Einrichtung zur pE-Messung.
Eine Glaselektrodenkette zur pH-Messung besteht aus einer beliebig geformten Glaselek- trode und einer Bezugselektrode (meist Kalomelelektrode), die beide in die zu messende Lösung eintauchen. Im allgemeinen begnügt man sich mit einer einfach aufgebauten zwei teiligen Glaselektrodenkette, zusammengesetzt aus einer Glaselektrode und einer davon räumlich getrennten Bezugselektrode. Für spezielle Fälle, wie pH-Messungen an ungiinstig gelegenen Stellen oder in engen Gefässen (Langhalskolben, Reagensgläser usw.), Serienmessungen, ist es von grossem Vorteil, eine untrennbar zusammengebaute Kette zu benützen.
Vor nieht allzu langer Zeit ist man dazu übergegangen, die bis dahin sehr dünne und daher auf mechanische Beanspruchung äusserst empfindliche Messmembran der Glaselektrode erheblich zu verstärken, um der Elektrode die im Labor und Betrieb dringend erwiinschte Robustheit und Lebensdauer zu verleihen. Als Folge davon hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die kapazitive Störan- fälligkeit der robusten Glaselektrode, bedingt dure, den nunmehr vergrösserten Widerstand der verstärkten Messmembran, durch einen gut geerd'eten Abschirmmantel aufzuheben.
Diese Abschirmung gegen elektrisehe Störungen kann nun bei einer von der Bezugselektrode räumlich getrennten, mit ihr nicht zusammengebauten Glaselektrode auf relativ einfache Weise geschehen, indem man z. B. das abgeschirmte Zuleitungskabel mög- lichst tief in den Glaselektrodenhals einsetzt oder den Elektrodenhals mit einer metalli schen Abschirmspirale umwickelt.
Bis jetzt sind lediglieh derartige abge schirmte Glaselektroden bekannt.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist eine Einrichtung zur pH-Nlessung, gelienn- zeichnet durch eine Glaselektrode mit eingebauter Ableitungselektrode, eine Bezugselek- trode mit der zweiten Ableitungselektrode und einen Absehirmmantel, die derart zusammengebaut sind, dass sie ein untrennbares Ganzes bilden. Diese Einrichtung weist weder die Nach- teile (Unhandlichkeit usw.) der Kette mit zwei räumlieh getrennten Bestandteilen noch diejenigen der untrennbar zusammengebau- ten unabgeschirmten Elektrodenkette (Stör- anfälligkeit) auf.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfin dungsgemaPen Messeinrichtung dargestellt.
Die Messkette weist ein äusseres Glasrohr ci auf, das an seinem untern Ende mit einem zweiten darinstehenden Glasrohr G, verschmolzen ist. Auf die Schmelzstelle folgt eine kugelige Erweiterung E, an die die Messmembran M von beliebiger Form (Kugel-, Stabform usw.) aus einem pH-empfind- lichen Spezialglas ansetzt. Die kugelige Erweiterung E wird in mittlerer Hoche von der Spitze S einer dickwandigen Kapillare K durchdrungen.
Diese Kapillare K verlässt unterhalb des obem Endes der Einrich- tung unter Durchdringung der Glasrohren GS und G, den Hauptstab und mündet als Glasrohr G4 in einen Stutzen St, der durch eine Absperrvorrichtung Ha vom Vorratsbehälter V getrennt ist. Im Stutzen St ist eine passende Ableitungselektrode (Pla tin-Kalomel-Kaliumehlorid ; Silber-Silber- ehlorid-Natriumehlorid usw.) eingebaut.
Am obern Rand des zweiten Glasrohres G2 ist ein in dieses hineinpassendes drittes Glasrohr G3, in das die Ableitungselektrode A, der Glaselektrode eingebaut ist, ver schmolzen. In das zweite Glasrohr G"; wird vor dem Einbau des innersten Glasrohres G3 eine der üblichen Bezugslosungen (Puffer-, Kaliumehloridlosung usw.) eingefüllt. Die Kapillare K resp. das Rohr G4 und der Stutzen St für die Bezugselektrode werden mit einer beliebigen Bezugslosung (Kalium chlorid-, Natriumchloridl¯sung usw.) gef llt.
Diese Lösung kann vor oder nach jeder Messung aus dem Vorratsbehälter V erneuert werden. Zwischen die beiden äussern Glasrohre G1 und G2 wird die mantelartige Abschirmung gegen elektrische Fremdfelder (z. B. Lichtnetz usw.), und zwar als Metallbelag (Quecksilber, Kupfer, Silber msw.) oder aber in Form einer gutleitenden Salz losung usw. eingef hrt.
Die Potentialablei- tung gesehieht durch die am Stutzen St aufgesetzte Klemme Kl f r die Bezugselektrode und für die Glaselektrode durch ein hoch- isoliertes, abgeschirmtes Kabel Ka, dessen Seele Se mit der zweiten Ableitungselektrode A2 leitend verbunden wird und dessen Absehirmmantel II mit demjenigen der Glaselektrode, der sieh zwischen Glasrohr G1 und G. befindet, elektrischen Kontakt macht. Das Kabele sitzt, in einem Fassonteilchen F, das seinerseits am Glasrohr Gl befestigt wird.
Dieses Fassonteilchen F muss durch einen temperatur-und wasserfesten Klebstoff luftdicht und permanent mit dem Glasrohr Gl verkittet werden und verhindert so das Aus- laufen oder Verdunsten einer zwischen die Glasrohre Gi und G., eingefüllten Abschirm- masse (Quecksilber, Salzl¯sung usw.).