trizitätskonstante, dielektrischer Verlustfak tor und dem Widerstand gegen die Bildung von Koronaeffekten. Die Fluorkohlenstoffe sind überragend in ihrer Stabilität gegen Zersetzung durch chemische und thermische Einflüsse und werden darin lediglich von den permanenten Gasen übertroffen.
Die flüssigen Fluorkohlenstoffe greifen die handelsüblichen Isolierwerkstoffe und Lacke, wie sie bei der Behandlung üblicher elektrischer Elemente. beispielsweise Wicklungen und Spulen, zur Anwendung kommen, praktisch nicht an.
Für den vorliegenden Zweck geeignete Fluorkohlenstoffe, welche nur Fluor und Kohlenstoff enthalten und deren Siedepunkte innerhalb des Temperaturbereichs von 50 bis 150 C bei Atmosphärendruck liegen, sind bei spielsweise: Perfluorinethylcyclohexan, Per- fluordimethyleyelohexan, Perfluorheptan, Per- fluorhexan, Perfluortuluol, Perfluorpropyl.- c3-clohexan, Perfluoräth,
#-lej-clohezan und Per- fluordiäthylcyclohexan. Der (lefrierpunkt dieser flüssigen Fluorkohlenstoffe liegt wesentlich unter 0 C, so dass sie in voller Sicherheit bei allen im Betrieb erwarteten Umgebungsbedingungen anwend bar sind.
Die nachfolgende Aufstellung bezieht sich insbesondere auf Perfluor- methylcy clohexan als Beispiel eines wirk samen Fluorkohlenstoffs, doch sind auch an der Fluorkohlenstoffe als Ganzes oder in Tei len davon einsetzbar und Mischungen von zwei, drei oder mehr Fluorkohlenstoffen, welche Siedepunkte zwischen 50 und 150 C besitzen, können wirksam angewandt werden.
Die physikalischen Eigenschaften von Per fluormethylcyclohexan sind: Siedepunkt 76,3 C, Verdampfungswärme 22 Kalorien pro Gramm am Siedepunkt, Spezifische Wärme 0,2 Kalorien pro Gramm, Spezifisches Gewicht 1,8, Gefrierpunkt unter -50 C. Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Erfindung diene Fig. 1 der Zeichnung, die einen Transformator 10 mit einem dichten Gehäuse 12 und einem Deckel 14 zeigt.
Innerhalb des Gehäuses ist ein geerdeter Tragrahmen 22 angeordnet, in welchem ein bIagnetkern 20 und elektrische Spulen oder Wicklungen 18 angeordnet sind, welche mit einander zusammenarbeiten und so angeord net sind, dass das Übergiessen oder über sprühen derselben mit dem flüssigen Dielek- trikum erleichtert ist. Feste Isolierzwischen- stücke 24 sind zwischen den Wicklungen und dem geerdeten Rahmen 22 angeordnet. Die Wicklungen sind mit Stromzuführungen 28 versehen, welche durch den Deckel 14 mittels Isolatoren 30 geführt sind.
Der Boden 16 des Gehäuses bildet, einen Sumpf 32, in welchem ein Vorrat von Fluorkohlenstoff, beispiels- weise Perfluormethylcyclohexan, ruht. Es ist. zu beachten, dass der Vorrat von Fluorkoh- lenstoffen in dem Sumpf 32 so klein gehalten ist, dass er mit dem Kern 20 oder den Wiek- lungen 18 nicht. in Kontakt. kommt. Eine ain Grunde des Sumpfes 16 angeordnete Leitung 34 dient. zum Absaugen des Fluorkohlen- stoffes von demselben durch die Pumpe 36.
Die Pumpe 36 ist innerhalb eines Schutz gehäuses 38 angeordnet, so dass sie gewartet und gehandhabt werden kann, ohne das Ge häuse 12 zu öffnen. Der von der Pumpe 36 kommende Fluorkohlenstoff geht durch das Rohr 40 und von dort zu einer Sprüheinrich tung 42 zur Verteilung des flüssigen Fluor kolilenstoffes über die Spulen 18 und der. Kern 20. Der Nebel 43 aus flüssigem Fluor kohlenstoff verteilt sich als dünner Film über die elektrischen Elemente und verdampft frei, wenn Spule und Kern heiss sind, wobei Spule und Kern gekühlt werden. Es hat sich gezeigt, dass die so erzeugte Kühlung ausser ordentlich wirksam ist.
Die entwickelten Dämpfe des Fluorkohlenstoffes werden an den Wandungen des Gehäuses 12 teilweise kondensiert und der flüssige Fluorkohlen- stoff fliesst zum Wiedergebrauch zurück in den Sumpf 32. Die übrigen Fluorkohlenstoff- dämpfe strömen zu einem Kühler 44, der am Gehäuse 12 befestigt ist. Die Dämpfe treten in den Kühler durch eine verhältnismässig grosse Einlassöffnung 46 und der konden sierte, flüssige Fluorkohlenstoff läuft durch einen kleineren Auslass 48 in den Transfor mator zurück.
In manchen Fällen kann auf den Gebrauch eines Kühlers verzichtet wer den, da die Wände des Gehäuses 12 und der Deckel 14 genügen, um die entwickelte Wärme an die Atmosphäre abzugeben.
Der in Fig. 1 dargestellte Transformator ist. gewichtsmässig leichter als ein mit einem flüssigen Dielektrikum versehener Eintauseli- transformator bei gleichem Nennwert. Die elektrischen Elemente sind kompakter als in einem luftgekühlten Transformator gleicher Leistung. Ausserdem ist er feuersicher und explosionssicher. Cegenüber der Konstruk tion eines luftgekühlten Transformators ist. die Bauweise bedeutend vereinfacht, da ein massiver, geerdeter Kernträger 22 zur An wendung gelangt und ausserdem keine Luft leitungen erforderlich sind.
Ein mittlerer Transformator von 1000 kVA entwickelt bei Vollast eine Wärmemenge, die etwa 15 KW entspricht. Dieser Wärmebetrag wird durch 5,5 Liter pro -Minute flüssiges Perfluormethylcyclohexan durch Verdamp fung absorbiert. Dementsprechend muss die Pumpe 36 mindestens diesen Betrag von Fluorkohlenstoff der Sprüheinrichtung 42 zuführen. Vorzugsweise wird die Pumpe ge nügend gross gewählt, um dieses Volumen von flüssigem Fluorkohlenstoff zwei bis viermal umzupumpen. Die Begiessung mit.
einem Überschuss an Fluorkohlenstoff gibt dem Gerät ein ganz besonderes Widerstands vermögen gegen Überlastungen.
Die Fluorkohlenstoffdämpfe besitzen ausser gewöhnliche elektrische Isolationseigenschaf ten und liefern dementsprechend ein ausge zeichnetes isolierendes Gas zur Isolation der Wicklungen 18 gegeneinander, gegenüber dem Gehäuse und gegenüber andern Teilen des Apparates, wenn ein Potential zwischen Wicklungen und Gehäuse besteht. Gewöhn lich ist das Gehäuse 12 mit. einem perma nenten Gas gefüllt, beispielsweise Stickstoff von ungefähr einer Atmosphäre Druck, ob wohl je nach dem Verwendungszweck der Druck wesentlich geringer oder grösser sein kann.
Bei ausgeschaltetem Apparat 10 bildet das Stickstoffgas den grösseren Anteil des Gases innerhalb des Gehäuses mit einem ge ringen Partialdruck von Fluorkohlenstoff- dampf. Wird der Transformator in Betrieb genommen und steigt seine Temperatur über die Umgebungstemperatur, so wird mehr und mehr Fluorkohlenstoffdampf erzeugt und der Druck innerhalb des Gehäuses 12 des Trans formators steigt an.
In Fig. 2 der Zeichnung sind die Durch sehlagswerte dargestellt bei einem Abstand von 5 mm zwischen Kugeln von 13 mm Durchmesser von einzelnen und gemischten Gasen, welche innerhalb eines grossen Druck bereiches im Transformator vorhanden sind. Kurve ca gilt für Stickstoff, Kurre <I>b</I> für Perfluormethylcvclohexan, und Kurve c für ein Gemisch von beiden Stoffen. Beim aus schliesslichen Vorhandensein von Stickstoff (Kurve a) bleibt die Durchschlagsspannunn bei einer Atmosphäre Druck unter ungefähr 1.0 Kilovolt.
Wird zii Stickstoff bei Atmos phärendruck (760 mm Hg) Perfluormethyl- cyelohexan zugeführt, wie im Punkt. A dar gestellt, so ergibt sich ein scharfes Ansteigen der Durehschlagsfestigkeit (Kurve c). Wird noch mehr Perfluormetlivlev clohexan zuge geben, so steigt die Durehsehlagsspannung sprungartig, so da.ss bei einem CTesamtdruck von ungefähr 850 mm Hg die Durchschlags festigkeit des Gemisches ungefähr 30 Kilovolt beträgt..
Bei zwei Atmosphären Druck, glei- eherweise bestehend aus Stickstoff und Per- fluormethvlc@#clohexan-Dämpfen, beträgt die Durchschlagsfestigkeit ungefähr 73 Kilovolt.
Eines der kritischen -Merkmale eines Transformators ist seine Stossspa.nnungsfe- stigkeit.Werden solche hohen Stossspannun gen nicht beherrscht, so %vird dadurch das Anwendungsfeld eines Transformators erlieb lieh eingeschränkt; er erleidet. Schaden, wenn ein Blitzstrahl oder andere Hochspannungs stösse den Transfoiniatorstromkreis treffen.
Fluorkohlenstoffgase haben eine ausgezeich nete Stolspannungsfestigkeit, und die mit denselben versehenen Transformatoren wider stehen allen normalerweise vorkommenden Stossspannungen. In I'ig. 3 der Zeichnung ist die Stossspannungsfestigkeit von Stick stoff- und Perfliiorniethvleveloiiexan-Stielz- stoff-Gasgemischen dargestellt, welche mit. Vierkantelektroden von 13 mm Seitenlänge, die im Abstand von 51. mm innerhalb des Ga ses angeordnet waren, gemessen wurde.
Die Kurven a' und a" gelten für Stickstoff. und c' und c" für ein Stiekstoff-Perfluormethv 1 cyclohexan-Gemiseli, wobei die voll ausgezo genen. Kurven a' und c' sieh auf die positive Stossspannungsfestigkeit, und die gestrichel ten Kurven a" und c" auf die negative Stoss spannungsfestigkeit beziehen. Die positive Stossspannungsfestigkeit von Stickstoffgas al lein wird, bei Zusatz von Perfluormethyl- cyclohexan, ungefähr verdreifacht, während die negative Stossspannungsfestigkeit sogar noch mehr verbessert wird.
Die Anwendung von Fluorkohlenstoff als Kühlmittel zur t\bersprühung - elektrischer Apparate steigert das mögliche kV A-Verhä.lt- nis bei der Heisstellung von feuer- und explo sionssichern Apparaten. Sie ermöglicht wei terhin eine Steigerung der Spannung von der gegenwärtigen Grenze von ungefähr 13,000 Volt für luftgekühlte Transformatoren auf 30,000 Volt und darüber.
Ist das Gehäuse 1.2 genügend stark kon struiert, um Drücken zu widerstehen, so kann die innere Atmosphäre lediglich aus Fl uor- kohlenstoffdämpfen, beispielsweise Perfluor- metliy ley elohexan bestehen.
Selbst. bei gerin gen Umgebungsteml)eraturen entwickelt Per- fluormethylcyclohexan einen merklichen CTas- druck. Aus der Peilluormetlivlevclohexän- kurve in Fig. \? geht hervor, dass dasselbe eine sehn hohe Durchschlagsfestigkeit selbst bei geringen Drücken aufweist, so dass bei einem absoluten Druck von 1.00 inin IIg die Perfluormethyleyclohexandämpfe eine Durch schlagsfestigkeit von ungefähr 15 Kilovolt besitzen,
welche diejenige des Stickstoffs bei Atmosphärendruck übertrifft. Selbst, bei 0 C beträgt der Dampfdruck ungefähr 10 mm IIg und die Durchschlagsfestigkeit etwa 10 Kilo volt. Der Dampfdruck und die Durchschlags festigkeit von Perfluornietliylcyclohexan steigt sprunghaft an, sobald die Temperatur des Transformators ansteigt, so dass der Transformator in allen Fällen vorschrifts mässig isoliert ist.
Bei einem ungefähren Ab solutdruck von 700 mm H- ist die Durch schlagsfestigkeit von Perfluormethylcy clo- hexandämpfen gleich derjenigen von Trans- formatoröl bei einer Funkenstrecke von 5 mm. Ferner gewährleisten Mischungen aus zwei oder mehreren Fluorkohlenstoffen, von denen wenigstens einer einen hohen Dampfdruck bei niedrigen Temperaturen besitzt, einen gleich wertigen Isolationswiderstand selbst bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen.
Die im Vorstehenden beschriebene Anord nung kann weiterhin dadurch verbessert wer- den, dass Mittel zur Verdrängung eines nicht kondensierbaren Gases in einen Raumteil des Gehäuses vorgesehen sind, der entfernt von den arbeitenden Betätigungselementen ange ordnet ist, so dass die Fluorkohlenstoffdämpfe zu den Gehäusewandungen strömen können und dabei schneller kondensieren.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Tran,3- formatorgehäuse, vorzugsweise zu Beginn, mit Stickstoff oder einem andern, relativ trä gen, nicht kondensierbaren Gas, beispiels weise Helium, Argon, Neon, Kohlendioxyd, Sehwefelhexafluorid oder Gernisehen dersel ben gefüllt wird, welche Gase ihre Funktion als Isolierungsgas bei Atmosphärendruck hin länglich erfüllen und auch die erforderlichen elektrischen Eigenschaften hierzu besitzen. Die Dichte dieser Gase sollte zweckniä ssiger- weise geringer sein als diejenige des Fluor kohlenstoffdampfes.
Der Druck des St.iek- stoffes im Gehäuse beispielsweise, kann im wesentlichen gleich dein atmosphärischen sein, d. h. also 760 mm Hg oder weniger, wenn das Gehäuse 12 teilweise einem Vaeuum und zu andern Zeiten einem etwas grösseren als dem Atmosphärendruck festigkeitsmässig wider stehen kann.
Eine Füllung eines typischen flüssigen Fluorkohlenstoffes, beispielsweise Per fluorniethylcy elohexan wird dann in das Gehäuse eingefüllt und übt einen Teildruck von wenigen hundert mm Hg, selbst bei Temperaturen von unter 0 C aus. Wird der Transformator 10 durch Stromzuführung zu den Spulen 18 in Betrieb genommen, so steigt die Temperatur von Spule und Kern mit der angelegten Belastung. Die steigende Tempe ratur von Spule und Kern allein bewirkt schon eine Steigerung des Druckes der einge schlossenen Gasatmosphäre.
Ferner steigt durch die Verdampfung des flüssigen Fluor kohlenstoffes der Partialdruck des Fluor kohlenstoffes schon bei geringen Temperatur änderungen wesentlich an. Da die Fluorkoh- lenstoffdämpfe eine beträchtlich grössere Dichte besitzen als Stickstoff, und da Fluor kohlenstoffdämpfe an der Oberfläche von Spule und Kern w'a'hrend des Betriebes lau fend erzeugt werden, so wird das Stickstoff- gas innerhalb des Gehäuses aufwärts getrie ben. Der Stickstoff sammelt sich dabei in den obern Teilen des Gehäuses an, und zwar un gefähr proportional der Temperatur der Wicklungen bzw. des Gasdruckes.
Um eine wirksame Verdrängung des nicht kondensierbaren Gases, beispielsweise Stick stoff, von den Fluorkohlenstoffdämpfen zu ermöglichen, damit die Fluorkohlenstoff- dämpfe ungehindert zu den Wänden 12 und dem Kühler 44 strömen können, und um da mit die im Kern und Spule erzeugte Wärme wirksam abzuleiten, ist vorzugsweise ein ge nügend grosser Raum oder ein entsprechender Gasbehälter im obern Teil des Gehäuses für den Stickstoff vorgesehen.
Im untern Teil des Gehäuses, also um den Kern und die Spulen, herrschen dabei nur Fluorkohlen- stoffdämpfe, die grundsätzlich frei von nicht kondensierbarem Stickstoff sind. In manchen Fällen ist das Gehäuse 12 genügend hoch ausgeführt., so dass zur Verdrängung des Stiekstoffes genügend freier Raum vorhan den ist.
Ein perforiertes Blech kann einige Zentimeter über dem Sprührohr 42 ange bracht werden, Ein den darunter befindlichen Raum, der jetzt. mit Fluorkohlenstoffdämpfen gefüllt ist, von dem darüber befindliehen, mit nicht kondensierbarem Gas gefüllten Raum teilweise abzuschliessen. Das perforierte Blech erschwert die Mischung des nicht kondensier- baren Gases mit den in Bewegung befindli chen Fluorkohlenstoffdämpfen.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Beispiel einer Gasverdrängungsvorrichtung. In die- Beim Betrieb des Transformators wird sem Ausführungsbeispiel ist am obern Teil des Gehäuses entweder ein mit dem Gehäuse zusammen aus einem Teil bestehender oder auf dem Äussern desselben befestigter Gasbe hälter 50 angeordnet, der mit dem Innern des Gehäuses 12 durch die drosselnden Durchgangsbohrungen 52 in Verbindung steht.
Das Fassungsvolumen des Gasbehälters 50 ist vorzugsweise wenigstens halb so gross wie der CTasraum des übrigen Teil: des CTe- häuses, obwohl es für manche Zwecke gleich gross und in andern Fällen grösser sein kann. aus dem Gehäuse 1.2 durch die Durch gangsbohrungen 52 in den Behälter 50 abge drängt, und zwar infolge der Steigerung des Gesamtgasdruckes, herrührend von der Tem peratursteigerung, und durch die kontinuier liche Verdampfung des Fluorkohlenstoffes, wobei Dämpfe erheblich grösserer Dichte als diejenige des Stickstoffgases erzeugt werden.
Das Gas innerhalb des Gasbehälters 50 ent hält einen viel kleineren Betrag an Fluor kohlenstoff als die Gesamtatmosphäre inner halb des Gehäuses 12, zufolge der kontinuier lichen Anreieherung der Dämpfe im untern Teil des Gehäuses durch die Entwicklung der Fluorkohlenstoffdämpfe. Gewöhnlich ist der Gasbehälter 50 kühler als der übrige Teil des Transformators und alle darin befindlichen überschüssigen Fluorkohlendämpfe (über dem Partialdruck des Fluorkohlenstoffes bei der zugehörigen Temperatur) neigen dazu, darin zu kondensieren und tropfen in den Sumpf 16 zurück.
Daraus folgt, dass der CTasdi-iick des Fluorkohlenstoffdampfes im Gasbehälter 50 ein anderer wird, als derjenige innerhalb des Gehäuses 12.
Es ist sehr zweckmässig, dass eine solche Verdrängung von nicht kondensierbarem Gas aus der Atmosphäre in dem Gehäuse 12 statt findet, wenn die elektrischen Wicklungen und der Kern Strom führen und Wärme ent wickeln, zum Unterschied von der gemisch ten Gasatmosphäre im Gehäuse, wenn der Ap parat kalt und stromlos ist. Neben der Erzie lung einer besseren Wärmeübertragung wird damit die Atmosphäre innerhalb des Gehäuses 12 steigend reicher an Fluorkohlenstoffdämp- fen, welche weit höhere dielektrische Werte als Stickstoff besitzen.
Obwohl die Zeichnung als Ausführungs beispiel einen Transformator darstellt, so ist dessen ungeachtet die Erfindung auch auf andere Arten elektrischer Apparate, beispiels weise Schalter, Kondensatoren, Generatoren, Drosselspulen und dergleichen anwendbar. Ferner kann der flüssige Fluorkohlenstoff dein Innern der Wicklungen zugeführt wer den und durch die Spalten zwischen den Windungen der Wicklungen austreten. In der Praxis hat sieh die Anwendung der über- sprühung am besten bewährt, doch sind auch andere Mittel zur Aufbringung einer dünnen Schicht des Fluorlcohlenstoffes auf die zu kühlenden elektrischen Leiter anwendbar.