Einrichtung zür genauen Regelung eines Leonardantriebes. Die Leonardschaltung hat besonders bei jenen Antrieben ein grosses Anwendungs gebiet gefunden, bei welchen die Drehzahl von Null bis Maximum in beiden Drehrich tungen zu regeln ist. Diese Betriebsart kommt beispielsweise auch häufig bei Fördermaschi nen vor. Die Wirtschaftlichkeit der Förde rung in einem Grubengebiet ist um so grösser, je mehr die Förderung auf einige wenige Hauptschächte konzentriert ist. Damit ist eine starke Steigerung von Nutzlast und För- dergeschwindigkeit verbunden.
Die Leistungs fähigkeit solcher Schächte kann aber nur dann voll ausgenützt werden, wenn die maxi mal zugelassene Fördergeschwindigkeit un abhängig von Grösse und Richtung der Last genau eingehalten wird, wenn ferner die Ma schine in kürzester Zeit beschleunigt und ver zögert wird und die Manöver in der Förder- pause für den Stockwerkwechsel der Förder körbe raschestens ausgeführt werden. Bei automatisch gesteuerten Fördermasehinen kommt noch die ausserordentlich wichtige und strenge Bedingung hinzu, dass eine ganz kleine Einfahrgeschwindigkeit mit sehr grosser Genauigkeit eingehalten werden muss, um ein zielgenaues Anhalten der Förder- gefässe oder Förderkörbe durch die mecha nische Bremse zu erreichen.
Infolge der Ohmschen Widerstände im Leonardstromkreis, der Drehzahlschw ankun- gen des Umformers bei Änderung der Be lastung und evtl. der Frequenz, Ankerrück wirkung, Erwärmung der Maschinen und Än- derung der Raumtemperatur treten bei der in der einfachsten Form ausgeführten Leonardschaltung bereits wesentliche Abwei chungen der Geschwindigkeit bei ein und derselben Steuerhebelstellung auf, insbeson ders bei kleinen Geschwindigkeiten. Auch folgt die Motordrehzahl wegen der magne tischen Trägheit des Steuerkreises nur ver hältnismässig langsam der Steuerhebelbewe gung, womit grössere Zeitverluste verbunden sind, wenn nicht sehr geschickt gesteuert wird.
Die normale Leonardsteuerung muss daher durch besondere Regeleinrichtungen ergänzt werden, damit sie den sehr weitgehenden Anforderungen einer guten Fördermaschi- nensteuerung entspricht.. Solche Regeleinrich tungen beruhen vielfach auf dem Grundsatz, eine durch die Steuerhebelstellung diktierte Soll -Drehzahl mit der tatsächlich vorhan denen Ist -Drelizahl zu vergleichen und den vorhandenen Drehzahlunterschied zum Ge schwindigkeitsausgleich heranzuziehen.
Die vorliegende Regeleinrichtung für Leo- nardantriebe arbeitet ebenfalls auf diesem Prinzip, wobei einer vom Steuerapparat ein gestellten, der Soll-Geschwindigkeit entspre chenden Spannung die der Ist-Geschwindig- keit entsprechende Spannung einer vom Leonardinotor angetriebenen Tachodynamo entgegengesetzt wird.
Die Regeleinrichtung des Antriebes soll bereits bei ausserordentlich kleinen Drehzahlunterschieden mit maximaler Regulierleistung ansprechen, ohne dass dabei irgendwelche den Betrieb störende Pendelun- gen auftreten. Ferner soll eine sehr rasche und genau wirkende Geschwindigkeitsrege lung über den ganzen Drehzahlbereich des Motors ermöglicht werden und alle äussern Einflüsse, welche die Genauigkeit der Rege lung beeinträchtigen könnten, automatisch ausgeschaltet werden.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die bei einer Abweichung von der eingestellten Soll-Ge- schwindigkeit auftretende Spannungsdiffe renz zur Betätigung eines Spannungsschnell reglers benützt wird, welcher in Verbindung mit einem in Reihe geschalteten statischen Überstromschnellregler die Erregung des Leo- nardgenerators automatisch derart regelt, dass die jeweils eingestellte Drehzahl genau eingehalten und gleichzeitig der Strom im Leonardkreis auf einen festgelegten Maximal wert begrenzt wird.
An Hand der Zeichnung sei die Erfin dung näher erläutert, und zwar ist in Fig. 1 als Ausführungsbeispiel derselben eine Regel einrichtung für den Leonardantrieb einer Förderanlage in schematischer Weise darge stellt. Es bedeutet 1 der Motor und 2 der Generator des Leonardkreises. Für die Erre gung des Leonardgenerators 2 ist ein Erre ger 3 vorgesehen, der zwei Erregerwicklun gen 4, 5 besitzt. Die eine Erregerwicklung 4 ist über einen mittels eines Steuerhebels 6 verstellbaren Potentiometer 7 am Gleich stromhilfsnetz 8 angeschlossen, während die zweite Erregerwickhung 5 über einen astati- sehen Spannungsregler 9 und einen in Reihe mit diesem geschalteten statischen Überstrom schnellregler 10 gespeist wird.
Gekuppelt mit dem Leonardmotor 1 ist eine Tachodynamno 11, deren Anker sich im Stromkreis der Dreh spule 12 des Spannungsschnellreglers 9 be findet. Die Ist-Spannung dieser Tacho dynamo ist entgegengesetzt der Soll-Span nung des Potentiometers 7 gerichtet. Die Drehspule 13 des Überstromschnellreglers 10 ist an eine vom Leonardstrom durchflossene Hauptstromwickhung 14 angeschlossen.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist wie folgt: Sobald zwischen der Ist- und Soll- Spannung eine Differenz von Bruchteilen eines Volts auftritt, schlägt der sehr emp findlich und astatisclh ausgeführte Span nungsregler 9 sofort in die entsprechende Endlage aus und sendet in die Erreger wicklung 5 eine Erregung, welche in der Grössenordnung jener der Erregerwicklung 4 bei voller Steuerhebelauslage entspricht. Es erfolgt somit ein ausserordentlich rascher Spannungsaufbau des Leonardgenerators 2 bei Steuerhebelauslage bzw. Spannungsabbau bei Steuerhebelrückführung.
Solange der Strom im Leonardkreis unterhalb eines ein gestellten Wertes bleibt, befinden sich die Wälzsektoren des im Regelkreis des Span nungsreglers 9 liegenden überstromsehnell- reglers 10 in der gezeichneten Endlage. So bald jedoch beim sehr energischen Drehzahl ausgleich durch den Spannungsregler 9 der Strom im Fördermotor 1 den erwähnten maximalen Wert überschreitet, bewegt sich das Regelsystem des Überstromreglers 10 gegen die Mittellage und schaltet dadurch Widerstand 15 in den Stromkreis des Regel systems des Spannungsreglers 9 ein.
Infolgedessen wird momentan und auto matisch die Wirkung des Spannungsreglers 9 so weit verringert, dass der eingestellte Maximalstrom im Fördermotor nicht über schritten wird. Wenn der Steuerhebel 6 am Beginn eines Förderzuges sehr rasch in die Endlage geführt wird, so kann der rasche Anstieg des Erregerstromes in der Haupt erregerwicklung 4 bewirken, dass der Anfahr- strom des Fördermotors den maximal zulässi gen Wert überschreitet. In einem solchen Falle bewegt sich das Regelsystem des Über stromreglers 10 noch über die Mittellage hinaus gegen die zweite Endlage.
Infolge der Brückenschaltuing des Überstronireglers wird dann der Erregerstrom in der Erregerwick lung 5 negativ; er kompensiert daher die Wirkung der Erregerwicklung 4 so weit, dass trotz der raschen Steuerhebelbewegung und daher beim in der Endlage befindlichen Spannungsregler 9 der maximal zugelassene Anfahrstrom des Fördermotors nicht über schritten wird. Durch eine entsprechende Einstellung des unsymmetrisch angeordneten Vorschaltwiderstandes 15' des Reglers 10 wird die maximale negative Erregung durch den Überstromregler auf den benötigten Teil der maximalen, positiven Erregung durch den Spannungsregler 9 beschränkt.
Da der Spannungsregler 9 als Nullspan nungsregler wirkt, so schlägt er immer, unab hängig von der Drehrichtung und Lastrich tung, nach jener Seite aus, welche im Sinne einer Spannungsverringerung wirkt. Beim Überstromregler 10 liegen Drebspule 13 und Magnetwicklungen 16 in Reihe an einer vom Strom im Leonardkreis abhängigen Span nung, z. B. an einer Hauptstromwicklung 14 des Fördermotors 1 oder der Steuerdynamo 2. Beim Überschreiten des eingestellten Stromes schlägt daher der Überstromregler 10 unab hängig von der jeweiligen Drehrichtung und Lastrichtung immer nach derselben Seite aus.
Die Ausführung des Spannungsreglers 9 mit einer vorübergehenden Statik der Dämp- fungseinrichtung bewirkt in Verbindung mit der Statik des Überstromreglers 10, dass trotz der astatischen Ausführung des Spannungs reglers und damit seiner grossen Regulier schnelligkeit die für den Betrieb erforder liche Stabilität der Regulierung vorhanden ist.
Infolge der Reihenschaltung der Regulier systeme des a statischen Spannungsreglers in Ausführung mit vorübergehender Statik und des statischen Ü berstromreglers in Verbin dung mit der Reihenschaltung der Wicklun gen von Drehspule und Magneten dieses Reglers wird erreicht, dass bereits bei den ge ringsten Abweichungen von der eingestellten Soll-Drehzahl ein energischer und sehr genauer Drehzahlausgleich bei allen Ge schwindigkeiten stattfindet, wobei gleichzeitig verhindert wird, dass der Strom im Leonard- kreis einen eingestellten maximalen Wert überschreitet, dies selbst bei raschester Steuerhebelbewegung für Beschleunigung oder Verzögerung.
Gleichzeitig wird die Ma schine gegen Überstrom beim Anfahren mit abnormal grossen Lasten geschützt. Infolge der vorgesehenen Schaltung werden trotz des Drehrichtungswechsels nur zwei Schnell regler ohne weitere Umschalteinrichtungen und ohne weiteren Steuerapparat für die Re guliereinrichtung benötigt. Es sind daher nur verhältnismässig einfache zusätzliche Appa rate nötig, um die beschriebene Schalteinrich tung für Handsteuerung in eine solche für eine vollautomatisch gesteuerte Förder maschine umzuwandeln.
Im Falle des Versagens der Regulier einrichtung ist es ohne weiteres möglich, den Betrieb mit der Steuerung der Erregerwick- lung 4 allein weiterzuführen, wobei dann aber wegen des Wegfallens der Drehzahlausgleich einrichtung entsprechend vorsichtiger ge steuert werden muss. Es ist auch möglich, die Maschine mit den beiden Reglern allein, das heisst durch die Erregerwicklung 5 ohne die Erregerwicklung 4, zit steuern, wenn die Leistung des Spannungsreglers 9 sehr reich lich gewählt wird. Jeder Regler wird für sieh eingestellt, so dass eine sehr einfache und gute Anpassung an die jeweiligen Betriebs bedingungen möglich ist.
Bei Fördermaschinen mit sehr leistungs fähigem Speisenetz spielt die Grösse der maxi malen Leistungsaufnahme während der An fahrperiode keine Rolle. Eine solche Ma schine kann daher zwecks Erreichens einer maximalen Produktion während der ganzen Anfahrperiode mit dem maximal zulässigen Anfahrstrom beschleunigt werden. Die Lei stungsaufnahme steigt. dabei ungefähr im Verhältnis mit der Drehzahl des Förder- motors an, so dass die grösste Leistungsspitze am I\Tetz am Ende der Anfahrperiode ist.
Ist dagegen das Speisenetz nicht so stark, so muss mit abnehmendem Strom und damit ab nehmender Beschleunigung angefahren wer den. Dadurch wird die maximale, dem Netz entnommene Leistungsspitze wesentlich ver ringert, sie tritt vor Ende der Anfahr- periode auf. Um nunmehr eine solche selbst tätige Verringerung des maximalen Anfahr- stromes mit zunehmender Drehzahl zu errei chen, wird im Stromkreis der Drehspule 13 des Überstromsehnellreglers 10 ein Zusatz regler 17 in Reihenschaltung vorgesehen. Die Drehspule 18 und Magnetwvicklungen 19 dieses Reglers liegen in Reihenschaltung an den Klemmen der Tachodynamo 11.
Sobald ein bestimmter Strom durch diese Wicklun gen fliesst, wird das statisch ausgeführte Drehsystem des Reglers 17 aus der gezeich neten Endlage gegen die andere Endlage hin bewegt. Der Stromregler 17 verringert den Widerstand im Stromkreis der Drehspule 13 des Reglers 10 und bewirkt dadurch, dass dieser letztere einen Anfahrstrom einstellt, welcher bei zunehmender Drehzahl abnimmt. Infolge der Reihenschaltung von Drehspule 18 und Magnetspule 19 wirkt dieser Regler 17 immer im richtigen Sinne ohne Umschalt einrichtung, und zwar unabhängig von der Drehrichtung des Leonardmotors 1. An Stelle des Zusatzreglers 17 kann auch eine entspre chende Relaisschaltung vorgesehen werden.
Es ist zweckmässig, die Tachodynamo 11 möglichst temperaturunabhängig und unge sättigt auszubilden. Ferner wird ihre Erre gerwicklung 20 sowie jene des Fördermotors 1 an das gleiche Hilfsnetz 8 angeschlossen, so dass die Reguliergenauigkeit selbst bei klei neren Spannungsschwankungen des Hilfs netzes, hervorgerufen beispielsweise durch Frequenzschwanlkuingen des Speisenetzes, keineswegs beeinträchtigt wird. Es ergibt sieh daher mit dieser Schaltung eine Regulier einrichtung, die unabhängig von irgend welchen äussern Einflüssen immer gleich genau arbeitet. Wird hingegen dem Steuer apparat ein Widerstand vorgeschaltet, z. B.
durch die elektrische Retardiereinrichtung, wie sie bekanntlich für Gleichstrommaschinen angewendet wird, oder bei Seilfahrt, zwecks Verringerung der maximalen Geschwindig keit bei Personentransport, so reagiert die Reguliereinrichtung darauf in gleichem Sinne wie auf eine Steuerhebelbewegung, das heisst die Wirksamheit solcher Vorschaltwiderstände wird durch die Reguliereinrichtung in vollem Masse unterstützt.
Wie bereits erwähnt, muss bei automatisch gesteuerter Fördermaschine die sehr kleine Einfahrgeschwindigkeit mit möglichst grosser Genauigkeit lastunabhängig konstant gehal- ten werden. Wird die Tachodynamo 11 vom Hilfsnetz 8 aus durch die Erregerwicklung 20 konstant erregt, so verläuft ihre Klemmen spannung proportional mit der Motordreh zahl. Erhält nunmehr die Tachodynamo eine zweite Erregerwicklung 21, welche vom Po tentiometer 7 so gespeist wird, dass der Erre gerstrom in 21 umgekehrt fliesst als jener in 20, so nimmt die Erregung mit wachsender Auslage des Steuerhebels 6 ab.
Dadurch er gibt sich bei einem bestimmten Drehzahl- iunterschied ein Spannungsunterschied an den Klemmen der Tachodynamo 11, welcher bei niedriger Drehzahl wesentlich grösser als bei hoher Drehzahl ist. Im gleichen Verhältnis wächst die Reguliergenauigkeit des Span nungsreglers 9 bei kleiner Drehzahl. Der vom Steuerhebel 6 betätigte Umschalter 22 schal tet die Zusatzerregerwicklung 21 beim jewei ligen Drehrichtungswechsel selbsttätig um.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Stabilität der Drehzahl ausgleichseinrichtung noch durch eine zu sätzliche, in Fig. 2 dargestellte elektrisehe Stabilisierung erhöht werden. In diesem Falle wird der Spannungsregler 9 mit zwei Drehspulen 12' und 12" ausgeführt.
Zwischen dem Drehspulenteil 12' und der Tachodynamo 11 befindet sich ein durch Ohmsehe Widerstände 23' und 23" sowie induktive Widerstände 24' und 24" gebildetes Brückensystem.
Da die Ohmschen Wider stände dieser Brückenteile gleich gross sind, ist zwischen den Anschlusspunkten A und B der Brücke so lange keine Potentialdifferenz vorhanden als der Strom J1 im Spulenteil 12' ein Gleichstrom ist. Ändert sich die Span nungsdifferenz zwischen dem Potentiometer 7 und der Taehodynamo 11, so ändert sich der Strom J1; es bildet sich infolge der zu sätzlichen induktiven Wirkungen in den in duktiven Widerständen 24' und 24" eine Spannungsdifferenz zwischen den Punkten A und B. Der dadurch entstehende Strom J.
im Spulenteil 12" wird um so grösser, je rascher die zeitliche Änderung vor sich geht. Durch die vorgesehene Schaltung ver langsamt der Strom J; die Bewegung des Spannungsreglers bei plötzlichen Spannungs änderungen und erhöht dadurch die Stabi lität der Regeleinrichtung.
An Stelle der Erregerwicklung 4 auf dem Erreger 3 in Fig. 1 kann auch ein separater Erreger verwendet werden, dessen Erreger wicklung vonm Spannungsregler 9 gespeist wird. Der Anker dieses Zusatzerregers ist dann in Reihe mnit jenem des Haupterregers 3 zu schalten. Diese Schaltung wird beson ders dann vorteilhaft angewendet, wenn zwecks Produktionserhöhung bestehende För dermaschinen nachträglich mit der Genauig keitsregeleinrichtung ausgerüstet werden, weil eine solche Anordnung ein Minimnumn an Abänderungen an den vorhandenen Einrich tungen verlangt.
Bei sehr grossen Maschinen fmnit beträcht lichen Erregerleistungen speist der Span nungsregler 9 die Erregerwicklung eines kleinen an die Erregergruppe 3 angekuppel ten Generators, der seinerseits die Erreger wicklung 5 speist.
Zur Entlastung des Spannungsreglers kann auch eine zweite Tachodynamo, eine Erregungstachodynanmo, verwendet werden, die parallel fmnit einem Widerstand der Er regerwicklung 4 vorgeschaltet ist. Sie ver grössert bei der Steuerhebelbewegung die Erregung und gleicht bei eintretender Dreh zahländerung einen Teil der Drehzahldiffe renz aus. Diese zweite Tachodynamo ist mit einer konstanten Erregun,g sowie einer zweiten veränderlichen entgegengericlhteten Erregung versehen, welch letztere über das vom Steuerhebel 6 verstellte Potentionmeter 7 gespeist wird.
Diese zweite Tachodynamo ist ebenfalls mnit demn Fördermotor starr gekup pelt und wenn die Drehzahländerung des Fördermotors hinter der Steuerhebelbewe- gung zurückbleibt und damit, auch die Span nung dieser Tachodynamo derjenigen am Potentiometer 7 nacheilt, so bildet sieh eine zusätzliche Spannungsdifferenz zwischen dem Steuerapparat 6, 7 und der Erregerwicklung 4, welche bei der Steuerhebelauslage die Er regung verstärkt bzw. bei Steuerhebel- Rüekbewegung die Erregung vermindert. Diese vorübergehende Über- bzw. Unter erregung verringert daher das Nacheilen der Fördermotordrehzahl hinter der Steuerhebel bewegung.
An Stelle der Gleiehstrom-Tachodynamo 11 kann auch ein Frequenzwandler vor gesehen werden, der, wie aus der Anordnung gemäss Fig. 3 ersichtlich ist, zum Speisen des Drehsystems 12 des Reglers 9 verwendet wird. Das Drehsystem des Reglers ist mit zwei Wicklungen 12 versehen, die über einen Stronmkreis mit Kapazität 30 und Induktiv i- tät 31 gespeist sind. Wenn bei einer bestimm ten Frequenz Resonanz vorhanden ist, so heben sich die beiden durch die Wieklungen 12 erzeugten und entgegengesetzt gerichteten Drehmomente auf, und der Regler befindet sich in der Mittelstellung. Tritt jedoeh eine Störung der Resonanz ein, so bewegt sieh der Regler in jene Stellung, welche diese Störung zu beheben sucht.
Im vorliegenden Falle wird der den Regler speisende Frequenzwandler 32 d iii reh den Fördei inotor 1 aiigetrieben.
Steht die Maschine still und hat z. B. das Speisenetz 33 des Stators des Frequenzwand- lers eine Frequenz von 50 Hz, so sind auch im Rotor, welcher den Regler speist, 50 Hz vorhanden. Der den Steuerapparat betäti- gende Steuerhebel 6 verstellt gleichzeitig die Drosselspule 31.
Bei Steuerhebelmittelstel lung hat die Drosselspule eine Induktivität für Resonanz bei 50 Hz. Steigt bei der steuerhebelauslage die Drehzahl und ändert sieh somit die Frequenz im Rotor des Fre- quenzwandlers, so bildet sich erst dann wie der eine Resonanz im Speisekreis des Reglers, wenn die tatsächliche Frequenz mit jener übereinstininit, die durch die Induktivität der Drosselspule, das heisst durch die Steuer hebelstellung; gegeben ist.
Bei der kleinsten Differenz zwischen Soll - und Ist -Fre- quenz gibt der astatiseh geschaltete Regler eine beträchtliche Über- oder Untererregung in die Zusatzerregerwicklnng 5.
Es ist.<I>noch</I> zweckmässig, uni stromlfreis der Drehspule 13 des überstromreglers 10 (Fug. 1) einen Widerstand vorzusehen, der durch eine einfache Schalterkombination während der Verzögerungsperiode kurz geschlossen wird. In diesem Falle spricht der Überstromregler bereits bei einem kleineren Maximalstrom als während der Anfahr periode an. Der maximale Bremsstrom wird dadurch kleiner gehalten als der maximale Anfahrstrom. Es ist ferner zweckmässig, bei Personentransport (Seilfahrt) die maximal zulässige Beschleunigung bzw. Verzögerung herabzusetzen.
Zu diesem Zweck wird der für Seilfahrt bereits benützte Seilfahrtschalter mit einem weiteren Kontakt versehen, wel cher einen Widerstand im Stromkreis der Drehspule des Überstromreglers bei Seilfahrt kurzschliesst. Dadurch wird der maximale zu lässige Anfahrstrom entsprechend herab gesetzt.
Da der bei der beschriebenen Genauigkeits regeleinrichtung benützte Spannungsregler 9 so wirkt, dass der Strom seiner Drehspule 12 möglichst klein wird, so wirkt er als Null stromregler für den Leonardkreis, sobald er an eine vom Leonardstrom abhängige Span nung angeschlossen wird.
Auf diese Weise ergeben sich noch zwei weitere wichtige Vor teile bei der Verwendung eines solchen Span nungsreglers für Fördermaschinensteuerung, und zwar wie folgt: Wenn in der Förderpause durch eine zu sätzliche Schalteinrichtung die Drehspule 12 des Spannungsreglers 9 vom Stromkreis der Tachodynamo 11 auf eine Hauptstromwick lung des Fördermotors 1 oder der Steuer dynamo 2 umgeschaltet wird, so erregt der Spannungsregler den Erreger der Steuer dynamo derart, dass der Remanenzstrom im Leonardkreis praktisch vollkommen vernichtet wird, so dass eine Verringerung der Erwär mung der Maschinen und eine Ersparnis an Energie erreicht wird.
Wenn während der Fahrt infolge Funk- tionierens einer Sicherheitseinrichtung der Stromkreis der elektromagnetischen Auslöse vorrichtung an der Sicherheitsbremse unter brochen wird, so wird durch den Notschalter die Erregung der Steuerdynamo 2 abgeschal tet. Je nachdem, ob die Last positiv (Förder- last) oder negativ (Hängelast) ist, wird die Maschine durch die mechanische Bremse allein früher oder später stillgesetzt. Es tritt somit während der Stillsetzungsperiode durch die Sicherheitsbremse, vorausgesetzt, dass der Leonardstromkreis nicht geöffnet wird, ein positiv oder negativ wirkender Strom im Leonardkreis auf, der die Maschine langsamer oder schneller zu verzögern sucht.
Ersterer vergrössert die Bremsenabnützung, letzterer vergrössert die Seilrutschgefahr bei Treib- scheibe-Fördermaschinen. Wird beim Ein fallen der Sicherheitsbremse die Drehspule 12 des Spannungsreglers 9 automatisch vom Stromkreis der Tachodynamo 11 auf eine Hauptstromwicklung des Fördermotors oder der Steuerdynamo umgeschaltet, so wirkt dieser Regler wieder als Nullstromregler im Leonardkreis. Bei Verwendung dieser Sehal- tung ist es daher nicht nötig, den Leonard- stromkreis beim Einfallen der Sicherheits bremse zu unterbrechen, um ihn während der Stillsetzungsperiode stromlos zu machen.
In Zusammenhang mit der beschriebenen Schaltung ist es noch von Vorteil, den in Ab hängigkeit vom Leonardstrom arbeitenden Apparat praktisch dem Einfluss der Erwär mung der Maschinen zu entziehen, so dass der Apparat jeweils beim gleichen Strom, umab hängig von der Maschinentemperatur an spricht.
Dies kann nunmehr in sehr einfacher Weise erreicht werden, wenn für den An schluss des Überstromschnellreglers 10 und der mit diesem in Reihe liegenden Zusatz regler 17 eine Hauptstromwicklung 14 des Motors 1 oder des Generators 2 verwendet wird, und zwar unter Zwischenschaltung eines bifilär gewickelten, unter diese Hauptstrom wicklung -untergebrachten, isolierten Kupfer drahtes,
der den "gleichen Temperaturkoeffi zienten aufweist wie die Hauptstrom3viek- lung. Die Fig. 4 zeigt einen solehen bifilaren Kupferdraht 40, der unter die Hauptstroni- wickliung 14 des Fördermotors angeordnet ist, wobei dieser Draht der gleichen Erwärmung wie jener der Wicklung ausgesetzt ist. Die Klemmen 41 dienen für den Anschluss des vom Leonardstrom abhängigen Apparates.
Da die Spannung am Steuerapparat genügend klein ist, gegenüber der wesentlich höheren Spannung an der Hauptstromwicklung 14, so beträgt das Spannungsgefälle im Kupfer draht immer ein Mehrfaches der Spannun g am Apparat, das heisst mit dieser Speise einrichtung ändert sich der Ansprechstrom nur in sehr geringen Grenzen zwischen kalter und warmer Maschine.