Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Faserstoffen. Die Herstellung von Formkörpern, insbe- sondere Platten, aus Holzabfällen, wie Holz wolle, Hobel- und Sägespänen oder Torf, Glas wolle oder sonstigen faserigen Stoffen, unter Bitverwendung anorganiseher oder organi scher Bindemittel, insbesondere Kunstharzen, ist. bekannt.
lach diesen Verfahren wird das zu verarbeitende, mit, dem Bindemittel ge tränkte oder gemischte Material auf einer Unterlage möglichst gleichmässig ausgebreitet., und es wird dann unter hohem Druck und gegebenenfalls unter Anwendung von -Wärme verpresst, so dass je nach der je Flächeneinheit benutzten Menge des verarbeiteten Stoffes und dessen Art sowie dem angewendeten Druck mehr oder weniger poröse oder dichte, spezifisch leichtere oder schwerere Span-, Fa ser- oder Leichtbauplatten erhalten -erden, die dann als Werkstoffe oder als Bauelemente Verwendung finden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung dieses Verfahrens und ermöglicht, dass durch den Pressvorgang nicht nur Werkstoffe oder Bauelemente, sondern sofort fertige Gebrauchsgegenstände mit Hohl räumen erhalten werden können.
Das Verfahren zur Herstellung derartiger Formkörper durch Verpressen von faserhalti gen Stoffen, insbesondere Holzabfällen, unter Mitverwendung von Bindemitteln, insbeson dere Kunstharzen, besteht, erfindungsgemäss darin, dass in die Faserstoffmasse vor dem Verpressen Kerne eingeformt werden. 'erden nach den bisher bekannten Ver fahren beispielsweise Leichtbauplatten her gestellt.
Lind sollen diese dann zum Beispiel zum Verkleiden von Wandungen benutzt wer den, so macht deren gegenseitige Verbindung Schwierigkeiten oder zumindest zusätzliche Arbeit erforderlich. Die Erfindung ermö-- licht, diesen Nachteil zu beseitigen.
Platten können bei ihrer Pressung gleich zeitig mit Deckfurnieren versehen werden, und das Verpressen der Faserstoffmassen kann auch in einem Rahmen erfolgen, so dass die fertiggestellten Platten von einem Rah men eingefasst sind.
An Stelle von Platten können unter Ver wendung entsprechender Kerne natürlieh auch andere Presskörper mit den gewünschten Hohlräumen hergestellt werden, wie zum Bei spiel Gehäuse für die Aufnahme von Werk zeugen oder Kästen für die Aufnahme von Musikinstrumenten und dergleichen.
Die Herstellung der oben angeführten Platten kann aueh in der Reise erfolgen, dass übereinander mehrere Schichten mit Kernen liegen, so dass ein quadratischer oder recht eekiger Block erhalten wird. Wird dann ein derartiger Block im rechten Winkel zu den Kernen zerschnitten, so werden Leichtbau platten erhalten, die infolge der Hohlräume sehr schalldämmend und wärmeisolierend sind.
Das Verfahren gemäss der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung an eini- fren Ausführungsbeispielen beschrieben. In der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 zwei erfindungsgemäss hergestellte Leiehtbauplatten und deren gegenseitige Ver bindung, Fig. 2 eine in einen Rahmen eingeformte Leichtbauplatte, Fig. 3 einen Teil eines Geigenkastens und Fig.4 einen mit Hohlräumen versehenen Block.
Für die Herstellung der Platten gemäss Fig.1 wird das zu verarbeitende und mit einem Bindemittel getränkte oder gemischte Material, zum Beispiel Holzwolle, in der Dicke der herzustellenden Platte entsprechen den Dicke auf einer Unterlage in einem Rah men 5 gleichmässig ausgebreitet, so dass eine gleichmässige Schicht entsteht. In diese Schicht werden als Kerne runde Holzstäbe mit einge formt.
Wird dann das so verbreitete Faser stoffmaterial durch Verpressen atü die dem Rahmen 5 entsprechende Schichtdicke ver dichtet und dann die Kerne 2 entfernt, so werden Faserstoffplatten erhalten, die in der Faserstoffmasse 1 eine in Form, Grösse und Anzahl den benutzten Kernen entsprechende Hohlräume 3 besitzen.
Bei dem genannten Pressvorgang wird die Ober- und Unterseite der Platte mit je einem Deckfurnier 4 versehen. Gegebenenfalls kön nen auch nur einzelne Seiten mit einer Rah menleiste versehen werden.
Derartige Platten eignen sich vorzüglich für die Herstellung von hochisolierenden Zwi schenwänden und auch als Wandverkleidung. Um zwei derartige Platten seitlich miteinan der zu verbinden, können in die genannten, beim Pressvorgang gebildeten Hohlräume 3 Verbindungsstäbe eingeschoben werden, auf denen die Platten zusammengeschoben wer den. Um zum Beispiel bei Verwendung als Wandverkleidung die so gebildeten ebenen Flächen durch eine Zierleiste zu unterbre chen, ist zwischen die Platten eine I-förmige Leiste 6 eingeschaltet, gegen die beim Zusam menbau die Platten geschoben werden.
Anstatt der nach der Verpressung zu ent fernenden Kerne könnten auch Röhren be nutzt werden, die in der verdichteten Faser- Stoffmasse verbleiben. Diese Röhren könnten auch wieder zur Verbindung der Platten be nutzt oder unter gegenseitiger fester Verbin dung auch dazu verwendet. werden, ein Heiz- oder Kühlmittel durch die Platten hindurch zuschicken. Diese letztere Einrichtung würde zum Beispiel Anwendung finden können, wenn die Platten für die Herstellung von Thermophoren oder Kühlschränken benutzt werden.
An Stelle von Holzwolle könnten je nach dem herzustellenden Gegenstand zum Beispiel auch Hobel- oder Sägespäne, Glaswolle, Torf, Asbest, Schilf oder auch Gemische dieser Stoffe sowie auch Papierabfälle benutzt werden.
Als Bindemittel kann jedes geeignete an organische oder organische Bindemittel be nutzt werden. Vorzugsweise werden jedoch Kunstharze, wie Phenol- oder Harnstofform- aldehydharze, in Form wässeriger oder orga nischer Lösungen (beispielsweise 10o/oiger Zu satz) benutzt, denen gegebenenfalls auch Ka talysatoren, wie Weichmacher und Plastifizie- rungsmittel, zugesetzt werden können. Der beim Pressverfahren anzuwendende Druck richtet sich natürlich nach .der gewünschten Verdichtung. Als Presstemperatur werden im allgemeinen 70-80o C angewendet.
Die Kunst harze können natürlich auch in gepulvertem Zustande angewendet werden, in welchem Falle jedoch höhere Temperaturen beim Ver- pressen angewendet werden müssen, um die Harze zum Schmelzen zu bringen.
An Stelle der Verwendung von Deckfur nieren können natürlich auch aus schmalen Holzstreifen geflochtene Matten 7 oder par kettartig zusammengelegte Furniere 8 benutzt werden.
Nach der Fig. 2 ist die Platte unmittelbar bei ihrer Pressung mit. den Deckfurnieren und mit einem seitlichen Abschlussrahmen 8a. versehen, und in die Faserstoffmasse ist ein Antennendraht. 9 mit.
eingeformt worden. Der artige Platten eignen sich beispielsweise als Wandung für Schränke oder als Rückenlehne von Stühlen und dergleiehen. Die Pig.3 veranschaulicht den Bodenteil eines Geigenkastens, in dem unter Verwen dung einer entsprechenden Kennform beim Verpressen der Faserstoffinasse der Hohlraum 10 für die Aufnahme der Geige gebildet wor den ist.
Erfolgt das Verpressen der Faser stoffniasse in einer entsprechend gestalteten Form und wird diese zuvor mit Furnierholz ausgelegt, so kann auch die Aussenfläche des Geigenkastens beim Pressvor;gan;- mit einer Furnierauflage versehen werden. In gleicher Weise lassen sieh natürlich auch Behälter für andere Gegenstände herstellen, und sie haben den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und billig hergestellt werden können.
Die Fig.-1 veranschaulicht einen Block mit einer Vielzahl von Ilohlräunren und dessen Verarbeitung zri Leichtbauplatten.
Auf eine Holzplatte 11 ist eine Anzahl von Schichten 12 aus Faserstoffniasse aufgebaut, und in jeder dieser Schichten sind als Kerne Leisten 13 mit, einbefoxmlt. Zwischen einzelnen Schichten sind Furnierschicliten 14 eingebaut. Die Höhe der Schichten kann gleich oder ver schieden sein, und ebenso kann die Mischung der Faserstoffe und das Bindemittel für die einzelnen Schichten gleich oder verschieden sein. Auf die oberste Faserstoffschicht wird dann wieder eine Holzplatte 15 aufgelegt. Eventuell kann die Aussenseite der beiden Ilolzplatten 11 und 15 auch noch durch ein Furnier abgedeckt werden.
Wird dann der so vorbereitete Block durch Druck und Wärine verdichtet und werden nach dem Pressen die Kerne 13 aus dem Block herausgezogen, so wird ein Block mit. Hohl räumen erhalten. Wird dann dieser Block im rechten Winkel zu den Hohlräumen (Pfeil A-B) zerschnitten, so lassen sich aus ihm Leichtbauplatten herstellen.
Sollte das Heraus ziehen der Kerne aus dein Block mit Schwie rigkeiten verbunden sein, so können die Kern stücke auch erst. nach dem Zerschneiden des Blockes aus den einzelnen Platten entfernt werden. Anstatt in der beschriebenen \'eise Form körper mit ebenen Begrenzungsflächen herzu stellen, können natürlich auch solche mit pro filierten Oberflächen hergestellt werden.