Basischer, feuerfester Stein und Verfahren zu dessen Herstellung. Die Erfindung betrifft einen basischen, feuerfesten Stein, insbesondere für Hänge decken und Wände von Öfen, wie Siemens- Martin-Öfen und dergleichen, der ungebrannt verwendet wird, sowie ein Verfahren zur Her stellung eines solchen Steines.
Es wurde bereits vorgeschlagen, basische, feuerfeste Steine an ihrer Oberfläche mit einer oder mehreren oxydierbaren, metallischen Di stanzplatten zu versehen. Hierbei wurde die Distanzplatte aber auf den bereits geformten Stein aufgebraclht. Diese gesonderten Arbeits gänge, nämlich Formung des Steines und nachheriges Aufbringen der Distanzplatten, erlhölhen aber die Herstellungskosten und den Arbeitsaufwand. Da die Form der einzelnen Steine gewöhnlich voneinander etwas abweicht, die Distanzplatten jedoch untereinander ziemlich gleich sind, liegen letztere an den Steinen häufig nicht satt an, so dass der Stein in der Platte locker sitzt und letztere bis weilen vor oder während der Verlegung ver krümmt wird.
Es wurden Versuche gemacht, die Platten atn die bereits geformten Steine durch Ver wendung eines Klebemittels oder dadurch zu binden, dass der Stein von der Platte federnd erfasst wird. Letzteres führt jedoch nicht zu vollem Erfolg, da es beim Zusammensetzen der Steine zu einer Decke Stellen gibt, an denen die Distanzplatte eines Steines diejenige des Nachbarsteines anstatt dessen unverklei- dete Seitenfläclhe berührt. Um die Steine einer Decke zu einem zusammenhängenden Stück zu vereinigen, mass nicht nur zwischen Stein und Platte ein Verwachsen stattfinden, sondern auch zwischen zwei Platten ein Verschweissen oder Verschmelzen zustande kommen.
Eine übergrosse Wandstärke der Distanzplatte ver grössert die Gefahr, dass diese eher ausschmilzt als oxydiert, da in zahlreichen Öfen, wie z. B. in Siemens-iHartin-Öfen für die Stahlberei tung, die Betriebstemperatur des Ofens über dem Schmelzpunkt der eisernen oder stähler nen Distanzplatte liegt.
Gemäss der Erfindung ist ein basischer, feuerfester Stein, der ungebrannt verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Steines mit einer oxydierbaren metalli- sehen Distanzplatte abgedeckt ist, die auf den Stein während der Formung desselben aufge bracht wurde.
Das Pressen der Masse in der Pressforin erfolgt somit zweckmässig erst, nachdem die feuerfeste Masse mit der Distanzplatte in Be rührung gebracht ist.
Da der Pressdruck vorteilhaft durch die Distanzplatten hindurch auf die Masse aus geübt wird, werden mit Sicherheit die Bildung von Hohlräumen zwischen Platten und Stein verhindert und eine gleichmässige Druckver teilung gewährleistet, so dass sich eine glatte Steinoberfläche ergibt und eine feste Verbin dung zwischen Platten und Stein erhalten wird.
In der Zeichnung sind einige der zahl reichen möglichen Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Fig. 1 bis 6 zeigen schematisch Form pressen, wobei die Stempel in den Fig.l, 3 und 5 getrennt und beim Beginn des Form vorganges, in den Fig. 2, 4 und 6 jedoch in zu sammengeschobenem Zustand am Ende des Formvorganges gezeichnet sind. Die Fig.1 und 2 zeigen das Aufbringen der Distanzplatte von oben, die Fig. 3 und 4 von unten, und die Fing. 5 und 6 zeigen das Aufbringen der Di stanzplatten sowohl von oben als auch von unten. Fig. 7 ist eine teilweise Drunter sieht eines abgeänderten, mit einem Magnet halter versehenen obern Stempels.
Die Fig. 8, 9 und 10 zeigen in Stirnansicht, Vorderansicht und Seitenansicht eine U-för- mige Distanzplatte nach Fig.1 und 2, aufge bracht auf den Oberstempel, bzw. nach Fig. 3 und 4, aufgebracht auf den Unterstempel. Die Fig. 11, 12 und 13 zeigen in Stirnansicht, Vorderansicht und Seitenansicht eine Distanz platte, die auf einen Stein nach Fig.1 und 2 oder 3 und 4 nach der Formung aufgebracht werden kann. Fig.14 ist ein Schaubild eines fertigen, basischen Steines für eine Hänge decke, und zwar hergestellt gemäss den Fig.1 und 2 oder 3 und 4. Die Fig. 15, 16 und 17 zeigen in Stirnansicht, Vorderansicht und Sei tenansicht eine U-förmige Distanzplatte, die auf dem Unterstempel nach Fig. 5 und 6 auf liegt.
Die Fig.18, 19 und 20 zeigen in Stirn ansicht, Vorderansicht und Seitenansicht eine U-förmige Distanzplatte, die vom Oberstempel der Fig. 5 und 6 gehalten wird. Fig. 21 zeigt im Schaubild einen fertigen Stein, der durch die Formmittel der Fig. 5 und 6 hergestellt ist. Fig. 22 zeigt im Schaubild einen verjüng ten, unv erkleideten Stein, der in einer Hänge decke vorzugsweise mit den Steinen nach Fig.14 oder 21 abwechselt.
Fig. 23 ist eine Draufsicht einer basiseben Hängedecke eines Ofens unter Benutzung der vorliegenden Steine, wobei die Hängeeisen zwecks deutlicher Darstellung der Distanzplat ten weggelassen sind. Fig. 24 zeigt im Schnitt. nach der Linie 24-24 der Fig. 23 die Decke nach ihrer Aufhängung, jedoch bevor die Oxy dation ein Wachsen der untern Enden der Distanzplatten verursacht. Fig. 25 entspricht Fig. 24 und zeigt die Distanzplatten, nachdem sie in einigem Abstand von der heissen Fläche oxydiert sind.
Fig. 26 zeigt. im Schaubild einen beispielsweisen Wandstein, und die Fig. 27 und 28 zeigen verschiedene Wandkon struktionen unter Verwendung- des Wand steines nach Fig. 26.
Die Fig.1 bis 6 zeigen eine Formpresse mit beweglichem Oberstempel, während der Unterstempel nicht beweglich zu sein braucht. Die Presse von beliebiger mechanischer oder hydraulischer Art besitzt, einen Oberstempel 30, einen Unterstempel 31, Formseitenteile 32 und Führungen 33 für den Oberstempel. Die Stempel der Formpresse können sich aber auch statt lotrecht waagrecht bewegen; ferner kön nen statt bloss des Oberstempels auch der Unterstempel oder beide beweglich sein.
Eine Distanzplatte 34 von im allgemeinen U-Form (mit umgekehrtem<B>U)</B> wird gemäss Fig. 1 vom Oberstempel unterstützt, z. B. durch Anwendung einer Saugwirkung durch die Kanäle 35. Eine basische Steinmasse 36 ist im Formraum ersichtlich. Gemäss Fig. 2 bewirkt eine Relativbewegung der Stempel zu einander, da.ss die Schenkel 37 der Abstands platte 3.1 seitlich vom Stein in Stellung ge langen, während die zunächst lose Steinmasse den Raum innerhalb der Schenkel 37 des<B>U</B> ausfüllt und -mit. der Basis 38 des<B>U</B> in Be rührung kommt, der durch den Oberstempel 30 gehalten wird.
Sobald die Basis 38 des <B>U</B> mit der Steinmasse in fester Berühruno- steht, wird die blasse durch die weitere Be wegung der Stempel zueinander innerhalb des Raumes zusammengedrückt., dessen Oberseite und obere Seitenteile durch die Distanzplatte 34 bestimmt. sind. Die Schenkel 37 sind vor zugsweise nicht. so lang als die Breite der Steinseite, so dass die Schenkel während der Formung nicht gequetscht werden. Auf diese Weise entsteht ein Teil 39 Wig. 2) an der Seite des Steines, der nicht von der Distanz platte bedeckt. ist.
Es ist ersichtlich, dass, wenn die Stein masse den Raum zwischen den Schenkeln der U-förmigen Distanzplatte einnimmt, sie die eingreifenden Vorsprünge oder Lappen 40 um- hüllt, die aus der Distanzplatte ausgestanzt bzw. eingebogen sind, so dass die Vorsprünge 40 nach Formung des Steines in diesem ge mäss Fig. 2 eingebettet sind.
Einer der Stempel, und zwar der Unter stempel in den Fig.1 und 2 und der Ober stempel in den Fig.3 bis 6, trägt einen er- liabenen Vorsprung 41, der bei einem in Ver bindung finit einem Hängeeisen verwendeten Stein die Vertiefung 42 zur Aufnahme des Hakens und den Schlitz 43 für das Hänge eisen bildet, wie deutlich in den Fig.l4 und 27 his 25 ersichtlich ist.
Die verwendete Steinmasse kann z. B. Magnesia oder ein stark magnesiahaltiges Ma terial, wie z. B. totgebrannter oder elektrisch geschmolzener Magnesit, sein. Es ist wichtig, dass das feuerfeste Material von basischer Be schaffenheit ist, da saure, feuerfeste Stoffe, wie z. B. Kieselsäure, mit der metallischen Di stanzplatte, wenn diese oxydiert ist, reagieren und schmelzbare Schlacken bilden würden. An Stelle eines stark magnesiahaltigen Ma terials kann Chromfit verwendet werden. Aueh können Gemnische von Chromfit mit Magnesia, z.B. mit 75% Chromit und 25% totgebrann tem Magnesit, Verwendung finden. Der Chro- mitgehalt kann gesenkt werden, z. B. auf eine Mischung mit 25% Chromit und 75% tot- gebranntemn Magnesit.
Dem basischen, feuer festen Material sind Bindemittel, wie organi sche Bindemittel, z. B. Sulfitpeeh, Dextrin usw., oder anorganische Bindemittel, wie Ma gnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Natrium- biehromat, Natriumsilikat usw., zuzusetzen. Die Menge des Bindemittels soll derart hoch ge halten werden, dass ein Stein erhalten wird, der ohne Behandlung im Brennofen mecha- misch fest ist.
Der Druck beim Formen des Steines über steigt 70,3 kg/cm2; er beträgt zweckmässig 351,5 kg/em2, jedoch mit besonderem Vorteil 703 kg/cm2.
Bei der Formung des Steines mittels der Presse nach Fig.l wird die Steinmasse zu nächst in passend bemessener Menge in den Formraum eingeführt, wonach die Distanz platte vom lEnde her auf den Oberstempel t aufg ge bracht und durch die auf letzteren aus geübte -Saugwirkung erfasst wird. Zum Fest halten der Distanzplatte am Oberstempel kön nen auch beliebige andere Mittel dienen. In Fig. 7 ist ein in den Oberstempel eingebauter üblicher Magnethalter dargestellt. Dieser kann Polstücke 44 und 45 von permanenten Ma gneten mit abwechselnder Polarität aufweisen, die in Schlitzen einer Stenmpel-Stirnplatte 46 aus unmagnetischem Werkstoff, z.
B. einer austenitisehen Eisenlegierung, bestehen, Eine Handhabe 47, die an einer Stelle angeordnet ist, wo sie die Arbeitsweise des Stempels nicht. stört, dient zur Aufhebung des Magnetismus. Die Handhabe kann selbstverständlich mit dem Stempel zu selbsttätiger Arbeitsweise verbunden sein.
In manchen Fällen kann es zweekniässi", sein, den Stein mit aufrecht am Unterstempel aufsitzender Distanzplatte zu formen, anstatt mit umgekehrter Platte nach den Fig.1 und 2. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Distanzplatte, wo bei die Basis<B>38</B> des<B>U</B> auf dem Unterstempel 31 aufsitzt und die Schenkel 37 des<B>U</B> auf wärtsragen. Bei dieser Ausbildung wird der den Schlitz für das Hängeeisen und die Aus- nehmung für den Haken bildende, erhabene Vorsprung 41 vorzugsweise am Oberstempel 30 vorgesehen, wie dargestellt.
Bei dieser Form ist. eine Saug- oder magnetische Halteeinrich tung am Oberstempel nicht erforderlich.
Zur Herstellung des Steines mittels der Presse nach den Fij.3 und 4 wird die Di stanzplatte bei getrennten Stempeln mit auf wärtsragenden U-Schenkeln 37 in die Form eingelegt, worauf der Formraum innerhalb des<B>U</B> mit einer passend bemessenen Beschik- kung von basischer Steinmasse gefüllt wird. Die Stempel werden sodann zueinander be wegt., so dass ein Druck auf die Masse aus geübt und der Stein innerhalb der Abstands platte geformt wird, wobei die eingreifenden Vorsprünge oder Lappen 40 der Distanzplatte im Stein eingebettet werden. Das so herge stellte Erzeugnis kann demjenigen nach den Fig.1 und 2 gleich sein.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, den Stein unter Verwendung von zwei Distanzplatten zui formen, die gemäss Fig. 5 und 6 je mit einem Stempel in Ver bindung stehen, so dass die Merkmale der Fig. 1 und 2 mit jenen der Fig. 3 und 4 kom biniert werden. Fig. 5 zeigt eine aufrechte, U- förmige Distanzplatte 341, die am Unterstem pel 31 aufsitzt, und eine umgekehrte, U-för- mige Distanzplatte 342, die am Oberstempel 30 durch beliebige Mittel, z. B. die dargestellte Saugeinrichtung, festgehalten werden.
Wenn sieh die Stempel zueinander bewegen, füllt die basische Steinmasse zuerst den Raum zwischen und innerhalb der beiden Distanzplatten 341 und 342, wie in Fig. 6 dargestellt, wobei ein unmittelbarer Formdruck durch die Basis 381 und 382 des<B>U</B> einer jeden Platte auf den Stein ausgeübt wird. Die eingreifenden Vor sprünge 401 einer jeden Distanzplatte sowie die Vorsprünge 402 der Basis 382 des U der obern Distanzplatte 342 werden in geeigneter Weise eingebettet.
Versuche haben gezeigt, dass, wenn der Druck vom beweglichen Stempel unmittelbar durch eine Distanzplatte gegen eine Seiten fläche des Steines wirkt, die Distanzplatte die Neigung zeigt, sieh zu verbiegen oder abzu fallen, sofern sie sieh bei Ausübung und Auf hebung des Druckes nicht der Breite nach frei einstellen kann. Dies gilt insbesondere, wenn die Distanzplatte U-förmig ist, eine Sei- tenfläehe und Teile der beiden andern ab deckt und daher sowohl mit den Seiten der Form als auch mit dem beweglichen Stempel in Berührung kommt. Die Distanzplatte, die mit dem ortsfesten Stempel in Berührung steht, zeigt keine ausgeprägte Neigung, sich zu verbiegen oder zu falten.
Um eine Ein stellung der Breite der in Berührung mit dem beweglichen Stempel stehenden Distanzplatte zu ermöglichen, ist die Distanzplatte zweck mässig der Länge nach geschwächt, und zwar vorzugsweise entlang der Mittellinie der Basis 382 des U lund über den grösseren Teil ihrer Länge, wie beispielsweise in Fig. 19 gezeigt.
Bei der bevorzugten Form einer solchen Längsschwächung verläuft ein Schlitz 48 nach den Fig. 18 und 19 der Länge nach über die Basis 38 des U der Distanzplatte 342. Dieser Schlitz ist in Abständen zwecks Herstellung von Querverbindungen zwischen beiden Seiten der Distanzplatte unterbrochen, welche Ver bindungen zwecks Bildung der eingreifenden Vorsprünge 402 einwärtsgebogen sein können. Es ist ersichtlich, dass die Breite der Basis 382 der Distanzplatte 342 während des Formvor ganges sich ein wenig ändern kann, und zwar durch Änderung der Breite des Schlitzes 48 und der Biegung der eingreifenden Vor sprünge 402.
Der Schlitz 48 gestattet ferner ein Ent weichen von Luft beim Formvorgang, so da.ss ein Verlust an Kompression zufolge Luftein schlüssen vermieden wird. Bin solches Ab lassen von Luft durch den Schlitz 48 oder irgendeine andere, gleichwertige Öffnung hat sieh bei der Formung zwischen zwei gegen überliegenden Distanzplatten nach Fig. 5 und 6 als wichtig erwiesen, hingegen nicht von gleicher Nichtigkeit, wenn eine Fläche, auf die unmittelbar ein Formdruclk ausgeübt wird, keine Distanzplatte aufweist, wie in den Fig.1 und 2 bzw. 3 und 4.
Die Schenkel 371 und 372 der Distanz platten 341 und 342 (Fig. 5 und 6) sind vor zugsweise kürzer als die Seitenabmessung der Seitenfläche des Steines, so dass beim Zusam mendrücken des Steines diese Schenkel nicht aufeinandertreffen und kein Verquetschen oder Verbiegen verursacben können, selbst wenn in der Beschickung der Steinmasse ge wisse Ungleichheiten auftreten. Bin Streifen 49 feuerfesten Materials Ti-. 1) liegt ge wöhnlich an der Seite des Steines offen.
Die Fig. 8, 9 und 1.0 zeigen im einzelnen die U-förmige Distanzplatte nach den Fig.l. bis 4. Gemäss Fig. 14 ist eine solche Platte auf dem Stein 50 aufgebracht. Die Basis 38 des <B>U</B> ist vorzugsweise auf den hintern Seiten flächen des Steines 50 aufgebracht, wobei die Schenkel 37 des<B>U</B> an den Seitenflächen des Steines anliegen. Die eingreifenden Lappen -10, die von der Distanzplatte aus--gestanzt oder eingebogen sind, liegen in den Seitenflächen des Steines eingebettet (Fig.14).
Nach der Formung hat der Stein nach Fig.1 bis 4 eine unverkleidete, das heisst. nicht mit einer Distanzplatte versehene Stirnfläche. Diese wird durch eine Distanzplatte 51 nach Fig. 11 bis 13 verkleidet, die federnde Klauen oben bei 52 und unten bei 53 aufweist, die die obern und untern Stirnflächen des Steines übergreifen (Fig. 14). Ein Einschnitt 54 nahe dem obern Ende der Distanzplatte 51 ermög licht, wie später beschrieben, den Zutritt des Hängeeisens zur zugehörigen Ausnehmung.
Die bevorzugte Ausbildung eines Steines für eine Ofen-Hängedeeke ist in Fig.21 er sichtlich. Die hintere Distanzplatte 341 für diesen Stein ist in den Fig.15 bis 17 ersicht lich, wobei die Basis 381 des U an der Hinter seite des Steines 50, die Schenkel 371 des U an Teilen der Seitenflächen des Steines an- l iegen (Fig. 21.). Die eingreifenden Vorsprünge 401 der Schenkel sind in den Seitenflächen des Steines eingebettet. In gewissen Fällen können die Vorsprünge bei aufgehängtem Stein mit ihren Oberflächen im allgemeinen waagrecht verlaufen, wie in Fig.8 bis 10, jedoch ist es gewöhnlich vorzuziehen, wenn diese Vorsprünge bei aufgehängtem Ziegel lot recht verlaufen, wie in Fig.15 bis 20.
Die an den Vorderflächen des Steines 50 anliegende Distanzplatte 342 ist in den Fig. 1 8 bis 20 ersichtlich. Die Basis 382 des <B>U</B> liegst an der Vorderfläche des Steines an und weist den üblichen Ausschnitt 54 für das Hängeeisen auf. Die seitlichen Schenkel 372 des<B>U</B> decken die Seitenflächen des Steines teilweise ab und besitzen Vorsprünge 401, die derart eingestanzt sind, dass sie mit ihren Oberflächen in lotrechten Ebenen einwärts verlaufen (Fig.21) und in den Seiten des Steines eingebettet sind. Die eingreifenden Vorsprünge 402, welche die Flanken des Schlitzes 48 verbinden, sind in der Vorder fläche des Steines eingebettet.
Die obere Eeke eines jeden Seitenschenkels des U ist vorzugsweise bei 55 (Fig.21, 20) weggeschnitten, um eine unzulässige Bean spruchung der Steinecke während des For- mens zu vermeiden.
Der Stein 50 nach Fig14 oder 21 wird vorzugsweise abwechselnd mit einem Stein 501 ohne Distanzplatten nach Fig. 22 zusammen- gesetzt. Der Stein 501 kann übliche, gleich mässige Seitenflächen haben, verjüngt sieh jedoch vorzugsweise, wie dargestellt, von einer Höchstbreite oben zu einer Mindestbreite unten. Diese Verjüngung ermöglicht ein ge wisses Wachsen der oxydierten Distanzplatten nahe ihren heissen Enden ohne Ausübung eines übermässigen Druckes. Die Verjüngung ist nicht unbedingt notwendig. Es wurde gefunden, dass eine Verjüngung von 0,079 cm an jeder Seitenfläche für einen Stein passend ist, des sen Querschnitt am obern breiteren Ende 8,9 X 11,4 cm und dessen Länge 30,5, 38,1 oder 45, 7 em beträgt.
Bei Verwendung einer Verjüngung kann der Arbeiter die benach barten Steine fest gegeneinanderpressen, ohne dass die Gefahr besteht, dass für das Wachsen nahe der heissen Fläche der Decke kein Platz vorhanden ist. Wenn jedoch keine Verjün gung vorgesehen ist, so dürfen die Steine seit lich nicht stark aneinandergepresst werden.
Die zusammengesetzte Decke ist, in den Fig.23 bis 25 ersichtlich, welche Steine 50 nach Fig.21 abwechselnd mit Steinen 501 nach Fig.22 zeigen. Die umkleideten Steine können auch beliebig anders ausgebildet sein, z. B. nach Fig. 14. Auf diese Weise liegt über die gesamte Decke hin, mit Ausnahme an einer Kante, jeder umkleidete Stein 50 vorn, seitlich und hinten an einem nicht verklei deten Stein 501 an, so dass keine Möglichkeit besteht, da.ss an irgendeiner Seite zwischen den Steinflächen zwei Wandstärken der Distanz platten zu liegen kommen.
Die natürlich an die übliche (nicht dargestellte) Oberkonstruk tion angeschlossenen Hängeeisen 56 treten durch die Schlitze 43 von geeigneter Form und besitzen Haken 57, die in die Ausneh- mungen 42 eingreifen. Vor der Oxydierung der Distanzplatten sind die Steine seitlich ganz lose, wie in Fig. 24 dargestellt, so dass gewöhnlich ein einzelnes Hängeeisen samt, sei nen zugehörigen Steinen von Hand heraus gehoben werden kann. Dies ist deswegen von Vorteil, da die einzelnen Steine sich während des Anheizens des Ofens frei bewegen und ein stellen können, so dass örtliche, abnorme Be anspruchungen einzelner Steine vermieden werden.
Erst nach völliger Erhitzung der Decke auf Ofentemperatur und Auswirkung der Oxydierung vereinigen sich die einzelnen Steine zu einem Stück.
Nach Aaswirkung der Oxydation schwel len bzw. wachsen die Distanzplatten an ihren heissen Flächen, wie in Fig.25 bei 58 ange deutet, wodurch nicht nur der durch die Ver jüngung gegebene Raum ausgefüllt, sondern auch ein sanfter seitlicher Druck auf die Steine aasgeübt wird. Hierbei wird das Oxy d der Distanzplatte in etwa verbliebene Vertie fungen der Steine eingepresst und verbindet sich bzw. verschmilzt mit dem Steinmaterial. Wenn die Steine Magnesia enthalten, sei es als überwiegender Bestandteil oder als gering fügiger Bestandteil eines Chromsteines, scheint das Oxyd der Distanzplatten sich mit dem Magnesium z u Magnesiumferrit zu verbinden, das durchaus Kitze- und volumenbeständig ist. Eine weitere wichtige Wirkung besteht darin, dass durch das Wachsen der Distanzplatten ein Schwinden der Steine ausgeglichen wird.
Dies ist von besonderer Bedeutung, weil die Steine ungebrannt sind und beim Anheizen des Ofens das erste Mal der Ofentemperatur ausgesetzt werden.
Selbstverständlich dürfen sich die Distanz platten seitlich nicht in den Stein eindrücken, so dass vermieden werden soll, zur Bildung einer Distanzplatte mehrere Blechstreifen zu verwenden.
Gewöhnlich werden die Distanzplatten zwi schen sämtlichen Steinflächen vorgesehen, doch können diese Platten in Sonderfällen weggelassen werden, so dass die Entfernung eines Dachabschnittes als Einheit ermöglicht wird. Diese Wirkung kann durch Anordnung von zwei unverkleideten Steinen nebenein ander erzielt werden.
Eine der wichtigen Funktionen der Di stanzplatte besteht darin, dass ein Heraus fallen von Bruchstücken oder Splittern der Steine aus der Decke verhindert wird. Zur einwandfreien Erzielung dieser Wirkung sol len die Distanzplatten eher oxydieren als aus schmelzen. Während in Öfen mit niederen Temperaturen Distanzplatten aus andern Werkstoffen als Eisen und Stahl, z. B. Kup fer oder Aluminium oder Legierungen aus beiden, verwendet werden können, ist in Aus sicht genommen, für einen Betrieb bei hohen Temperaturen, z. B. in offenen Herdöfen für Stahlbereitung, die bei Temperaturen über 1600 C arbeiten, die Distanzplatten aus Eisen oder Stahl herzustellen. Es ist ferner wichtig, dass die Distanz platten nicht zu dick sind, da dies ein Aus schmelzen begünstigt.
Im allgemeinen sollen sie nicht stärker als 0,20 cm, vorzugsweise nicht stärker als 0,12 cm, sein.
In der vorhergehenden Besehreibung ist. besonders die Verwendung des Steines in basi schen Hängedecken für Öfen behandelt, da dies als weitestes Anwendungsgebiet des Stei nes angesehen wird, jedoch kommt auch eine vorteilhafte Anwendung bei Wandsteinen und dergleichen in Betracht.
Fig. 26 zeigt einen Wandstein, der zweck mässig mittels einer Presse nach den Fig. 1 und 2 öder 3 und 4 erzeugt ist. Die Distanz platte 343 hat U-Form und das<B>U</B> besitzt eine Basis 383 und Schenkel 373. Aus den Schen keln aasgestanzte Vorsprünge 401 werden während des Formens in der basischen, feuer festen Masse eingebettet, wie vorstehend er läutert. Die feuerfeste 3lasse kann Magnesia, Chrom oder Chrommaanesium sein.
Beim Wandstein kann die Distanzplatte an irgendeiner äewünschten Seite frei liegen. Vor teilhaft wird jedoch die Distanzplatte naell Fig. 27 und 28 waagrecht verlegt. In einer bestimmten Mauerwerksehar kann die Distanz platte entweder nach Fig. 2 7 an der Unter seite oder nach Fig. 28 an der Oberseite des Steines liegen. Die Wandteile 491 sind unver- kleidet und dienen dazu, das Ausschmelzen und Abfliessen von geschmolzenem Metall von höher in der Wand verlegten Distanzplatten zu verhindern.
Es ist ersichtlich, dass bei Wänden die Di stanzplatten auch nach den andern Figuren der Zeichnung ausgebildet sein können. Bei spielsweise können Distanzplatten von Uhn- lieber Beschaffenheit in ähnlicher Weise wie in Fig. 14 verwendet werden.
Es leuehtet ein, dass die Verwendung von als Teile der Steine eingeformten Distanzplat ten den besonderen Vorteil aufweist, dass solche Platten, anstatt über die Umrisse des Steines vorzustehen, zur Gränze innerhalb die ser Umrisse liegen. Falls somit eine spezielle Fläche des Steines teils von einer Distanz platte bedeckt, teils unbedeckt ist, liegt die Aussenseite der Distanzplatte und das feuer feste Material des unbedeckten Teils in einer Flucht, so dass die Seite des Steines keine Schulter aufweist, an der die Distanzplatte anstösst.
Anderseits kann, falls eine bestimmte Fliiche des Steines teils verkleidet, teils un- verkleicdet ist, gewünschtenfalls die Distanz platte über den Umriss des unverkleideten feuerfesten Materials um ein Mass vorstehen, das kleiner ist als die Wandstärke der Platte.
Es ist ersichtlich, dass der beschriebene Stein ungebrannt eingebaut wird, da ein Bren nen vor dem Einbau in die Decke oder Wand des Ofens die Distanzplatten verschlechtern würde.