CH279548A - Verfahren zur Herstellung von zur Aussaat in Sämaschinen geeignetem Saatgut. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von zur Aussaat in Sämaschinen geeignetem Saatgut.

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CH279548A
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Cie Siegmund Mandl
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Siegmund Mandl & Cie
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting
    • A01C1/06Coating or dressing seed

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung von zur Aussaat in   Sämaschinen    geeignetem Saatgut.



   Im Hinblick auf die Einsparung an Ar  beitskräften    und die Herabsetzung der Produktionskosten bei der Erzeugung von Ackerbauproduliten wurden in bezug auf das Anpflanzen und die Pflege der Pflanzungen mittels meehanischer Mittel bereits manche Vorschläge gemacht. Mit Hilfe mechanischer Sämaschinen können die einzelnen Samen in solcher Distanz voneinander gesät werden, dass ein nachträgliches Versetzen der Pflanzen von Hand nicht nötig ist und eine maschinelle Pflege der Kulturen mindestens während des   Anfangsstadiums    des Wachstums möglich ist.



  Solche   Anpflanzungs-und    Kultivierungsme  thoden gelangen    in grossem Massstab für Mais und dergleichen zur Anwendung. Für eine Anzahl anderer Feldfrüchte haben sich jedoch solche Arbeitsweisen nicht durchzusetzen vermocht, und zwar entweder wegen der schlechten Keimungseigenschaften der Samen, was zur Folge hat, dass nachgepflanzt und anschliessend gelichtet werden muss, oder der äussern Form der Samen wegen, die ein leichtes Handhaben mittels Sämaschinen erschwert.



   Zuckerrüben sind ein wichtiges Beispiel für   Feldfrüchte,    die in grossen Flächen angepflanzt werden und deren Anpflanzen und Kultivieren viel Arbeit mit sich bringt. Die unregelmässig geformten Zuckerrübensamen neigen zum Zusammenkleben in Ballen und Klumpen, welche die Sämaschinen verstopfen,   so.    dass Sämaschinen nicht geeignet sind und man   gezwtmgen    ist, von Hand zu säen. Will man eine befriedigende Ausbeute erzielen, so müssen die unregelmässigen Kulturen von   Zuckerrübensämlingen    hernach weitgehend von Hand gelichtet und einzelne Pflanzen versetzt werden.



   Es wurden viele Versuche durchgeführt, um Methoden zum Säen von   Runkelrüben-    samen in solchen Abständen, dass eine Pflege der Kulturen auf mechanischem Wege ermög  licht wird, ausfindig    zu machen. Die schlechte   Keimungskraft    von auf dem Feld ausgesäten Zuckerrübensamen und das   Zusammentreten    der   Samenkeimlinge    zu   Zusa, mmenballungen,    welche zur Bildung einer Vielzahl von   Säm-    lingen befähigt sind, sind die Gründe dafür, dass die Entwicklung solcher Methoden bisher stark gehemmt war.



   Es wurde vorgeschlagen, die Samen vor dem Anpflanzen mit Pasten oder Klebemitteln dermassen zu behandeln, dass der Samen in einem Träger eingebettet ist. Die so erhaltenen Produkte haben sich jedoch nicht besonders bewährt. Vor allem besitzen nach diesen Methoden erzeugte Pillen keine gleichmässige Form und Grosse. Bei der   Anwendmg    von Sämaschinen muss   überdies-das umhüllte    Sa  menprodukt    genügend hart und zähe sein, um gegen Zerbersten und Beschädigung bei Berührung mit den beweglichen Teilen der Sämaschine widerstandsfähig zu sein. Die gleichen Eigenschaften sind auch bezüglich der Handhabung, des Verpackens, des Ver  schiffens    und der Lagerung wesentlich.

   Die bisher bekannt gewordenen, mit einer   Deci-    schicht versehenen Samen weisen die   erforder-    lichen Eigenschaften nicht auf.



   Ein weiterer Nachteil, welcher den bisher bekannt gewordenen   überschichteten    Samen eigen ist, besteht darin, dass die Deckschicht oft nach dem Pflanzen den Zutritt von   Feuch-      tigkeit    verhindert, wodurch für die   Keimung      mbefriedigende    Resultate erzielt werden. Alle diese und noch andere Mängel, wie   beispiels-    weise die Kosten, haben die Anwendung der genannten Samenüberschichtungsmethoden in grossem Massstab verunmöglicht.



   Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von zur Aussaat in   Sämaschinen    geeignetem Saatgut, gemäss welchem die Samen in einen Behälter eingetragen werden, welcher eine kontinuierlich gekrümmte Innenfläche aufweist, dass der Behälter rotieren gelassen wird und dass dabei mehrmals nacheinander abwechslungsweise eine wässrige Lösung eines wasserlöslichen plastischen Bindemittels auf die Samen gesprizt und die sich drehenden Samen mit einer feinen pulverförmigen Substanz bestäubt werden, derart, dass mit einem Überzug   versehenc    Samen von praktisch gleicher Grösse und wenigstens annähernd kugelförmiger Gestalt erhalten werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren bietet natürlich besondere Vorteile bei Samen von kleiner, unregelmässiger Form. Die genannte Art und Weise der Bildung des Überzuges ist, wie gefunden wurde, wirtschaftlicher als die bisher bekannt gewordenen Methoden.



   In der genannten Weise behandelte Runkelrübensamen können nun ohne jede Schwierigkeit mit Sämaschinen ausgesät und somit genau in den   gevünschten    Abständen in der Erde verteilt werden, so dass sich ein Egali  sieren und Lichten    von Hand erübrigt und eine maschinelle Pflege der Sämlinge ermöglicht wird. Zweckmässig ist der Uberzug so beschaffen, dass die Samenkügelchen gegen Zermalmen zum Beispiel beim Transport, in der Sämaschine, widerstandsfähig sind und doch bei Berührung mit der   Bodenfeuchtig-    keit leicht   zerkrümeln    und sich in die Bestandteile auflösen. Vorteilhaft werden der   Deck-    schicht   Wachstumsstimulantien, Pflanzen-    hormone, Düngemittel, Insektizide, Fungizide usw. einverleibt.



   Als Bindemittel eignen sich besonders Methylcellulose, Polyvinylalkohol und Na  triumalginat.    Als pulverförmige Substanzen, die sich als besonders geeignet erwiesen haben, sind zu nennen : Flugasche, Feldspat und mit Säure behandelter kolloidaler Ton, wie er zum Beispiel als   Entfärbungsmittel    verwendet wird.



   Die Behandlung der Samen mit dem Bindemittel und dem Pulver kann zum Beispiel in einem geschlossenen Behälter oder einer Schale erfolgen. Nach Bildung der Schicht können die Kiigelchen dem Behälter entnommen und getrocknet werden.



   Zweckmässig wird zuletzt eine verhältnismässig dicke Schicht des Bindemittels   aufge-    bracht. Gute Resultate werden aber auch erzielt, wenn zuletzt die Kügelchen mit einem Pulver von etwas geringerer Partikelgrösse be  stäubt    wird als vorher. Ein derartiger letzter Überzug liefert Pillen, welche gegen   Reibungs-    abnützung besonders widerstandsfähig sind.



   Vor dem Trocknungsvorgang können die feuchten Kiigelchen gesiebt oder in anderer Weise nach der Grosse geordnet werden. Obgleich dies auch nach dem Trocknen stattfinden kann, ist es vorteilhafter, das noch feuchte Produkt zu sortieren und dann die Kügelchen mit ungenügender Grosse wiederum dem Mischbehälter zuzuführen und eine weitere Lage aufzutragen. Dieses abermalige Bearbeiten ist nach erfolgter Trocknung   weni-    ger vorteilhaft, weil zwischen den neu aufge  tragenen    Schichten und den zuerst   aufgetra-    genen im allgemeinen kein genügendes Adhäsionsvermogen besteht.



   Das Bindemittel sollte genügend klebrig sein, um das Pulver fest zu binden ; anderseits sollte es genügend wasserlöslich sein, um ein leichtes Keimen des Samens zu erlauben.



  Am besten geeignet ist Methylcellulose, da sie in Wasser bei einer Konzentration von etwa   18  /o löslich    ist, während die Samen nicht keimen, bis eine Wasserkonzentration von etwa   22"/o    erreicht ist. Gute Resultate werden aber auch mit andern plastischen Bindemitteln erzielt, sofern sie in Wasser bei einer Konzentration von   ungefähr 25"/o    oder weniger löslich sind und auf dem Samen gut haften.



   Es werden zweckmässig Methylcellulosen verwendet, deren Viskosität in 2gewichtsprozentiger Lösung bei 20   o    zwischen 15 Centipoise oder sogar weniger bis zu   4000    Centipoise beträgt. Die besten Resultate wurden bei Verwendung von Methylcellulose mit einer Viskosität von 15-25 Centipoise erzielt. Der g nstigste Gehalt derartiger wässriger   Losun-    gen an Methylcellulose hängt von der Viskosi  tät    der Methylcellulose ab.   Bine    Methylcellulose von 15 Centipoise wird zweckmässig in   5-bis    10-, am besten in etwa   8gewiehtspro-    zentiger   Losung    verwendet.



   Für die pulverförmige Substanz wurden gewisse kritische'Grenzwerte bezüglich der   Partikelgrosse    festgestellt. Es scheint, dass Pulver von mittlerem Feinheitsgrad am besten sind. Verwendet man sehr grobe Pulver, so besitzen die fertigen   Kügelchen keine genü-    gende HÏrte, um die übliche Handhabung auszuhalten. Verwendet man anderseits sehr feine Pulver, so erhält man eher unregelmässige Körper, welche ausserdem keinen gleichmässigen Härtegrad aufweisen. Als zweckmässig hat sich im allgemeinen eine Par  tikelgrosse    von 0,125 bis 0,062 mm gezeigt. Die   ;    optimale Partikelgrösse beträgt bei Feldspat 0,105 mm und bei Flugasche sowie bei mit ; Saure behandeltem Ton 0,088 mm.



   Bei dem erfindungsgemässen Verfahren werden die Samen, wie gesagt, einem Rollvorgang unterworfen. Dieser Rollvorgang ist von den üblichen Walz-oder Sch ttelbewegungen zu unterscheiden, welche, wie sich zeigte, keine annähernd kugelförmigen Körper von   gleich-    mässiger Form liefern. Es ist   zweekmässig,    zu gleicher Zeit eine grosse Menge Samen zu behandeln.



   Die Rotationsgeschwindigkeit der   Misch-    vorrichtung und die sich daraus ergebende Rollgeschwindigkeit der Kügelehen können stark schwanken. Immerhin wurde festgestellt, daR jeweils je nach der Form und   Grolle    der Mischvorrichtung, der Menge der Samen usw. eine bestimmte Rotationsgeschwindigkeit besonders gute Resultate ergibt. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, kleinere Mischvorrichtungen rascher rotieren zu lassen. Bei grösseren Samenmengen kann die Vorrichtung eher rascher rotieren, als wenn lediglich eine kleine Samenmenge behandelt wird. Ferner ist es zweckmässig, die Rotationsgeschwindigkeit nach Massgabe der allmählichen Volumenver  grösserung    der einzelnen Kügelchen etwas herabzusetzen.



   Als   Misehbehälter    wird vorzugsweise ein kugelförmiges Gefäss verwendet, welches eine Einrichtung zum Einfüllen des Klebemittels und des Pulvers aufweist und sich um eine mit der Vertikale einen Winkel von 70-80  bildende Achse dreht. In einer solchen Mischvorrichtung bewegen sich die Samen, wie gefunden wurde, mehr oder weniger kreisförmig.



  Dabei kommen in erster Linie die kleineren   Rügelehen    an die Oberfläche der Masse, wo sie durch das eingesprühte Klebemittel und das Pulver vergrössert werden, worauf sie sich in das Innere der Masse bewegen,   wäh-    rend an der Oberfläche wieder Kügelchen kleineren Umfangs auftauchen.



   Das Aufsprühen der   Bindemittellösung    kann mit Hilfe einer beliebigen Druckvorrichtung geschehen. Soll eine kleine Samenmenge behandelt werden, so ist ein etwas feinerer Sprühregen wünschenswert als bei einer Behandlung in grossem   Massstabe.    In der Praxis haben sich für   Farbenanstriche    iibliche Spritzvorrichtungen als für die meisten Fälle geeignet erwiesen.



   Das   Bestäuben    erfolgt   zweekmäRig    in der Weise, dass man das Pulver durch Schiitteln gleichmϯig über die Samenmasse verteilt, zum Beispiel mit Hilfe eines Siebes.



   Zweckmässig lässt man die wässrige Lösung des Bindemittels jeweils so lange auf die Samenmasse aufsprühen, bis die Samen oder   Kiigelchen    aneinanderzukleben und Klumpen zu bilden beginnen. Ist dieser Zustand er reicht, so wird der Sprühvorgang unterbrochen und das Bestäuben begonnen, und welches am besten so lange durchgeführt wird, bis die Kügelehen ein trockenes Aussehen erhalten haben, wobei man mehr Pulver zufügt, als an den Oberfläehen der Kügelehen haftet.



  Dieser   Sprüh-und Stäubevorgang    wird so oft wiederholt, als dies wünschenswert erscheint.



   Die Arbeitstemperatur sollte unterhalb der   Gelierungstemperatur    der wässrigen Losung des wasserlöslichen plastischen Materials gehalten werden, gewöhnlich unterhalb etwa 40   C. Die für die Durchführung des   Sprüh-      und    Aufstäubvorganges erforderliche Zeit   sehwankt    je nach der verwendeten   Vorrich-    tung, der zur behandelnden Samenmenge und der gewünschten Grosse der Kügelehen    Fiir    die Trocknungsstufe ist es zweckdienlich, dafür zu sorgen, dass die Temperatur 30          C    nicht stark übersteigt. Ein Trocknen bei höheren Temperaturen vermindert gewohnlich die Härte der Kügelchen.

   Auch wird die Keimung der Samenkügelchen beim Arbeiten bei selbst nur wenig höheren Temperaturen in   nachteiligem    Sinne beeinflusst. Durch langsames Trocknen erhält man Kügelchen von maximaler Härte.



   Das erfindungsgemässe Verfahren kommt in erster Linie für Samen in Betracht, die sich ohne weiteres zur Applikation eines Überzuges eignen. In gewissen Fällen ist jedoch eine Vorbehandlung der Samen zweckmässig. Bei allen Samen ist es vorteilhaft, Fremdkörper und Schmutz gegebenenfalls durch Sieben zu beseitigen. Für regelmässige Samen mit glatter Oberfläche ist ein Sieben hinreichend. Bei Tomaten-, Baumwoll-oder dornigen bzw. haarigen Samen, die gerne unter Bildung von losen Aggregaten zusammenhaften, ist es zu empfehlen, die Samen zuerst mit einer fein verteilten Substanz, wie zum Beispiel Feldspat, Talcum, Flugasche usw. zu überschichten und die Agglomerate vor Beginn des erfindungsgemässen   Umhülllmgsvorganges    zu brechen.



   Wünscht man   Runkel-,      Zucker-oder    Gartenrübensamen oder andere mehrere   Keim-    linge besitzende (knäuelbildende) Samen mit einem Uberzug zu versehen, so ist es wichtig, den Samenknäuel in einzelne Keime zu zerteilen. Man kann dies dadurch bewerkstelligen, dass das   korkige    Bindematerial entfernt wird, zum Beispiel maschinell. Die so behandelten Samen können dann derart gesichtet werden, dass die leichteren Partikel, nämlich das Bindematerial, die Samenfragmente und sterile Samen von den lebensfähigen Keimen, die schwerer sind, abgetrennt werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren bietet ganz besonders bei kleinen und unregelmässig geformten Samen Vorteile.



   Man kann dem Überzug ausserdem insektizide, fungizide und oder desinfizierende Stoffe einverleiben, um das Saatgut während des Keimens und Wachsens gegen schädliche Einflüsse durch Bodenorganismen zu schützen. Als Vertreter von fungiziden und insektiziden Stoffen, welche verwendet werden können, seien genannt : Chloranil, Natrium-2,4,5-trichlor-phenolat, 2,4,5-Trichlor-phenol,   Calcium-2,      4,    5,6-tetrachlor-phenolat, Natriumpentachlorphenolat, o-Phenylphenol, p-Phenyl-phenol, Phenylquecksilberacetat,   Athylquecksilberchlorid,    Athylmereuriphosphat,   Tetramethylthiuramidsulfid,    Brechweinstein, Schwefel, Kupferoxyd, ferner das   EisenIIi-Salz    der Dimethyl-dithiocarbaminsäure usw.

   Diese Materialien können direkt auf den Samen aufgetragen werden oder durch Zusatz zum Pulver oder zum KlebemitteI, sofern sie mit denselben   verträg-    lich sind ; sie können im   ganzen Xberzug    verteilt oder nur der äussersten Schicht oder aber nur einer Zwischenschicht einverleibt werden, wenn man einelängereBerührung dieserStoffe mit dem eigentlichen Samen zu vermeiden wünscht.



   In ähnlicher Weise kann man ausserdem   auch Düngemittel, Pflanzenstimulantien    bzw. das Wachsen der Pflanzen regelnde Substanzen, wie zum Beispiel   Indolyl-buttersäure,    a  Naphthylessigsäure,    Dichlorphenoxypropionsäure,   Naphthoxyessigsäure,    a-Naphthylacetamid und dergleichen, in die Überzugsschicht einführen ; ferner Bodenbehandlungsmittel, wie Kalk oder Natriumcarbonat, Impfstoffe, wie Bakterienkulturen, und   organisehe    Farbstoffe oder anorganische Pigmente, deren Hauptzweck darin besteht, den fertigen    Kügelchen eine charakteristische Farbe zu ver-    leihen.



   Die in den folgenden Beispielen verwendeten aufgeteilten und   gesichteten      Zuckerriiben-    samen wiesen bei normalisierten   Lebensfähig-      keitsprüfungen    durchschnittlich eine   Keim-    fähigkeit von 87 /o auf. Um die Wirkung der verschiedenen beschriebenen Behandlungen beurteilen zu können, wurden die erhaltenen Kügelchen in einen mit Pilzen infizierten Boden gesÏ und das Wachstum der Keimlinge sowie der nach dem Aufgehen des Samens aufgetretene Verlust an Keimlingen zufolge Einwirkung von   Boden-Mikroorganismen    innerhalb von 15 Tagen nach dem Pflanzen bestimmt.

   F r die Bestimmung des Wachstums der Keimlinge sowie der Wirkung von Boden Mikroorganismen wurde ein kräftiger Humusboden verwendet und die Samen unter hoher Feuchtigkeit, niedriger Temperatur und minimaler Sonnenbestrahlung gehalten, um den Angriff auf die Samen und Keimlinge durch Bodenorganismen zu begünstigen. Wurde ein von der Kruste befreiter Samen unter solchen Bedingungen gesÏt, so kamen pro 100 Samen durchschnittlich 58 zur Keimung und zum    Wachstum. Nach einer Zeitspanne von 1. @    Tagen waren   62"/o    der aufgeschossenen Keimlinge infolge Angriff durch   Boden-Mikro-      crganismen    abgestorben.



   Beispiel 1 :
Ein kugelförmiger Behälter mit einem Durchmesser von etwa 40   cm,    welcher um eine Achse rotiert, die einen Winkel von ungefähr   70  zur Vertikalebene    bildet, wird mit 16 Umdrehungen pro Minute rotieren gelasse. Der Behälter wird mit etwa 115 g gereinigten   Zuckerrübensamen    (14750 Samen) beschickt, die mit 1,7 Liter einer 4gewichtsprozentigen wässrigen Lösung einer Methylcellulose, deren Viskosität 25   Centipoise beträgt (enthaltend      54,    5 g trockene Methylcellulose), und 1,36 kg Flugasche, welche einen hohen   Siliciumgehalt    und wenig Kohlenstoff enthält und eine durchschnittliche Partikelgrösse von 0,110 mm aufweist, wobei die Partikelgr¯¯e von 0,120 bis 0,060 mm schwankt, behandelt werden.

   Die Samen werden kontinuierlich im Reaktionsbehälter gerollt und die rollende Samenmasse abwechselnd mit einem sehr feinen   Sprüh-    regen der Methyleelluloselösung angefeuchtet und mit Flugasche bestäubt. Bis zu jenem Punkte, wo ungefähr ein Drittel der   Methyl-    celluloselösung und Flugasche zugesetzt worden ist, weisen die Samen eine etwas unregelmässige Form auf. Hierauf wird durch das Rollen und Reiben der teilweise fertigen   Kiigelchen    aneinander und an den sich bewegenden Fläehen des Reaktionsbehälters jedem Partikel annähernd Kugelform verliehen.



  Das wechselweise   Aufsprühen und Aufstäuben    wird solange fortgesetzt, bis sämtliche   Methyl-      celluloselösung    und Flugasche zugesetzt ist, wobei man die Temperatur stÏndig auf 20 bis 30  C hält.



   Hierauf nimmt man die feuchten Kügelchen aus dem Behälter heraus und siebt sie, um   Kiigelchen    von einem Durchmesser von ungefÏhr 0,5 em zu erhalten. Eine kleine Menge von Kügelchen kleineren Durchmessers wird in noch feuchtem Zustande wiederum in den Behälter eingetragen und mit einem zusÏtzlichen ¯berzug versehen. Die überdimensionierten   Eügelchen    werden getrocknet, in die Bestandteile zersplittert und diese Bestandteile, nämlich Samen   und Überzugs-    masse, in einer späteren Beschickung verwendet. Die   : ügelchen von lmgefähr    0,5 cm Durchmesser werden an der Luft bei 20 bis 25¯ C während 72 Stunden getrocknet und hierauf auf ihre Widerstandskraft gegen Brechen geprüft, indem sie zwischen ebene Flächen gelegt werden und ein Druck auf sie ausgeübt wird.

   Es konnte festgestellt werden, dass diese K gelchen einem Druck von mehreren Pfund zu widerstehen vermögen und genügend hart und zÏhe sind, um in landwirt  schaftlichen Maschinen    verwendet und ohne Gefahr des Zerbrechens in üblicher Weise ver  packt und gehandhabt    werden zu können. 



   Die durehschnittliche   Keimfähigkeit    von aus diesen Kügelchen hervorgehenden Keimlingen, nach dem Pflanzen in mit Pilzen durchsetztem Boden, betrug   94 /o.    Der   durch-      schnittliche Verlust    an Keimlingen innerhalb von 15 Tagen nach dem Keimen der Samen zufolge Angriff durch Boden-Mikroorganismen betrug   21  /o.   



      BeispieZ 2 :   
In einer ähnliehen Apparatur, wie in Beispiel   1    beschrieben, wurden etwa 115 g Zukkerrübensamen mit 1,7 Liter einer 8%igen wässrigen L¯sung von Methylcellulose (enthaltend 108,9 g trockene Methylcellulose von 15 Centipoise) und 1,36 kg Flugasche   behan-    delt. Auf diese Weise erhielt man Samenkügelchen von 0,5 cm Durchmesser, welche nach dem Trocknen doppelt so hart waren als die nach Beispiel   l"erhaltenen Kügelchen.    Sie waren auch zäher und widerstandsfähiger gegen Bersten und Zermalmen als jene des Beispiels 1, liessen sich jedoch leicht bei Berührung mit Feuchtigkeit in die Bestandteile aufteilen, wobei von den untersuchten Samenkügelchen durchschnittlich   90-95"/o keimten.   



  Der innert 15 Tagen nach dem Aufgehen der Samen infolge   Einwirktmg    von   Boden-Mikro-    organismen eingetretene Verlust betrug durch  schnittlich 21 /o.   



   BeispieZ 3 :
Es wird in analoger Weise gearbeitet wie in Beispiel   1,    indem man 115 g   Zuckerrüben-    samen mit 0,56 Liter einer 8%igen wässrigen Methylcellulose (enthaltend 36,3 g trockene Methylcellulose von 15 Centipoise) und 1644 g fein gemahlenem Feldspat mit einer Partikelgrosse von 0,120 bis 0,057 mm (durchschnittlich 0,099 mm) behandelt. Die erzielten   Kiigel-    chen werden wie in Beispiel 1 geordnet und jene mit einem Durchmesser von 0,5 cm getrocknet.

   Die Kiigelchen besitzen eine 2,3fache HÏrte, verglichen mit den Kügelchen gemäss Beispiel   1.    Von je 100 solcher Samen kamen durchschnittlieh 81 zur Keimung und zum Wachstum in einem infizierten Boden, während innerhalb von 15 Tagen mit einem Verlust an Keimlingen von 25%zufolge Einwirkung von Boden-Mikroorganismen gerechnet werden muss.



   Beispiel 4 :
In einem kugeligen Behälter von 122   em    Durchmesser werden 3,43 kg Zuckerrübensamen mit insgesamt 10,22 Liter einer   8  /oigen    wässrigen Losung einer Methylcellulose von 15 5 Centipoise (enthaltend 653,2 g trockene Methylcellulose) und 46,6 kg fein gemahlenem Feldspat behandelt. Man lässt den Behälter mit 13-16 Umdrehungen je Minute so lange rotieren, bis ungefähr   2/3    der   Schutzmateria-    lien abwechselnd portionenweise auf die   Samenbeschickung    appliziert sind. Dann vermindert man die Rotationsgeschwindigkeit auf 9 Umdrehungen pro Minute, während der Rest der   Schutzmaterialien    zugegeben wird.



  Die Temperatur wird wÏhrend des ganzen Prozesses   auf ungefähr 20-25     C gehalten.



   Nach dem Klassieren der   Samenkügelchen    nach Grosse werden jene mit einem   Durch-    messer von praktisch 0,5 cm in üblicher Weise getrocknet ; sie besitzen eine 3fache Härte, ver  glichen    mit den Kügelchen gemäss Beispiel   1.   



  Dieses Produkt hat sich als au¯erordentlich günstig in bezug auf Keimung, Gedeihen, Wachsen und   Widerstandsvermögen    gegen Bersten und Beschädigung beim Handhaben, Verpacken und Pflanzen erwiesen.



   Beispiel   S :   
Es wird in der gleichen Weise wie in Beispiel   1    gearbeitet unter Verwendung von 115 g   Zuckerrübensamen,    0,57 Liter einer   8  /oigen      wässrigen Losung einer Methylcellulose    von   15    Centipoise und 1,36 kg von mit Säure behandeltem Ton mit einer Partikelgrösse von 0,120 bis 0,057 mm (durchschnittlich 0, 099 mm). Man erhält ein Produkt, welches in der Hauptsache aus Samenkügelchen von   (),    5 cm Durchmesser besteht und eine zweimal grössere Härte als die Kügelehen gemäss Beispiel   1    aufweist.

   Von je 100 solcher Samen kamen durchschnittlich 78 zur Keimung und zum Wachstum in einem infizierten Boden, während innerhalb von 15 Tagen der Verlust an Keimlingen zufolge Einwirkung von Boden  Mikroorganismen 20"/o    betrug. 



   Beispiel 6 :
0,28 Liter Marosu-Tomatensamen werden in der in Beispiel   1    beschriebenen Weise mit einem feinen Sprühregen einer 8gewichtsprozentigen   wässrigen Losung    einer Methyleellulose von 15 Centipoise   angefeuehtet.   



  Dann werden die Samen mit Flugasche be  stäubt    und die entstandenen Klumpen zerkleinert. Die abwechselnden Spr h-und Auf  stäubebehandlungen    werden dann unter konti  nuierlichem    Rollen so lange fortgesetzt, bis   ins-    gesamt 1,7 Liter der   Methylcelluloselosung    und 1,644 kg Flugasche verbraucht sind. Die   Samenkügelchen    werden dann aus dem Behälter herausgenommen und klassiert, um ein Produkt von 0,5 cm Durchmesser zu erhalten.



  Nach   dreitägigem    Trocknen an der Luft bei 20-25  C besitzen die Kügelchen eine 2,7fache HÏrte, verglichen mit den Kügelchen gemälss Beispiel   1.    Acht Tage nach der Aussaat dieser Kügelchen in mit Pilzen   infiziertem,    viel Humus enthaltendem Boden zeigte sich, dass praktisch   1000/o    der Samen zur   Entwick-    lung gelangt waren, ohne dass ein Verlust Zllfolge Einwirkung von   Boden-Mikroorganis-    men innerhalb von 15 Tagen eintrat.



   Beispiel   7 :   
126,4 g Zwiebelsamen (enthaltend 32140 Samen) werden in gleicher Weise wie in Beispiel   1    behandelt unter Verwendung von 0,57 Liter einer 8%igen wässrigen Lösung einer Methylcellulose von 15 Centipoise und   1,    588 kg Feldspat. Die erzielten   Samenkügel-    chen besitzen einen Durchmesser von nahezu 0,5   em    und nach dem üblichen Trocknen eine HÏrte, die die HÏrte der Kügelchen nach Beispiel 1 um das 1, 6fache übersteigt.



   Beispiel 8 :   115    g   Zuckerrübensamen       11,    5 g   Calciumhydrophosphat       (Partikelgrosse    höchstens 0,099 mm)    1,    7 Liter einer   8 /oigen Losung einer    Me thyleellulose von 15 Centipoise
1,36 kg Flugasche
Das Calciumhydrophosphat in fein verteilter Form wird in einem Behälter der im Beispiel   1    beschriebenen Art als erste Schicht   auf den Samen aufgestäubt.    Hierauf werden abwechslungsweise die   Methylcelluloselösung    und die Flugasche aufgetragen, wobei nach    dreitägigemTrocknenKiügelchen vonl, 3facher    HÏrte, verglichen mit den Kügelchen gemäss Beispiel 1, erhalten werden.

   Acht Tage nach der Aussaat zeigte sich, dass praktisch 100% der Samen zur Entwicklung gelangt waren, gegen über   60 I/o    im Falle der unbehandelten Samen.



      Beispiel 9 :    115 g Zuckerrübensamen
1,7 g Chloranil   (Partikelgrosse    0,44 mm)
1,7 Liter einer   8"/oigen Losung    einer Me    thylcellulose    von 15 Centipoise
1,36 kg mit SÏure behandelter Ton
Das Chloranil wird direkt auf den Samen. aufgestäubt, indem das Samenmaterial im BehÏlter rollengelassen wird, worauf der Samen mit dem Ton und   Methylcelluloselösung    in der beschriebenen Weise überschichtet wird.   



   Beispiel 10 : 115 Zuckerübensamen   
0,57 g   Natrum-2,    4,5-triehlor-phenolat
0,57 Liter einer 8%igen L¯sung einer Me thyleellulose von 15 Centipoise
1,644 kg Feldspat
Der Samen wird, wie im Beispiel   1    beschrieben, mit der Methylcelluloselösung und dem Feldspat so lange behandelt, bis ungefähr ein Drittel des Überzuges aufgetragen ist.



  Dann vermischt man das Natrium-2,4, 5-trichlor-phenolat innig mit ungefähr 560 g des noch verbleibenden Feldspates und trÏgt dieses Gemiseh abwechselnd mit der   erforder-    lichen Menge an   Methylcelluloselösung    auf die   Samenkügelchen    auf, um deren Umfang zu vergrössern. Schliesslich wird ein   letzter Über-    zug aufgetragen, welcher aus dem letzten Drittel der   Methylcelluloselösung und    Feldspat n
Beispiel 11: 115 g   Zuckerrübensamen   
1,7 Liter einer   8"/oigen Lösung    einer Me    thyleellulose    von 15 Centipoise.



   1,36 kg Flugasche
5,75 g rotes   Kupferoxyd    
Der Zuekerrübensamen wird in der beschriebenen Weise behandelt, bis zwei Drittel der   Methylcelluloselosung    und der Flugasche verbraucht sind. Hierauf vermischt man das Kupferoxyd innig mit der verbleibenden Flugasche und fährt mit dem   Überschichten    bis zur Beendigung fort. Die erzielten Kügelchen besitzen eine befriedigende Härte. Neun Tage nach derAussaat in einem infizierten Boden zeigte sich, dass praktisch   1000/o    der Samen zur Entwicklung gelangt waren, während zufolge der Wirkung von   Boden-Mikroorganis-    men innert 15 Tagen ein Verlust von nur 2 Prozent festzustellen war.



   Zucker und StÏrke sind als Bindemittel wenig geeignet.   Zuckerlosungen    liefern einen   briiehigen    Überzug, welcher beim festen Anfassen leicht springt und für die Entwicklung eines kräftigen und gesunden Keimlings nicht förderlich ist. Bei Verwendung von Stärke anderseits wird der Überzug zu weich, um der üblichen Handhabung zu widerstehen.



  Ferner neigt ein   Stärkeüberzug    zum   Schrump-    fen und Bersten beim   Troeknen.   



   Andere Samen, welche in der in den obigen Beispielen beschriebenen Weise mit einem Überzug versehen werden können, sind beispielsweise diejenigen der folgenden Pflanzen : Alfalfa, Lattich, Salat, R ben,   Rettiche,    Sellerie, Baumwolle, Pastinake, weisse Rüben,   Kohlrübe,    Klee, rote Rüben, Mangold, Buchweizen, Rottanne,   Pechtanne,      Lärche, Mohn    usw.



   Die pulverförmigen Substanzen weisen vorteilhaft ein verhältnismässig hohes spezifisches Gewicht auf.



   Es kommen in erster Linie Substanzen mineralischer Herkunft in Betracht, die beständig und ungiftig sind und die landwirtschaftliehen Maschinen nicht angreifen.



   Es sei noch bemerkt, dass die Härte der fertigen Kügelchen unter anderem auch vom Druck abhangt, dem die Kügelchen während der Herstellung unterworfen wurden. Es ist bereits bekannt, Samen mit Bindemitteln zu Tabletten zu pressen. Der Pressdruck beein  trächtigt    jedoch   in manehen Fällen    die Lebensdauer des Samens, weil es leicht vorkommt, dass ein zu hoher Druck angewendet wird. Bei der erfindungsgemässen Erzeugung von Kügelchen hängt der Druck, dem die Kügelchen bei der Herstellung unterworfen werden, nur vom spezifischen Gewicht und der Höhe der Masse im Mischbehälter ab, so dass der Druck leicht in der gewünschten Weise reguliert werden kann und keine Gefahr besteht, dass die Lebensfähigkeit des Samens wegen allzu starken Druckes beeinträchtigt wird.



   Ein weiterer Faktor zur Beeinflussung der Härte und des Widerstandsvermögens gegen Beschädigung ist in der Grösse der einzelnen festen Partikeln im Überzug zu erblicken. Die Partikelgrösse ist ebenfalls von Bedeutung für die   feuehtigkeitsabsorbierenden Eigenschaften    der fertigen Kügelchen.



   Wenn man vermeiden will, dass die K gelehen schwellen oder sehrumpfen, so sollte man keine Diatomeenerde, Tonerde, StÏrke, Kalk, Holzasche, Taleum oder Sägespäne anwenden, wie dies bisher versucht wurde, da diese Stoffe, wie sich zeigte, keine gleichmässigen Kiigelchen ergeben.



   Überdies springen überzogene Samen, die aus den nicht mineralischen der oben angeführten Substanzen erhalten wurden, sehr leieht nach dem Trocknen, wodurch sie eine unregelmässige Form erhalten und sich nicht mehr für die Verwendung in landwirtschaftlichen Maschinen eignen.



   Die bisher bekannten überzogenen Samen haben sich in der Praxis deshalb nicht bewährt, weil sie   gewöhnlieh    keine kugelige Form aufweisen, während es sich gezeigt hat, dass nur wenigstens annähernd kugelförmige Körper den bei Anwendung von modernen   Sämaschinen    gestellten Forderungen   gereeht    werden.



   Die unregelmässig geformten Samen, wie sie bisher hergestellt wurden, schrumpfen überdies beim Trocknen unregelmässig zusammen. Ferner besteht Neigung zum Bersten an jenen Stellen, an denen die   Deekschicht    am   dünnsten    ist. Dies ist darauf   zuriiekzufiihren,    dass das Überzugsmaterial an den   diekeren    Stellen mehr   zusammenschrumpft    als an den dünneren Stellen.



   Für das erfindungsgemässe Verfahren werden vor allem pulverförmige Substanzen verwendet, die nicht sehrumpfen, das heisst die weder schwellen beim Anfeuchten noch sehrumpfen beim Trocknen, wie dies mit den, oben erwähnten organischen Substanzen der Fall ist, und die sich in der Erde nicht auflosen.



   Bei den in erster Linie in Betracht kommenden pulverförmigen Substanzen (Flugasehe, Feldspat und mit Säure behandelter Ton) haben die Partikel charakteristische Formen, die unter anderem einen   lBinfluR    auf die Wasserdurehlässigkeit   des tSberzuges    haben. Durch geeignete Mischung der ver  schiedenen    pulverförmigen Substanzen kann man daher die Wasserdurchlässigkeit des Überzuges etwas variieren. Beispielsweise besitzen die Partikel der Flugasche stark ge  furchte    Flächen. Somit werden mit zunehmender Menge an Flugasche in einem bestimmten Gemenge die Anzahl der Zwischenräume, welche mit troekenem, aber wasserlöslichem Bindemittel ausgefüllt sind, und demgemäss auch die Wasserdurehlässigkeit des fertigen   Uberzuges    zunehmen.



   Anderseits wird bei Verwendung einer geringen Menge Flugasche im Gemisch mit andern pulverförmigen Substanzen der Anteil an wasserlöslichem Bindemittel im fertigen Überzug eher geringer sein und eine   Schutz-    schicht geringerer Durchlässigkeit entstehen.



   Auf alle Fälle sollte die Schutzschicht die Keimung des Samens nicht übermässig ver  zögern.    Die Zusammensetzung der fertigen Schutzschicht der Kügelchen ist zweckmässig derart, dass der Prozentsatz an Feuchtigkeit, welche in der Schutzschicht vorhanden sein muss, um sie zu erweichen, geringer ist als der Prozentsatz an Feuchtigkeit, welche im Samen vorhanden sein muss, um die Keimung in die Wege zu leiten.



   Allgemein kann gesagt werden, dass die Uberzugsehicht am   rasehesten    Feuchtigkeit aufnimmt, wenn die Partikel relativ gross und    unregelmässig geformt sind, während durcJi    feinere Partikel oder regelmässiger geformte Partikel eher eine Verlangsamung der   Feuch-    tigkeitsaufnahme erzielt wird.



   Die Verwendung der genannten mineralischen pulverförmigen Substanzen an Stelle von organischen Materialien ist auch noch aus dem Grunde von Vorteil, weil sie in Kügelehen dieser Art beständig sind und weder zerstört werden, noch chemische Reaktionen eingehen, welche die Kügelchen zersetzen oder auf die Samen eine toxische Wirkung ausüben.



   In der Praxis hat es sich gezeigt, dass mit solchen   mineralisehen, plllverförmigen Sub-    stanzen erzeugte   Samenkügelchen    ihre   Lebens-    fähigkeit beim Lagern bei geeigneter Wahl des Bindemittels viel länger bewahren, als wenn sie in anderer Weise hergestellt werden.

   Be  kanntlich    büssen unbehandelte Zwiebelsamen    ihre Keimfähigkeit nach vier jähriger Lagerung    um   87  /o    ein, während die gleichen Samen, welche mit Hilfe von Flugasche, von mit Säure behandeltem Ton oder von Feldspat als pulverförmigen Substanzen zu   Kiigelchen    verarbeitet wurden, bei der gleichen   vierjährigen    Lagerung unter gleichen Bedingungen einen Keimungsverlust von nur   181/o    aufweisen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH 1 : Verfahren zur Herstellung von zur Aussaat in Sämaschinen geeignetem Saatgut, dadurch gekennzeichnet, dass die Samen in einen Behälter eingetragen werden, weleher eine kontinuierlich gekrümmte Innenfläche aufweist, dass der Behälter rotierengelassen wird und dass dabei mehrmals nacheinander ab wechslungsweise eine wässrige Lösung eines wasserlösliehen plastischen Bindemittels auf die Samen gespritzt und die sich drehenden Samen mit einer feinen pulverförmigen Substanz bestäubt werden, derart, dass mit einem Uberzug versehene Samen von praktisch gleicher Grösse und wenigstens annähernd kugelförmiger Gestalt erhalten werden.
    UNTEBANSPRÜCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man eine wäRrige Methylcelluloselösung verwendet.
    2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man eine wässrige Polyvinylalkohollösung verwendet. n 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Fungizid aufbringt.
    4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Düngemittel aufbringt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Wachstums- stimulans aufbringt.
    6. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Fungizid und ein Düngemittel aufbringt.
    7. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Fungizid und ein Wachstumsstimulans aufbringt.
    8. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulvèrförmigen Substanz ein Düngemittel und ein Wachstumsstimulans aufbringt.
    9. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit : der pulverförmigen Substanz ein Fungizid, ein Düngemittel und ein Wachstumsstimulams aufbringt.
    10. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ein Insekti- zid aufbringt.
    11. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Düngemittel aufbringt.
    12. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noeh ein Fungizid aufbringt.
    13. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverformigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Waehstumsstimulans aufbringt.
    14. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Düngemittel und ein Fungizid aufbringt.
    15. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Düngemittel und ein Waehstumsstimulans aufbringt.
    16. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Wachstumsstimulans und ein Fungizid aufbringt.
    17. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man zusammen mit der pulverförmigen Substanz ausser dem Insektizid noch ein Fungizid, ein Düngemittel und ein Wachstums- stimulans aufbringt.
    18. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man als pulverförmige Substanz Flugasche verwendet.
    19. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man als pulverförmige Substanz Feldspat verwendet.
    20. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man als pulverförmige Substanz mit Säure behandelten Ton verwendet.
    21. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Methylcellulose verwendet wird, die in 2gewichtsprozentiger wässriger Lösung bei 20 eine Viskosität von weniger als 25 Centipoise aufweist.
    22. Verfahren nach Patentanspruch I und den Unteranspriiehen 1 und 21, dadurch ge kennzeichnet, dass eine 5-bis 10 /oige Lösung einer Methylcellulose verwendet wird, die in 2gewichtsprozentiger Losung bei 20 eine Viskosität von 15 Centipoise aufweist.
    PATENTANSPRUCH II : Saatgut, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I.
    UNTERANSPRÜCHE : 23. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel Methylcellulose ist.
    24. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid enthält.
    25. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Inscktizid enthält.
    26. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Düngemittel enthält.
    27. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Pflanzen wachstumsstimulans enthält.
    28. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    29. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid und ein Insektizid enthält.
    30. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid und ein Düngemittel enthält.
    31. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid und ein Pflanzenwachstumsstimulans enthält.
    32. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid und ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    33. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Insektizid und ein Düngemittel enthält.
    34. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Insektizid und ein Pflanzenwachstumsstimulans enthält.
    35. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Insektizid und ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    36. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Düngemittel und ein Pflanzenwachstumsstimulans enthält.
    37. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Düngemittel und ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    38. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Pflanzen wachstumsstimulans und ein Samendesinfek- tionsmittel enthält.
    39. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fungizid, ein Insektizid und ein Düngemittel enthält.
    40. Saatgut nach Patentanspruch II und Unteranspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem ein Pflanzenwachstumssti- mulans enthält.
    41. Saatgut nach Patentanspruch II und Unteranspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    42. Saatgut nach Patentanspruch II und Unteranspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem ein Pflanzenwachstumsstimulans und ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    43. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Insektizid, ein Düngemittel und ein Pflanzenwachstums- stimulans enthält.
    44. Saatgut nach Patentanspruch II und Unteranspruch 43, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem ein Samendesinfektionsmittel enthält.
    45. Saatgut nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass es ein D ngemittel, ein Pflanzenwachstumsstimulans und ein Samendesinfektionsmittel enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0164484A1 (de) * 1984-06-12 1985-12-18 Séchoir la Courtine S.A. Verfahren zur Herstellung von Saatgutpellets

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0164484A1 (de) * 1984-06-12 1985-12-18 Séchoir la Courtine S.A. Verfahren zur Herstellung von Saatgutpellets

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